Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • "Nur ein Vorschlag von mir, Atius. Bekannte Dichter und Philosophen einzuladen halte ich ebenfalls für vernünftig. Die Reisekosten werden ihnen selbstverständlich mit einer kleinen Provision erstattet, falls sie kommen, darüber macht euch keine Gedanken."


    Geld war des Philosophen liebste Philosophie, wie sich Furianus bei dem ein oder anderen Athener denken konnte. Von Brot alleine wurden sie auch nicht satt.


    "Zu all den Aufgaben, Atius, kommt nun ein Angebot hinzu, welches ich dir gerne unterbreiten würde. Es ist lukrativ, in beiderlei Hinsicht, doch vor allem mehr für dich als für mich.
    Wie du weißt, habe ich nicht nur in Hispania, sondern auch in Rom gewissen Einfluss, ich habe Geld, ich habe einen guten Namen und ich bin Senator. Das alles hast du nicht, noch nicht, doch du hast eines, das ist Potenzial. Ich nehme selten Klienten auf und wenn, dann nur, wenn ich mir sicher bin die richtige Wahl getroffen zu haben und weder meine Zeit noch mein Geld sinnlos investiert zu haben. Deine Person ist ein Fall, der sich für mich rentieren sollte, nämlich ein in Zukunft durchaus einflussreicher und treuer Klient, das sehe ich in dir.
    Mein Angebot ist also mein Patronat, ich verlange keine sofortige Entscheidung, bindest du dich doch stark an mich und überlässt zu großen Teilen deine Zukunft meinen Händen, doch dies Angebot stelle ich nur einmal und du solltest die Vorzüge den Nachteilen gegenüber stellen, erstere überwiegen eindeutig."

  • Mit diesem Angebot hatte Manius zwar nicht gerechnet, doch war es ihm Ehre und Vertrauensbeweis zugleich dieses Angebot erhalten zu haben. Es ehrte ihn von einem Senator, einem Patrizier überhaupt in Erwägung gezogen zu werden, und es war ein Vertrauensbeweis in seine Fähigkeiten. Diese jedoch würden ihn auch verpflichten einem Senator keine Schande zu bereiten und einen Lebenswandel zu führen der untadelig sein wird. Das wird ihm nicht schwer fallen. Die Aufgaben die er sich vorgenommen hat sind sicher groß und werden viel Zeit brauchen umgesetzt zu werden, und die Unterstützung eines Patrons zu genießen, das wird hilfreich sein.


    Beinahe verlegen versuchte er auf Lucius Flavius zu antworten.
    Es währe mir eine Ehre Klient von Lucius Flavius Furianus zu werden. Du sagst es, es ist ein wichtiger und einschneidender Schritt den ich zu entscheiden habe. Aber ich kenne meine Möglichkeiten, meine Chancen ohne Unterstützung weiter zu kommen. Und auch für dich sollte daraus kein Nachteil erwachsen. Meine Loyalität sei dir gewiss. Er dachte nochmals kurz darüber nach. War er wirklich schon bereit für diesen Schritt, sollte er nochmals darüber nachdenken? Viele Entscheidungen die er rasch getroffen hatte waren falsche Entscheidungen. Doch Heute fühlte er sich sicher eine gute Entscheidung zu treffen und seinem Patron die Ehre zu erweisen. Während er so nachdachte über die Vor und Nachteile bemerkt er gar nicht das er bereits das Wort Patron verwendete.
    Ich werde das Patronat annehmen. Ich stehe zu deiner Verfügung Patron.

  • Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Furianus´Zügen ab und er nickte.


    "Das freut mich natürlich, dass du sogleich zusagst, Atius. Dies wird sicherlich eine profitable Verbindung, für beide Seiten.
    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass du dich untadelig benehmen solltest, meine Namen stets achten und mir bei Wahlen mit deiner Stimme zur Seite zu stehen, wie auch meine Ratschläge anzunehmen. Im Gegenzug werde ich dich nach meinen Möglichkeiten als Patrizier, Senator und Proconsul unterstützen. Zudem bin ich nicht arm, falls du also finanzielle Mittel brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden. Solltest du einmal vor Gericht erscheinen müssen, was ich für uns beide nicht hoffe, werde ich mich auch um deine Vertretung bemühen."


    Die kleine Ansprache war zwar nicht nötig, sollte dem neuen Klienten jedoch auch einen Anreiz geben, was von ihm erwartet wurde und er selbst erwarten konnte. Doch nun stand Furianus auf und bot seinem neuen Klienten die Hand an, um das neue Klientelverhältnis zu bestätigen.

