[Cubiculum] Legatus Legionis

  • Nachdem sie viel zu lange hier gestanden hatte öffnete sie wieder ihre Augen und nichts hatte sich verändert. Sie rieb sich über ihr Gesicht und sah noch einmal nach ob sie alles hergerichtet hatte, dann nahm sie die Tunika und verließ das Cubiculum....

  • Livianus wollte gerade in sein Zimmer und stieß beinahe mit Miriam zusammen, als sie die Türe öffnete und ihm entgegen schritt. Er bremst sie ein und sah sie einen Moment lang an. Sie wollte ihm ja etwas zu essen bringen… darauf hatte er völlig vergessen. Etwas verlegen sah er sie an.


    „Tut mir Leid, aber ich habe besuch bekommen und im Garten gefrühstückt.“

  • Vor Schreck hätte sie fast die Tunika fallen lassen, als Livianus so plötzlich vor ihr stand. Sie hatte gar nicht darauf geeachtet ob wer kam oder wohin sie lief, noch nicht einmal die Tür hatte sie richtig geschlossen so in Gedanken war sie versunken. Mit großen Augen sah sie ihn an und nur langsam ließ der Schreck wieder nach und sie versuchte etwas zu lächeln.
    "Das....das ist nicht schlimm. Geht es dir denn etwas besser? Und was ist mit deiner Wunde?" Sie deutete mit ihrer freien Hand auf seinen Bauch. Am Abend hatte sie nur das Blut weggewischt, aber keinerlei Salben drauf gemacht.

  • Livianus sah an sich hinunter und griff mit der Hand auf den Bauch.


    “Ich weiß gar nicht! Ich hab noch nicht nachgesehen!“


    Er zuckte mit den Schultern.


    “Hilf mir bitte kurz beim ankleiden. Dabei kannst du ja noch einmal nachsehen.“

  • Sie folgte seiner Hand mit ihrem Blick und nickte dann. "Mache ich. Ich habe dir auch etwas zu Essen da gelassen und da war auch ein kleines Gefäß mit einer Salbe dabei, ich werde sie dir dann drauf machen." Miriam öffnete wieder die Tür und in der anderen Hand hielt sie immer noch die Tunika die sie entsorgen wollte, da sie nicht mehr zu retten war. Sie betrat als erste das Cubiculum und ging auf den Tisch zu. Wieder ließ sie die Tunika auf den Korbsessel sinken und wartete dann auf Livianus. Auf dem Bett hatte sie ihm schon kurz nachdem sie das Zimmer gemacht hatte etwas neues zum Anziehen hingelegt.

  • Livianus betrat direkt hinter Miriam das Zimmer.


    “Die Tochter meines Halbcousins ist heute Morgen angekommen und wird hier eine Zeit lang wohnen. Ich habe versprochen ihr die Stadt zu zeigen. Ich denke es wird auch mir gut tun ein wenig raus zu kommen.“


    Als sein Blick durch den Raum schweifte, sah er die hergerichtete Militärtunika auf seinem Bett liegen.


    „Ich werde heute meine schwarze Toga tragen. Sie hängt dort im Kasten.“


    Er deutete auf den Kasten und zog sich danach seine Tunika über den Kopf. Nur im Lendenschurz bekleidet, sah er an sich hinunter auf die Wunde und wartete darauf, dass Miriam mit der Salbe kam und sie sich ebenfalls ansah.

  • Als erstes würde sie sich um seine Wunde kümmern und sich dann seiner Kleidung annehmen, denn das Körperlich hatte doch den Vorrang. "Es wird dir ganz sicher gut tun, wenn du unter Leute gehst mein Herr." Miriam versuchte sich daran zu gewöhnen ihn mit Herr anzusprechen, da sie es bei anderen nie getan hatte vergas sie es immer wieder hier zu tun. Und warum sie es hier tat wusste sie auch nicht, baer hier war eben alles ganz anders. "Es wird dich auf andere Gedanken bringen, es zwar nicht leichter machen aber die Schmerzen lindern." Und es würde ihn vor zu viel Nachdenken schützen weil wenn man das tat neigte man dazu auf dumme Gedanken zu kommen, Miriam wusste das nur zu gut. Es war für sie immer noch merkwürdig jemanden fast gänzlich unbekleidet gegenüber zu stehen und vielleicht spürte man sogar immer ihre Unsicherheit, aber sie versucht diese immer wieder zu überspielen. In der einen Hand hielt sie nun das kleine, handliche Gefäß und mit der anderen Hand tastete sie um die kleine Wunde herum alles ab. Sie hatte kühle Finger, schon fast kalt. Um die Wunde herum war es etwas warm und sie war leicht gerötet aber das war schon fast normal, sie war auch nicht große oder tief, aber meißtens waren die kleinsten die schlimmsten, das hatte man sie schon früh gelehrt. "Es ist nicht so schlimm und auch nicht entzündet, aber es kann ab und an etwas weh tun, das ist dann normal und es wird anfangen zu jucken." Vorsichtig entnahm sie etwas von der Salbe und began es auf die Wunde aufzutragen. Sie versuchte dabei so sanft wie möglich vorzugehen. "Ich hoffe ich tu dir nicht weh."

