Casa Germanica - Porta

  • Nachdem die mogontinische Gesandtschaft weitgehend in der Casa Accia untergekommen war, machte Crispus sich zusammen mit drei weiteren Decurionen - seinem Sohn Lucius, Patulcius Merula und Ovinius Sabinus - auf die Suche nach Fürsprechern für ihre Sache. Die erste Adresse war hierbei natürlich der mächtige Senator Germanicus Avarus, der immerhin der Patron der Civitas war.


    Somit standen sie alle am Morgen zur Salutatio frisch geschniegelt und in ihren besten Togen mit den übrigen Klienten vor der Tür und warteten auf Einlass...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Nachdem die mogontinische Gesandtschaft weitgehend in der Casa Accia untergekommen war, machte Crispus sich zusammen mit drei weiteren Decurionen - seinem Sohn Lucius, Patulcius Merula und Ovinius Sabinus - auf die Suche nach Fürsprechern für ihre Sache. Die erste Adresse war hierbei natürlich der mächtige Senator Germanicus Avarus, der immerhin der Patron der Civitas war.


    Somit standen sie alle am Morgen zur Salutatio frisch geschniegelt und in ihren besten Togen mit den übrigen Klienten vor der Tür und warteten auf Einlass...


    Auch Lucius war in seinen feinsten Zwirn gehüllt - was bedeutete, dass er die Toga anhatte, die er vor wenigen Jahren bekommen hatte, nachdem er seine alte mit Caius' Blut vollgeblutet hatte. Man sah er die Häufigkeit, die er sie getragen hatte, schon deutlich an - aber der Alte war zu geizig, um eine neue zu kaufen und Lucius viel zu rational, um dies einzufordern.


    Auf diese Weise verkleidet - Staatskleid hin oder her, dem jungen Petronier erschien einfach absolut unpraktisch und damit irrational - hatte er heute also zum ersten Mal die Gelegenheit gehabt, über das Forum zu spazieren (die Casa Accia lag ja auf dem Esquilin, die Germanica im Flaminius-Viertel). Was er dort gesehen hatte, hatte ihn allerdings weitgehend enttäuscht: Anders als erwartet war das Forum Romanum keineswegs der Inbegriff römischer Ordnung und Struktur: die Tempel, Säulen und Basiliken wirkten eher so, als hätten die Bauherren dieses Platzes jeweils den unpassendsten Winkel gesucht, um ihr Andenken auch noch zwischen die bestehenden Bauwerke zu stopfen - und das über Generationen hinweg. Wenn er an die Planstädte dachte, die er auf seiner Reise gesehen hatte, waren da jedenfalls geometrisch weitaus harmonischere Plätze zu sehen gewesen. Dasselbe galt auch für die Straßen, die sich hier fast so unsymmetrisch zwischen den Häusern hindurchschlängelten wie in Mogontiacum. Das einzige, was wirklich beeindruckend gewesen war, war die Größe einiger Bauten gewesen - aber da hatte er auch keine Zeit gehabt, sich das ganze näher anzusehen...


    Immerhin trafen sie nun hoffentlich mal einen richtigen römischen Senator aus uraltem Adel - nicht so ein Emporkömmling wie dieser Duccier...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Irina, die neueste Errungenschaft des Germanicer und dieser selbst hatten den Weg in Rekordzeit vom Markt zur Casa zurückgelegt. Die junge Frau konnte es anscheinend nicht erwarten ihr neues Heim, bzw vorübergehend neues Heim, zu betreten und sich den Gegebenheiten preiszugeben. Aculeo schmunzelte schmal.


    Einge Schritte vor der Sklavin betrat er die Casa und blickte sich im Atrium um ohne eine Regung oder eines Geräusches gewahr wurde. Schulterzuckend deutete er Irina ihm zu folgen, der Weg würde nun schnurstracks in die Unterkunft des Personals führen.

