Dankbar über die freundliche Begrüßung, setzte sich Valentina auf den angebotenen Stuhl.
Sie schwieg, denn über Dinge wie Politik hatte eine Frau kein Wort zu verlieren.
Erst als ihr Gegenüber fragte warum sie hierher gekommen waren, schweifte der Blick der jungen Quintilia zu Aculeo und streifte ihn von der Seite. Sie lächelte.
Nein, Quintilia würde diese Entscheidung nicht bereuen. Nun kam es nur noch auf den einflussreichen Mann ihnen gegenüber an.
Casa Germanica - Officium Avarus
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Ich hörte davon. Es wird langsam eng. Und....du kannst doch wirklich froh sein darüber dass dich der Vescularier aus dem Amt gecshmissen hat. So wirst du vermutlich nicht verfolgt werden von den Legionen des Palmas. Alles hat sein Gutes. Er lächelte und setzte sich nachdem sein Onkel die beiden dazu aufgefordert hatte.
Nun Onkel...ich weiß der Zeitpunkt ist nicht unbedingt der beste aber vllt ist es eine gute Nachricht unter den vielen schlechten. Er blickte zu Valentina.
Ich benötige nichts, danke Onkel. Du Valentina?
Und um nicht länger um den heissen Brei zu reden stellte Aculeo seinen Onkel vor vollendete Tatsachen.
Wir wollen heiraten.
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Das Geflecht an Politik zu kommentieren, nun Aculeo war noch weit davon entfernt das Verständnis dafür zu entwickeln. Avarus ließ es daher unbeantwortet vorbei rauschen und wurde im nächsten Augenblick gleich mal platt gemacht.
"Ihr könnt jetzt nicht heiraten."
Schoss es aus ihm heraus. Im nächsten Augenblick sah er das was er angerichtet hatte und fand erklärende Worte.
"Die Gens Quintilia war schon bei Calvena eine gute Wahl auch wenn es mit der Vielzahl an Nachkommen noch habert. Ich habe gegen eine erneute Verfestigung unserer beiden Familien nichts einzuwenden. Was sagt dein Vater eigentlich dazu Quintilia Valentina?"
Avarus lehnte sich zurück.
"Dennoch konntet ihr keinen ungünstigeren Zeitpunkt finden. Rom befindet sich im Bürgerkrieg. Die halbe Stadt hungert. Ständig werden Repressalien angedroht und Gewalt verübt."
Er machte eine Pause. Ein Vorschlag mußte her.
"Was haltet ihr davon euch ganz traditionell erstmal zu verloben?"
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Deine Sorge verstehe ich vollkommen, Onkel. Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht und es soll ja nicht gleich heute oder morgen sein. Aber die Absicht dass wir beide, Valentina und ich, den Bund der Ehe eingehen werden ist beschlossen. Er blickte zu Valentina.
Was sagst du dazu, Valentina? Er wollte sie miteinbinden denn schliesslich waren sie beide freie Menschen. Ihnen konnte praktisch niemand vorschreiben oder verbieten wen sie ehelichen sollen oder nicht.
Soweit ich mich informiert habe hat Valentina keinen gesetzlichen Vormund. Ich glaube man nennt das sui iuris, oder so. Somit benötigt sie nicht das Einverständis von irgendwen..
Was hast du nun eigentlich vor? wollte er von seinem Onkel wissen. Als Senator war ja zur Zeit auch nicht gerade Friede, Freude, Eierkuchen angesagt.
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Oh Avarus wollte schon erstmal auch die Seite der Zukünftigen hören um das Geschehen weiter einzugrenzen. Es kam ihm aber auch so vor, als wolle Aculeo schnell davon ablenken.
"Wäre das so, halte ich eine einstweilige Verlobung dennoch für das Beste."
Sein Blick traf die Quintilia. Er wollte Ihre Meinung hören. Unüblich bei den Römern, aber Avarus's Ehe war ebenso unüblich geschlossen worden.
