~~~ Gefangen in Morpheus' Reich ~~~
Einsam wanderte er durch das triste Tal aus Schatten, deren raues, keckerndes Lachen von allen Seiten auf ihn hernieder schlug, deren gieriger Hass ihn zu verschlingen suchte in jedem Augenblicke. Nichts spürte er noch von den Schlägen auf seinen Leib, erinnerte nurmehr sich an all das verlorene Leben, welches längst hinter ihm, welches weit zurück in seiner Zukunft lag, träumte von gebrochenen Gedanken und zerrissener Zeit. Unter seinen Füßen löste aus dem tausendarmigen Grunde sich eine Blase aus schimmernder, seidiger Anmut, umhüllte ihn bis zum Haupte und trug ihn hinfort aus der devastativen Isolation. Ein letztes Mal noch atmete er ein, atmete aus, wollte er doch nicht mehr in der Lüge seiner selbst sich verlieren, nimmermehr, wusste er doch um den Fluch, unter dessen Stern er geboren war, niemals habhaft dessen zu werden, nach was er sehnte, stets in einem Strudel aus Wahnsinn gefangen, begleitet von einem Chor aus tief klingender Euthymie. Forsch sprang er hinab auf den gläsernen Felsen, lauschte dem klandestinen Ton des entrückten Morgenlichtes, welches tief in seine begrabene Hoffnung sich brannte, die Sinne ihm spülte mit einem kalten, gebrochenen Seufzer des Erkennens und mit sich hinfort nahm die hehre Dunkelheit verzückten Vergessens. Er war das Leuchten, er war die Glut, die alles Land unter sich versenkte, er war die alles verschlingende Sonne. Er war Aton, dessen Schicksal es war, zeitlebens Tag für Tag in den Armen seines Geliebten zu sterben.
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