[Atrium] Der Innenhof

  • Nachdem sie das Cubiculum von Livianus verlassen hatte, hatte sie versucht sich etwas frisch zu machen und sich auch um den Schnitt ihrer Hand gekümmert. Er war nicht tief, aber brannte nun doch etwas. Die kleine Schüssel mit dem Wasser und das blutige Tuch hatte sie verschwinden lassen, sie hatte nicht vor zu erzählen was passiert war. Wenn er es nicht tat würde sie es auch nicht tun. Einen kleinen Verband hatte sie nun um ihre Hand und sie wollte sich einfach nur einen Platz suchen, an dem sie nicht gleich wieder dumm angemacht wurde, auch wenn sie glaubte, dass es so einen Platz nicht gab. Noch immer sah sie das Bild vor sich, als er versucht hatte sich das Leben zu nehmen, sie hatte es ja geahnt gehabt irgendwie in ihrem Inneren.
    Es zog sie in das Atrium wo sie sich in einer hintersten Ecke auf einer Bank niederließ und ihre Hände faltete. Miriam hoffte, dass er es nicht noch einmal versuchen würde, vielleicht hätte sie ihm das Gladius ganz weg nehmen sollen auch auf die Gefahr hin, dass es Ärger geben würde.

  • Ich war gerade auf dem Weg von der Culina in Livianus' Zimmer, weil ich ihm etwas zu essen bringen wollte, als ich hinter einer Säule eine Bewegung wahrnahm. Als ich ihr nachging, entdeckte ich Miriam, wie sie auf einer Steinbank saß Und seufzte leise und ging zu ihr. Mit dem Tablett in den Händen blieb ich einen Moment vor ihr stehen, dann stellte ich es ab un d sah sie an. Inzwischen hatte ich eine andere Meinung von der Sklavin, denn ich hatte nachts nicht richtig einschlafen können und hatte deswegen zweimal bei ihr und Livianus nach dem rechten gesehen. Dort hatte ich beobachtet, dass sie nicht von seiner Seite gewichen war. Ich sah sie freundlich, aber besorgt an und fragte leise und ohne jeden Vorwurf oder Streit in der Stimme:
    "Wie geht es ihm?"

  • Ihre Finger bewegten sich die ganze Zeit aneinander und sie ließ den ganzen Abend und die Nacht in ihrem Inneren vorbeiziehen. Sie hatte eine Gänsehaut wenn sie daran dachte was passiert wäre wenn sie nicht ihm nachgegangen wäre sondern irgendwo anders hin. Als ein Schatten auf sie geworfen wurde zuckte sie zusammen und blickte auf. Miriam hätte wissen müssen, dass sie nirgendwo alleine sein würde, dass man sie immer fand egal wo sie war. Miriam verbarg ihre Hand etwas im Schatten und spürte aber von seiner Seite aus, dass er grade anders war als sonst. Seine Stimme wirkte viel sanfter und so beruhigte sie sich innerlich wieder etwas. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Es wird lange dauern, bis es ihm besser geht." Auch Miriam sprach leise und anders als sonst, dies war wieder ein Ereignis welches sie prägte und veränderte. Mit Absicht erwähnte sie nicht das Gladius.

  • Ich nickte langsam und dachte daran, wie mit wohl zumute wäre, wenn ich meine Frau verlor. Kurz wusste ich nicht, was ich sagen sollte - dann aber schob ich das Tablett weiter beiseite und setzte mich neben Miriam. Wir mussten reden, denn das ging so nicht weiter.
    "Weßt du..." begann ich.
    "Ich war heute Nacht zweimal bei euch und habe nach dem rechten gesehen. Eigentlich hatte ich etwas ganz anderes erwartet als ich gesehen hab. Ich will dich nicht anlügen und ich habe auch eigentlich keinen Grund, Streit mit dir zu haben. Es war wohl ein unglücklicher Zufall, dass gerade ich es war, der dich aus der Casa Petronia geholt und hierher gebracht hat. Vielleicht wären wir nicht so wütend aufeinander, wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten. Ich muss gestehen, dass ich ein vollkommen falsches Bild von dir hatte."