"Erstmal überleben, Aculeo. Erstmal überleben."
Kommentierte Avarus schließlich den Ablenkungsversuch.
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Als sich die Blicke von Aculeo und Valentina trafen nickte sie tapfer.
Die abweisenden Worte von Aculeos Onkel hatten sie schon erschrocken. Nicht unbedingt die Absage. Sondern eher die Begründung. So viel Schlimmes war passiert, seit sie Rom verlassen hatte. Ob das sich das bald wieder änderte? Sie hoffte es so sehr.
Auf die Frage, was ihr Vater dazu meinte antwortete zum Glück Aculeo. Valentina war noch zu sehr in Gedanken. Und außerdem wollte sie nicht gleich bei der ersten Begegnung erzählen müssen, dass sie schon so lange nichts mehr von ihrem Bruder gehört hatte.
"Aculeo hat recht. Es gibt tatsächlich keine Vormund mehr. Es ist unser beider Willen, dass wir heiraten. Allerdings ist es vielleicht wirklich besser, wenn wir noch etwas warten. Wie könnten wir glücklich sein, wenn anderen so großes Leid wiederfäht?"
Hatte sie denn wirklich kein Glück? Meinte es Fortuna so schlecht mit ihr? Sollte Valentina gar nicht heiraten? All diese Fragen kreisten ihr im Kopf herum, doch sie schwieg sich darüber aus.
Die Themen überleben und heiraten passten wirgendwie nicht so wirklich zusammen und drückten die Stimmung. -
Zitat
Original von Paullus Germanicus Aculeo
Oh Avarus wollte schon erstmal auch die Seite der Zukünftigen hören um das Geschehen weiter einzugrenzen. Es kam ihm aber auch so vor, als wolle Aculeo schnell davon ablenken."Wäre das so, halte ich eine einstweilige Verlobung dennoch für das Beste."
Sein Blick traf die Quintilia. Er wollte Ihre Meinung hören. Unüblich bei den Römern, aber Avarus's Ehe war ebenso unüblich geschlossen worden.
"Erstmal überleben, Aculeo. Erstmal überleben."
Kommentierte Avarus schließlich den Ablenkungsversuch.
Und warum bist du dann noch in Rom? Was hast du und Germanicus Sedulus hier noch viel zu tun? Ihr seid doch euren öffentlichen Ämtern enthoben worden und somit..... ich verstehe euch nicht. Übrigens...wo ist Germanicus Sedulus? Und...ja ich denke auch dass wir es einstweilen bei einer Verlobung lassen sollten. Nichts pompöses und auffälliges. Aculeo nutzte die Pause bevor Valentina antwortete um die Fragen zu stellen
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Dann wird es wohl auch keine Mitgift für den Bräutigam geben. *mist* großes Grinsen
"Eine kleine Verlobung in diesem Haus. Ja ich denke das ist das Angebrachteste hinsichtlich der Zustände die im Reich herrschen. Ihr könnt das Fest ja später um so größer ausfallen lassen, um die Hochzeit einmalig in Erinnerung zu halten."
Ihm kam kein Argument warum er nicht hier bleiben sollte. Er ging nämlich fest davon aus, das die Rebellen, selbst wenn sie in Rom einziehen sollten, nicht plündernd ihre kleine Sympathie beim tyrannisierten Stadtvolk verspielen würden. Was jeder brauchte, war Stabilität und die erhielt man nicht, räumte man ganze Straßenzüge leer oder legte Feuer.
"Sedulus ist zu seiner Familie nach Ostia gegangen. Einer muss hier die Stellung halten. Das bin dann wohl ich! Noch dazu glaube ich nicht, das ich hier größerer Gefahr ausgesetzt bin, als draußen auf den Straßen des Reiches, wo Gesindel den Unruheherd zu nutzen weiß. Was Salinator angeht... nun wenn man den Gerüchten glauben darf, hat er andere Probleme als sich mit mir zu befassen. Zumal ich ihm in den letzten Wochen keinerlei Angriffsfläche bot. Ich weiß schon auf meine Familie und mich aufzupassen. Auch ohne Waffen."