  • Manius hörte sich die Ansprache sorgfältig an. Nicht das es ihm nicht klar gewesen währe was von ihm erwartet werden würde, sondern um seine Entscheidung die er getroffen hatte auf sich wirken zu lassen.
    Manius stand ebenfalls auf und reichte ihm die Hand für einen festen, kräftigen Händedruck.
    Die Freude ist auf meiner Seite Patron.
    Das Angebot das ihm Furianus gemacht hatte ihn zu Helfen, einen guten Ratschlag zu geben wenn er einen braucht, und auch wenn er in finanziellen Fragen Hilfe benötigt ein offenes Ohr zu haben werde er in Anspruch nehmen. Aber er fand es nicht angemessen bereits jetzt ein Anliegen vorzubringen.

  • Zitat

    [i]Original von Lucius Flavius Furianus


    "Nun, aufgrund deiner Verdienste um die Stadt und das Land, stelle ich es dir frei einen Stadtteil auszuwählen."


    Zudem konnte er nun den Charakter und den Willen des Mannes prüfen. Würde er sich einen ruhigen und reichen Stadtteil auswählen, wäre Furianus´Meinung nicht gerade positiv gebildet worden.


    Um auch zu beweisen dass ichnicht nur ein Mann der Worte bin, sage ich ihm.


    "Nun Furianus, ich war noch immer für den Kaiser und die Bürger Roms da und möchte es dir, dem neuen Proconsul beweisen. Gebt mir den miserabelsten Viertel der Stadt. Ich glaube noch zu wissen dass das der Hafenteil ist, mit dem Fischgestank, den Seefahrern, den Prostuituierten u.s.w.


    Ich werde versuchen aus diesem Teil einen angenehmeren Stadtteil zu machen."


    endlich mal eine Herausforderung, dachte ich mir

  • Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    Manius hörte sich die Ansprache sorgfältig an. Nicht das es ihm nicht klar gewesen währe was von ihm erwartet werden würde, sondern um seine Entscheidung die er getroffen hatte auf sich wirken zu lassen.
    Manius stand ebenfalls auf und reichte ihm die Hand für einen festen, kräftigen Händedruck.
    Die Freude ist auf meiner Seite Patron.
    Das Angebot das ihm Furianus gemacht hatte ihn zu Helfen, einen guten Ratschlag zu geben wenn er einen braucht, und auch wenn er in finanziellen Fragen Hilfe benötigt ein offenes Ohr zu haben werde er in Anspruch nehmen. Aber er fand es nicht angemessen bereits jetzt ein Anliegen vorzubringen.


    Ein wohlwollendes Nicken und Furianus hatte sich bereits wieder gesetzt.


    "So du denn keine weiteren Fragen hast, kannst du wieder an die Arbeit gehen."


    Gut, das Derzeitige war zwar auch Arbeit, aber die Arbeit mit der Zunge rechnete er nicht an.


  • Der Mann schien ihn besonders beeindrucken zu wollen oder er hatte andere Absichten. Es war Furianus jedoch relativ egal und er nickte.


    "Dann sollst du das Hafenviertel haben, wenn du es dir wünschst."


    Er reichte ihm die Hand.


    "Falls es keine weiteren Fragen gibt, kannst du dich nun an die Arbeit machen."


  • Es war bereits post meridiem und für Manius die Zeit sich um seine Aufgaben zu kümmern. Zunächst werde er gleich den Praefekten aufsuchen, um sich dann um den Didier zu kümmern. Für die Weiteren Aufgaben wird er mehr Zeit brauchen. Da sind Akten zu wälzen und Dokumente zu prüfen.


    Nein, ich habe ansonsten keine weiteren Fragen. Den Bericht wirst du in den nächsten Tagen auf den Tisch bekommen. er wandte sich zum Gehen Vale Patron. Er ging zur Tür und verlies das Officium um sich gleich zum Praefectus Vehiculorum zu begeben.


