Die Latrinen der CU

  • Scato blinzelte freundlich und hob vielsagend den Lappen. "Schon gut, ich mach ja gleich weiter. Aber Kinder und Kindeskinder wird es von mir nicht geben, nee, darum müsst ihr als Publikum meiner Geschichten herhalten", sprach er ernst. "Wenn ich meinen Dienst rum habe, eröffne ich mit Kamerad Lurco gemeinsam eine Taberna hier in der Nähe zur Castra. So bleiben wir mit den alten Kameraden in Kontakt und tun ihnen noch was Gutes. Und falls ich in dieser Zeit wider Erwarten allein dastehen sollte ... irgendwas kann ja immer sein .. melde ich mich für die Evocati. Ein Leben als pater familias wird es für mich nicht geben. Zu anstrengend, zu nervig, zu wenig erfüllend. Das überlasse ich anderen."

  • " Eine Taberna...soso. Und Gutes tun." Appius lachte auf. " Also ich kenne keinen Tavernenbesitzer der wirklich Gutes im Sinn hat. Ausser es klingelt im Beutel. Doch......falls es so weit kommen sollte. Wünsche ich dir jetzt schon viel Glück. 20 Jahre...eine lange Zeit....sehr laaaaang." Er zwinkerte dem Tiro zu und drehte sich dann um zum gehen.


    " Und ihr macht auch weiter. Scheisse hat auch ein Verfallsdatum und löst sich nicht einfach so in Luft auf."

  • "Hm, ein Grund mehr, unsere Taberna zu besuchen und nicht die Konkurrenz." Scato schmunzelte, als Cerretanus sich zum Gehen wandte. Er würde ihn nicht länger aufhalten, das gab sonst nur wieder Ärger und diesmal für sie beide. "Na dann, man sieht sich sicher." Er hob zum Gruß die lappenfreie Hand und machte sich wieder daran, seine Kameraden bei der Arbeit zu unterstützen.

  • Die tragische Botschaft, die der Miles Furius Cerretanus verkündet hatte, machte die Runde und spaltete die beiden Lager der Latrinenbenutzer nur noch tiefer. Die Fronten schienen unwiderruflich verhärtet und keine Seite war bereit, nachzugeben. Auch Scato war nach anfänglichen Zweifeln wieder zu seiner alten Meinung (und Gewohnheit) zurückgekehrt. Während er so saß und nachdachte, betrachtete er das neue Wandbild, das von einem anderen Xylospongiumliebhaber direkt auf die rot bemalte Wand gepinselt worden war: Wandbild Genau vor dem Bild saß einer seiner Kameraden, als würde er das Ganze lebend illustrieren.


    "Sieh es mal von der Seite", erklärte Scato Tarpa, der sich gerade mit einem Geschäft abmühte. "Wozu sonst sollten diese Öffnungen vorne in der Latrinenwand dienen? Die sind doch augenscheinlich dazu da, dass man bequem im Sitzen das Xylospongium hindurchfädeln kann, um sich dann, ohne aufstehen zu müssen, den Unterboden zu waschen."


    "Die Öffnung könnte auch andere Gründe haben", stöhnte Tarpa wortkarg, während er sich quälte.


    Scato beobachtete sein Treiben kritisch. "Du musst mal paar getrocknete Pflaumen essen und jeden Tag einen Löffel Leinsamen in deine Puls."


    "Ja, ja", ächzte Tarpa. Ihm traten die Schläfenadern hervor.


    "Ich meine, wozu sonst sollte die Öffnung denn dienen?", fuhr Scato mit dem wirklich wichtigen Thema fort. "Niemand hier hat so einen riesen Dödel, dass der extra vorn eine Aussparung benötigen würde." Er überlegte kurz. "Zumindest hoffe ich das für alle."


    Eine Weile antwortete Tarpa nicht, sondern rollte sich wimmernd zusammen. Scato wartete. Endlich gab es ein klatschendes Geräusch und Tarpa atmete erleichtert aus. "Meine Fresse." Mit dem Handrücken wischte er sich den kalten Schweiß von der Stirn. "Also diese Öffnung ist dazu da, wenn jemand im Stehen pinkelt", erklärte er nun sehr viel entgegenkommender. "Wenn man fertig ist, wird der Strahl immer kürzer, ehe man nur noch tropft und dann würde man die ganze Sitzfläche einsauen, gäbe es nur oben ein Loch."


