[Atrium] Der Innenhof

  • „Sie wird auch nicht auf dich hören Marius. Genau so wenig wie sie auf mich hören würde…. Deshalb versuche ich es erst gar nicht. Sie muss ihren Weg alleine finden. Entweder sie kommt irgendwann einmal dahinter, dass sie es auch einfach haben könnte, oder sie wird so weiterleben. Und was Petronius Varus betrifft, so glaube ich durchaus, dass er ein guter und fürsorglicher Herr war, doch du weißt nicht, wo sie vorher war.“


    In diesen Moment musste Livianus an Aemilia denken und wie sie ihm zum ersten Mal anvertraute, wie verabscheuungswürdig sie von ihrem ersten Mann behandelt wurde. Und sie war eine freie Frau. Bei den Gedanken, was man dann erst mit einer Sklavin anstellen konnte die keine Rechte besaß, brach Livianus diesen Gedankenfluss ab und wandte sich wieder an Marius.


    „Du kannst nur versuchen es ihr vorzuleben. Wenn sie es versteht, dann wird sie sich ändern, wenn nicht, dann werden wir weitersehen.“

  • Ich nickte. Livianus hatte recht. Man sah die Dinge klarer, wenn man nicht selbst betroffen war. Das hatte ich inzwischen auch schon mehrmals feststellen müssen. Als eine kleine Pause entstand, glitten meine Gedanken wieder zu Ilaria. Ich fragte mich, was man ihr antun würde und ob es ihr gut ging. Schließlich brach Livianus das Schweigen wieder. Ich dachte nach.
    "Dann werde ich sie einfach in Ruhe lassen, auch wenn sie weiterhin ihre Drohungen wie Gift versprüht", nahm ich mir laut vor.
    "Herr, da wäre...noch eine Sache. Ich habe zwei Briefe an Meridius. Auch weiß er noch nichts vom Tod Flaccus'. Mit deiner Erlaubnis würde ich sie ihm gern überbringen. Dann könnte ich auch gleich fragen, ob er inzwischen etwas von....von Ilaria oder ihren Entführern gehört hat."
    Ich hielt die Luft an.

  • Ich seufzte dankbar und sah Livianus ebenso an.
    "Nein, sonst gibt es nichts von meiner Seite aus. Aber ich hätte da schon noch die ein oder andere Frage - wer ist noch alles hier?"
    Ich grinste flüchtig und hoffte, dass wir nicht die einzigen drei Personen hier waren (abgesehen von diesen Kerlen, die sich Wachen nannten und nur Augen für Miriam gehabt hatten).

  • Obwohl etwas verwundert über die Frage gab Livianus trotzdem antwort.


    "Eigentlich sind alle mitgekommen... der komplette Sklavenhaushalt! Lediglich Ganymed ist mit Aemilia nach Britannien gegangen, so weit ich weiß."

  • Ich runzelte die Stirn. Vielleicht waren sie auch nur nach mir schlafen gegangen und vor mir wieder aufgestanden....? Dann registrierte ich erst, was Livianus da gesagt hatte.
    "Domina Aemilia ist nach Britannien gegangen? Aber warum? Und...wenn in Roma keine Sklaven mehr sind...wer gibt dann auf die Casa acht?" fragte ich verwundert. Tarraco war eben doch ein Kuhkaff. Nichts bekam man mit! :D

  • „Aemilia ist zurzeit sehr krank und hat sich entschieden auf den Landsitz ihrer Eltern nach etwas Ruhe und Entspannung zu suchen. Sobald sie wieder gesund ist, wird sie nachkommen. Und um die Casa in Roma kümmern sich mein Bruder Mattiacus und mein Cousin Maior. Ich habe ja nur meine Sklaven mitgenommen. Die anderen Sklaven die hier herumlaufen gehören mehr oder weniger zum Inventar dieser Casa. Sie dienen jedem Legaten der hier seinen Dienst verrichtet.“

  • Ich sah Livianus bestürzt an.
    "Sie ist krank? Oh. Das tut mir leid, Herr. Mögen die Götter sie bald wieder genesen lassen."
    Was gab es da auch anderes zu sagen? Dass Ganymed fort war, fand ich persönlich sehr traurig. Aber wie musste es erst für Livianus sein, wo er doch seine Ehefrau so weit weg wissen musste. Ich war zerknirscht. Wie mit Ilaria, dachte ich mir.

