[Domus] Factio Veneta

  • Nachdem das Testament des Cornelius Palma Augustus im Senat verlesen worden war und nachdem der darin benannte Testamentsvollstrecker, der Senator Aurelius Lupus, sodann den Wunsch nach quaestorischer Unterstützung bei der Vermögensverteilung sowie der Organisation der cornelischen Totenspiele geäußert hatte, war der dem Senat beisitzende iulische Quaestor sogleich hellhörig geworden. Und da er als Quaestor Urbanus ab actis senatus in dieser Zeit der Thronvakanz eh einiger Aufgaben beraubt war, da er beispielsweise keinen Augustus hatte, den er über irgendwelche Senatsentscheide informieren konnte, suchte er schon bald nach der Testamentsverlesung den aurelischen Senator auf und bot diesem seine Unterstützung an... Das Gespräch letztlich endete damit, dass Dives als stellvertretender Factioführer der Veneta mit der Organisation des Wagenrennens betraut wurde. Man besprach noch einige Details vom Datum über die Größe des Starterfeldes bis hin zur Höhe der auszulobenden Preisgelder, bevor der Iulier sich verabschiedete und zur Domus der Factio Veneta begab.


    Und hier war er nun also - leider zu einem Zeitpunkt, da Sedulus offenkundig nicht hier war. Er seufzte. Doch am Ende machte es wohl eh kaum einen Unterschied, ob er nun fünf oder sechs Einladungsschreiben verfasste. So bewaffnete er sich also mit einem ordentlichem Schreibwerkzeug und guten Papyrusbögen - denn immerhin ging es hier um die Totenspiele eines Kaisers -, bevor er sich einen hellen Arbeitsplatz suchte und fand, an dem er mit der Organisation beginnen konnte...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Wer Briefe lediglich in Auftrag gab und nicht selbst schrieb, der musste unweigerlich damit rechnen, dass mitunter nicht jedes einzelne Schreiben bis zum letzten Ende durchdacht war...

    Roma, A.D. XI KAL NOV DCCCLXVI A.U.C.

    Ad
    Dominus Factionis Venetae
    Quintus Germanicus Sedulus
    Domus Factionis Venetae
    Urbs Aeterna

    _______________________________________________________________


    Iulius Dives Aedilis Plebis Domino Factionis Venetae s.d.


    Anlässlich der nahenden Ludi Plebei lädt der Aedilis Plebis Iulius Dives die großen Factiones des Imperiums dazu ein, mit ihren Aurigae an den Spielen teilzunehmen.


    Um an allen drei Tagen der Zirkusspiele den Bürgern Romas etwas bieten zu können, wird es zwei Vorläufe am ersten, ein kleines Finale am zweiten und ein großes Finale am dritten Tag geben. Dabei kann jeder Rennstall maximal einen Auriga pro Vorlauf ins Rennen schicken.


    Die ersten beiden Gespanne jedes Vorlaufs sowie der bessere der beiden Drittplatzierten qualifizieren sich für das große, alle anderen gestarteten Aurigae für das kleine Finale. Darüber hinaus sind die 3 stärksten Factiones Russata, Aurata und Veneta dazu eingeladen, den besten Wagenlenker ihrer Factio - zusätzlich - für den großen Finallauf setzen zu lassen. Die genannten Factiones können damit bis zu drei, alle anderen Teams bis zu zwei Aurigae zur Teilnahme anmelden.


    Unabhängig von der Zahl der jeweils zu absolvierenden Läufe erhält jede Factio bei Meldung von einem Auriga 100, von zwei Aurigae 300, von drei Aurigae 500 Sesterzen Startgeld. Dieses wird ihnen am ersten Tag der Ludi Plebei überwiesen.
    Darüber hinaus werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 30 Aurei auf die drei besten Lenker jedes Finales verteilt.