    "Und welche Sau pinkelt hier bitte im Stehen?", empörte Scato sich. "DAS ist mal WIRKLICH widerlich!"


    Tarpa zuckte die Schultern. "Die gleichen Leute, die mit dem Xylospongium die Latrine wischen", sagte er, während er ein Xylospongium griff, es in der Wasserrinne nass machte und sich genüsslich und sehr ausführlich damit putzte.

  • Wenn es einen Ort gab schlecht besucht war dann..waren es jedenfalls nicht die Latrinen. Latrinen waren seit jeher nützlich. Sei es im sich von bestimmten Dingen zu entledigen oder sich dem Informationsaustausch hinzugeben. Beides war wichtig. Informationsmangel konnte schlimme Folgen haben.


    Appius' hatte sich erneut dort eingefunden wohin der Kaiser ebenfalls zu Fuss zu gehen pflegte.
    Während er nun die Sitzung eröffnete und hardcore-brainstorming betrieb wurde er durch die Diskussion, welche anscheinend die Ausmaße einen Flächenbrandes angenommen hatte, gestört. Das Wort "Xylospongium" fiel, die Frage warum es eine Aussparung vorne am Sitz gab wurde ebenfalls hitzig erörtert. Bei den Theorien die von einigen vorgestellt wurde konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Fantasie hatten sie ja dachte sich der Furier und musterte jene die sich mit dem "Geheimniss der Latrinen" befassten.


    Dabei erkannte er den Tiro mit dem er Tags zuvor einige Worte gewechselt hatte. Ein Hauch von Traurigkeit nahm von Furius Besitz. Eigentlich hatte er gestern einen anderen Eindruck, was die Benutzung der Latrinen und dem Werkzeug welche dabei zur Verfügung standen, gewonnen.


    " Wenn das hier so weiter geht wäre es vllt besser man gibt einen Befehl aus wie man richtig kackt und pinkelt" meinte er so laut das zumindest die nächsten es hören konnten.
    Ohne richtiger Anweisung war der Mensch ziemlich aufgeschmissen.


    " Was gibt's da zu diskutieren? Haben die Herrschaften vor in den Senat zu gehen und dort eine Laufbahn hinzulegen?
    Senatoren gab es genug. Und Diskussionen führten meist zu noch mehr Verwirrung. So sah das Appius.

  • "Huch!" Scato drehte sich zur Seite."Hab dich gar nicht gesehen." Da saß ja noch jemand: Cerretanus, offenbar ein überzeugter Lappenbenutzer und bereit, seine Ansichten bis zum Äußersten zu verteidigen. Da er ranghöher war, hatte er dabei ziemlich gute Karten. Jetzt war Scato doch etwas verlegen, dass er ertappt worden war. "Sieh es mal so", erklärte er diplomatisch, während Tarpa sich unbeeindruckt von der Anwesenheit der Opposition weiter mit dem Schwammstock putzte, "die bestmögliche Latrinennutzung ist ja auch eine Frage der Gesundheit. Da ist es doch gut, sich gemeinsam darüber Gedanken zu machen, wie man das System optimieren könnte."


    "Und eine Frage des Wohlbefindens", fügte Tarpa hinzu.


    Scato nickte. "Stimmt! Diese Lappen sind hart, rau und generell ziemlich blöd. Die Kackschwämme hingegen sind weich und freundlich, jeder liebt sie. Wäre es da nicht vorteilhaft, die rauen Lappen zum Reinigen der Latrinen zu benutzen und die Schwämme für den Körper anstatt umgekehrt?"

  • Zu Tarpa gewandt meinte Appius:" Mein Wohlbefinden ist jedenfalls nicht dadurch verbessert wenn ich mit einem Stock an meinen Arsch rumfummel."


    "Und lieber einen rauhen Lappen als im Hintern einen Zacken...mit Zacken meine ich jetzt Holzsplitter." Er zwinkerte Scato zu dann schüttelte er nur den Kopf, wischte sich mit einem Lappen, wobei er mit seiner Hand durch die Einsparung im Sitz fasste, den Hintern ab. Den Lappen war ein einfach in die Öffnung der Latrine.