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Dein Rat ist mir teuer, Onkel. Und es ist auch aus eigener Überlegung besser sich mit Ereignissen zurückzuhalten die den Unmut der Masse provozieren könnte. Wann genau wir nun Verlobung feiern werden ist noch nicht gewiss. Ich möchte doch schliesslich die ganze Familie dabei haben und wie du eben sagtest......Germanicus Sedulus und seine Frau sind in Ostia.. Daher wird sich der Termin wohl noch etwas verschieben um wirklich alle dabei haben zu können.
Kurz lächelte er Valentina an. Wie es mit ihrer Familie bestellt war konnte er nicht wirklich sagen. Die Tatsache dass sich anscheinend niemand der Quintilier für Valentina interessierte war ein recht deutliches Zeichen.
Wenn du denkst dass es dir gut gehen wird hier in Rom dann will ich natürlich deinen Entschluß nicht anzweifeln oder gar anfechten. Nur....das sorgenvolle Gesicht des Neffen war deutlicher als Worte...
Wollt ihr euch beide noch etwas unterhalten? Um ein wenig mehr über den anderen zu erfahren? warf Aculeo nun spontan ein um das eher unangenehme Thema wegen der Sicherheit seines Onkels zu beenden.
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Och nö... das hatte sicherlich ebenso noch Zeit. Aculeo und Quintilia Valentina wollten sich doch sicherlich erstmal von der Reise erholen und äh frisch machen...
"Ihr hab doch einen langen Weg hinter euch. Warum geht ihr nicht ins Bad des Hauses? Macht euch frisch und lasst eure Körper durch ein paar Annehmlichkeiten, die das Warm- und Kaltbad zu bieten hat verwöhnen. Noch müssen wir die Last des Alltages nicht ins Haus tragen. Noch fließt das Wasser und ist die Vorratskammer gut gefüllt."
Er lehnte sich zurück. Wenn das kein guter Vorschlag war... großes Grinsen
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Tatsächlich hatte sich Valentina bis jetzt ziemlich zurück genommen, denn sie war immer noch der Meinung, dass man als Frau zu schweigen hatte, wenn sich Männer unterhielten. Und sie wollte ihren Zukünftigen nicht auch nicht in Verlegenheit bringen, indem sie gleich ihre Meinung kund tat. Auch wenn er ihr das bereits angeboten hatte, so konnte man die jahrelange Erziehung nicht von einem Tag auf den Anderen ablegen.
Als Aculeos Onkel aber meinte man könnte sich doch frisch machen, konnte Valentina kaum noch an sich halten. Sie sah ihren Zukünftigen mit großen Rehaugen an. Ja bitte, sollte das heißen. Sie würde sich so gerne vom Schmutz der Reise befreien. Ihre Haare waren ganz staubig und auch so war die Kleidung leider nicht mehr die Beste. Natürlich hätte sie das nicht wortstark verkündet und so meinte sie nur zurückhaltend.
"Ich finde das ist eine hervorragende Idee." -
Die letzten Wochen sind mehr als langweilig gewesen. Nur wenig gab es zu tun und immer nur Bücher lesen artet am Ende auch wieder nur in stumpfe Trägheit aus. Am Morgen machte Caius jetzt immer einen Rundgang durch die Stadt. Dann wenn es hell war und die Klienten seines Vaters die Casa verlassen hatten. Nur selten gab der alte Herr ihm Aufträge für den Tag mit und so war es der Müßiggang der ihn den Alltag verschleppen ließ. Unendlich lang konnte das so nicht weiter gehen. Caius fühlte sich unwohl darin nicht mehr zu tun. Er kannte viele Leute, die von früh Morgens bis spät in die Nacht schuften mussten, um zu überleben. So übertreiben wollte er es auch nicht gleich, aber wenigstens einer geregelten Arbeit nachgehen oder sonstwie die triste Gammelei abschütteln.
