Hauptstall

Ich reite einfach der Nase nach. Ich habe kein Ziel. Ich lasse mich einfach treiben.
Venusia ließ ihr Pferd antraben und bald befanden sie sich außerhalb der Stadt.

Gut genug um ohne Probleme von A nach B zu kommen. meinte er mit einem schmunzeln und deutet in eine der hinteren Boxen. Sleip hat sich gegenfalls noch nie über meine Behandlung beschwert. Mit dir kann ich es allerdings wohl längst nicht aufnehmen.

Nachdem er seinen Cousin in seinem Zimmer also nicht antraf, versuchte er sein Glück hier im Stall. Doch auch hier schien sich Ancius nicht aufzuhalten, zumindest konnte er ihn nicht sehen oder hören. Also beschloss er einige Minuten zu warten.

Nein, ich versuche gerade mit den Pferden zu kommunizieren, aber sie antworten nicht!! Er musste seinen Kopf schütteln und lachen. Natürlich suche ich dich!! Das klingt ja interessant, werden die darauf gezüchtet?? Er musste wieder leicht schmunzeln, fuhr dann aber fort. Naja um aber mal wieder ein wenig ernsthafter zu werden: ich wollte auf dein Angebot zurück kommen. Valentin, Petronia Marcia und meine Wenigkeit wollen in naher Zukunft einen kleinen Ausflug nach Magna machen und ich wollte dich um einen reitbaren Untersatz für uns bitten. Wäre da so etwas in der Richtung möglich??

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie gut oder ob sie überhaupt reiten kann. Und ich glaube den Anstandswauwau mime ich auf der Reise. Wer weiß, was die beiden vorhaben!! Er musste wieder herzhaft lachen. Naja was hast du denn so im Angebot?? Das Pferd mit dem ich hier ankam war mehr ein Wildpferd, das ich wieder in die Freiheit entlassen musste.

Er sah ihn herausfordernd an. Also mal ehrlich, sehe ich aus, als bräuchte ich ein sanftmütiges Pferd???? Er musste grinsen. Also ein etwas lebhafteres Tier kann es schon sein, ich bin ja auch nicht aus Zucker!!

Ancius sah in seinen Augen ja fast ein wenig ratlos ehe er ihn aufforderte ihm zu folgen. Und plötzlich stand er da mit einem mächtig anmutendem Pferd im Gang und blickte ihn stolz an. Im ersten Moment wusste er gar nicht was er so recht sagen sollte, so überwältigt war er von dem Ross. Das ist ja ein Prachtkerl. Wo hast du den denn her?? entglitt es ihm nur und er war wirklich überrascht.

Er war beeindruckt von dem Tier; das sah man sofort! Naja das hört sich alles recht gut an. Warum denn nicht?? Einen Versuch ist es mir auf jeden Fall wert. Langsam trat er näher und fuhr Fjalar über den Kopf und klopfte ihm ebenfalls auf den Hals.

Na das kann ja heiter werden. murmelte er kaum hörbar und folgte Fjalar und seinem Cousin.

Er betrat mit dem Besuch den Hauptstall, da er auch nach seinem Pferd Durin sehen wollte. "Nun denn, was kann ich für Dich tun?" fragte er freundlich.

Ich trat näher und besah mir lächelnd die Pferde.

"Nun, ich möchte mich für meine Haltung Dir gegenüber entschuldigen. Ich war in den letzten Tagen Dir gegenüber herablassend und herrisch. Und ich möchte nicht, dass ich meine Arbeit verrichte im Wissen, dass mich der Duumvir für einen herablassenden Menschen hält.

Es kam mir nur so vor, dass die Stadtverwaltung Mogontiacums einen Staat aus Schreibern um sich herum aufgebaut hätte und das hat mich so verbittert gemacht. Tut mir leid!"

Interessiert hörte er den Ausführungen zu und nickte. "Ich verstehe. Ich kann Dich beruhigen, dem ist nicht so. Die Aufgaben, in vielerlei Hinsicht auch jene eines Duumvirs, erfordern aber manchmal Leute, die einem Arbeit abnehmen," besonders wenn Leute fehlen. "Ich nehme an, dass Du Dich besonders durch die Tatsache gestört fühltest, dass Du erst bei meiner Scriba vorsprechen musstest," meinte er und kam bei Durin an, dem er, als er ihn schnaubend begrüßte einen Apfel reichte und sanft den Hals klopfte. Er schmunzelte leicht. "Wenn ich Dir jetzt erzähle, wie viele Leute meinen, wie viel Wichtiges sie doch mit dem Duumvir zu besprechen hätten, dann würdest Du es vermutlich verstehen, wieso erst alle über sie gehen müssen. Leider ist es so, dass ich auch für die Gerichtbarkeit und einiges mehr letztlich zuständig bin, und sei es nur in Oberaufsicht, aber alle meinen, gleich zum "Obersten" gehen zu müssen. Würden alle mit mir sprechen wollen, käme ich zu gar nichts mehr. So aber habe ich jemanden, der die Leute an die entsprechenden Stellen weiterverweisen kann, oder eben auch direkt schon helfen kann. Auch wenn Mogontiacum nicht Rom ist, so birgt es doch viel Arbeit in sich."
Er sah wieder lächelnd zu Strabo. "Sei unbesorgt, Deine Entschuldigung wird gerne akzeptiert. Nur habe ich eine Bitte, nicht nur für die Stadt und alles, sondern für Dein zukünftiges Leben. Beurteile nicht alles nur nach einem oberflächlichen Blick, sondern betrachte auch die Schichten darunter, dann wirst Du vielfach vielleicht feststellen, dass manches sich ganz Anders darstellt, als es zunächst den Anschein hat." Er reichte ihm einen zweiten Apfel, falls er nicht einfach nur rumstehen wollte.
"Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch ein wenig den Eindruck habe, als hättest Du mit Germanien oder seinen Bewohnern an sich ein Problem. Kann das sein?" fragte er freundlich aber auch neugierig.

Ich nickte lächelnd und erleichtert, dass er meine Entschuldigung annahm.

"Das werde ich mir zu Herzen nehmen. Dein Eindrück rührt vielleicht daher, dass ich denke, dass sich in Germanien noch einiges tun muss, nicht nur in Mogontiacum. Die Stadtverwaltungen sind entweder völlig unterbesetzt oder nur spärlich besetzt, sodass viel Arbeit auf wenige Schultern geladen wird. Ich denke, dass sich das ändern muss.

Aber das kann nicht geschafft werden, wenn es niemanden gibt, der sich für die Stellen meldet. Woran liegt es, dass die germanische Verwaltung so unattraktiv geworden ist?"