    Anmeldungen zu den Spielen können bis zum Ende dieses Monats schriftlich an den Aedilis Plebis Iulius Dives gerichtet werden.*

    Sim-Off:

    * Alle Setzdaten für die Vorläufe gehen bitte via PN an Prusias Kynegros.

    Im Auftrag des:


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    MARCUS IULIUS DIVES AEDILIS PLEBIS

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  • Irgendwann kam für jeden der Zeitpunkt sich zu angagieren, zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen. Hierbei war die Reihenfolge wohl maßgebend für Erfolg und Garant für das weiterkommen.


    Immer öfter musste sich Cerretanus anhören er solle endlich seinen Arsch bewegen und die zeit sinnvoll nutzen. Sei es nun mit einer Anstellung um städtischen Bereich oder einem Posten innerhalb Italien. Sogar das Militär wurde ihm als Option genannt wobei diese Option für den jungen Germanicer eher weniger in Frage kam.


    In einem Anfall von Tatendrang, Schwachsinn und Langeweile hatte Cerretanus den Entschluss gefasst mal bei den Factiones vorbeizuschauen in der Hoffnung irgendwas lohnendes dort zu finden. Also jobmässig lohnendes. Tafelsilber hatten sie ja selbst genug daheim..


    Als er nun vor dem Tore stand der Factio Veneta, kamen ihm Zweifel auf ob es wirklich so gscheit war was er vorhatte.
    Doch.... Ein Gedanke ohne Handlung war eben nur ein Gedanke.


    KLOPF KLOPF Schwer schlug der bronzene gegen den Beschlag auf der Tür und hallte kurz nach.

  • Ein Wahlhelfer gab die Einladung direkt an der Porta ab.



    Einladung


    Der Senator Claudius Menecrates richtet im Rahmen seines Wahlkampfes
    ANTE DIEM IV KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (29.10.2017/114 n.Chr.)


    ein


    WAGENRENNEN

    aus.


    Interessierte Factiones sind gehalten, bis
    ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLXVII A.U.C.
    (27.10.2017/114 n.Chr.)
    ihre Teilnahme anzumelden.
    Maximal drei Gespannen dürfen an den Start gehen.



  • Die Leidenschaft fürs Wagenrennen musste wohl in der Familie liegen. Jedenfalls zog es Tiberius wie von selbst zum Haus der Veneta hin, in dem sein Verwandter Valerius Victor der Vicarius gewesen war.


    Damals als L. Aelius Quarto Consul gewesen war. Eine ganze zeit war das nun schon her, doch Tiberius konnte sich noch gut an das wunderbare Gefühl erinnern, das ihn als kleinen Junge immer gepackt hatte - ohne natürlich zu verstehen um was genau es da ging - , wenn er mit seinen Verwandten auf die Ränge des Circus gestiegen war, alle stolz die Abzeichen der Veneta tragend und die unbeschreibliche Ausgelassenheit, wenn einer der Aurigae der Factio wieder einmal den Sieg geholt hatte und Victoria ihre Opfer angenommen hatte.


    Hier würden sie ihn sicher nicht abweisen. Und so klopfte Tiberius selbst an die Tür der Veneta.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS


  • Ein kleiner, runder Mann öffnete dem Fremden. Jener Mann war ein Sklave der Factio, der bereits zu Zeiten eines Dominus Factionis Lucius Aelius Quarto das Vereinshaus der Blauen beaufsichtigt hatte. Auch heute verrichtete er sein Tagewerk, wenn auch einige Jahre älter.


    “Salve.“, grüßte der Sklave den Fremden und gab sich wie so häufig redselig und etwas überschwänglich. “Dies ist der Domus der Factio Veneta, der großartigste Rennstall der ganzen bekannten Welt! Wie kann ich unwichtiger Wurm, der im blauen Glanze ach so winzig wirkt, dir behilflich sein?“ Ein feines Lächeln umspielte bei diesen Worten die Lippen des Sklaven, der den Fremden nunmehr erwartungsvoll ansah.

