• | Stesichoros


    Den Ianitor hatte, unmittelbar bevor es klopfte, ein unheimlich starker Niessanfall getroffen, das ganze ohne wirklich ersichtlichen Grund. Den ganzen Tag war nichts passiert, doch unmittelbar bevor die kleine Leila frische Blumen ins Vestibulum gebracht hatte, war es los gegangen.


    Nicht nur, das er Leila nicht mehr hinterher schauen konnte, nicht den anblick der Tunika geniessen, der ihren Rücken herunter fiel und verlockend ihre Hüften umspielte, ein Ablick der seinen Alltag immer wieder erfreute, auch wenn er wusste, das er nie mehr von ihr sehen würde.


    Nein, Stesichoros hörte auch das Klopfen zu erst nicht, so das er mit etwas verspätung die Tür öffnete.


    "Ja bitte ?" fragte er den Mann vor der Tür, der scheinbar ein Sklave war, der irgendjemand melden sollte, der sich für wichtig hielt. Das taten sie doch alle, die klopfen liessen, dachte er grimmig.



    [FONT=tahoma]IANITOR – GENS TIBERIA

  • | Stesichoros


    Der Sklaven war nicht weniger grimmig, als der Name gemeldet wurde. Wieder irgendeine Tiberia, wahrscheinlich Schwippschwägerin des Großcousins zweiten Grades und wahrscheinlich wollte sie Geld vom Senator. Für Geld kamen manche Leute ziemlich weit angereist. Aber der Name "Tiberia" öffnete hier in der zugehörigen Villa fast automatisch alle Türen, sodass er sagte.


    "Gut, soll reinkommen."


    Während er die Tür weiter öffnete, verfluchte er den Tag, an dem der Frühling mit seinen garstigen Blüten eingesetzt hatte.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Machon winkte den Zug durch die Porta herrein und die Sänfte wurde erneut abgestellt. Camilla stieg heraus und bewegte sich in Rihtung Tablinium. Den Sklaven sagte sie, das sie ersteinmal alles stehen lassen sollten.

  • Ein Liktor des Praetor Urbanus klopft an die Tür, wartet bis ihm geöffnet wird und überbringt eine Nachricht für Tiberius Durus. "Den Termin für die erste Anhörung zum Widerspruch von Tiberius Vitamalacus, der von Tiberius Durus vertreten wird, wurde vom Praetor auf den ANTE DIEM III ID SEP DCCCLVII A.U.C. (11.9.2007/104 n.Chr.) festgesetzt. Die Verhandlung findet in der Basilica Ulpia statt."

  • | Stesichoros


    Der Ianitor machte eine Notiz und legte sie zu der Post von Tiberius Durus, dann verabschiedete er den Liktoren mit einem Schneuzer in sein Taschentuch.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Es war ein Marsch durch halb Rom, den er tätigte, dennoch ließ er sich nicht tragen sondern repräsentierte die Gegenwart des Kaisers in Form der Verwaltung ganz Rom und marschierte mit zwei Beamten zur domus der Tiberier, wo er den Senator Durus anzutreffen hoffte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • | Stesichoros


    Als es klopfte, öffnete Stesichoros gewohnt übellaunig und erkältet. Seitdem es kühler wurde, nahm aus seine Erkältung wieder merklich zu. In ihrer Gemeinheit hatte die Köchin auch noch ein besonders scharfes Essen gemacht, sodass die Nase des Ianitors lief wie der Tiber. Er schneuzte sich, ehe er erkannte, dass es sich um einen höheren Beamten handeln musste.