  • Länger als man es gewohnt war hatte es gedauert bis sich die schwere Türe öffnete. In gewohnter Manier stand der alte Germane im Rahmen und musterte schnellen Blickes die Personen welche vor dem Tore ausharrten.
    Salve, Dominus. Wie kann ich dir helfen? begann er nun das Prozedere welches sich jeder Besucher unterwerfen musste.





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    Gundhraban Türsklave

  • Crispus fragte sich schon, ob man bei wichtigen Senatoren eine Art Parole rufen musste, bevor der Türsteher endlich öffnete, als die schwere Tür doch noch auf ging. Als Leiter der Gesandtschaft trat der alte Petronier sofort hervor und sagte


    "Ich - äh - wir, die Gesandtschaft der Civitas Mogontiacum, möchten unseren Patron sprechen. Also Germanicus Avarus."


    Hoffentlich war der Senator zu Hause - sonst würde das ganze Prozedere sich wahrscheinlich noch länger ziehen...

  • Der Senator ist im Haus, werte Herren. Bitte tretet ein und folgt mir ins Atrium. Senator Avarus wird sofort von eurer Ankunft unterrichtet


    Gundhraban trat einen Schritt zur Seite und öffnete somit den Weg in die Casa Germanica. Gleich nach dem Eintreten der Gäste schloß er die schwere Türe und eilte voraus, ins Atrium, wo er eine Sklavin anwies Trinken und ein paar Häppchen zu servieren.




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    Gundhraban Türsklave

  • Sieh an! dachte Antias beeindruckt, so also lebt, wer es in Rom zu etwas gebracht hat. Genießerisch schnupperte er an den verschiedenen Pflanzen des kleinen Vorgartens. Was war das alles? Schafgarbe, Salbei, Wildrosen? Ah, das zumindest kannte er: Lavendel. Nach einem verstohlenen Blick zur Porta hinüber streifte er sich eine Rispe vom Zweig, zerrieb sie in den Handflächen und sog den betörenden Duft tief in sich ein. Welch strahlender Ort konnte die Welt sein, wenn man sich frisch der Therme entstiegen und in eine webneue weiche Tunika gewandet dem Duft von Lavendel hingeben durfte. Nach einigen zeitlosen Augenblicken des Verzückens wurde Antias wieder bewusst, dass er nicht hergekommen war um an den Büschen zu riechen.


    Bedauernd ließ er von der Bepflanzung ab und trat an die Pforte. Fast hätte er nach gewohnt provinzieller Manier mit der Faust dagegen gehämmert. Reiß dich zusammen, du Schweinebauer! zischte er erschrocken vor sich hin, entdeckte dann den kleinen Metallring an der Porta und setzte drei sonore Schläge.

  • Ein gewaltiger Schnarcher ließ ihn zusammenfahren. Was? Wer? Antias riss verwirrt die Augen auf, blickte nach oben und knallte dumpf mit dem Hinterkopf gegen die Pforte. Wo? Von irgendwo her waberte der schwere Duft von Lavendel auf ihn zu. Das konnte doch nicht … So langsam begann es ihm zu dämmern. Mit brummendem Schädel stemmte er sich hoch. Verdammt! Die Domus des Senators! Bei Tranquillitas, der Kräutergarten hatte es aber in sich! Oder forderte jetzt einfach nur der Schlafmangel der letzten Tage seinen Tribut? Noch leicht benommen glotzte er zur Porta – Stille – dann hinaus auf die Gasse – Stille – und wieder zurück zur Porta. War ihm geöffnet worden? Hatte ihn jemand schnarchend auf den Mosaiken vorgefunden? War der gesamte Haushalt am Ende zu irgendeinem luftigen Sommersitz in die Berge aufgebrochen? Oder war das hier Usus, Besucher so lange warten zu lassen bis sie gerne wieder kehrt machten? Wäre ihm dergleichen in Mogontiacum widerfahren, er hätte diesen albernen Metallring abgerissen und als Andenken mitgenommen. Aber was soll's schon? Quieta non movere.
    Zügigen Schrittes kehrte er durch das Peristyl auf die Gasse zurück, besann sich einen Moment, kehrte dann wieder um, riss einen großen Bund Lavendel aus dem Strauch und verschwand schließlich nordwärts zwischen den Häusern.

