Porta - Der Eingang der Villa Claudia

  • Der junge Claudier war überrumpelt. Marcus hatte ihn einfach so stehen lassen und sich aus dem Staub gemacht. Immerhin, das sprach dafür das sein Gegenüber keine allzu wichtige Person sein konnte. Andernfalls hätte sich sein Bruder sicherlich anders verhalten...


    So schickte auch er seinem großen Bruder ein knappes "Vale" hinterher, bevor sich der junge Claudier dem Besuch zuwandte.


    Während dieser sich und sein Anliegen vorstellte musterte Felix den Iulier.
    Er war von großer Statur, hatte, für Römer ungewöhnlich, blonde Haare und sehr beeindruckende, schö.... er musste sich zusammenreißen, blaue Augen.
    Zudem schien der Iulier sehr viel Wert auf sein Äußeres zu legen, oder aber er hatte sich speziell für den Besuch im claudischen Haushalt herausgeputzt, was wie Quintus aus Erfahrung wusste, bei Klienten seines Großvaters ziemlich oft der Fall war.
    "Eine dienstliche Angelegenheit mit einem Decemvir stlitibus iucandis?" fragte Felix ungläubig nach. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Senator Claudius Menecrates, vormals Legatus Legionis der Legio II Germania irgendwelche Probleme mit dem Gesetz bekommen hat." Eine kurze Pause folgte .. "Um was für eine Angelegenheit handelt es sich?"


    Wieder eine Pause, Felix wunderte sich selbst ein wenig, aber sein Gegenüber schien ihn ein wenig aus der Fassung zu bringen, was der Claudier sich nicht wirklich erklären konnte.


    "Ich bin übrigens Quintus Claudius Felix" fügte er dann noch hinzu, als ihm zu allem Überfluss auffiel, dass er vergessen hatte sich vorzustellen. Er schalt sich selbst innerlich.

  • Probleme mit dem Gesetz? Weshalb vermutete sein Gegenüber Probleme mit dem Gesetz? Etwa weil Dives hier persönlich erschien, statt nur einen unpersönlichen Brief in Erbschaftsangelegenheiten zu schreiben? Dieses Missverständnis musste der Iulier wohl auflösen:


    "Nun, es freut mich, dich kennenzulernen, Claudius Felix.", nahm er sich nach der Vorstellung der Patriziers versuchsweise einfach mal das Recht heraus nicht ausschließlich beim Gentilnomen zu bleiben, sondern jenem auch noch das etwas persönlichere Cognomen hinzuzufügen - auch wenn es nach dem Abgang des Claudius Centho gerade keinerlei Verwechslungsgefahr mit einem anderen Claudier gegeben hätte. "Und ich kann dich darin beruhigen, dass der Senator meinen Besuch keinerlei Problemen mit dem Gesetz verdankt, sondern lediglich meinem Interesse daran, den Patron eines meiner zahlreichen Cousins einmal persönlich kennenzulernen. Vielleicht kennst du ihn? Sein Name lautet Iulius Antoninus und er dient als Centurio bei den Praetorianern.", erklärte der Decemvir und überlegte kurz. Irgendetwas hatte er vergessen. Seine eigene Vorstellung? Nein, die hatte er jetzt bereits zweimal getan. Ein Kompliment für den 'glücklichen/erfolgreichen/wohlhabenden' Claudius? Nein, das ginge an dieser Stelle vermutlich zu weit.
    "Ach so, und es handelt sich um die Erbschaftsangelegenheit eines Lucius Claudius Victor, eines Neffen des Senators. Ich gehe mal davon aus, dass die Nachricht seines Todes hier bereits bekannt ist. Dennoch erschien es mir falsch dem Patron meines Cousins nur einen unpersönlichen Brief zukommen zu lassen, anstatt ihn hiermit nun also persönlich zu besuchen.", fügte Dives sodann hinzu. Das war es, was gefehlt hatte!

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Dass sich der Iulier herausnahm ihn mit Cognomen anzureden viel Felix zwar auf, störte ihn aber momentan nicht weiter.


    Immerhin, Dives war also nicht hier um irgendwelche juristischen Vorwürfe vorzutragen. Das war vermutlich auch besser so, so wie er Menecrates kannte würde der schon alleine ob des Verdachtes aus der Haut fahren und den jungen Mann über alle Berge davon jagen. Die Ehre seines Großvaters war über jeden Zweifel erhaben, das wusste man nicht nur innerhalb der Mauern der Gens Claudia...