    "Ihr wünscht?"


    fragte er die drei Herren, von denen der Mittige offensichtlich der Chef war.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • | Stesichoros


    Stesichoros schniefte gerade tief ein, als es heftig klopfte. Eine solch stürmische Weise kannte er normalerweise nur von Soldaten, sodass er erst vorsichtig aus der Tür spitzte. Hinter ihm waren bereits seine beiden neuesten Gesellschafter - die Soldaten der CU - aufgesprungen und hatten Hand an ihre Schwerter gelegt. Einen von ihnen hatte der ewig-kranke Ianitor bereits angesteckt, aber seine Aufmerksamkeit hatte das nicht geschmälert.


    Als er den Scriba erkannte, öffnete er die Tür ganz, sodass auch die Milites entspannt ihre Hände von Schwertgriff nehmen konnten.


    "Du wünscht?"


    fragte Stesichoros den Fremden.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Der Scriba brauchte nicht lange zu warten, da erblickte er auch schon einen Ianitor mit auffallend roter Nase. Da er aber keine Fahne hatte, musste es sich um eine Erkältung handeln. Wahrscheinlich hatte er nicht oft genug der Salacia geopfert - das hatte er nun davon!


    "Ich bin Marcus Valerius Mercurinus, Schreiber des Rex Sacrorum und möchte gern den Senator Tiberius Durus sprechen."


    erklärte er dann aber doch.

  • | Stesichoros


    Noch einmal sog Stesichoros den Rotz hoch, dann nickte er.


    "Senator Tiberius Durus, kein Problem."


    ...zumindest für einen Gesandten des Rex Sacrorum. Immerhin war dieser eine hochrangige Persönlichkeit - das wusste selbst ein Sklave!


    "Komm' mit, ich sehe nach, ob er dich empfängt."


    Und schon führte der Ianitor den Scriba ins Innere der Villa...





    IANITOR – GENS TIBERIA


  • Callidus trat vor und grüßte den ianitor.


    > Salve, mein Name ist Marcus Aelius Callidus, procurator a libellis des Imperator Caesar Augustus. Ich wünsche Senator Tiberius Durus zu sprechen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • | Stesichoros


    Oh, der Procurator a libellis! Das war doch eines der höchsten Tiere am Kaiserhof, wie der gut informierte Ianitor wusste. Umständlich faltete er das Taschentuch zusammen, dann antwortete er.


    "Das sollte kein Problem sein. Er ist zu Hause."


    Für einen derartig wichtigen Mann war der Senator immer zu Hause! Also...


    "Wenn Du mir also folgen willst, ich informiere ihn über Deinen Besuch!"


    Und schon führte er den Procurator ins Atrium.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Der junge Mann, der von Senator Purgitius Macer als Laufbursche eingesetzt wurde, erreichte nach kurzem Lauf und vom leichten Regen nur ein wenig durchnässt die Porta der Villa Tiberia und klopfte an. Er hatte nur den Auftrag, eine Nachricht des Senators zu überbringen. "Salve. Senator Purgitius Macer schickt mich. Er hat sich über die Einladung sehr gefreut und wird an dem Gastmahl teilnehmen. Aufgrund anderer Verpflichtungen könnte er jedoch verspätet eintreffen", erklärte er dann dem Türsklaven, als dieser die Tür geöffnet hatte.

  • | Stesichoros


    Stesichoros, noch immer leicht verschnupft (oder schon wieder?), öffnete die Tür und musste zuerst verärgert feststellen, dass es regnete - das würde seine Heilung nicht beschleunigen! Dann war da der Bursche, der seine Erklärung abspulte. Stesichoros nickte - hereinzubitten brauchte er ihn wohl nicht.


    "Ich werd's ausrichten!"


    antwortete er daher und beschloss, eine Notiz für den Herrn zu hinterlassen...





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Der Einladung des Senators folgend, stand nun auch Commodus vor der Tür. Sein Sklave, der ihn vorher vor dem leichten Regen geschützt hatte, klopft nun fest an die Tür. Während sie warten, ließ der Senator seinen Blick umherschweifen und begutachtete dies prächtige Anwesen. „Bescheidenes Haus…“ murmelte Commodus und musste grinsen. Bescheiden schrieb Durus in seinem Brief, danach sah die Villa nun wirklich nicht aus. Auch wenn Commodus dies natürlich vorher schon wusste, zum grinsen brachte es ihm dennoch. Bescheidenheit ist eine große Tugend.