  • Eiegntlich hatte sie mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er so mit ihr nun umging. Wieder etwas mehr was sie ziemlich verwirrte, wie alles zur Zeit seit dem sie hier her gekommen war. So vieles hatte sich verändert und so vieles würde sich noch verändern, da war sie sich sicher. Irgendwie schien sie nicht mehr zu wissen wer sie war. Als er ihr sagte, dass er sie die Nacht gesehen hatte da senkte sie ihren Blick zu Boden. Sie hatte Marius so eingeschätzt, dass wenn er es erfahren hätte sie ersten damit aufgezogen hätte oder zweitens sie bschuldigt hätte sich an Livianus ran zu machen, aber er tat es nicht.
    "Vielleicht wäre vieles ganz anders gewesen wenn es auch die Umstände zugelassen hätten" sagte sie leise und faltete wieder ihre Hände ineinander. "Ich habe vieles gesehen aber noch nie so viel Schmerz bei einem Menschen."

  • Ich schwieg eine Weile und sah auf das prächtige Mosaik auf dem Boden. Würden unsere Streitereien damit begraben werden?
    "Er braucht etwas, das ihn aufmuntert. Hunger wird er zwar sicher keinen haben, aber ich werd schon darauf achten, dass er wenigstens etwas Brot und Käse isst. Er darf sich nicht so hängen lassen. Das hätte sie bestimmt nicht gewollt", griff ich Miriams Gedankengang auf.
    Einen Moment musterte sie von der Seite, dann fragte ich sie:
    "Wollen wir nochmal neu anfangen?"

  • ..und ihn vor weiteren Dummheiten abhalten ging es ihr durch den Kopf. Es waren schon die Worte, die sie Livianus gesagt hatte, dass er sich nicht aufgeben sollte, dass seine Frau das alles nicht gewollt hätte und sie immer bei ihm war. Sie sah immer noch von ihm weg und wandte erst dann ganz langsam ihren Kopf zur Seite um ihn anzusehen. "Es wäre schön wenn wir das könnten" meinte sie ungewohnt sanft und versuchte dabei zu lächeln. Gleich darauf sah sie aber wieder weg und auf ihre Hände. So viele Gedanken huschten ihr durch den Kopf.

  • Ich freute mich, dass Miriam scheinbar eine so große Gratwanderung hinter sich gebracht hatte und strich ihr kurz über die Wange.
    "Gut. Dann ist es wohl angebracht, dass ich mich für meine Worte und Taten entschuldige. Es tut mir leid, ich hätte nicht so kurzsichtig sein sollen."
    Ich lächelte Miriam zaghaft an und räusperte mich.

  • Sichtlich verwirrt wegen der kurzen Berührung zuckte wie wieder einmal ein wenig zusammen und spannte sich an. "Mir tut es auch leid. Ich war nicht besser gewesen und hatte die auch keine Möglichkeit gelassen anders zu sein." Zwar hatte es ihr die ganze Zeit mehr als nur weh getan wenn man so schlecht in ihrem Beisein geredet hatte, aber sie würde versuchen müssen damit umzugehen auch wenn vieles noch schwer auf ihrer Seele lastete und immer mehr dazuzukommen schien. Es wurde alles nicht weniger sondern häufte sich ziemlich an. Leise begann sie zu weinen, während ihr Blick immer noch auf ihren Händen ruhten deren Finger sich langsam aneinander bewegten wie sie es die ganze Zeit über schon taten.

  • Ich sah sie von der Seite an und vernahm verwundert ihre Worte. Gerade wollte ich etwas sagen, als ich plötzlich eine der Tränen sah, die über ihre Wange kullerten. Ich sog die Luft ein - und wusste nicht, was ich sagen sollte. So atmete ich stoßweise aus und hielt dann erneut die Luft an, als ich mich zu Miriam drehte und sie kurzerhand freundschaftlich in den Arm nahm.
    "He....ist ja gut..." murmelte ich.

  • Die ganze Anspannung der letzten Tage schien von ihr abzufallen und es tat ihr gut, dass sie in den Arm genommen wurde und sie ließ es geschehen und lehnte ihren Kopf bei Marius an. "Ich wollte nie jemandem wirklich weh tun....wirklich" schluchzte sie leise. "Aber sie haben mir alle weh getan, immer wieder und wieder." Sie merkte gar nicht was sie da alles sagte und schiweg irgendwann bis sie sich etwas beruhigt hatte. Ein wenig beschämt über ihren gefühlsmäßigen Ausbruch löste sie sich aus dieser leichten Umarmung und wischte sich mit beiden Händen die Tränen aus dem Gesicht und traute sich gar nicht Marius anzublicken. Teilweise hasste sie sich sogar selber.