  • Gundhraban der das Klopfen vernommen hatte öffnete die Türe, doch konnte er keine Menschenseele mehr vor der Türe erkennen.
    Es muß wohl wer gewesen sein, der es recht eilig gehabt hatte und doch auch wieder nicht.
    So zuckte er nur mit den Schultern und dachte für sich, wenn es wichtig war, so würde diese Person sich erneut hier blicken lassen. So ging er wieder ins Haus zurück, und schloss hinter sich die Türe...


    Sim-Off:

    Nur keinen Stress. Es gibt schließlich auch noch andere Sachen als das IR im Leben...





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    Gundhraban Türsklave

  • Finger weg vom Lavendel! ermahnte sich Antias, als er erneut das Peristyl der Casa Germanica betrat. Im wohltuenden Gegensatz zu den stickigen Gassen der Subura wehte hier ein leichter Wind vom Capitolium herab und brach sich sanft wispernd an den Sträuchern des Gartens. Um Sammlung bemüht hielt Antias für ein paar Momente seine schweißnasse Stirn in die Brise. Keine Stunde war vergangen seit er die Therme verlassen hatte und er fühlte sich schon wieder schleimig wie ein vergammelter Flussbarsch. Und wenn schon? sagte er sich. Sehr wahrscheinlich würde er auch dieses mal keinen Hausbewohner zu Gesicht bekommen. An ihm sollte es jedenfalls nicht liegen, er war gewappnet mit Geduld – und mit Brot und Posca. Nachdem er sich vergewissert hatte, nicht beobachtet zu werden, schob Antias schnell sein Bündel in die Büsche und zupfte sich die Tunika zurecht. Dimidium facti qui coepit habet! Kein schnupperndes Verweilen im Peristyl also, sondern hurtigen Schrittes zur Porta und dreimal energisch den Metallring geschwungen.

  • Zitat

    Original von Titus Germanicus Antias
    Finger weg vom Lavendel! ermahnte sich Antias, als er erneut das Peristyl der Casa Germanica betrat. Im wohltuenden Gegensatz zu den stickigen Gassen der Subura wehte hier ein leichter Wind vom Capitolium herab und brach sich sanft wispernd an den Sträuchern des Gartens. Um Sammlung bemüht hielt Antias für ein paar Momente seine schweißnasse Stirn in die Brise. Keine Stunde war vergangen seit er die Therme verlassen hatte und er fühlte sich schon wieder schleimig wie ein vergammelter Flussbarsch. Und wenn schon? sagte er sich. Sehr wahrscheinlich würde er auch dieses mal keinen Hausbewohner zu Gesicht bekommen. An ihm sollte es jedenfalls nicht liegen, er war gewappnet mit Geduld – und mit Brot und Posca. Nachdem er sich vergewissert hatte, nicht beobachtet zu werden, schob Antias schnell sein Bündel in die Büsche und zupfte sich die Tunika zurecht. Dimidium facti qui coepit habet! Kein schnupperndes Verweilen im Peristyl also, sondern hurtigen Schrittes zur Porta und dreimal energisch den Metallring geschwungen.


    Es war eine drückende Schwüle und Gundhraban wünschte sich in seine germanische Heimat an den Moenus (Main) zurück wo es in dieser Jahreszeit ein klein wenig kühler war. Doch da klopfte es auf einmal und er wurde aus seinene Gedanken gerissen.
    Er erhob sich seufzend von seinem Platz und ging zur Porta um diese zu öffnen.
    Vor der Türe stand ein ihm unbekannter Mann. Fragend blickte er ihn an.


    Salve! Wie kann ich dir behilflich sein Herr?


    Und war auf dessen Antwort gespannt.




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    Gundhraban Türsklave

  • Damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. Die Porta öffnete sich tatsächlich. Vor ihm stand offensichtlich das Faktotum des Hauses, den Göttern sei Dank von der Hitze augenscheinlich nicht weniger mitgenommen als Antias selbst.