  • | Echion


    Stesichoros, der normale Ianitor, war furchtbar krank und deswegen auch furchtbar schlecht gelaunt. Daher hatte der Maiordomus beschlossen, für das Fest einen Ersatz-Ianitor zu bestimmen. Seine Wahl war auf den jungen Echion gefallen. Festlich geschmückt empfing er so die Gäste an der Porta.


    "Salve, Domine!"


    grüßte er den Aurelier. Ein noch jüngerer Sklave trat heran - es saßen noch sechs andere auf der Bank im Vestibulum.


    "Folge bitte dem Knaben ins Triclinium. Dort wird Dich mein Herr erwarten."


    erklärte er.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Dunkle Flecken leckten über die Vorhänge der Sänfte, deren originäres Weinrot noch in den Falten sich verborgen hielt, und kündeten auch demjenigen, welcher nicht in tragender Weise durch den leichten, doch beständigen und allmählich sich aufdrängenden Nieselregen des vergehenden Tages lief, von den für Sklaven in tragendem Amte suboptimalen Wetterverhältnissen - obgleich, es tangierte ihn kaum. Einzig vor der Villa Tiberia angelangt und beim Zurückschlagen der Stoffbahnen mit den schimmernden Tropfen konfrontiert, hob sich Gracchus' Blick einen Herzschlag lang suchend zum wolkenverhangenen Himmel empor, sodann wandte er ihn die Straße hinauf und hinab, doch der Regen war längstens nicht stark genug, um sie rein zu waschen. Eilig sprang ein Sklave heran, um ihm den Weg bis zur Pforte der Villa Tiberia trockenen Fußes zu ermöglichen, während ein weiterer bereits zur Türe eilte, um ihn zum Gastmahl des Tiberius Durus anzukündigen. Gracchus indes konnte nicht dem Drang widerstehen, seine Hand über den Schutz hinaus zu halten, und mit einem sublimen Lächeln einige Tropfen des glänzenden Nass aufzufangen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Senator hatte seinen Aufenthalt auf dem Land unterbrochen. Als ihn die Nachricht von der Einladung erreicht hatte, war es fast schon zu spät, mit einem Schreiben darauf zu reagieren. Der cursor war bereits mit einem anderen Auftrag unterwegs gewesen und so gab es nur noch die Möglichkeit sich selbst auf den Weg zu machen und quasi zum Stichtag vor Ort einzutreffen. Das ganze harmonierte nicht so ganz mit seinen Vorstellungen von einem zurückgezogenen, entspannten Aufenthalt auf dem Land, ohne Störungen und Verpflichtungen, doch es ließ sich einrichten. Größere Verpflichtungen hatte Meridius keine mehr, seitdem er kein Kommando mehr ausübte und er sich auch nicht für ein Amt im Cursus Honorum zu Verfügung gestellt hatte.


    Langsam musste die Sänfte die Villa Tiberia doch erreichen. Zu allem Überfluss hatte es diesen Abend auch noch zu regnen angefangen und die Träger hatten sich ein ganzes Stück des Weges abgemüht. Zum Glück war er nicht geritten.


    "Wir sind da, Herr!"


    hörte er eine Stimme von aussen, welche ihn aus den Gedanken riss. Meridius schob seinen Siegelring wieder in die richtige Postion, zog den Vorhang zur Seite und spähte nach draussen. Das war sie in der Tat. Die Villa Tiberia. Erhaben, stolz, wie ihre Familie.


    Wenig später klopfte ein Sklave an die gewaltige Türe.
    Der Senator stand etwas abseits unter einem Regenschutz und wartete, dass man öffnen würde.

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