Am Büro des Herrn angekommen, klopfte er an, um dann die Tür aufzuschlagen und ins noch düstere Innere zu fragen:
"Vater bist Du da?"
Cossus trat ein, schloss die Tür wieder und blickte mit sich gewöhnenden Augen Richtung Schreibtisch. Nicht zuviel Licht war da, aber sein Vater saß am Tisch und kritzelte irgendwas.
"Vater, salve... warum schlägst Du nicht den Vorhang zurück. Die Sonne scheint draußen?"
Er trat hin zu ihm.
"Können wir reden?"
Geduldig blieb der Sohn vor dem Vater stehen. Blickte auf dessen Werk und erkannte ob der düsteren Umgebung eigentlich garnichts...
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Er stöhnte. Aber nur kurz, denn die Unterbrechung in seinen Nachforschungen war von freudiger Natur. Nicht oft suchte Caius in den letzten Wochen seine Nähe. Dies mußte mitunter nichts bedeuten, dennoch machte sich der Vater seine Gedanken darüber.
"Komm setz Dich, was hast Du denn auf dem Herzen, mein Sohn?"
Avarus schlug eine schwere Fibel zu, verstaute sie unter einem Tuch und schob dann den Vorhang zurück. Er blinzelte in das einfallende Licht, um sich dann seinem Sohn zuzuwenden.
"Diese Dokumente sind schützenswert. Sie dürfen kein Licht abbekommen, dann zerfallen sie."
Erklärte er noch schnell, warum es bis jetzt hier so duster gewesen ist.
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"Vater ich trete auf der Stelle. Keine Frage das Leben hier ist schön, aber ich tu einfach zu wenig für mich. Sollte ich nicht langsam einen Schritt nach vorn machen und bei den nächsten Wahlen kandidieren?"
Es war sicherlich gut gleich zur Sache zu kommen. Cossus wußte, das sein Vater ein vielbeschäftigter Mann war. Und irgendwie wirkte das Ganze auch befreiend redete man nicht erst stundenlang um den heißen Brei herum.
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Avarus blickte auf und durchforstete die Gedanken daran wie es bei ihm das erste Mal war. Das Kribbeln, die Aufregung, die Unterstützung und zum Schluss die Erleichterung. Tja das waren aber auch noch andere Zeiten gewesen. Heute existierte kaum noch etwas von den damaligen Schlaraffenland ähnlichen Zuständen. Die Bürgerschaft ist politikmüde geworden und drückt dies vorallem durch Abstinenz bei den Wahlen aus. Dann gibts da noch das Feld der Protestwähler und jener Gruppe die prinzipiell gegen alles und jeden stimmt solange er nicht aus ihrem Harem kommt. Es sollte zwar eine neue Zeit anbrechen, aber wie und vorallem wie rasch sich der neue Kaiser positionierte und gute Impulse für Rom aussendete war völlig unklar. Dennoch war die Zeit wahrscheinlich reif beziehungsweise günstig wieder aus dem Schatten zu treten.
"Mein Sohn Du erfüllst mich mit Stolz. Ich bin froh darüber, das Du selbst auf diesen Gedanken kommst und nicht wartest bis ich Dich dazu dränge. Der Zeitpunkt kann ideal sein, aber er birgt auch eine handvoll Gefahr. Dennoch denke ich das Du gute Chancen hast Fuß zu fassen."
Er holte zwei Becher hervor und füllte sie mit einem fruchtigen Saft.
"Lass uns anstoßen. Als erstes sollten wir die Familie davon in Kenntnis setzen und überlegen wie wir Dich schnell und zielgerichtet bekannter machen. Dabei ist es wichtig, das Du nicht den Eindruck vermittelst an meinem Rockzipfel zu hängen. Nein unsere gesamte Gens soll hinter Dir stehen und der Wählerschaft den Eindruck vermitteln, das Du die richtige Wahl für Deine Kandidatur bist."
