Casa Germanica - Gäste

  • Zitat

    Original von Nakhti
    Nakhti betrat leise die Zimmerflucht, in der sein Herr untergebracht war.
    Er hatte ihn seit seiner Abreise aus Mantua nicht mehr gesehen, als er selbst mit der Herrin Vespa zurückbleiben musste, um später nachzukommen.
    Jetzt war er hier und wollte sich seinem Herrn zeigen, damit der wusste, dass er ihm wieder zu Diensten stand.


    Quarto hatte gedöst. Als Nakhti eintrat, bemerkte er es dennoch.
    Er blinzelte seinen Sklaven an und brummte: “Da bist du ja! Ich meinte schon, ich hätte dich seit Tagen nicht mehr gesehen.“

  • Nakhti war verwirrt. Natürlich hatte sein Herr ihn tagelang nicht gesehen, schließlich waren sie nicht zusammen nach Rom gereist. Aber er wagte es nicht, ihn auf diesen Umstand und seinen Fehler hinzuweisen, zumindest nicht direkt.
    Also antwortete er nach einer tiefen Verbeugung: “Ja, 'err, Nak'ti ist mit der 'errin Vespa gekommen, jetzt.“

  • “Vespa? Du meine Güte, die habe ich auch schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen? Geht es ihr gut, ja? Wo ist sie denn?“
    Sein Blick bekam einen leeren Ausdruck.


    Dann riss er sich erneut aus seiner Lethargie, und: “Bring' mir ein warmes, feuchtes Tuch, für mein Gesicht. Und einen Wein, einen gut gewürzten!“

  • Nakhtis Verwirrung beendete er so nicht völlig. Aber immerhin waren dem Sklaven diese Art Wünsche wohl vertraut.
    “Ja, 'err, ein Wein! Nak'ti wird i'n 'olen. Ein Tuch auch, ja, Nak'ti 'olt beides.“
    Wieder verbeugte er sich. Dann verließ er das Zimmer, um seinen Worten Taten folgen zu lassen.

  • An den Räumlichkeiten wo man Senator Quarto und seinen Sohn untergebracht hatte angekommen, klopfte Teutus auch hier an die Türe, wartete kurz und öffnete diese.


    Salve Herr. Der Senator Duccius Vala samt Anhang wartet im Atrium. Er möchte mit Dir und den anderen Senatoren des Hauses reden.


    Kaum hatte er die Nachricht ausgesprochen, zog er seinen Kopf wieder aus der Türe um zum jüngsten der drei Senatoren zu eilen, seinem Herrn Senator Sedulus.




    ___________________
    Teutus, Sklave des Germanicus Sedulus

  • ...und der Germane drückte dem komischen Aegypter, den sich der hohe Besuch seiner Herren als Leibsklave hielt, die versiegelte Tabula in die Hand.
    Für deinen Herrn Aelius Quarto.
    Dann eilte er schleunigst wieder zur Porta, wo sein Platz war.








    ___________________
    Gundhraban Türsklave

  • ...und Nakhti, die Tabula etwas übertrieben vor sich her tragend als wäre sie ein wertvoller Schatz, brachte sie seinem Herrn.
    “'err!“, sagte er und verbeugte sich tief dabei: “Das für dich abgegeben wurde, 'err!“

  • Quarto nahm das Schreiben entgegen und blickte kurz auf das Siegel. Aber das ließ keinerlei weitere Rückschlüsse zu.
    “Ja, es ist gut.“, meinte er in Richtung seines Sklaven und schickte ihn mit einer Handbewegung fort.


    Er wendete die Tabula hin und her und sagte dann zu Paetus, seinem Sohn: “Meine Augen haben nachgelassen und das Lesen fällt mir schwer.“
    Mit diesen Worten gab er die Tafel, noch immer ungeöffnet, weiter.

  • Paetus nahm das Schreiben, brach das Siegel und las seinem Vater laut den Inhalt vor:




    G. Flaminius Cilo Consulari L Aelio Quarto s.d.


    Wie dir sicherlich bekannt ist, steht dein Klient M Iulius Proximus unter Verdacht, ein Günstling des Usurpators Vescularius Salinator gewesen zu sein. Dafür spricht seine steile Karriere bis zum Kommandanten der Cohortes Urbanae trotz des Ranges eines Tribunus und das Zögern beim Öffnen der Tore für die Befreiungsarmee des Imperators.


    Er versicherte mir aber während einer Befragung, stets nur im Interesse Roms gehandelt und auch Dir als seinem Patron die Treue gehalten zu haben. Ich bitte Dich um eine Einschätzung und weitere Informationen bezüglich der politischen Zuverlässigkeit deines Klienten. Bitte teile mir diese unverzüglich mit, um dem Princeps die Entscheidung über das weitere Verfahren zu erleichtern.


    Vale bene,


    G. Flaminius Cilo



    Er ließ die Tabula sinken und sah seinen Vater erwartungsvoll an.