  • Tiberius erinnerte sich vage an das Gesicht, das ihm da die Tür öffnete, konnte es jedoch keinem Namen zuordnen. Er hatte den Öffner sicher vorher schon einmal gesehen...


    Einerlei.


    "Salve auch dir. Tiberius Valerius Flaccus ist mein Name. Vielleicht erinnerst du dich an mich? Ach sicher nicht. Ist schon zig Jahre her. Jedenfalls bin ich zurückgekehrt. Ist denn noch Platz für einen Valerier in der großem Veneta?"

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS


  • Der kleine runde Mann zog fragend die Augenbrauen in die Höhe. “Nie gehört.“, sagte er deshalb schulterzuckend. “Aber für engagierte Mitglieder hat die große Veneta stets Platz.“, schmunzelte der Sklave.


    “Wenn du dich bewerben möchtest, kann ich dir hier und jetzt aber nicht weiterhelfen.“, sagte der Sklave dann mit einem betrübten Gesichtsausdruck. “Die Sodales sind nämlich bei einem Trainingsrennen im Stadium Domitiani. Unsere Blauen fahren heute gegen die Jungs von der Albata. Sprich doch dort einfach jemanden an. Die helfen dir gewiss weiter.“ Dass der Zutritt zum Domus der Factio Veneta ohnehin nur Mitgliedern gestattet war, ließ der Sklave unerwähnt. Er hatte ja nun bereits mit anderer Begründung den Valerius woandershin verwiesen.


    Sim-Off:

    Du wurdest nicht vergessen.

  • Ein Bote gab die Einladung an der Porta ab.



    Einladung


    Der Consul Claudius Menecrates richtet im Rahmen der Ludi Palatini
    ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLXVIII A.U.C. (19.1.2018/115 n.Chr.)


    ein


    WAGENRENNEN

    aus.


    Interessierte Factiones sind gehalten, bis
    ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLXVIII A.U.C.
    (16.1.2018/115 n.Chr.)
    ihre Teilnahme anzumelden.
    Maximal drei Gespannen dürfen an den Start gehen.




    Sim-Off:

    Setzdaten bitte per PN an mich.

  • Ein Bote gab die Einladung an der Porta ab.



    Einladung


    Der Consul Claudius Menecrates veranstaltet zu den Equirria
    ANTE DIEM III KAL MAR DCCCLXVIII A.U.C. (27.2.2018/115 n.Chr.)
    ein


    WAGENRENNEN

    auf dem Marsfeld.


    Interessierte Factiones sind gehalten, bis
    ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXVIII A.U.C.
    (25.2.2018/115 n.Chr.)
    ihre Teilnahme anzumelden.


    Ein Fahrer darf pro Factio an den Start gehen.


    Bei weniger als fünf teilnehmen Factiones dürfen zwei Fahrer pro Factio starten und bei weniger als drei teilnehmenden Factiones sind es drei Starter pro Factio.



  • Der iulische Vicarius Domini Factionis der Factio Veneta hatte nicht erst im Rahmen der jüngsten Sitzungen des stadtrömischen Ältestenrates bereits erfahren vom anscheinend so unerwarteten Ausfall der Factio Aurata bei den Ludi Palatini, dem anschließenden Protest der Factio Albata - die, und dies war eine reine Spekulation des divitischen Senators, wohl nicht als einzige Factio der Spiele in einem halben Trainingsrennen an den Start gehen wollte - sowie dem nachfolgenden Streik auch des bereits für das Finale qualifizierten Auriga der Factio Purpurea. Es war dieser öffentliche Eklat, welcher Dives nun durchaus zögern ließ, die neuerliche Einladung durch den claudischen Consul im Namen der Veneta anzunehmen. Denn was passierte, sollte sich ein derartiges Szenario wiederholen? Der Iulier mochte nicht daran denken, was die Geldgeber dieser Factio wohl sagten, beteiligte sich die Veneta gar wiederholt an einem im Schatten eines solchen Eklats stattfindenden Wagenrennen.