    Dann offenbarte der Iulier den anscheinend wahren Grund für seinen Besuch, er wollte Menecrates kennen lernen. Den Mann den er als Klienten seines Großvaters kannte hatte Felix noch nie gehört, warum auch, das Oberhaupt der Gens Claudia hatte Dutzende, wenn nicht Hunderte von Klienten. Wer zählte die schon und wer, außer dem Privatsekretär von Menecrates konnte sich die ganzen Namen merken. Nichtsdestotrotz nickte Felix verständnisvoll und versucht seinem Gegenüber zu vermitteln vollkommene Kenntnis über die Klienten seines Großvaters zu haben, nach seiner anfänglichen Unsicherheit hatte er sich mittlerweile wieder vollends gefangen, auch wenn ihn dieser junge Kerl dennoch irgendwie weiter in seinen Bann zog.


    Als der Iulier dann den Namen Lucius Claudius Victor nannte wurde Felix besonders hellhörig. Er wusste, dass sein Onkel verschwunden war, verschollen auf einer der Missionen bei der Alpenüberquerung. Der junge Claudier hatte mit dem schlimmsten gerechnet, offenbar bewahrheitete sich diese Befürchtung nun.
    Nach außen hin von den Worten des Decemvirs jedoch anscheinend völlig unberührt wahrte Quintus seine Fassung.


    "Ich denke Themen wie diese sollten nicht auf offener Straße besprochen werden, Iulius."


    das war zunächst alles was er antwortete...Mit diesen Worten schritt er an dem Blondschopf vorbei, der noch immer zwischen ihm und der Porta stand und tat 2 Schritte durch das noch immer von seinem Bruder halb geöffnete Tor.


    "Folge mir."


    sagte er und ging, selbstverständlich ohne eine Antwort abzuwarten, voraus ins Innere der Villa.

  • Da man Dinge, die man gerne glauben wollte, auch vergleichsweise schnell glaubte, registrierte Dives zufrieden für sich, dass der Name seines Cousins hier offenbar kein unbekannter war. Immerhin war so ein Praetorianercenturio ja auch kein gänzlich unbedeutender Mann, obgleich er an die Bedeutung von politisch aktiven Klienten sicherlich nicht heranreichen mochte.


    "Gerne.", reagierte er anschließend auf die Aufforderung dem attraktiven Claudier ins Innere des Hauses zu folgen. Dabei ahnte er nicht im Geringsten, dass die Nachricht vom Tod des Claudius Victor bisher noch nicht in den Kreis der Familie vorgedrungen war, waren seit dem Kriegsende doch mittlerweile gute zwölf Monate, etwas mehr, ins Land gegangen. Ein Sabidius war Praetor, ein Duccius Aedil gewesen in diesem Jahr der Consuln Cuspius Rusticus und Arennius Nacca. Und so folgte der iulische Decemvir dem Claudius Felix durchaus ein wenig ahnungslos ins Atrium der Villa Claudia.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Noch einmal an ihrer Tunika zupfend, die sie auf nicht ganz ehrlichem Wege erhalten hatte, die ihr aber, wie sie fand, ausgesprochen gut zu Gesichte stand, kurz mit der linken über ihr Haar fahrend, klopfte sie mit der rechten an der Porta.
    Apolonia wurde von ihrem Besitzer gesagt, dass sie sich in der Villa Claudia einzufinden hatte, sie würde also ab heute zu dem Haushalt hier gehören. Das einzige was man ihr noch gesagt hatte, das ihr Dominus Menecrates hieß.

  • Nicht sein Platz, nicht sein Platz…. Der Junge musste dringend was loswerden und Dracon in seiner grenzenlosen Gutmütigkeit, die ihn heute wieder im Griff hatte, hatte zugestimmt aufzupassen. Der Schemel war klein und unbequem. Für Dracon dauerte es eine gefühlte Ewigkeit und ausgerechnet während er hier im der Nische saß klopfte es an der Tür. Das war wieder typisch. Dracon stand auf und ging an die Tür. Was sollte er sagen? Mit einem Ruck hatte Dracon die Tür geöffnet und baute sich auf. „ Salve, was wünscht du.“ Die sah ganz gut aus die Kleine. Für wen war sie für Felix? Nein. Jeder Mensch trug eine Unbekannte in sich. Vielleicht doch? Für Centho ? Hatte er wieder gefallen an weiblichen Reizen gefunden, seit er mit der Flavia anbandelte? Er fand sie war nicht übel. Hoch konzentriert, viel gehörte als Ianitor nicht dazu, wartete er ab zu wem sie wollte.

