Officium Proconsularis | Lucius Flavius Furianus

  • Von wegen das ich meine Wut berherrschte. Ich sollte endlich anfangen zu denken bevor ich redete.
    Es gab Dinge die durften noch nicht erwähnt werden. Noch nicht.
    Ich atmete tief durch.


    "Ich kann dir nur gratulieren zu deiner Wahl eine Tiberia zur Frau zu nehmen. Und was Senator Avarus betrifft ..."


    Ich neigt kurz den Kopf.


    "Ich neige mein Haupt vor deiner Weisheit und Menschenkenntnis."


    Was absolut meiner tiefsten Überzeugung entsprach, das mit Avarus.


    "Doch was deine anderen Fragen betrifft .. nur so viel, die Ordnung der Dinge ist von den Göttern geschaffen worden, ein jeder hat seinen Platz und seine Aufgabe. Die Aufgabe der Patritzer ist es Entscheidungen zu treffen. Ihre Hand schützend über Rom zu halten. Zu lenken. Doch solange sich die Familien nicht eins sind, nicht mit einer Stimme handeln, sich ausruhen und mit dem zufrieden geben was ihnen netterweise zufällt. Solange werden wir unsere Aufgabe nur eingeschränkt ausfüllen können. Du brauchst nur auf die Strassen dieser Stadt schauen. Unruhe und Furcht beherrscht die Plebejer. Der Kaiser ist gestorben und es fehlt das sichernde Gerüst. Ein Senat in dessen Reihen zuvele sind, die nicht dafür geboren wurden. Familien die sich erhoben haben, aber die nur ihren Reichtum und ihre Geschäfte im Sinn haben.
    Die Plebejer sind die Räder die Rom am laufen halten. Ihr Handelssinn und ihre Tüchtigkeit treiben uns vorwärts. Aber ohne sicheren Lenker ..."


    Ich hielt inne. Ich sollte meine Zunge zügeln. Ich würde es schon schwer genug haben. Ich war der Überzeugung das die patrizischen Familien Rom lenken sollten. Aber meine Worte hatten kein Gewicht mehr. Und ich redete einfach zu viel.
    Ich wusste selbst nicht genau warum, vielleicht weil mir der Mann gegenüber, meine Bruder, sympathisch war. Ich wusst ncht warum. Sein Ton war hart, herausfordert, er zeigte keine Gefühle, er war berechnend. Und er hatte es geschafft mich mit ein paar Worten wütend zu machen. Er wirkte arrogant und herablassend. Aber trotzdem .. ich konnte nicht sagen was .. irgendwas an ihm weckte .. nein, das war jetzt abwegig .. warum sollte hier mein Beschützerinstinkt geweckt werden .. ich hatte definitiv noch Nachwehen meiner Krankheit .. oder wirklich einen Dachschaden.


    "Aber, ich hoffe du siehst mir meine Offenheit nach, noch kenne ich dich nicht gut genug. Verzeih mir, Bruder, dies ist nicht der Tag noch der Ort um
    weiter auf diese Themen einzugehen."


    Mein Blick wanderte kurz umher. Paläste hatten Ohren, das wusste ich nur zu gut. Ich wusste zwar nicht wie es um diesen jetzt bestellt war, aber ...


    "Wie ich schon sagte, auf manche Fragen kann ich dir im Moment keine Antwort geben, manches muss vorerst unerklärt bleiben."


    Manches musste auch für immer ungeklärt bleiben, setzte ich in Gedanken hinzu.


    "Zumal du nicht vergessen solltest, das es um meinen Ruf und meine Reputation denkbar schlecht bestellt ist. Meine Worte, ob wahr oder Hirngespinnste sind im Moment bedeutungslos, vielleicht sogar gefährlich. Du solltest, um deiner Willen und unserer Familie Willen, meinen Worte nicht allzuviel Bedeutung zumessen."


    Ich hielt kurz inne.


    "Ich bin nur ein Mann der nach langer Krankheit dorthin zurückkehrt, wo er einmal heimisch war, in dessen Leben es viele Irrungen gab, der sich mehr aus seinen Feinden definiert, als das er Menschen Freunde nennen kann, dessen Famile beinahe ausgelöscht wurde, der nicht mehr viel erwarten darf, und der nun versucht sein Leben erneut zu finden. Ich bitte dich, natürlich erst nachdem du dich meiner Identität versichert hast, mich hier in Hispania wieder niederzulassen zu dürfen. Erneut mein Heim in der Villa Flavia zu beziehen."


