• Den Eindruck erweckst du nicht. Ich bin nur etwas verwundert, dass du als, davon gehe ich jetzt einfach mal aus, lebenslanger Römer nicht so viel Architektur zu sehen bekommen hast und ich, die hier erst etwas mehr als ein Jahr lebe. Aber keine Angst, ich denke nicht schlecht über dich.


    Bei seinem letzten Satz musterte sie ihn kurz. Wenn er jedoch nicht mehr drüber sprehen wollte, so würde sie nicht nachfragen.

  • Ich bemerkte die musternten Blicke von Britannia und das sie sich wahrscheinlich fragte was das zu bedeuten hatte. Ich wusste nicht warum, doch ich beschloss ihr mehr zu erzählen:


    "Naja. Meine unbeschwerte Kindheit endete mit dem Tod meines Vaters. Er diente in der Classis und verunglückte dort. Meine Mutter wurde nie richtig mit seinem Tod fertig und konnte sich nicht mehr richtig um mich kümmern. Sie starb auch bald. Zu dieser Zeit war ich gerade 13 Jahre alt. Ich hatte also nichts mehr was mich hier in Germanien halten konnte. Ich kam irgendwie an einen Händler, der sich meiner annahm und so reiste ich viel durch das Imperium ohne aber wirklich Zeit für Kultur und Dergleichen zu haben."


    Eine leise Traurigkeit stieg in mir auf als ich mich begann zu erinnern, doch ich überspielte diese mit einem krampfhaften Lächeln.......

  • Auch sie wurde bei der Geschichte ein wenig traurig, da sie gut mit ihm mitfühlen konnte.


    Eine traurige Geschichte, die du mir da erzählst. Doch hast du ja noch alle Zeit und genügend Möglichkeiten dich mit den Dingen zu beschäftigen, die dich interessieren. Aiuch wenn ich hier nciht den ganzen Tag anzutreffen bin, da ich ja noch etwas mit der Verwaltung der Regio und der Provinz zu tun habe, so steht dennoch die Bibliothek den ganzen Tag offen und den jenigen zur Verfügung, die gern ihr Wissen mehren wollen. Komme doch so oft vorbei wie du es ermöglichen kannst.


    Freundlich lächelte sie wieder. Sie freute sich, wenn es Lernwillige gab, die sich für mehr als nur ihre Aufgaben interessierten.

  • Irgendwie munterte mich ihre freundliche Art und Weise wieder auf und dankend ging ich auf ihre Einladung ein:


    "Ja. Ich denke ich werde versuchen so viel Zeit wie möglich hier zu verbringen. Mal schauen, was diese Schriften alles interessantes beinhalten, was einen einfachen Soldaten wie mich interessieren könnte. Obwohl ich ja noch gar kein richtiger Soldat bin sondern lediglich ein Probatus."


    Ich fühlte mich sichtlich wohl hier. Ich verspürte ein Gefühl der Geborgenheit......

  • Wieso lediglich? Dass man etwas lernen möchte, hat doch nichts damit zu tun was man iist. Du hast dich für einen ehrenhaften Beruf entschieden und da noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, musst du diesen erst erlernen. Mindere nicht dein Sein, denn jede Aufgabe ist wichtig und lernen kann ein jeder egal was du bist oder wer du bist.


    Ihr Lächeln blieb gleich freundlichund sie hoffte, dass ihre Aussage nicht zu tadelnd klang.

  • Ich betrachtete sie eine Zeit lang ohne etwas zu sagen. Man sah mir an das ich in Erinnerungen schwelgte. Dann sagte ich beinahe beiläufig aber mit einem munteren Schmunzeln auf den Lippen:


    "Du klingst beinahe wie meine Mutter."

  • Fast hätte sie sich verschluckt vor Schreck.


    Wenn dies deine Mutter bereits sagte, kann ja meine Meinung dazu nicht so falsch sein. Selbst ich habe dies lernen müssen,


    sagte sie mit einem kleinen Zwinkern und einem Lächeln.

  • Ich erkannte, das Britannia anfänglich etwas geschockt war über meinen Vergleich mit meiner Mutter, deshalb fügte ich schnell hinzu:


    "Keine Sorge, meine Mutter war sehr fortschrittlich eingestellt und für alles offen. Das war als kompliment gemeint. Meine Mutter hat fast immer recht gehabt."


    Ich musste beinahe laut lachen.....

  • Auch sie lächelte weiter und lachte leise.


    Dann danke ich dir für dieses Kompliment und weiß es zu würdigen. Danke.

  • "Aber nicht doch. Ein Kompliment, das einer hübschen und intelligenten Frau wie dir gerecht wird."


    Oh, was war mir da gerade rausgerutscht? Ich riss meine Augen auf und lief leicht rot an. Ein einfacher Probatus, der versucht mit einer ihm bisher unbekannten Frau und dazu auch noch der Magister Sriniorum zu flirten. Eigentlich war dies gar nicht meine Art, aber allem Anschein nach mussten die etwas raueren Sitten im Castellum bereits auf mich abgefärbt haben.....