    Nach einigem Grübeln und nicht weniger Gedankenspielen ob der besten Reaktion auf diese neuerliche Offerte, an einem Wagenrennen des Claudiers zu partizipieren, kam Dives schlussendlich jedoch zu der Einsicht, dass auch die Veneta letztlich an den Start gehen würde. Denn einerseits hegte er die Hoffnung, dass der Ausrichter der Ludi Palatini zu keinen neuerlichen Wagenrennen einlud, hätte er nicht auch gewisse Konsequenzen hinsichtlich der Organisation für dieses neue Rennen gezogen. Auf der andere Seite musste der Iulier zudem berücksichtigen, dass auch während seiner eigenen Absenz im Rahmen der Ludi Palatini die Haltung der Factio Veneta gewesen war, allen Umständen zum Trotz am sogenannten 'Freundschaftsrennen' teilzunehmen. Dives hatte keinen Zweifel, dass eine Absage, kaum dass er selbst wieder in Roma weilte und sich verstärkt in Rennsportgeschäft engagierte, ihm gewiss seitens des patrizischen Consuls als Affront ausgelegt würde.


    So waren letztlich die Würfel gefallen, und Dives setzte sich daran, eine positive Antwort an den Consul aufzusetzen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Ein Bote gab bei verschiedenen Factiones jeweils eine Tafel ab.


    Starterfeld zu den Equirria


    Sotion für die Factio Aurata
    Hamiris für die Factio Veneta
    Proteneas für die Factio Russata
    Menekles von Thiria für die Factio Purpurea
    Perikles für die Factio Albata
    Syennesis für die Factio Praesina


    Der Veranstalter

  • Sicherheitshalber hatte Tiberius noch eine Abschrift der Kopie des Schreibens, das er vom Senator Iulius erhalten mitgenommen. Aber da er jetzt offiziell Sodalis war, hatte er eigentlich auch keine Probleme mehr an der Tür erwartet.
    Da er noch nie hier drinnen gewesen war, konnte er nicht sagen, ob sich seit der Zeit, als seine Cousins sich hier herum getrieben hatten, größere Veränderungen breit gemacht hatten. Velerius Victor war es nie müde geworden, die Geeschichte zu erzählen, wie er den damaligen Consul Aelius Quarto seelig schlafend in der Ecke aufgestöbert hatte.
    Die Luft roch nach Spaß und nach Erfolg. Jedenfalls war das die Atmosphäre, die Valerius meinte aufzunehmen. So musste das sein. Allein, er war nicht nur gekommen, um sich mal die Domus anzusehen.
    Er hoffte auch,"zufällig" auf Duccius Callistus zu treffen. Einerseits um sich bei ihm für die Empfehlung zu Aufmahme zu bedanken, andererseits hatte er vor, ein Gespräch zwischen Duccius und Tiberius' Lehrmeister, dem curulischen Ädilen Aurelius zu arrangieren. Es gab da ein paar Fragen. Aber mal sehen.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Ein Bote gab die Einladung an der Porta ab.



    Einladung


    Der Consul Claudius Menecrates
    und der
    Quaestor Consulum Flavius Gracchus Minor


    veranstalten zu den Equirria
    PRIDIE ID MAR DCCCLXVIII A.U.C. (14.3.2018/115 n.Chr.)
    ein


    WAGENRENNEN
    für den Nachwuchs

    auf dem Marsfeld.



    Interessierte Factiones sind gehalten, bis
    ANTE DIEM III ID MAR DCCCLXVIII A.U.C.
    (13.3.2018/115 n.Chr.)
    ihre Teilnahme anzumelden.