  • Gespannt wartete Apolonia was nach ihrem Klopfen passieren würde. Wer würde in dieser Villa öffnen.
    Schon war es passiert, doch was sie dann erblickte wischte ihr freundlich aufgesetztes Lächeln aus ihrem Gesicht. Ihren Gegenüber mit einem abschätzenden Blick von oben bis unten taxierend. Hatten die Claudier etwas zu fürchten, dass sie so einen als Ianitor Dienst machen ließen, dachte sie bevor ein hochmütig aufgesetztes: „Natürlich zu Herius Claudius Menecrates“, über ihre Lippen kam. Wozu sollte sie vorerst das kleine Wort Dominus benutzen? Zuerst die Lage sondieren, denn wie hatte ihre Mutter gesagt, wenn du erst am Mons Esquilinus bist, dann hast du es fast geschafft. Also reiß dich zusammen Apolonia, du bist fast oben angekommen. „Er erwartet mich natürlich“, fügte sie noch hinzu und machte anstalten sich an dem Berg, der ihr den Weg versperrte, vorbei zu drängeln.

  • Sieh einer an. Dominus Claudius Menecrates. Ihre Gestik, ihr taxierender Blick. Das war für Dracon nichts Neues. Ungerührt sah er sie an. Mit einer Selbstverständlichkeit versuchte sie sich an ihm vorbei zu drängeln. Das war zu viel. Die Gutmütigkeit für den heutigen Tag hatte sich bei Dracon augenblicklich erschöpft. Er blieb wie ein Klotz in der Tür stehen. „ Die andere Tür. Da um die Ecke.“ Er nickte in die Richtung und drängte sie bestimmt aus der Tür. Das war alles. Hier durfte er nur Herrschaften rein lassen, hatte der Ianitor gesagt. Ohne ihr ein weiteres Wort zu schenken, schlug er die Tür vor ihrer Nase zu. Der Ianitor tauchte auf. Hatte lange genug gedauert. Dracon machte sich auf zum Eingang für Bittsteller und Sklaven. Er wollte dort auf die Unbekannte warten.

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    Candace


    Candace war auf direktem Wege zur Villa Claudia geeilt. Ihre Domina hatte sie zur Eile gedrängt. Sie hatte sie beschworen, dass es um Leben und Tod gehen würde. Natürlich war das heillos übertrieben. Das wusste auch Candace. Aber sie vermochte auch genau nachzuvollziehen, was in ihrer Domina vorging. Außerdem war dies auch eine gute Gelegenheit, Dracon wiederzusehen, mit dem sie ebenso seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr zusammengetroffen war.
    Ein dreifaches rhythmisches Klopfen war schließlich an der claudischen Porta zu hören. Die Sklavin wartete, bis man ihr öffnete. Ein wenig schwang dieses seltsame Gefühl mit, dieses Kribbeln im Bauch.

  • Irgendwie ging in der Villa so einiges drunter und drüber, seit Morrigan die Zügel nicht mehr in der Hand hielt wusste keiner so recht, was seine Aufgabe war.
    So war es Glück für den Besucher das sein Klopfen überhaupt wahrgenommen wurde.
    Ein älterer, schmächtiger schwarzer Sklave schlurfte also zu Tür und öffnete diese.


    „Salve, was kann ich für dich tun?“

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    Candace


    Die Leibsklavin war etwas nervös geworden, nachdem sich die Tür nicht sofort geöffnet hatte. Was wohl ihre Herrin dazu gesagt hätte, wäre sie unverrichtete Dinge wieder zur Villa Flavia zurückgekehrt? Als die Tür dann doch einen aufgemacht wurde, konnte man ihr die Erleichterung anmerken. Den Sklaven, der in der Tür erschien, kannte sie zwar nicht, doch das hatte nicht viel zu heißen.
    „Salve,“ begann sie ihren Spruch, “ich bin im Auftrag meiner Domina Flavia Domitilla hier, um dem ehrenwerten Claudius Centho eine mündliche Nachricht zu überbringen.“ … und im Anschluß „ihren“ Dracon noch zu sehen. Die Sklavin wartete gespannt, ob man sie vorließ. Dann hatte ihre Herrin endlich wieder ein Lebenszeichen von ihrem Angebeteten.