    Kurz strich er sich noch die Tunika glatt und meinte: " Ihr seid ja nun schon Meister darin. Macht den Saustall sauber." Sprachs und ging dann leise vor sich hin mumelnd von dannen.

  • Scato feixte, den Witz fand er komisch. Tarpa weniger, seinem frostigen Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Scato konnte das nachempfinden, das Xylospongium war ein sehr sensibles Thema. Als sie beide jedoch erneut zum Latrinenputzen verdonnert wurden, verrutschte Scatos Grinsen. Sie sahen Cerretanus nach, als er die Latrine verließ und warteten, bis er außer Hörweite war.


    "Sag mal, darf der uns das befehlen?", erkundigte Tarpa sich.


    "Der ist Miles, wir sind Tirones. Sachlage klar."


    "Nur, weil man sich sorgt. Das ist doch Scheiße", empörte Tarpa sich, woraufhin Scato lachte.


    Sie beendeten ihre Sitzung und holten einmal mehr die Reinigungsutensilien.


    "Immerhin", plapperte Scato vor sich hin, während er mit einem Lappen auf der linken Seite losputzte, "hat er nichts von Scheiße schippen gesagt. Wenn jeder eine Seite macht, sind wir ganz fix fertig."


    Tarpa machte sich daran, die rechte Seite zu reinigen. "Da gibt es auch nichts zu schippen, ihr habt die Grube ja mehr als gründlich ausgehoben. Das Wasser für die Kackschwämme sollten wir dann auch noch wechseln, denk mal mit dran."


    "Man könnte einen balsamischen Badezusatz hineingeben", sinnierte Scato, "irgendwas, das duftet und pflegt."


    "Und die verdammten Lappen wälzen wir ihn Löschkalk."


    "Oder wir legen sie nachts raus, damit sie gefrieren."


    "Ja, da können die Lappenliebhaber meißeln statt wischen."


    Vor sich hinlästernd putzten sie die Latrinen, bis sie glänzten. Natürlich blieben die Lappen auf dem Stapel unberührt von üblen Streichen. Die Idee mit dem duftenden Badezusatz für die Amphore der Xylospongia setzten sie allerdings um, nachdem sie die Amphore und die Schwämme liebevoll ausgewaschen und ihre Stäbe poliert hatten. Weil sie es sich nicht verkneifen konnten, banden sie der Amphore hinterher noch eine schöne Schleife um den Hals und arrangierten die Stäbe der Xylospongia darin wie einen Blumenstrauß. Zufrieden mit ihrem Werk suchten sie die Thermen auf, um den Dreck der Arbeit von ihrer Haut zu waschen.

  • Lurco und Ramnus folgten Pullus in die Latrinen.


    "Heute wurde alles gereinigt, die Latrinen glänzen wie polliert. Hab ich Euch zuviel versprochen? Sogar die Kackschwämme sind poliert worden. Aber nicht nur dass, sie sind superweich! Die müsst Ihr testen. Hier schaut", sagte Pullus.


    Er zückte einen der Schwämme und hielt ihn demonstrativ in die Höhe.


    "Erstklassig polliert, aber die Weichheit testen wir lieber am Hintern", lachte Ramnus.
    "Das sehe ich auch so. Immerhin wurde der Kackschwamm dafür geschaffen", grinste Lurco.


    "So ist es Freunde, der Kackschwamm wurde geschaffen um den Hintern zu schmeicheln", sagte Pullus gewichtig und ließ sich mit einem wohligen Seufzen auf dem Sitz nieder. Den Kackschwamm hielt er dabei in der Hand wie ein König sein Zepter.


    Ramnus verpasste Lurco einen Knuff, schnappte sich ebenfalls einen Schwamm und pflanzte sich neben Pullus. Auch er machte es sich gemütlich und grinste glücklich.


    Lurco machte es sich wie seine beiden Kumpel gemütlich, nachdem er sich einen der Schwämme geschnappt hatte. Zu dritt betrachteten sie die beschriftete Wand, als ein wohliges Stöhnen durch die Latrine tönte. Ramnus und Lurco musterten baff Pullus, der sich mit dem Schwamm reinigte.


    "DAS müsst Ihr selbst fühlen! Die Schwämme sind derart weich, fast flauschig!", freute er sich.