    Jede teilnehmende Factio darf nur den jüngsten Fahrer melden. Er muss aber über eine Mindestwettkampferfahrung von drei Rennen verfügen.
    Bei weniger als fünf teilnehmen Factiones dürfen zwei Fahrer pro Factio starten und bei weniger als drei teilnehmenden Factiones sind es drei Starter pro Factio.



  • Sim-Off:

    Flaccus & Callistus: Ich überlasse es ganz euch, ob wir uns hier alle gemeinsam in einer Zeitebene befinden oder aber getrennt in zwei verschiedenen. ;)


    Der iulische Vicarius Domini Factionis der Factio Veneta hatte die Information erhalten, dass einmal mehr eine Einladung zu einem Wagenrennen in der Domus der Factio Veneta eingegangen war. Entsprechend saß er nun auch einmal mehr in einem kleinen Officium des Hauses, in welchem er sich das Schreiben des claudischen Consuls und seines flavischen Quaestors zu Gemüte führte. Mehrfach musste er dabei die Invitation lesen, bevor er sich nachdenklich laut ausatmend mit dem Rücken gegen die Wand lehnte.


    "Jede Factio darf nur den jüngsten Fahrer melden.", repetierte er dann im Selbstgespräch die Worte der Einladung. "Dieser muss über eine Mindestwettkampferfahrung von drei Rennen verfügen.", sprach er weiter. "Drei Rennen sind dabei selbstredend schön gesagt. Doch was zählt als Rennen?", überlegte er laut. "Hat Prusias Kynegros nun drei öffentliche Rennen absolviert oder zählt der Vorlauf im Rahmen der jüngsten Ludi Palatini als viertes Rennen extra? Und zählen ferner auch Trainingsrennen zu dieser Mindestwettkampferfahrung?", fragte sich Dives durchaus, da er doch in der Tat einen Unterschied zwischen einem Training und einem Wettkampf zu sehen glaubte. Neuerlich atmete der Iulier hörbar aus, da er in diesen Punkten schlicht überfragt war.


    "Viel wichtiger als das jedoch", setzte er nach kurzer Pause fort, "ist wohl die Frage, was erstens passiert, wenn der jüngste Fahrer nicht über die vorgeschriebene Mindestwettkampferfahrung verfügt. Darf dann der zweitjüngste Fahrer der Factio gemeldet werden - obgleich dies doch ohne den geringsten Zweifel gegen die Auflage verstößt, nur den jüngsten Fahrer der Factio melden zu dürfen?", war sich Dives alles andere als sicher. "Oder hat eine Factio in diesem Fall das bittere Los gezogen, in Gänze auf die Meldung eines Auriga verzichten zu müssen?", überlegte er weiter. "Und wie überdies kann ich zwei oder drei Fahrer an den Start gehen lassen, wenn es mir ausdrücklich nur zusteht, einen einzigen - den jüngsten der Factio - anzumelden?", hinterließ das Schreiben durchaus einige Fragen beim zugegebenermaßen oftmals recht bürokratisch veranlagten Iulier.


    "Ich sollte eine Antwort verfassen.", beschloss er folglich, bevor sich sogleich das nächste Problem ihm offenbarte. An welchen der beiden Veranstalter sollte er sich mit seinen Fragen wenden? "Ich schreibe besser dem Consul als dem Quaestor.", entschied er sich schlussendlich für den auf der Einladung zuerst genannten... und schickte wenig später einen Brief auf die Reise.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ein Bote brachte den Antwortbrief vorbei.



    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Vicarius Domini Factionis
    Factio Veneta
    Roma



    Nach Sichtung der Unterlagen erfüllt der Fahrer Prusias Kynegros in Bezug auf die Wettkampferfahrung alle Voraussetzungen, um bei den Equirria an den Start gehen zu können.
    In den Startbüchern sind bei ihm fünf Rennen eingetragen, die als Wettkampfrennen gelten.