Der Vater trank und freute ich rießig über diese Initiative seines Sohnes. Denn so hatte dieser auch keine Flausen im Kopf die da etwa wie fünfundzwanzig Jahre Militärdienst hallten. Nein Germanicus Avarus war nicht nur erfreut er war auch sehr erleichtert über diesen Wunschweg seines Sohnes.
"Zum Abendbrot ist die beste Zeit, um alle einzuweihen. Ich hoffe Du kannst solange still halten?!"
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Teutus war zuerst zu Senators Avarus`Arbeitszimmer geeilt.
Dort angekommen, klopfte an die Türe und streckte schließlich den Kopf hindurch.Salve Herr. Der Senator Duccius Vala samt Anhang wartet im Atrium.
Kaum hatte er die Nachricht ausgesprochen, zog er seinen Kopf wieder aus der Türe um zum Senator Quarto zu eilen.
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Teutus, Sklave des Germanicus Sedulus -
... der kleine Ausflug ins Umland Roms war für das Gespann Vater und Sohn erfolgreich verlaufen. Nach ihrer Rückkehr ließ der Vater den Sohn in sein Arbeitszimmer folgen. Zwar hatte der Staub der Reise auf das Bad gedeutet, doch dafür blieb auch später noch Zeit. Als Germanicus durfte man sich eben auch mal richtig dreckig fühlen. Umso entspannter war dann die Wäsche.
Avarus nahm auf seinem Sessel Platz und wartete bis auch Cossus sich einen Sitz gesucht hatte. Ein paar Möglichkeiten standen ja zur Auswahl und der Sohn wählte eine Seite und nicht den Besuchersessel gegenüber des Arbeitszimmerbesitzers. Auch das war Avarus, dem Vater recht. Sie hatten heute viel Zeit miteinander verbracht, das durfte ruhig öfter so sein. Ganz entspannt und ohne sich dem schnellen Ritt der Zeit unterzuordnen.
"Was ich auf dem Landgut gesagt habe, war mein völliger Ernst. Ich möchte das Dein Name auf den Urkunden steht. Du wirst die Ländereien, das Haus und die Wirtschaften verwalten und besitzen. Ich hoffe natürlich, du wirst Deinen alten Vater ab und zu die Landluft genießen lassen..."
Er grinste. Dann fuhr der Senator fort.
"Ich weiß natürlich, das so ein Leben kostspielig ist. Auch die Betriebe werden kaum soviel abwerfen, das Du davon das große Haus und all dessen Bequemlichkeiten unterhalten kannst. Aus diesem Grund werde ich Dir noch vier sehr ertragreiche Parzellen aus meinem Besitz schenken. Damit kommst Du auf ein wöchentliches geregeltes Einkommen von fünfhundert Sesterzen. Viel Geld, wofür ein römischer Beamter hoch aufsteigen muss, um es zu verdienen. Ich möchte Dir jedoch die Mühle der Bürokratie ersparen. Dein Potenzial sehe ich im Senat. Irgendwann wirst Du mir dahin folgen und irgendwann das Erbe unserer Familie dort vertreten. Dann wenn es mich nicht mehr gibt oder ich Gefallen am Landleben finde."
-
An
Medicus Germanicus Avarus
Casa Germanica
Roma, ItaliaSalve Medicus Germanicus Avarus, verehrtes Mitglied der ruhmreichen Factio Veneta!
Dunkle Schatten lagen über Rom und die Götter hatten sich fraglos von uns abgewandt. Doch nun brechen neue Zeiten an und es steht zu hoffen, dass es glückliche sein werden. Die Factio Veneta soll an erster Stelle stehen, wenn es gilt, dass öffentliche Leben und den Wagenrennsport in eine glänzende Zukunft zu führen. Anlass genug, erneut zu einem Zusammentreffen aller eingeschriebenen Mitglieder zu rufen.