    "Langsam wieder Kontakte aufnehmen, mich mit Philosophie zu beschäftigen, die einfachen Freuden des Lebens wieder zu erlangen."


    "Wenn ich dir bei irgendetwas hilfreich zur Seite stehen kann, werde ich es natürlich tun. Ich habe meine Familie zum größten Teil verloren. Und dies
    ist das was mir am meisten fehlt. Die Verbundenheit, die Loyalität, die Vertrautheit. Ich kenne dich noch zu wenig, und du mich. Aber wenn es einen Weg geben sollte wieder eine Familie zu werden, dann werde ich es versuchen."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    ...


    Evander nickte.
    "Ja, in der Tat"
    sagte er.
    "Es geht um den Posten des centurio vigilum. Seit einiger Zeit ist der ehemalige Inhaber dieses Amtes, Matinius Iovianus, nicht nur nicht mehr im Dienst, er weilt auch länger schon in Italia. Seine Person wird allerdings nach wie vor als Amtsinhaber in den Archiven geführt, eine offizielle Bekanntmachung seiner Entlassung aus dem Dienst gab es offenbar nicht"
    erinnerte er den Proconsul.

  • "So viel Menschenkenntniss muss man nicht besitzen, um hinter diesem Mann die Schlange zu erkennen, die er ist."


    Winkte Furianus ab und ließ seine Gedanken schweifen. An Avarus zu denken kam Kopfschmerzen gleich.
    Die Ausführungen über diese Neureichen, die meinten im Senat das große Wort erheben zu dürfen, gefiel Furianus schon auf Anhieb, so dass er ab und an nickend zustimmte.


    "In dieser Sache bin ich, nur nicht im Senat, der gleichen Meinung. Es gibt zu viele, die ihren Sitz nur wärmen, jedoch nicht so ausfüllen, wie Rom und unsere Geschichte es verlangt."


    Was ihm jedoch noch stets missfiel war, dass die zuvor gemachten Andeutungen nicht beantwortet werden wollten - von konnten war keine Frage, er konnte es, er wollte es nur scheinbar nicht.


    "Und nun sage ich dir was. Vor ein paar Tagen ist der Kaiser gestorben, dem Caesar geht es scheinbar nicht ganz gut.
    Und nun tauchst du auf, der Mann der Messalina, einer vom Verstorbenen Verbannten, du als Vater des Kindes, welches ein Attentat auf den Kaiser begehen wollte. Als ein Mitglied der Flavier, einstigen Herrscherfamilie.
    Nun sage mir bloß nicht, solche Fragen müssten ungeklärt bleiben! Kannst du dir vorstellen was dein Auftauchen mit meiner Reputation macht?! Ich bin Proconsul, ich muss auf meinen Ruf achten und das Letzte, was ich nun brauche, sind Gerüchte um meine Person, gar Gerüchte um meine Person bezüglich des Thrones! Nein, Bruder, es werden solange keine Fragen ungeklärt bleiben, bis ich nichts mit der Sache zu tun habe. Jetzt jedoch, verlange ich Antworten."


    Dabei schlug er leicht auf den Tisch, um die Bedeutung seiner Worte mit dieser Geste zu unterstützen.


    "Ohja, du sagst es selbst. Vertrauen. Dieses Vertrauen habe ich nicht ohne Antworten von dir zu erlangen!
    Und Philosophie, die Freunden des Lebens? Ich bin verwirrt, Bruder, dient man so Rom? Ich bin nicht unser Vater, ich habe nicht das Recht dir das zu sagen, aber so etwas findet bei mir keine Akzeptanz! Du bist Flavier, du hast nicht nur Rom gegenüber, sondern auch deiner Familie, Vater und mir, eine gewisse Verantwortung.
    Du wirst deine Ehre wiederherstellen müssen, ohne Philosophie und Freuden des Lebens, denn diese haben wir nicht, wir stehen auf, wir arbeiten, wir essen zwischendurch und irgendwann greifen wir nach den Sternen! Doch wir ruhen uns nicht aus, Catus.
    Du warst einst Quästor, du wirst deine politische Laufbahn wiederaufnehmen, du wirst deinen Dienst an Rom ableisten und, Catus, du wirst Senator. Senator wie Vater und ich es sind. Das, Bruder, bist du nicht nur ihm, sondern auch mir schuldig."