    Ramnus guckte etwas zweifelnd testete aber einige Augenblicke später ebenfalls die besonders gepflegten Schwämme und trug die gleiche Glücksseligkeit im Gesicht.
    "Wolkenweich!", grinste er zufrieden.


    Lurco konnte sich ebenfalls sein Grinsen nicht verkneifen, als der den Kackschwamm benutzte.
    "Da hat es wer mit uns oder unseren Hintern besonders gut gemeint", freute er sich.


    "Das sollten wir verewigen!", entschied Ramnus und ritzte in die Wand..."Danke für die wolkenweichen Kackschwämme!"


    Nach erledigtem Geschäft gingen die drei zurück in die Baracke VII.

  • ( Lurco kommt aus der Baracke: RE: [Baracke VII] )


    Lurco betrat die Latrine und schaute sich um. Es gab viel zu tun, aber so war das nunmal. Mit einem Seufzer der Erleichterung machte er sich an die Arbeit und putzte die Latrine derart gewissenhaft, als sollte Scato ihm eine Stunde folgen und hatte vor jemanden auf dem stillen Örtchen zu behandeln. Die Latrine war nicht nur sauber, sie war regelrecht hochglanzpoliert. Sogar die Kackschwämme weichte Lurco ein und stellte sie dann schön geordnet zurück.


    Bei nächster Gelegenheit musste er einen Aushang anbringen. Die Schwämme sind für den Hintern und nicht für den Sitz. Zweckentfremdung verboten.

    Was mit dem Schwamm sonst polliert wurde als der Hintern oder verbotener Weise der Sitz der Latrine, dass wollte Lurco unerwähnt lassen. Erstens klang das so professioneller und zweitens wollte er keinen Ärger bekommen, nur weil er für Ruhe, Ordnung und Sauberkeit auf der Latrine sorgte.


    Wer wusste wozu solche Leute ihre Schwerter missbrauchten, wenn sie schon mit dem Kackschwamm derart fahrlässig umgingen.


    Nachdem die Latrine zur Lurcos Zufriedenheit sauber war, reinigte er sich selbst ordentlich und machte sich auf den Weg zu Frugi.


    Weiter geht es hier: RE: Vorzimmer des Praefectus Urbi - Cornicularius T. Octavius Frugi

  • Gleich nachdem Lurco bei Frugi gewesen war um Meldung zu machen, war dieser losmarschiert um die Arbeit in der Latrine sprich ihre Sauberkeit zu überprüfen.

    Ein Blick in die Runde reichte, stumm nickte er vor sich hin, so sauber war es hier noch nie um diese Tageszeit gewesen. Schnell hatte er sich dazu entschieden, die Latrine in der Sauberkeit und Ruhe zu benutzen, bevor es später wieder den großen Andrang gab. Eigentlich müsste ich Lurco jetzt dafür danken, griemelte er vor sich hin.

  • <<< RE: [Officium] Optio Valetudinarii


    Lurco blieb im gebührlichen Abstand vor der Latrine stehen, damit sich weder seine Tirones, noch die Latrinenbesucher belästigt fühlten.

    "Zu erläutern gibt es hier nicht viel, außer dass Ihr nun wisst, wo sich die Latrine befindet. Bitte hinterlasst sie sauber und ordentlich, Eure Kameraden werden es Euch danken. Unser nächster Stopp sind die Therme", erklärte Lurco, während ihm seine Tirones folgten.


    >>> RE: Die Lagerthermen

  • Das ging ja schnell, dachte Sempronius bei sich, als sie die Latrinen nur von außen betrachteten und sofort weiterzogen. Da hatte er sich ganz umsonst die Lungen voll frische Luft gepumpt. Ganz umsonst war es natürlich nicht, weil sich sein Magen begünstigt durch die tiefen Atemzüge geruhigte und er mittlerweile auch den unangenehmen Geschmack nicht mehr verspürte. Die Latrinen sauber und ordentlich zu verlassen, fand Sempronius selbstverständlich, ahnte aber, dass dies nicht für jeden Miles galt. Ihr nächstes Ziel stellten die Thermen dar. Den Ort der Erholung und Entspannung wollte er gerne kennenlernen, allerdings nahm er an, dass er auch diesen nur von außen betrachten konnte.

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