  • Ich war doch schon überrascht, dass Miriam plötzlich so offen war und mir Dinge erzählte, die sie mir einen Tag zuvor selbst dann nicht erzählt hätte, wenn man ihr die Hand abgeschlagen hätte. So drückte ich sie, hörte geduldig zu und strich beruhigend über ihren Rücken. Ihre Worte machten mich betroffen, denn ich zählte mich selbst auch zu jenen, die ihr weh getan hatten. Als sie sich dann freimachte von mir und etwas fort rückte, saß ich noch immer reichlich verdattert da und musste mir ersteinmal eine Antwort überlegen.
    "Ich weiß, dass ich nicht sehr freundlich war und es tut mir leid, Miriam. Ich glaube, wir haben beide vieles falsch gemacht. Ich ähm...weiß zwar nicht, ob du das so einfach kannst, aber...hm...wenn du reden möchtest, weißt du, wo du mich findest. Ich werde es auch niemandem weitererzählen."

  • Leicht scharte sie mit ihren Füßen auf dem Boden und zog ein unsichtbares Muster mit sich. Es war wie ein Traum hier zu sitzen und so zu reden, es war alles unwirklich. Seit langem war Livia die ertse gewesen mit der sie sich unterhalten hatte, aber Marius...das war alles so unwirklich, da er sie die ganze Zeit immer wieder versucht hatte auch fertig zu machen und sehr vieles hatte sie sich zu Herzen genommen, bei der Wachstafel angefangen oder aber die Sprüche wegen dem Tod von Flaccus. Ihr Herz war immer noch schwer und es würde noch eine ganze Weile brauchen bis sich da etwas geändert hatte. "Danke Marius, ich weiß deine Worte zu schätzen und vielleicht nehme ich dein Angebot auch einmal an, aber das kann ich dir jetzt noch nicht sagen aber dennoch danke ich dir." Inständig hoffte sie, dass man sie aber nun etwas in Ruhe lassen würde was die ganzen Themen und sie selber betraf.
    Miriam nahm sich vor später noch einmal nach Livianus zu sehen und ihm auch etwas zu Essen zu bringen, ausserdem wollte sie sich noch um die kleine Wunde an seinem Bauch kümmern, von der noch niemand etwas wusste. Sie würde nach einer Salbe suchen müssen, damit sich nichts entzündete.

  • Ich nickte nur und starrte dann Löcher in die Luft. Nach einer ganzen Weile sagte ich:
    "Hat...hat er denn noch etwas gesagt?"



    Sim-Off:

    bin erstmal off =)

  • Miriam hatte ihre Beine nach oben auf die Bank gezogen und sie mit ihren Armen umklammert. Lange hatte sie einfach so dagesessen und nichts mehr weiter gesagt, bis er das Schweigen unterbrach mit einer Frage die sie nicht wirklich gerne beantworten wollte und konnte. Sie schluckte kurz und begann dann zu reden. "Nicht wirklich viel. Er sagte mir, dass seine Frau tot ist, das war eigentlich schon alles, mehr weiß ich auch nicht." Sie wollte ihm weder erzählen was er alles noch gesagt hatte, da sie es einfach zu persönlich fand es auszuplaudern. Sie wollte nicht von den Tränen sprechen, von seinen Blicken, seinen Worten und Gesten und auch nicht was er sich fast angetan hätte. Zwar hatte er sich nicht gebeten es nicht zu sagen, aber vielleicht war es gut so, dass sie es nicht tat, denn sie meinte zu wissen, dass er es nicht wollte, also ließ sie es bleiben.

  • Valeria und Loki warteten in der reich geschmückten Halle in der Mitte der Casa darauf, dass Darius kam und das Bad gerichtet hatte. Valeria musterte den Cherusker.
    "Siehst du - kein Teufel."
    Allerdings war ihnen Livianus auch noch nicht über den Weg gelaufen. :D

  • Lokis Kinnlade bewegte sich deutlich nach unten als er mit Valeria den Raum betrat...


    "Enorm... weit..."


    In diese Halle hätten zwei von ihren Hütten gepasst, vielleicht drei... und überall diese Farben...


    "Sigus nicht sagen... bunt... Römer."


    Er trat in die Mitte und sah sich vollkommen überwältigt um, überall war etwas neues zu entdecken...


    "Seydoppelnomal."

  • Valeria schmunzelte. Was würde er dann erst sagen, wenn er das Balneum sah? Überall weißer Mamor, noch mehr als im Atrium und viele Mosaike...
    "Das ist Livianus' Haus...hm.... Er ist ein Legat."
    Sie überlegte.
    "EIn Anführer."

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