  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    Evander nickte.
    "Ja, in der Tat"
    sagte er.
    "Es geht um den Posten des centurio vigilum. Seit einiger Zeit ist der ehemalige Inhaber dieses Amtes, Matinius Iovianus, nicht nur nicht mehr im Dienst, er weilt auch länger schon nicht in Italia. Seine Person wird allerdings nach wie vor als Amtsinhaber in den Archiven geführt, eine offizielle Bekanntmachung seiner Entlassung aus dem Dienst gab es offenbar nicht"
    erinnerte er den Proconsul.


    "Ja, das stimmt. Ich werde dies gleich veranlassen, da sich der Mann selbst bei mir abgemeldet hatte. Er wird wohl den Vigiles in Rom beitreten."


    Sagte Furianus leicht nickend und schloss das Thema ab. Die Entlassung würde er gleich rausgeben.


    "Noch etwas?"

  • "Gut, dann gehe trauern um unseren Kaiser, Evander. Mögen die Götter dir beistehen."


    Sprach er mit einem leichten Lächeln.
    Eigentlich war es auch amüsant so zu spielen. Er war sicherlich ein guter Schauspieler, er musste es sein.

  • Jetzt war es an mir Überrascht zu sein.


    "Ich Senator ..."


    Ein Laut entrang sich meiner Kehle, ein verächtliches, entäuschtes, verzweifeltes Schnauben.


    "Ich habe nie aufgegeben, ich habe drei Wahlen verloren und bin jedesmal wieder angetreten, damals als mein Ruf noch nicht am Boden zerstört war ... Aber jetzt .. wenn ich jetzt auf die Idee käme für ein Amt zu kandidieren .. was glaubst du was passieren würde ... ich würde, wenn ich überhaupt die Erlaubnis bekäme zu kandidieren, zur Zeit abgestraft werden, wie kein Kandidat vor mir. Ich bin manchmal närrisch, aber kein Narr.
    Ja, nichts würde ich lieber machen als selbst im Senat die Geschicke Roms zu lenken, aber das ist jetzt unmöglich.
    Ich muss erst meinen Ruf wiederherstellen. Und das kann ich nicht, indem ich versuche nach Macht zu greifen. Ich muss langsam, ruhig agieren. Erst hier in der Provinz und später dann in Rom. Ich muss die Ansichten auslooten, ich muß mich vorsichtig verhalten.
    Ein schnelles Vorgehen würde nur Neid und Verdacht schühren. Ich darf keinen einfachen Weg, keine Beziehungen benutzen, noch nicht.
    Mein Schatten ist verzehrt, andere überlagern ihn. Die Menschen sehen nur diese Schatten, die vor ihren Augen tanzen. Erst wenn ich mich hinter ihnen
    wieder aufgebaut habe, das Licht zurechtgerückt, dann kann ich wieder nach Höherem streben. Und glaub mir, die Philosophie ist eine mächtige Waffe. Ich habe sie bei den Griechen gelernt und sie gesehen. Sie benutzen sie, um die Natur der Dinge zu beleuchten, um das Wissen über unser Sein zu mehren, aber sie haben nie das gesehen was, ein Römer darin sehen kann. Eine Waffe. Eine Waffe um die Realität zu beugen. Denn wenn du weisst, was die Menschen in ihrem Innersten antreibt, was sie bewegt, was sie wirklich wollen, dann kannst du sie lenken wohin du auch immer willst.
    Ja, wenn es sein muss werde ich meinen Zorn gut verstecken, werde Kreide fressen, werde mich als friedlicher zurückgezogener Narr verkaufen der nur für alle das Beste will und liebenswürdig allen versucht zu helfen. Aber glaub mir, ich habe niemals aufgegeben und werde es jetzt auch nicht tun. Aber ich werde mich nicht ins offene Messer stürzen."


    Ich hielt inne. Dann führ ich in ruhigem Ton fort.