  • Das Nicken des Proconsuls war das Zeichen, dass das Thema nun beschlossen war. Wohl fühlte sich Valens deswegen nicht in seiner Haut... doch er hatte sich vorgenommen, dem Proconsul zu vertrauen, und es gab bisher keinen einzigen grund, von dieser Gesinnung abzuweichen. "Meine Meinung... das ehrt mich, Proconsul.", meinte Valens, der sich zusammenreißen musste, um nicht verlegen zu klingen. "Ich möchte mich für das Vertrauen bedanken." Währenddessen versuchte er, aus den Augen des Proconsuls abzulesen, was in ihm vorging. Aus den Augen des Flaviers blitzten Entschlossenheit. Valens hoffte, dass diese Entschlossenheit dem Wohle des Volkes zugute kommen wird.

  • "Du musst mir nicht danken, ist mein Vertrauen doch dein Verdienst."


    Schwächte er, so gut er konnte, ab und nahm einen Schluck Wasser.
    Der Mann sprach nicht dagegen, dass Atius Severus als Magistrat zukünftig tätig sein sollte, aber auch nicht dafür, was Furianus mehr stutzen ließ. Dennoch fuhr er inbeirrt fort.


    "Ich denke, eine Berufung des Regionarius zum Beisitzer wird nicht erforderlich sein, wenn ich überlege, dass ich die Curia Provincialis in Kürze sowieso auflösen werde. Dann werde ich ihn selbst ernennen, Valens, es wird nicht nötig sein, dass du dies machst.
    Aber gut, kommen wir zu einem weiteren Thema. Wie geht es mit den Planungen um den Dichterwettbewerb voran und was machen die Artikel für die Acta Diurna?"

  • Am Officium mit Marcus Octavius Augustinus im Schlepptau angekommen klopfte Manius an die Tür und wartete auf ein Zeichen. Kein göttliches Zeichen wie vermutet werden könnte, sondern ein Zeichen jenseits der Tür, das ihm anzeigen sollte ob er eintreten könne.

  • Augustinus dankte dem Scriba nochmal und trat dann ein, nachdem er seine Toga nochmal zurechtgerückt hatte.


    Er trat nun einem der mächtigsten Männern des Weltkreises gegenüber, dem adeligen Proconsul, nicht gerade das, was man täglich vor die Linse bekam.


    "Salve Proconsul. Ich bin Eques Marcus Octavius Augustinus."


    Der Octavier deutete eine leichte Verbeugung an und wartete auf die Reaktion des Flaviers.

  • Diese Verbeugung nahm Furianus, gänzlich in sein Schreiben an die liebe Verlobte vertieft, kaum wahr, sondern deutete mit der freien Linken auf den Stuhl seinem großen Schreibtisch gegenüber.


    Doch er ließ sich Zeit, bevor er das Pergament noch einmal durchgelesen hatte und beides, Pergament wie auch Feder, sorgfältig zur Seite legte. Die leichten Falten rund um seinen Mund deuteten an, dass der Proconsul wohl einiges zu belächeln hatte, während er diese Zeilen schrieb. Kaum zu verdenken, war sein Geist hier, doch seine Seele immer noch im heißgeliebten Rom.


    "Salve, Octavius."


    Fing er an, um sogleich eine kurze Stilpause zu machen.


    "Wie du weißt, hörte ich von dir. Der Verdienst deines Verwandten, dem Senator Octavius Detritus. Inwieweit seid ihr denn miteinander verwandt?"


    Fing er erstmal an, um eine lockere Atmosphäre aufkommen zu lassen, schnippte jedoch sogleich mit dem Finger, damit ein Sklave beiden Männern verdünnten Wein kredenzen konnte.

  • Doch nicht so nahe verwandt, Furianus hätte auf Onkel getippt, ja vielleicht sogar Vater, obwohl Detritus es nirgendwo erwähnte. Aber das konnte ja gut sein, nicht wenige Väter schoben ihre Söhne relativ schnell in andere Provinzen ab.


    "Verstehe. Du bist gut hierher gelangt? Ich hoffe doch über die See?"


    Zu Land hätte er diese strapaziöse Fahrt auch niemals unternommen. Zum Glück war man ja auch Eigentümer eines eigenen Bootes, wobei dieses Eigentum gerade vom Vater einstweilen moniert wurde.
    Furianus trank einen Schluck.

  • "Ja, Proconsul, die Reise war nicht sonderlich anstrengend, mit dem Reisewagen nach Ostia und von dort mit dem Schiff direkt nach Tarraco. Ich habe erst einmal Quatier bezogen, in der Casa Octavia in Tarraco." antwortete ich freundlich.


    Da nun auch der Proconsul einen Schluck genommen hatte, tat Augustinus es ihm gleich. "Hm, ... Hispanischer Wein?"

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