    „Salve.“ räusperte sich Antias unsicher. „Ich bin Titus Germanicus Antias und möchte in Erfahrung bringen, ob .. ähm .. die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Senator Germanicus Avarus besteht .. äh .. also ich ihn vielleicht sprechen kann. Oder ..“ Antias hatte das Gefühl, Flußkiesel im Mund zu haben, drückte man sich so dem Anlass entsprechend aus? „.. oder ob dies nur im Rahmen des üblichen Klientenempfanges möglich ist?“

  • Ah schau an, ein neuer Germanicus. Ging es dem Germanen durch den Kopf.


    Leider muß ich dich enttäuschen Herr, der Senator Germanicus Avarus ist derzeit verreist. Bei diesem warmen Wetter hier, trifft man ihn eher auf dem Lande an.


    Entgegnete Gundhraban höflich.




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    Gundhraban Türsklave

  • Aha, der Senator war offensichtlich weit schlauer als die meisten Römer, die sich den ganzen Sommer hindurch in ihren Stadthäusern garen ließen.
    „Aaach .. macht nichts.“ winkte Antias fast erleichtert ab. Hatte er gerade tatsächlich macht nichts gesagt? Erneutes Räuspern. „Ich verstehe. Das ist zwar bedauerlich aber wie es scheint, nicht zu ändern.“ Etwas unentschlossen glotzte er den groß gewachsenen Sklaven an. „Ich nehme an, vor Ende des Sommers wird Senator Avarus nicht nach Rom zurückkehren, oder?“

  • Hmm. Das ist schwer zu sagen.


    Antwortete der Sklave wahrheitsgetreu.


    Er ist auch nicht mehr der Jüngste mußt du wissen. Ich glaube eh, ihn zieht es gar nicht mehr so wirklich in die Stadt.


    Dabei zuckte er mit den Schultern.





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    Gundhraban Türsklave

  • Nun gut. Antias nickte verständnisvoll. Soviel zu Plänen und guten Ratschlägen. Den Senator auf dem Land zu suchen, kam nicht infrage. Schließlich war er weder dessen Klient noch irgendein aufdringlicher Bittsteller. Als Antias schon im Begriff war, kehrt zu machen, fiel ihm plötzlich der Ring ein. „Eine Bitte hätte ich.“ wandte er sich noch einmal an den Sklaven, während er mit fahrigen Fingern in seinem kleinen Lederbeutel herumkramte. „Wenn du das hier zur Aufbewahrung annehmen könntest.“ Da war er ja. Mit bedeutungsvoller Mine hielt Antias dem Sklaven einen patinierten alten Fingerring unter die Nase.


    „Das ist der Ring von Markus Germanicus Victorinus, dem Onkel des Senators und meines Urgroßvaters.“ Entschuldigend fügte er hinzu: „Nichts von Wert .. versilberte Bronze .. nicht mal ein Siegelring, nur eine umgearbeitete alte Münze.“ Antias drehte den Ring nachdenklich zwischen den Fingern. „Der Senator wird vielleicht gar nichts damit anzufangen wissen .. der Ring soll einfach durch ein würdiges Gensmitglied aufbewahrt werden, bis meine eigenen Hände würdig genug sind, ihn zu tragen.“ In einem persönlichen Gespräch hätte er sein Anliegen freilich vernünftiger darlegen können, aber darauf konnte Antias weder warten noch hoffen. „Würdest du das tun?“

  • Der Sklave hab abwehrend die Hände.


    Nein Herr, übergib den Ring einmal besser selbst.


    Antwortete dieser.


    Der Senator Avarus mag wohl nicht hier sein, aber wenn du vielleicht mit seinem Neffen dem Senator Germanicus Sedulus vorlieb nehmen möchtest? Dieser wäre im Hause.


    Kam dem Germanen die Idee. Ob der Germanicer vor ihm diese annehmen würde, wäre eine andere Frage.




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    Gundhraban Türsklave

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