    "Deine Reputation ... hmm ... nun du bist ein Mann mit einem großen Herzen für die Menschen, die ihm anvertraut sind und seine Familie. Du hältst die Traditionen hoch und strebst nach Gerechtigkeit und Wahrheit. Aber auch nach Milde. Der Tod des geliebten Kaisers traf dich in deinem Innersten, der Verlust eines von dir geehrten und geliebten Menschen. Und nun tauch dein verschollener Bruder wieder auf. Das schwarze Schaf der Familie. Du hättest ihn verstoßen können, verachten, aber du zeigst die Milde und auch die Gefühle, die einen wahrhaft großen Mann erst groß machen. Du gibst ihm eine zweite Chanche. Natürlich hast du ein Auge auf ihn. Die Gerüchte um ihn akzeptierst du, zeigst Langmut, verteidigst ihn nicht groß, sondern gibst zu erkennen das all das nicht gut heisst, aber du bist der große Mann, der einen eisernen Willen und eine harte Natur hat, aber auch Vergebung kennt."

  • Überrascht blickte Furianus seinem Gegenüber teilweise verwundert, aber auch mit einer gewissen Verachtung, in die Augen.


    "Drei Wahlen verloren?! Das habe ich nitcht gewusst."


    Wieder eine Frage, die ihm niemals beantwortet worden war. Sicherlich aus Scham. Sein Vater war ein stolzer und erfolgreicher Mann gewesen, die Niederlagen des Sohnes hätten ihn sicherlich beschämt und Furianus, der hätte erfahren, dass es auch nicht so schlimm ist einmal zu verlieren. Nein, daher wurde darüber geschwiegen.


    "Nach der ersten Niederlage, Bruder, hätte ich mir große Gedanken gemacht. Nach der Zweiten, hätte ich wohl gar aufgehört mich bloß zu stellen, aber eine Dritte?! Unglaublich. Ich glaube, du und dieser Selbstmörder Octavius Avitus, seid die Einzigen, die ich kenne, welche drei Niederlagen erlitten haben. Das verdreht die Tatsachen und meine Aussage natürlich stark."


    Die Enttäuschung war groß. Nun stürzte auch dieser Ast ein.


    "Das Erste, was du machen solltest, ist dich in Rom zu zeigen und die Kaiserin um Vergebung für die Taten deiner Angehörigen zu bitten. Ein symbolischer Akt, Catus, nichts weiter. Zudem solltest du auch gleich dem Kaiser ein Opfer darbringen. Alles symbolisch. Dadurch wird man deine Absicht und deine Art, überdenken müssen und du erlangst auch wieder die Berühmtheit, die dir gefehlt hat. Du musst wissen, dass Rom stets im Wandel ist. Es sind nicht alles die gleichen Männer, die damals noch im Senate saßen, es gibt viele neue Gesichter, die von diesen Vorfällen noch gar nichts wissen oder auch groß wissen wollen. Doch um die Senatoren, die schon etwas länger in dieser Halle sitzen dürfen, musst du durch Gesten des Friedens und der Reinwaschung deines Namens kämpfen. Denn sie werden es sein, die über deine Zukunft entscheiden werden."


    Sich in Hispania zu verschanzen, davon hielt Furianus wenig. Das würde nur Gerüchte schürren.


    "Du musst deinen Namen vor der Kaiserin und vor allem vor dem zukünftigen Kaiser reinwaschen. Danach kannst du machen, was du willst. Ob du hierher zurückkehrst oder in Rom deinem politischen Werdegang nachgehst, wäre dann deine Entscheidung. In Rom sind derzeit die meisten Flavier. Flavius Gracchus, derzeitig Pontifex und Senator Roms, zudem auch Flavius Aquilius, einer aus der Nebenlinie, ist gerade dabei sich einen Namen zwischen den vielen Aspiranten auf einen Senatorensitz zu machen. Unser Onkel Aristides dient derzeit in Parthia als Centurio. Erstere würden dir in Rom zur Seite stehen, wie wohl auch mein guter Freund Tiberius Durus.
    Und hier in Hispania, kann ich dir Ämter verschaffen. Ich bin Proconsul."


    Honig um den Mund schmieren konnte Catus wahrlich gut. Schließlich konnte es Furianus ebenfalls, so dass es diesem ein Leichtes war zu erkennen, was damit beabsichtigt wurde.