  • Centho? Die wollte Centho sprechen? Oh das würde sicher der ein odere andere hier im Haushalt auch gern, aber keiner wusste, wo der abgeblieben war. Aber immer hin war die hier eine Sklavin der Flavia, die konnte man also schlecht einfach so abspeisen. Also gab der schlaksige Alte den Eingang frei und brummelte vor sich hin. „Folge mir ins Atrium, Dominus Claudius Centho ist zwar nicht im Haus, ich werde aber Dominus Claudius Felix rufen lassen, mit dem kannst du dann alles weitere besprechen.“

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    Candace


    Wie?! Der Claudius war gar nicht da! Diese Information wollte der Sklavin so gar nicht schmecken. Trotzdem dankte sie dem Alten und folgte ihm ins Atrium. Vielleicht konnte ja Claudius Felix für Aufklärung sorgen, weshalb sich sein Bruder in letzter Zeit so seltsam benommen hatte und auf keinen der Briefe ihrer Herrin geantwortet hatte.

  • Varus war auf direktem Weg von dem kleinen Geheimtreffen zur Villa Claudia aufgebrochen. Dabei hatte er sich nicht erst eine Sänfte kommen lassen oder dergleichen sondern war im sehr strammen Marschtempo und so schnell es die Massen in den Straßen es zuließen gegangen. Er machte sich keine Sorgen das Varia mithalten konnte und auch keine darüber das so ein schnelles gehen auffallen würde.


    An der Villa angekommen richtete er mühsam seine Kleidung, atmete durch und klopfte an.


    *POCH POCH*

  • Varia war so was wie ein stiller Schatten von Varus, sie hatte nur mitbekommen, das es zu einer Casa Claudia gehen sollte.
    Aber wie immer stellte sie keine Fragen sondern tat was Commodus ihr aufgetragen hatte und heute lautete ihr Auftrag Varus zu beschützen und genau das tat sie.
    Sie verfolgte also Varus und achtete darauf, das ihm niemand zu nah kam.

  • Ein schon etwas in die Jahre gekommener Alter öffnete die Tür. Und schaute den Besucher fast schon missmutig an. Was aber nicht an dem Besucher lag, sonder daran, das der Alte genervt war, dass er hier heute die Tür bewachen musste.
    Ja hier in der Villa fehlte eindeutig eine führende Hand, die die Aufgaben verteilte. So waren es zumeist doch die Sklaven die die Aufgaben unter sich verteilten und den letzten beißen bekanntlich die Hunde und er war heute Morgen spät dran gewesen, weshalb er die Wahl zwischen Latrinendienst oder eben der Tür gehabt hatte, er hatte das kleinere Übel gewählt.


    „Slave was kann ich für dich tun?“

  • Varus sah den Mann kurz verwirrt an. Gut er war durch den Weg hierher vielleicht nicht in einem Zustand indem er zu einem Festmahl bei Patriziern gehen würde aber gleich für einen Sklaven gehalten zu werden.


    "Ich glaube ich habe mich gerade verhört. Mein Name ist Tiberius Helvetius Varus! Ich wünsch schnellstmöglich den Besitzer der Sklavin Morrigan, Quintus Claudis Felix oder den Hausherren zu sprechen. Ja ich warte natürlich gerne im Haus!"


    Mit diesen Worten betrat Varus auch schon das Vestibulum woran ihn der alte Sklave wohl kaum aufhalten würde. Sollte dieser sich nicht als Fachmann in ostasiatischen Kampfkünsten entpuppen würde er gegen den körperlich zigfach überlegenen und körperliche Arbeit mehr als nur gewöhnten Varus keine Chance haben um dies zu verhindern.

  • Der Alte hörte erst richtig hin, als er Morrigans Namen vernahm.Er blickte den Besucher der gerade an ihm vorbeirauschte fragend an. Was bei den Göttern hatte Morrigan während ihres „Ausfluges“ angestellt, dass die jetzt schon hier her kamen?
    Der Claudier hatte ja nichts aus ihr herausbekommen und auch sonst niemanden hatte Morrigan was gesagt. Eigentlich redete sie ja gar nicht. Also gar nicht wörtlichen Sinne, sie nahm einfach alles hin und kommentierte Anweisung nur mit einem Nicken.


    Dem Alten fiel auf die schnelle aber keine Ausrede ein, also sagte er nur fast schon etwas Sarkasmus behaftet. „Tritt doch bitte ein Dominus, ich werden nachsehen lassen ob einer der gewünschten im Hause ist. Darf ich dich so lange ins Atrium bitten?“

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