"Ich hoffe, dass Du Recht hast. Doch der Überfall der Germanen hat weite Landstiche arg in Mitleidenschaft gezogen. In einigen Gebieten sind die Ernten ausgefallen und sollte ein längerer Winter eintreten, dann dürften wir über jedes zusätzliche Lagerhaus froh sein. Denken wir nicht nur an die Bewohner dieses Landstrichs. Denken wir auch an die Bewohner der verbündeten germanischen Dörfer auf der anderen Seite des Limes. Über ihre Verluste ist uns wenig bekannt. Doch sollten auch sie Ernteeinbußen zu verzeichnen haben, dann können wir damit rechnen, dass sie schon bald am Limes stehen und unsre Unterstützung fordern..."
[Triclinum] Das Speisezimmer
- Maximus Decimus Meridius
- Geschlossen
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"Solang die Lager gefüllt werden, bin ich über jedes zusätzliche froh. Aber wie gesagt, noch haben zumindest wir mehr Luft unter dem Dach, als mir selber lieb wäre.
Und die Lager der Germanen auf der anderen Seite des Rheines macht mir auch Sorgen. Wir wissen zu wenig, aber bis zum nächsten Frühjahr werden wir wohl auch nicht viel heraus bekommen. Wenn verbündete Stämme vor unserer Tür stehen, werden wir sie nicht abweisen. Aber sie wissen genauso gut wie wir, dass der Krieg auf beiden Seiten Spuren hinterlassen hat. Wir können ihnen nur mit dem Helfen, was wir zu viel haben. Und die Gegenleistung die sie bringen, muss 'Sicherheit' sein."
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"Ich schlage dennoch vor, dass wir Getreidelieferungen aus Rom beantragen, so lange die Flotte den Rhenus noch befahren kann. Ist der Fluss infolge der starken Regenfälle oder einer Vereisung nicht mehr befahrbar, dürften wir handlungsunfähig geworden sein. Und das Risiko eines langen Winters besteht. Vergessen wir nicht, dass viele Bauern hier oben ihre Ernten in Folge des Krieges nicht einfahren konnten. Das bedeutet primär einen Ausfall an Nahrungsmitteln für die Menschen selbst, sekundär aber auch ein Ausfall an Nahrung für das Vieh."
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"Sicher, es wäre wünschenswert, wenn Rom Unterstützung sendet. Aber ich halte es für wenig realistisch. Sowohl der Seeweg als auch der Landweg sind lang und um diese Jahreszeit schon risikoreich. Zu risikoreich, wenn man bedenkt, dass unsere Situation hier zwar kritisch, aber keineswegs katastrophal ist.
Aber ich werde es in meinem Bericht an den Kaiser erwähnen."
Langsam wurde Macer etwas müde und nahm sich vor, die Zusammenkunft langsam zu beenden und in die Stadt zurück zu reisen.
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Meridius nickte mit dem Kopf.
"Noch eines, denn ich denke wir sind alle müde. Sollte Magnus die Ala übernehmen, brauche ich einen neuen Tribunen. Kann ich Iulius Seneca für diesen Posten einplanen? Zum Ritter wurde er bereits erhoben und als Offizier bringt er die nötige Erfahrung mit..."
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"Sicher, ich habe da keine Bedenken." Er nickt dem anwesenden Centurio freundlich zu. "Seine Leistungen an der Academia sprechen für sich - den Rest wirst Du besser beurteilen können als ich."
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Meridius leerte seinen Becher.
"Gut, dann wäre soweit alles geklärt. Oder gibt es von Deiner Seite noch etwas?"
Er sah seinen Kameraden fragend an.
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"Nein, von meiner Seite gibt es nichts, was noch zu besprechen wäre.
Sicher werde ich die Legion noch häufiger besuchen, solange ich Legatus Augusti bin."
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Meridius lachte.
"Das Castellum steht Dir immer offen. Ich freue mich über jeden Besuch, mein Freund."