    "Die ist nur eine Möglichkeit der Entwicklung, Catus.
    Es könnte sich genau so schnell in eine andere Stimmung umschlagen, nämlich der, dass gerade nach dem Tode des alten Kaisers sich die Feinde versammeln - um den Proconsul von Hispania. Daher ist es vonnöten, dass du nach Rom reist und um Verzeihung für deine Ehefrau und deinen Sohn bittest. Die Augusta ist in Rom."


    Mit einem Wink wies er den Sklaven in der Ecke an Getränke zu holen.


    "Und außerdem, Catus, befinde ich die Rhetorik für viel mächtiger als die Philosophie. Nicht nur du hast diese Weisheiten in Acchaea erlernen dürfen. Für mich ist es jedoch viel sinnvoller die Menschen, ohne besonderen Hintergrund, das glauben machen zu können, was man auch immer will."

  • Nachdenklich nickte ich mit dem Kopf.


    Mir war noch nicht ganz klar, was genau mein Bruder bezweckte und wollte. Meine Vermutungen schlugen wilde Weg in alle mögliche Richtungen ein. Einige darunter waren ziemlich gefährlich. Gefährlich, aber interessant ...


    Ich wartete kurz bis der Sklave mir einen Becher Wein gereicht hatte, nippte.


    "Deine Überlegungen haben einiges für sich. Vielleicht sollte ich wirklich baldmöglichst nach Rom reisen. Es würde zumindest sehr interessant werden. Und wenn es nur dazu dient die Stimmung auszulooten."


    "Ob es allerdings hilfreich ist, meine Ehefrau dort, gegenüber wem auch immer, zu erwähnen, ich hege da meine Zweifel. Manche Wunden sollten besser verschlossen bleiben. Aber wer weiß. Ein solche Entscheidung, kann ich nicht hier und jetzt treffen. Ich muss die Stimmung vor Ort prüfen."


    Ich nahm einen Schluck.


    "Ja, Lucidus, ich werde deinen Vorschlag wohl annehmen."


    "Wenn es dir nichts ausmacht werde ich noch einige Tage hier in Hispania bleiben, zumindest bis in deinen Augen meine Identität vollständig geklärt ist. Und mich dann nach Rom aufmachen. Ich bin mir nicht sicher was dabei herauskommt, aber interessant wird es mit Sicherheit."

  • Des Nachmittags hatte man mir den Weg zum officium des Proconsuls gewiesen. Da es derzeit noch keinen Privatsekretär gab, war der oberste Beamter der Provinz sicher überflutet mit Arbeit. Dementsprechend war ich etwas nervös und fragte mich, wie der Proconsul meine Bitte aufnehmen würde, mir die Gladiatorenschule zu verkaufen. Aber ich wusste, dass er nicht mehr als verneinen konnte. Irgendwann hatte ich mich durch die Gänge der Regia gefunden und stand vor der richtigen Tür.


    *Klopf*

  • Zitat

    Original von Gaius Flavius Catus
    ...


    Furianus legte nachdenklich zwei Finger auf den Mund und ließ diese leicht dagegen schlagen.


    "Du hast nicht ganz Unrecht, deine Frau sollte nicht gar zu oft erwähnt werden. Und dennoch, Bruder, wenn du sie nicht erwähnst, wird sie womöglich noch allzu stark ins Gespräch kommen und dann bist du in Bedrängnis."


    Dann ließ er die selbe Hand auf den Tisch gleiten und nickte bekräftigend.


    "Um deine Reputation wieder zu erlangen, musst du also bei der Augusta um Verzeihung bitten. Doch dies still und leise, bloß nicht zu viel Aufsehen erregen.
    Darüber hinaus musst du dann noch deiner Pflicht nachkommen und in eines der ehrwürdigen Collegien eintreten. Ich empfehle dir die Arvales Fratres, denn es ist eine Vereinigung ehrwürdiger Patrizier, mein Vater, gute Freunde und sogar der letzte Kaiser sind Mitglieder gewesen. Der neue Augustus wird dies ebenfalls sein."


    Schon sah er das Gespräch als beendet, als ihm plötzlich etwas einfiel.