  • Ich stand ebenfalls auf.
    "Nein Herr, das war alles. Ich werde dann gleich heute gehen und deine Grüße ausrichten."


    Sim-Off:

    Ätsch, ich war schon! :D :P Fange dann jetzt mit der Suche nach Ilaria an - oder soll ich nach dem Gespräch noch mal wiederkommen? =)

  • Avitus betrat das Atrium und blieb kurz stehen, um sich umzuschauen. Im Moment war es leer und er hoffte, dass ihm bald einer der Sklaven helfen würde. Er fühlte sich etwas unbehaglich, angesichts seines einfachen Dienstgrades hier im Praetorium und wusste, dass Vitamalacus es ihm nicht als Entschuldigung würde durchgehen lassen, wenn er zu lange fortbliebe.


    Das Atrium machte einen ordentlichen Eindruck. Die Statue mit einer weiblichen Figur zierte das Atrium und verlieh ihm einen etwas unmilitärischen Touch. Vermutlich eine dem Legatus nahestehende Person, doch mehr als Vermutungen konnte der Artorier darüber nicht anstellen, also ließ er es ganz sein.


    Stattdessen rückte er noch mal alles an seiner Uniform zurecht, rieb mit einem kleinen Tuch die linke Schulter der Rüstung noch mal, um die zu polieren, da sie seiner Meinung nach etwas matt war. Dann wartete er...

  • Cicero kam durch das Atrium und sah einen fremden Legionär in der Gegend herum stehen. Er ging auf ihn zu.


    "Was kann ich für dich tun Legionarius?"

  • Bevor Avitus dem Sklaven antworten konnte, verschwand dieser auch schon und ließ ihn allein. Avitus stand eine Weile da, bis dann der Legatus erschien. Er salutierte vor dem Legionskommandant.


    "Es ist kein gewöhnlicher Grund, der mich herführt, Legatus" sagte er. Irgendwie wusste er nicht recht, wie er das Thema ansprechen sollte und konnte einen Moment lang keinen Laut hervorbringen. Doch es wäre sinnlos, um den heissen Brei herum zu reden, also kam er mit dem eigentlichen Grund direkt heraus.


    "Ich bin Lucius Artorius Avitus, Legatus" sagte er. "Ich habe unter dir bei den Cohortes Urbanae gedient und diene nun hier. Mitglieder meiner Familia sind, wie mir bekannt, deine Klienten" dabei dachte er an Castus und Medeia. "Ich bin meiner Familia treu ergeben, Legatus. Und es würde mich mit Stolz erfüllen, wenn ich es auch dir gegenüber sein könnte, in dem ich in eine Klientel mit dir eintrete" sagte Avitus bestimmt und deutlich. "Du kannst dir sicher sein, dass auf mich verlaß ist, Legatus. Ich weiß, dass diese Worte auf dich vermutlich wenig Eindruck machen werden und dass eines Mannes Taten der Beweis seines Characters und seines Willens sind. Und darum bin ich hier... um dich um eine Chance zu bitten, mich zu beweisen." sagte Avitus schließlich und sah den Legatus mit einem festen Blick an, in Erwartung einer Antwort.



    Sim-Off:

    ich hoffe, das war jetzt wenigstens halbwegs vernünftig formuliert :D

  • Livianus hörte dem Legionär aufmerksam zu.


    „Normalerweise würde ich keinen Legionär, der in meiner Legion dient, als Klient aufnehmen. Da ich aber zu eurer Gens ein sehr gutes Verhältnis habe, werde ich eine Ausnahme machen."


    Damit war alles gesagt. Livianus sah den Legionär fragend an, ob dieser noch etwas zu sagen hatte.

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