    Die Annahme, dass ein Trainingsrennen keine Wettkampferfahrung im Sinne der Startbedingungen beinhaltet, ist richtig.
    Die Startbedingungen ändern sich zwangsläufig für die in Reserve gemeldeten Fahrer. Hier erhält der Zweitjüngste den Vorrang vor dem Drittjüngsten, sofern er über die Mindestanzahl an Wettkampferfahrung verfügt. Ist das nicht der Fall, erhält der Drittjüngste den Vorzug.


    Ich gehe davon aus, dass alle Factiones einen Fahrer entsenden und falls nicht, im Höchstfall ein zweiter Fahrer starten dürfte.



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    gez. H. Claudius Menecrates





  • Bei den letzten beiden Factiones musste sich der Bote aus der Villa Claudia nicht mehr beeilen.
    "Das ist nur zu eurer Kenntnis."


    Equirria
    Ergänzung zu den Startbedingungen


    Um den Nachwuchs zu fördern, hat die Rennleitung folgenden nachträglichen Entscheid getroffen:
    Dem jüngsten Fahrer ist auch dann der Vorzug vor einem älteren zu geben, wenn in seinen Startbüchern nur zwei Wettkampfrennen stehen, er aber im Ausgleich für das fehlende dritte Rennen, mindestens zwei Trainingsrennen nachweisen kann.


  • Auf seinem Weg durch das Haus hatte Tiberius Bruchstücke des Selbstgespräches des Senators gehört. Iulius Dives, wenn ihn seine Erinnerungen nicht täuschten. Ach ja. Der hatte ihm zuvor die Aufnahmeurkunde geschickt. Eine schillernde Figur, zweifellos. Und jemand den er kennen sollte, fand Tiberius. Dies war ein angenehmer Nebeneffekt der Mitgliedschaft in einer Factio. Wenn man Glück hatte, traf man hier Leute, denen man so auf der Straße in der Form wohl kaum über den Weg laufen würde. Nun der Senator, würde hier nicht weglaufen, dachte Tiberius sich und beschloss sich zuerst noch ein wenig nach dem Duccier umzusehen. Der angehende Vigintivir könnte von sehr behilflich sein bei der Lösung des Rätsels, das der Orator publicus ihnen gestellt hatte. Der Ädil war sichtlich irritiert gewesen. Und schien nicht so recht an eine offene Attacke seitens des Consuls glauben zu wollen.


    Nachdem er sich noch ein Weilchen umgeschaut und keinen Duccius gefunden hatte, beschloss er doch den Iulier in dem kleinen Officium aufzusuchen.
    Zurückhaltend klopfte er an den Türrahmen und räuspert e sich vernehmlich.
    "Verzeih bitte die Störung, Senator, aber ich habe hier drin Stimmen gehört und wollte nachsehen ob es ein Problem gibt. Ich bin übigens Tiberius Valerius Flaccus."

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  • Nachdem er seinen Entschluss gefasst hatte, lieber dem Consul als dessen Quaestor zu schreiben, setzte sich Dives nicht sofort daran, den entsprechenden Brief aufzusetzen, sondern stand zunächst noch eine Weile lang mit zu Boden gerichtetem Blick nur nachdenklich da. Just in diesem Moment durchbrachen ein Klopfen, ein Räuspern und eine dem Iulier unbekannt scheinende Stimme die zwischenzeitlich eingekehrte Stille. Sogleich entschuldigte sich die Stimme für die Störung und stellte sich hernach als Valerius Flaccus vor, während der gedankenversunkene Blick des Senators nur ganz allmählich auf dem Boden bis zum Türrahmen kroch, um sich anschließend in ebenso schleichendem Tempo am ansehnlichen Äußeren des Valeriers emporzuhangeln.