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"Es ist mir ebenfalls eine Freude, hier zu sein. Aber nun werde ich aufbrechen, meine Herren."
Er erhob sich von seiner Liege und verabschiedete sich von den Offizieren.
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Meridius erhob sich ebenfalls, salutierte militärische und wünschte seinem Freund eine gute Weiterreise.
"Legatus! Mögen die Götter mit Dir ziehen!"
Dann begleitete er ihn nach draussen.
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Erst militärisch nüchtern, dann aber doch mit einem leichten Grinsen erwiederte Macer den Gruß. "Meridius, mögen die Götter auch mit Dir und der Legion sein. Auf ein baldiges Wiedersehen."
Er schwang sich auf sein Pferd und gab der bereit stehenden Eskorte das Zeichen zum Verlassen des Lagers.
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Seneca horchte auf.
Er würde Tribun werden.Vielen Danke, Legati
dankte er den beiden. Sein Traum würde sich erfüllen!!!Auch Seneca verabschiedete sich nun
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Auch ich hatte mich vom Legaten verabschiedet und hoffte doch, dass er sich in der ALA-Sache für mich entscheiden würde.
Ich trank noch meinen Becher leer und sah den beiden Legaten nach, wie sie nach draussen gingen...
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Der Herr erwartete für heute Abend Besuch und Cicero war gerade dabei das Triclinum vorzubereiten. Ein Essen für zwei hatte er gesagt und der Sklave hatte nicht viel nachgefragt, sondern seinen Anweisungen zur Kenntnis genommen. Er richtete ein separates Tischchen her und stellte zwei Klinen dahinter. Dann brachte er Besteck und Gläser, die er sorgfältig auf dem Tisch postierte. Die Polster auf den Klinen wurden noch etwas aufgeschüttelt und nun schien alles fertig zu sein. Einem netten Abend stand nichts mehr im Wege. Zufrieden verlies er den Raum.
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Cicero brachte Germanica Aelia in das Triclinium und deutete auf die vorbereiteten Klinen.
"Bitte nehmt Platz! Ich werde den Herren sofort über euer Kommen informieren."
Danach verschwand er wieder.
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So schnell wie er aufgetaucht war, war der Sklave auch schon wieder weg.
Also setzte ich mich auf eine der Klinen und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. -
Kurz nachdem Cicero verschwunden war, öffnete sich die Türe erneut und Livianus trat ein - ganz informell in einer einfachen weißen Tunika gekleidet, die den breiten roten Saum eines Senators zierte. Lächelnd ging er auf Aelia zu.
„Salve Aelia! Es freut mich, dass du wirklich kommen konntest! Als Comes hat man bestimmt einiges zu tun und kann seine Zeit nicht immer nach privaten Terminen richten.“
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Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte ich meinen Schwager.
"Salve Livianus. Ja, zu tun gibt es leider genug...aber das wird dir hier auch nicht besser ergehen, nehme ich an."
Ich räusperte mich und fuhr mit Unschuldsmiene fort.
"Zur Not hat man ja noch seine Mitarbeiter..." -
Livianus lies sich auf der zweiten Kline neben Aelia nieder.
“Ja! Ich bin auch ein Freund von Arbeitsteilung. Die meisten Menschen in höheren Positionen haben das Problem, dass sie ihre Arbeit nicht teilen wollen, weil sie befürchten so an Macht zu verlieren und nicht mehr den Überblick und die Kontrolle über alles zu haben. Ich gehe da andere Wege. Wenn ich es jemanden zutrauen kann, dann bekommt er auch seine Chance.“
Er warf kurz einen Blick nach draußen. In der Zwischenzeit hatte es zu Regnen begonnen.
“Wie ich sehe, hast du mir schlechtes Wetter mitgebracht. Da hast du es ja gerade noch rechtzeitig geschafft trocken hier anzukommen.“
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