Viele Gäste hatten sich zusammen mit den Angehörigen in der Casa Decima versammelt. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass der junge Gaius Decimus Proximus, Centurio der Legio IX, in Germanien gefallen und hierher überführt worden war. Nun wollte man Abschied nehmen von einem Helden, dem einzigen Toten der Legio, welcher nach Tarraco zurückgekehrt war. Viele der Trauernden hatten selbst einen Sohn, oder einen Verwandten im Norden verloren und nicht das Privilieg gehabt ihren Geliebte noch einmal zu sehen, und so standen sie hier, wünschten einen Blick auf den Decimus werfen zu können, stellvertretend, gerade so, als ob er einer der ihren wäre, als ob er der ihre wäre.
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Meridius stand an der Spitze der Familie und nahm die Bekundungen entgegen, hörte sich die Worte der Versammelten an, sprach selbst sein Beileid aus, wo es angebracht schien, und leider betraf es viele der Menschen. Der Blutzoll, welchen sie in Germanien zu zahlen hatte, war furchtbar gewesen. Und niemand in Tarraco würde ihn so schnell vergessen.
Dann, nach einigen Momenten war es so weit. Die bestellten Musiker und Klageweiber hatten sich eingefunden und der Trauerzug zum Familiengrab der Gens Decima an der Gräberstrasse konnte beginnen. Meridius blickte zum Himmel. Das Wetter war etwas bewölkt und er hoffte, dass es halten würde. Zumindest so lange, bis die Flammen in den Himmel gestiegen waren und Proximus Leichnahm verzehrt hatten...