  • Dieser Probatus verwirrte sie zuhends.


    Da dies ein neuerliches Kompliment zu sein scheint, sage ich noch einmal danke.


    Um die Situation für ihn nicht noch unangenehmer zu machen, überlegte sie was sie wohl fragen könnte um das etwas zu überspielen, denn ihr fiel auf, dass er rot anlief.


    Warum möchtest du eigentlich in die Legio? Was hat dich dazu bewogen dorthin zu gehen? Ist der Grund auch ein Stück weit dein Vater weil er bei der Classis war?

  • Ich suchte meine Verlegenheit mit einem Lächeln zu überspielen und räusperte mich kurz. Ich dankte innerlich den Göttern, dass Britannia anscheinend versuchte mir aus dieser Lage zu helfen und ich beantwortete freudig ihre Frage:


    "Warum ich zur Legio will? Das ist eine gute Frage die ich mir auch schon oft gestellt habe. Vermutlich weil ich ansonsten nicht viel besitze und endlich einem geregeltem Leben nachgehen will. Ich will nicht mehr ständig alleine sein und durch das Imperium reisen, ohne zu wissen wo ich hingehöre. Ich glaube ich such ein Stück weit eine Familie in der Legio."

  • Sie konnte ihm nachfühlen. So ein Leben ohne Wurzeln ist wirklich schlimm.


    Und es gibt keinen mehr von deiner Familie? Einen Onkel, Tante, Cousin oder Cousine?

  • Ich wiegelte ab:


    "Doch doch, natürlich habe ich noch Verwandte hier in Germanien, doch ist es leider so, dass ich niemanden richtig kenne. Ich muss mich erst wieder völlig neu einleben hier. Für viele meiner Familienmitglieder bin ich nahezu ein Fremder. Sie haben mich bisher noch nie gesehen und ich sie auch nicht."



    Sim-Off:

    sorry, aber mein Computer hatte sich verabschiedet.

  • Sim-Off:

    Kein Ding :)


    Da hast du dann noch eine ganze Menge vor dir. Ich stelle mir das nicht sehr einfach vor,wenn man zu seiner Familie geht und sie nie gesehen hat.


    Dann fiel ihr auf, dass sie ihm ja noch gar nichts angeboten hatte.


    Möchtest du vielleicht verdünnten Wein, ein Wasser?

  • "Ja, danke. Einen verdünnten Wein bitte. Ich bin ja nicht im Dienst." :D


    Ich grinste kurz und fuhr dann fort:


    "Du hast recht. Ich habe noch viel vor mir und ich muss gestehen ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Für mich sind es ebenfalls alles Fremde. Doch ich bin recht zuversichtlich, dass ich das hinbekomme."

  • Venusia stand auf und füllte Wasser in zwei Becher. Der eine bekam etwas mehr ab, denn sie würde nur Wasser trinken. In den anderen Becher gab sie noch etwas Wein hinzu und reichte ihn nun Maximianus.


    Hast du schon einmal versucht ihnen eine Nachricht zu kommen zu lassen, damit sie erst einmal wissen, dass es dich gibt? Ich denke, dass dies ein geschickter Weg wäre um mit ihnen in einen ersten Kontakt zu treten.


    Nun setzte sie sich wieder hin und trank etwas von ihrem Wasser.

  • Ich bedankte mich als Britannia mir den Becher reicht und nippte kurz daran. Dann ging ich auf ihren Vorschlag ein:


    "Ich weiß noch nicht recht wie ich es angehen soll. Ich bin momentan noch damit beschäftigt herauszufinden, wo sich alle meine Verwandten befinden. Doch ansonsten ist dies mit der Nachricht keine schlecht Idee."


    Ich dachte kurz nach, doch mir waren noch nicht einmal fünf Personen aus meiner Gens bekannt, denen ich jetzt auf Anhieb hätte eine Nachricht schicken können.....

  • Du musst ja nicht alle mit einmal anschreiben. Nur die, die du kennst. Die können dir ja denn vielleicht bei der Suche nach den anderen helfen. Du musst ja nicht gleich den großen Rundumschlag beginnen.


    Sie trank wieder etwas vom Wasser und dachte einen Moment lang weiter nach wie man ihm vielleicht dabei helfen könnte.

  • "Du hast vermutlich recht. Es wird schon so kommen wie es von den Göttern vorbestimmt ist."


    Ich blickte nachdenklich drein da mich plötzlich wieder eine von meinen Gefühlswandlungen überkam. Plötzlich überkamen mich wieder die Bilder aus meiner Vergangenheit. Bilder, wie ich mich alleine durchschlagen musste oder Bilder über mein Leben in Aegyptus.....

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