    "Warst du nicht einst im Cultus Deorum tätig? Mir kommt eine glänzende Idee, Catus.
    Da du sowieso nach Rom reisen musst, wirst du bei der Augusta vorsprechen und ihr versichern, dass es dir mit der Reue ernst ist, indem du ihr sagst, dass du Flamen Iulianus werden willst - Priester des verstorbenen Kaisers. Du müsstest zwar noch zwei Kurse an der Schola absolvieren, aber das dürfte auch kein Problem sein. Danach kehrst du hierher zurück und ich werde dich auf das Amt hieven - ich bin Proconsul.
    Überlege dir diese Möglichkeit.
    Vorerst darfst du in der Villa Flavia in Tarraco dein Quartier aufschlagen. Dein...Sohn, Flavius Quirinalis, dürfte dort anzutreffen sein. Falls er dich als den erkennt, der du zu sein vorgibst, werde ich dir meine Unterstützung als Bruder nicht versagen. Solltest du es nicht sein, bange um dein Leben, Fremder."

  • Er trat ein.

    "Salve Proconsul. Die Aufgabe, mit der du mich betraut hast ist erledigt. Die Aquädukte, die Tarraco mit Wasser versorgen und alles, was dazu gehört ist voll einsatzbereit. Es gab nur an ein paar Stellen Risse, die aber gerade von den zuständigen Aquarii behoben werden..."
    [B]


    erklärte er freundlich.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Ich erhob mich.


    "Quirinalis ist da? Wenigstens einer noch."


    "Ich werde mir auch diese Möglichkeit durch den Kopf gehen lassen. Ich danke dir für dieses äusserst interessante Gespräch. Mit deiner Erlaubnis werde ich mich nun zur Villa Flavia begeben und meinen Sohn aufsuchen."


    "Ich habe über einiges nachzudenken."


    Ich neigte den Kopf zum Abschied.


    "Wir werden uns sicherlich bald wiedersehen, Bruder."


    Ganz schlau wurde ich nicht aus Lucidus. Er war ein verschlossener Mann. Hart, teilweise arrogant, aus irgendeinem Grund war er mir sympathisch,... oder bildete ich mir das nur ein?
    Seine Ratschläge jedenfalls würde ich genau bedenken.
    Ich musste vieles jetzt bedenken.

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    Er trat ein.

    "Salve Proconsul. Die Aufgabe, mit der du mich betraut hast ist erledigt. Die Aquädukte, die Tarraco mit Wasser versorgen und alles, was dazu gehört ist voll einsatzbereit. Es gab nur an ein paar Stellen Risse, die aber gerade von den zuständigen Aquarii behoben werden..."


    erklärte er freundlich.


    [B]"Salve, Procurator."


    Sagte Furianus freundlich und wies auf den Stuhl vor ihm. Der Senator war heute ausnahmsweise richtig gut gelaunt. Er wusste selbst nicht wieso.


    "Gut gemacht, vollkommen zufriedenstellend, Procurator."


    Sprach er sogleich anerkennend nickend und erhob seinen Becher.


    "Auf einen guten Beamten der Provinz. Ach, was sage ich, den Besten."


    Und ein großer Schluck rann seine Kehle hinunter.


    "Lass uns doch ein wenig unterhalten, Octavius. Wie ergeht es denn deinem Sohnemann?"

  • Der Senator schien in geberlaune zu sein. 'Der Beste' also - einst stand für den Octavier fest: Der Proconsul kroch ihm in den Arsch, weil er irgendwas von ihm wollte. Er spielte mit.

    "Danke... Ich habe zwei davon. Einer ist Praefectus Castrorum Vigilum, der andere Primus Pilus bei der XXII. Beiden geht es gut... Jedoch habe ich eine Tochter... sie wird vermisst..."


    Gestand der Octavier.

    "Und wie gehts dir so?"
    konterte er freundlich, um das Gespräch etwas von sich abzulenken.

  • "Zwei? Gratuliere, Octavius. Und welcher von Beiden ist der, den ich rausgeworfen habe, weil er sich als Comes einfach davon gemacht hat?"


    Fragte er durchaus freundlich, jedoch direkt. Und wedelte kurz mit der Hand.


    "Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Ich sitze hier als Proconsul und Senator in einer wunderschönen Provinz, habe eine noch schönere Verlobte, bin vermögend, jung und tatfreudig. Ja, ich denke mir geht es ausgezeichnet."

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