    'Tiberius Valerius Flaccus. Den Namen kenne ich. Woher kenne ich diesen Namen? Ja, richtig - Callistus!', fiel es Dives wieder ein. 'Den sollte ich wirklich so langsam vergessen. Ich meine, er hat mütterlicherseits einen consularen Urgroßvater, der im Ulpianum verehrt wird, wie ich selbst mütterlicherseits einen censorischen Großvater habe, der ebenfalls dorthin aufgenommen wurde. Er ist ein glühender Anhänger der Veneta, wie ich einer bin. Er strebt in den Senat, wie auch ich diesen Weg eingeschlagen habe. Er sieht gut aus. Er ist redegewandt.', schwärmte der Iulier in Gedanken und suchte nach Gemeinsamkeiten, bevor er innerlich den Kopf schüttelte. 'Ich muss ihn dennoch vergessen! Spätestens nach dem Ausritt, den ich ihm versprochen habe, werde ich das auch tun - ganz sicher. Es sei denn natürlich, es passiert dort etwas, von dem ich heute nur noch nicht ahne, dass es passiert.', war die Hoffnung hier Mutter des Gedanken. 'Wenn Callistus in so einer modischen Aufmachung hoch zu Ross sitzt, und wenn ich mir vorstelle, welch athletischer Körper sich unter seiner Tunika verbirgt, und wenn ich dann sein makelloses Gesicht vor mir sehe, ...', stockten die divitischen Gedanken abrupt, als seine Augen in diesem Moment nicht in ein duccisches Gesicht blickten. 'Oh!'


    "Ähm... salve, Valerius.", erwiderte Dives schlussendlich mit einem plötzlichen Lächeln die Begrüßung, während er sich innerlich fragte, ob der attraktive Callistus eigentlich nur ebenfalls attraktive Leute kannte. Dieser Pompeius Atticus, welcher dem Iulier vor kurzem als 'sein Freund' vorgestellt worden war, sah schließlich ebenfalls alles andere als schlecht aus. Einzig wirkte er auf den Senator ein wenig jünger noch als Callistus - und damit zu jung, um noch für ihn interessant zu sein. "Ich bin Iulius Dives und es freut mich überaus, deinem Namen nun auch ein Gesicht...", 'und dazu noch ein so ansprechend maskulines', "...zuordnen zu können.", zeigte sich der Vicarius ehrlich erfreut. "Sag, was führt dich heute hierher?", erkundigte er sich anschließend mit einer offenen Frage, die hoffentlich ein wenig von dem unbedachten Selbstgespräch des Iuliers abzulenken vermochte.

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  • Der senator war offenbar tief in Gedanken versunken gewesen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er Tiberius schließlich ansprach. Musste ja ein wichtiges Problem gewesen sein, das der Iulier da mit sich diskutiert hatte. Sogleich fühlte sich Tiberius unwohl, den Mann in seiner Privatheit gestört zu haben. Wo waren nur seine Manieren geblieben.
    Allein, der Senator blieb glücklicherweise nicht lange irritiert.


    "Was mich hierher führt? Nun, Senator, ich dachte ich sehe mir mal die Domus an, jetzt wo man mich aufgenommen hat. Vielen Dank übrigens nochmal dafür außerdem. Du schriebest ja, dass du wüsstest, wie engagiert die Valerier hier in dieser Domus schon waren und deswegen war mir das sehr wichtig, hier aufgenommen zu werden. Duccius Callistus hat sich ja freundlicherweise für mich eingesetzt. Wirklich sehr großzügig. Auch bei ihm muss ich mich noch bedanken, aber er scheint ja nicht hier zu sein im Moment."


    Und das stimmte ja auch. Aber den Umstand, dass Tiberius auch und vor allem im Auftrage seines Lehrmeisters hier war, verschwieg er hinter einem aufgeräumten Lächeln. Er hatte keine Ahnung wo der Iulier politisch und zum Consul insbesondere stand und daher auch nicht die Absicht es gegenüber dem Senator anzusprechen, was er vom Orator publicus aufgeschnappt hatte. Er hätte es auch irgendwie deplatziert gefunden. Aber vielleicht kam man ja doch noch drauf zu sprechen.

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