  • Natürlich brannte es ein wenig, als Miriam die Salbe auftrug und mit der Hand über die wunde strich. Aber Livianus hatte schon schlimmeres erlebt und in seiner langen Laufbahn als Soldat schon ganz andere Wunden weggesteckt, wie es die Narben auf seinem Körper auch zeigten. Es war aber auch ein angenehmes Gefühl Miriams kalten Finger auf seiner Haut zu spüren und umsorgt zu werden. Es war schon merkwürdig heute Morgen, als er aufwachte und eine Sklavin neben sich im Bett sah. Aber Livianus war ihr außerordentlich dankbar für das, was sie für ihn tat und das sie für ihn da war.


    „Miriam? Möchtest du uns vielleicht in die Stadt begleiten?“

  • Um die kleine Wunde zu versogen hatte es nur ein paar wenige Handgriffe benötigt und dann war sie fertig. Sie entschied sich wegen der geringen Größe dagegen noch einen Verband anzulegen, denn das würde die Heilung nur verzögern als zu beschleunigen und so ließ sie es einfach. Grade wischte sie sich die Finger, an denen noch etwas von der Salbe war, an einem kleinen Tuch ab, als er ihr diese Frage stellte. Verwundert und erstaunt sah sie zu ihm auf, den anders konnte sie ihn nicht anschauen, da sie so klein war.
    "Mitkommen?" fragte sie noch einmal vorsichtig nach. Zu gerne würde sie hier einmal raus gehen, nicht immer nur in diesem Haus bleiben. Seit dem sie da war kam sie sich vor wie eine Gefangene, da man ihr nicht erlaubt hatte nach draussen zu gehen. Alles was ihr bis jetzt geblieben war, war der Garten gewesen, aber in diesen konnte sie auch nicht die ganze Zeit über gehen. "Ich würde gerne einmal nach draussen gehen, sehr gerne sogar." Miriam schaffte es etwas zu lächeln.

  • Livianus nickte.


    „Gut! Dann wäre es schön, wenn du mich und meine Verwandte begleiten würdest!“


    Er wusste nicht, warum er der Sklavin gestattete mit zu kommen. Ob es aus Dankbarkeit war oder weil er merkte, dass auch sie sich verändert hatte? Er hielt es jedenfalls für eine gute Idee. Als sie mit der Wunde fertig war, wartete er darauf, bis sie die Tunika brachte und ihm anschließend half die Toga anzulegen.

  • Ihr Blick schien immer noch ein klein wenig Skepsis zu zeigen, weil sie nicht wusste warum sie auf einmal raus durfte. Sie freute sich wirklich darüber. Miriam ging zu dem Kasten rüber und holte seine Tunika und seine Toga raus um erst einmal alles hin zu legen und ihm dann zu helfen sich anzuziehen. Teilweise hatte sie immer noch Probleme ihren rechten Arm ganz richtig zu bewegen, da eine große Narbe direkt an ihrer Schulter entlang ging und immerzu spannte weil sie schlecht verheilt war, aber sie versuchte immer das Beste draus zu machen, denn ändern konnte sie ja nichts.
    Nachdem sie ihm in die Kleidung heholfen hatte schaute sie ihn wieder an und musste ihm einfach danken. "Ich danke dir." Die Worte kamen recht leise über ihre Lippen und es war mehr als selten, dass sie sich bei jemanden bedankte, falls sie es denn je schon getan hatte.

  • Livianus sah der Sklavin direkt in die Augen.


    „Du musst mir nicht danken! Ich danke dir!“


    Sie sahen sich einige Sekunden lang in die Augen bevor Livanus den Blick wieder löste.


    “Nun mach dich auch fertig. Wir treffen uns im Garten.“

  • Miriam wusste nicht was sie sagen sollte, als er ihr dankte, aber sie erwiederte seinen Blick, wobei sie verletzlich wirkte und nicht so wie sie sich immer gegeben hatte. Es waren nur Sekunden, aber es schien für sie eine Ewigkeit anzudauern und es war als würde sie etwas von sich preis geben was sie noch nie jemanden gezeigt hatte nämlich ihre andere Seite. Als er weg sah schaute auch sie mit gesenktem Kopf zur Seite. "Ich werde mich beeilen" sage sie, nahm dann die Tunika die sie zuvor schon in Händen hatte und verließ dann seine Unterkunft. Sie war verwirrt, wie sie es schon die letzten Tage auch war, vor allem nach dem letzten Tag.