  • “Wir müssen diesem Gerede über unseren alten Freund ein Ende bereiten. Hol' dir etwas zu Schreiben. Ich will dir einen Brief diktieren.“, meinte Quarto nach kurzem Nachdenken.
    Während er auf Paetus wartete, wiederholte er das Gehörte brummelnd: “'Informationen bezüglich seiner politischen Zuverlässigkeit'. Pah! Er ist mein Klient! Was braucht es denn sonst noch?“

  • Paetus kehrte nach kurzer Zeit mit einer Tabula zurück. Sie hatte zuvor als Einkaufszettel gedient.
    Er strich die Eintragungen aus und dann begannen sie, den Brief zu verfassen. Früher hatte Quarto seine Schreiben häufig selbst verfasst. Aber Paetus wurde wieder einmal bewusst, wie alt er geworden war. Heute diente er ihm nicht nur als Schreiber, sonder auch als Gedankenstütze, wenn der greise Senator mal wieder den Faden verlor.

  • Der Entwurf, auf der Tabula von Paetus festgehalten, wurde einem schreibkundigen Sklaven gegeben. Der schrieb alles mit schöner Schrift ins Reine und kam damit bald zurück, so dass Quarto den Brief mit zittriger Hand unterzeichnen konnte.


    An den
    Praefectus Urbi
    Gaius Flaminius Cilo
    Castra Praetoria
    Roma


    Salve Gaius Flaminius Cilo!


    Marcus Iulius Proximus ist bereits seit vielen Jahren mein Klient und ein treuer Freund meiner Familie.
    Ich selbst war niemals ein Anhänger des verfluchten Usurpators Salinator. Bereits vor vielen Anderen, die sich heute mit ihrem Widerstand gegen seine Unrechtsherrschaft brüsten, habe ich stets gesagt was er war, nämlich ein Betrüger, Thronräuber und Verräter an den Idealen Roms, der sich in frevlerischem Ehrgeiz an einen Platz gestellt hat, für den er niemals bestimmt war.
    Iulius Proximus hat mir in dieser Ansicht niemals widersprochen.
    Ich selbst war zur Flucht gezwungen, als der Usurpator Rom zur Geisel nahm. Davor fand eine Unterredung in meinem Hause auf dem Palatin statt, an der außer Iulius Proximus und mir noch der Augur Lucius Iulius Centho, mein Klient Decius Germanicus Corvus und mein Sohn Gaius Aelius Paetus teilnahmen.
    Bei diesem Gespräch wurde beredet, wie ich und meine Familie sicher aus der Stadt gelangen sollten. Außerdem wurde vereinbart, dass Iulius Proximus in Rom bleiben und sich zum Schein dem Usurpator anschließen und ihm dienen würde. Er gelobte, mit diesem Opfer Schaden von Rom abwenden zu wollen. Weder wurden meine Pläne durch ihn verraten, noch hat er mir und meiner Familie jemals abgeschworen.
    Nach meiner Rückkehr hatte ich Gelegenheit mit ihm zu sprechen und er versicherte mir, wie vereinbart gehandelt zu haben. Ich habe keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln und bin davon überzeugt, dass er zum Wohle Roms gehandelt hat und sein Tun nicht darauf gerichtet war, die ungerechte Herrschaft des Usurpators Salinator zu stützen.


    Vale bene, Lucius Aelius Quarto



    ROMA - PRIDIE KAL SEP DCCCLXIII A.U.C.
    (31.8.2013/110 n.Chr.)


    Als das getan war und außerdem das Siegel der gens Aelia darunter gesetzt worden war, rief Quarto nach seinem Leibsklaven Nakhti.

  • “Ja 'err“, sagte Nakhti, nahm das Schreiben und machte sich auf den Weg. Begeistert war er nicht, war es doch ein Marsch durch die halbe Stadt, den steilen Hang des Collis Quirinalis hinauf, die schier endlos wirkende Via Nomentana entlang, durch die Porta Collina hindurch und bis dorthin, wo die dichte Bebauung endete und das ländliche Vorland der Hauptstadt begann. Und dann, alles wieder zurück.

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Wie versprochen ging Sedulus höchsselbst zu den Gemächern seines Patrons Aelius Quarto um dessen Verwandte Aelia Vespa und ihren Sohn anzukündigen.
    So klopfte er an und wartete, bis ihn Quarto ins Zimmer bat.


    Es war aber Quartos Leibsklave, der ihm öffnete.
    Der verneigte sich tief.
    “'err? Du wünschst?“



    Sim-Off:

    Oh, oh, bitte entschuldige. Ich habe Deinen Post total übersehen.

  • Sim-Off:

    Kein Problem...


    Mit allem hatte Sedulus gerechnet nur nicht hier mit. Aber gut, für was hatte man denn Sklaven. Nun denn...


    Senator Aelius Quarto Familie ist eingetroffen. Sprich Aelia Vespa mit Sohn. Wenn du dies deinem Herrn vielleicht ausrichten könntest.


    Antwortete Sedulus.


    Außerdem möchte ich mit dem Senator höchst selbst sprechen wenn dies möglich wäre.


    Von daher hätte er auch die Nachricht von wegen Vespa und Sohn selbst überbringen können. Naja, egal...

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