Sei deshalb herzlich eingeladen zur:
Als wichtigste Tagesordnungspunkte stehen an:
- die Wahl eines neuen Princeps Factionis
- das Anwerben neuer Aurigae
- die Neugestaltung des Übungsbetriebes
- die Belebung des WagenrennsportsIch würde mich sehr über Dein Erscheinen freuen und verbleibe bis dahin mit einem herzlichen VENETA VICTRIX!
gez. Lucius Aelius Quarto
PRINCEPS FACTIONIS - FACTIO VENETA[Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Veneta/Siegel_Veneta06.jpg]
ROMA - ID SEP DCCCLXIII A.U.C.
(13.9.2013/110 n.Chr.) -
Nachdem die Klienten das Haus verlassen hatten, nahm Avarus einen kleinen Imbiss zu sich. Danach entschied er die Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Das Wetter war scheußlich und er vermied es in letzter Zeit seinen Körper zuviel Ungemach auszusetzen. So begab er sich -im Senat gab es heute keine Sitzung- in sein Büro. Genug Papiere warteten immer darauf gewendet zu werden. Eine Unterschrift hier ein Siegel dort. Sortieren, sichten, abheften, zusammen rollen usw. Sein Treiben wurde durch einen Diener unterbrochen.
Philomelus klopfte an den Türrahmen, die Tür ansich stand weit offen. Zuviel Kohle hatte die Hitze im Raum unerträglich gemacht. Ein neuer Sklave wurde wohl in das Befüllen der Kohleschalen eingeführt. Bis dieser die Quallispange erhielt, war aber noch einiges an Erfahrung nötig.
"Komm rein, Philomelus... was bringst Du mir an Informationen mit?"
Der Senator hatte den alten Griechen zu den Göttern geschickt. Nein nicht so! Er sollte ein paar Informationen einholen und die brachte er nun mit.
"Salve Herr, wie Du mir aufgetragen hast, habe ich bei der Verwaltung der Tempel angefragt und mir wurde nur ein Namen genannt. Pontifex Tiberius Lepidus, da der normal verantwortliche Pontifex Minor sich nicht in Rom aufhält."
Avarus nickte.
"Danke, dann hole Dein Schreibzeug, ich habe einen Brief zu diktieren. Du wirst ihn persönlich zum Haus der Tiberier auf dem Esquilin bringen."
Nach drei Minuten war Philomelus wieder da und nahm an einem Schreibpult Aufstellung. Germanicus Avarus begann zu diktieren und ab und an ließ er seine gesagten Worte nochmal in Schriftform verändern. Das Schreiben bedurfte einer Schönschrift bevor es vom Senator gesiegelt werden konnte. Nach dreißig Minuten waren sie fertig.
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Durch den Sklaven ins Officium des Senators geführt schaute er sich dort kurz um. Mit einem ruhigen Salve, Curator! begrüßte er seinen neuen Chef und legte ihm dann die Tabula mit dem Briefentwurf auf den Tisch.
Ad Pontifex Senator Lucius Tiberius Lepidus
Villa Tiberia | Roma, ItaliaCur. op. pub. Med. Germanicus Avarus Pont. et Sen. L. Tiberio Lepido s.d.
Werter Pontifex,
die Cura operum publicorum möchte in Erfahrung bringen, ob es an den vom Cultus Deorum genutzen Gebäuden, insbesondere den Tempeln, der Regia sowie dem Atrium Vestae, sichtbare Mängel gibt, die umgehehend ausgebessert werden müssen.
Spätestens im Frühjahr werden die turnusmäßigen Kontrollgänge der Cura operum publicorum wieder aufgenommen, sodass spätestens dann auch kleinere Mängel durch die Cura verzeichnet und bearbeitet werden können. Die jetzige Anfrage dient dazu, dringenden Erneuerungsbedarf festzustellen.
Vale,
Es war eigentlich keine schwere Arbeit gewesen, doch ging es ja auch immer darum, diesen gewissen Amtston zu treffen, der in gewisser Weise von einer Behörde erwartet wurde. Daher wartete Severus nun auf die Rückmeldung des Curators.
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