  • Valeria war zwar trocken und in ein großes Tuch eingewickelt, doch Livianus Kleidung triefte noch und er sog eine nasse Spur quer durch das Haus, als er seine Großcousine in sein Zimmer trug. Dort angekommen steuerte er sein Bett an und ließ sie dort vorsichtig nieder. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und deckte sie zu. Erst dann wurde ihm wirklich bewusst, dass auch er und seine Kleidung durch und durch nass waren und er ging in die Ecke zu seinem Waschplatz um sich selbst abzutrocknen und etwas frisches Anzuziehen. Er schnallte seinen Militärgürtel ab und legte ihn auf einem Tisch ab. Dann machte er seine Caligulae auf und stellte sie neben den Waschplatz ab. Als nächstes folgte seine Militärtunika, die er sich über den Kopf zog und in eine Ecke warf. Um diese sollten sich später die Sklaven kümmern. Livianus sah noch einmal kurz zu seinem Bett um sich zu vergewissern ob Valeria nun auch wirklich schlief und ihre Augen geschlossen hatte. Dann entledigte er sich auch seines Lendenschurzes und griff nach einem Handtuch um sich abzutrocknen. Als er damit fertig war nahm er eine frische Tunika von einem Ständer und zog sie sich über.

  • Sie merkte, dass er sie trug. Wohin, merkte sie allerdings nicht. Dann berührte ihr Rücken die frischen Laken des weichen Bettes und sie merkte, wie Livianus seine starken Arme unter ihr fort zog und sich dann entfernte. Sie seufzte leise.


    Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis wohltuende Schwärze ihren Körper und ihren Geist umhüllte und beides endlich zur Ruhe kommen ließ.

  • Als Livianus mit sich selbst fertig war ging er wieder hinüber zu seinem Bett. Valeria schien nun friedlich eingeschlafen zu sein. Langsam und vorsichtig ließ er sich neben ihr nieder und sah sie an. Es war ein wirklich schöner Anblick und er war froh sie nach all dem was passiert war, hier so ruhig schlafen zu sehen. Es tat ihr sicher gut, auch wenn er sich schon etwas vor dem Augenblick fürchtete, wo sie wieder aufwachte und die Geschehnisse realisierte. Er fixierte mit seinen Augen ihr Gesicht. Es war noch immer gezeichnet von der Anstrengung die sie hinter sich hatte, aber dennoch viel ihm zum ersten Mal so richtig auf, wie hübsch Valeria war. Er hatte bisher nicht darauf geachtet… warum auch.. sie war ja schließlich eine Verwandte. Vorsichtig schob er wieder seinen Arm unter ihren Nacken, legte sich dicht neben sie und hob ihren Kopf auf seine Schulter. Seinen Arm legte er dann um sie und schloss seine Augen um selbst etwas zu dösen, bis sie wieder wach wurde. Er wollte keines Falls, dass sie dann alleine war.

  • Es verging eine geraume Weile.
    Valeria schlief tief und traumlos; oder zumindest erinnerte sie sich später an keinen Traum. Hin und wieder bewegte sie sich unruhig im Schlaf und einmal griff sie unbewusst nach Livianus' Tunika und kuschelte sich an seine Seite. Vielleicht war einer der Gründe für ihren tiefen Schlaf der, dass sie sich geborgen und behütet fühlte.


    Schließlich glitten die wogenden Nebel der Schwärze zögerlich auseinander und gaben sie nur widerwillig an die Realität frei. Das erste, was Valeria wahrnahm, war, dass sie auf einem weichen Untergrund lag und es angenehm warm war. Das zweite war, dass sie auf einem Kissen lag, das sich bei jedem Atemzug leicht hob und senkte. Und dann öffnete sie blinzelnd die Augen und bemerkte, dass sie in Livianus' Arm lag, den Kopf auf seiner Schulter.


    Abermals blinzelte sie verwirrt. Was tat sie hier? Träumte sie gar? Das war nicht rechtens! Livianus war doch...
    Und dann stürzte alles auf sie ein. Aemilias Tod, Maximian, der sie ein ums andere Mal im Stich gelassen hatte, die Geburt, das tote Kind, das Bad... Sie sog die Luft ein und schreckte hoch, starrte Livianus entgeistert an.


    "Livianus!" keuchte sie erschrocken. Noch fand sie sich nicht zurecht in der Wirklichkeit.

  • Als Valeria plötzlich hoch schoss wurde auch Livianus mit einem Mal wieder hell wach. Er sah sie im ersten Moment etwas erschrocken an, versuchte dann jedoch einen beruhigenden Eindruck auf sie zu machen. Langsam kam auch er nach oben.


    “Es ist alles in Ordnung Valeria. Beruhige dich. Schhhhhh!“


    Er unterstrich seine Worte damit, dass er seine Hand auf ihre Schulter legte.

  • "Aber: ich...du...äh... Wir...was ist..."
    Valeria schloss die Augen und zählte in Gedanken bis drei. Erst dann sah sie ihn wieder an und begann erneut.
    "Ich habe nicht geträumt, stimmt's?" fragte sie ihn leise und suchte in seinen Augen nach einer Antwort. Mit einer Hand hielt sie das Tuch an sich gepresst, denn jetzt fühlte sie Scham. Und sie wusste nicht, ob Livianus nun einfach neben ihr lag oder....obwohl...nein, das traute sie ihm nicht zu. Dann begann sie zu zittern.

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