Prolog:
Es war eine vierstöckige Insula in der ich ganz oben wohnte. Wenn man es wohnen überhaupt nennen konnte. Es gab im Haus weder Wasser, noch eine Latrine und nachts ratterten die Lastkarren durch die Strassen. Aber man war schließlich Plebejer.
Schlau wie ich war, suchte ich mir eine Wohnung in einem Haus, welches in der Nähe solcher sanitären Einrichtungen lag. Um Wasser in die Wohnung zu bekommen bediente ich mich eines Tricks: Alle paar Tage schöpfte ich Wasser aus dem nahen Brunnen mit Eimern und zog diese dann an einem Seil befestigt hinauf. Manch einer würde jetzt behaupten, ich sei verrückt. Da wäre es doch einfacher die Treppen zu laufen. Und er hat im Grunde recht, würde ich nicht einen Flaschenzug benutzen. Tja, Not macht erfinderisch!
Meine Wohnung selbst bestand aus drei Zimmern. Mehr als andere haben und doch fühlt man sich fast wie auf dem Forum, wenn der Kaiser Geschenke ausgibt.
Der Nachbar verstarb, wurde entführt, oder ließ sich einfach nicht mehr blicken, weil er die Miete nicht zahlen konnte und die Schläger des Vermieters fürchtete. Mir war es egal, den ich nutzte die Wohnung des Nachbarn einfach mit. So riss ich auf eigene Kosten die Wände ein, dass ich nun eine größere Küche besaß und einen Raum mit eigenen Eingang, welchen ich als Büro nutzte.
Die größere Küche konnte ich auch gut gebrauchen, immerhin hatte ich ein riesiges tönernes Gefäß dort stehen, welches ich teuer bezahlte. Aber nicht nur mit Geld, sondern auch mit Schweiß, denn zur Erinnerung: Ich wohne im vierten Stock! Nun dieses Gefäß stellte mein Wasserreservoir dar. Schlau nicht? Die einzigen Bedenken, die es da gab war, ob der Boden das mitmachte. Aber ich lebe noch heute in der Wohnung und das Haus steht noch – mehr oder weniger.
Ansonsten befand sich in der Küche noch ein kleiner Herd, wobei das immer so eine Sache ist. In den Insulae, wo die oberen Etagen aus Holz waren, konnte das ein böses Ende nehmen....
Dann besaß ich noch ein Regal, welches seine besten Zeiten hinter sich hatte, gefüllt mit meinem ganzen Küchengeschirr. Auch an der Wand über dem Herd befand sich noch ein Regal mit einigen Vorräten. Es war gut, dass das Regal so klein war, denn eine große Auswahl besaß ich nicht.
Tja, und dann bleibt da nur noch der wackelige Tisch übrig, eine schiefe Bank und zwei Stühle.
In meinem Schlafzimmer sah es auch nicht viel besser aus. Gut, dass Bett war wohl das wertvollste in der Wohnung, doch wollte ich zumindest gut schlafen, wenn ich spät nachhause kam und wollte nicht jede durch die Lastkarren erzeugte Vibration spüren. Dann stand hier noch eine alte Clinie, die ich zum lesen meiner abgegriffenen Schriftrollen benutzte, die ich ab und wann gegen andere tauschte. Zu guter letzt noch eine Truhe mit meinen Kleidungsstücken.
In meinem Büro achtete ich ein wenig auf die Einrichtung, auch wenn es nicht viel war. Der Tisch, der in der Mitte stand, war stabil und wackelte nicht so, wie der Küchentisch. Auch die beiden Stühle waren in Ordnung. Dann war da nur noch ein kleiner Abstelltisch in einer Ecke.
Doch mein ganzer Stolz war der Balkon. Da die Wohnung im vierten Stock kleiner ist, als die im dritten, war da ein Vorsprung, denn ich als Balkon nutzte. Ich brach einfach ein Stück der Wand am Küchenfenster aus und fertig war die Tür. Ein paar zusammengezimmerte Bretter dienten als Absperrung. Eine kleine Bank lud zum sitzen ein und hier draußen bewahrte ich in einem Versteck in der Wand meinen guten Wein auf. Da stand auch noch eine Pflanze, die mir Gesellschaft leistete, doch hatte sie ihre besten Tage hinter sich. Die Äste hingen herunter, was entweder an einem Wassermangel lag, was ich mir aber nicht vorstellen konnte, denn sie bekam oft den letzten Rest meines Weines und noch etwas anderes, wenn ich mal nicht soweit laufen wollte, oder sie vertrug die Luft hier nicht.
Ja, das war meine Wohnung! Mein Reich! Mehr durfte auch nicht in den Räumen stehen, wollte man sie noch durchqueren können. Aber es war eh ratsam, sich am Tage woanders aufzuhalten.
Seufz... Ich glaube ich werde demnächst nochmal eine kleinere Auflistung der Räume machen