Der neue Statthalter

  • Hier hatte sich die Nachricht hin schon verbreitet und die Diener standen bereit um den neuen Statthalter zu begrüßen. Auch war der Protokollchef zugegen um den LAPP in Empfang zu nehmen und herum zu führen.
    Eine große Menschenmenge hatte den Weg hierher gesäumt und alle waren neugierig gewesen.

  • Der Zug erreichte die Regia und Meridius fühlte sich trotz der Fremdheit schon fast wie Zuhause. Menschenmassen waren ihm von Berufs wegen nie fremd gewesen und so verursachten sie auch diesmal kein maues Gefühl im Magen. Als er die Regia erreicht hatte, stieg er vom Pferd, reichte die Zügel einem Adjudanten, wartete bis auch die anderen Offiziere abgestiegen waren und wandte sich dann an den Duumvir.


    "Wie lange bist Du schon Duumvir, Duccius?"

  • Er sah den Legaten an und meinte dann: "Seit dem Amtsantritt Deines Vorgängers Macer." Er fühlte sich ein wenig an damals erinnert, auch wenn die Menschen diesmal etwas ruhiger und dafür neugieriger zu sein schienen, war es doch ein für viele unerklärlicher Wechsel gewesen und befürchteten viele, dass der neue Legat eher Bestrebungen haben könnte aus einer langsam wieder erstarkenden und ruhigen, für ihre Verhältnisse sogar übermässig ruhigen Provinz eine Militärprovinz zu machen.

  • Wieder einmal mehr hatte sie ein klein wenig von der Stadt und ihrer Schönheit erhaschen können, von der sie wohl nie genug bekommen würde. Sie lief nun hinter dem LAPP und dem Duumvir hinterher und wäre da falls man sie benötigen würde. Sie wusste auch nicht wie lange Valentin nun schon hier der Duumvir war, hatte ihn diesbezüglich auch noch nie gefragt. Es waren auch hier viele Leute die ihnen folgten, eine wahrlich lange Schlange.

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    "Seit dem Amtsantritt Deines Vorgängers Macer."


    Meridius nickte. Dann setzte sich die Gruppe in Bewegung.


    Meridius nahm die Stufen zum Haupteingang, nickte der Wache zu, und trat in das große Gebäude hinein. Der Gedanke, dass dies nun sein Lebensmittepunkt sein würde, erfüllte ihn mit einem Gefühl der Verantwortung. Er hatte das Kommando über sechs Legionen, und darüberhinaus eine ganze Provinz zu verwalten.

  • Unabhängig davon, ob ich heute noch gebraucht wurde oder nicht, war auch ich dem Trupp gefolgt und erklomm die Stufen zur Regia.
    In fröhlicher Erwartung dessen, was heute noch an zeremoniell folgen würde, sah ich mich um.

  • Meridius wechselte noch ein paar Worte mit dem Duumvir, welcher ihn hierher geführt hatte, wartete dann noch einen Moment bis er meinte, dass alle eingetreten waren und trat dann in die Mitte der großen Eingangshalle.


    "Römer, Ehrenwerte Honoratoren...


    Ich bedanke mich für den Empfang in Mogontiacum und freue mich, endlich hier eingetroffen zu sein. Ich möchte es kurz machen und offen sprechen. Die Entscheidung des Imperators mich mit der Verwaltung der Provinz Germania zu betrauen überraschte mich und sicher auch einige der hier anwesenden.


    Nichts desto trotz wurde mir das Kommando über die hiesigen Legionen, Auxillia und die Classis erteilt, nichts desto trotz obliegt die Verwaltung Germanias meinem Verantwortungsbereich.


    Ich werde diese Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen angehen und Rom nicht enttäuschen.


    Von allen hier Anwesenden erhoffe und erwarte ich, dass sie ebenso wie bisher all ihre Kräfte zum Wohle des Imperiums einsetzen werden.


    Wir alle sind hier, um dem Kaiser und um Rom zu dienen. Ich darf also erwarten, dass ich - auch wenn hier neben Soldaten auch Zivilisten anwesend sind - bezüglich Pflichtbewusstsein, Disziplin und Dienstgehorsam keine Vorträge halten muss. Dies liegt auch nicht in meinem Sinne, da alle Anwesenden damit vertraut sein dürften.


    Sollte es Bedarf zur Klärung von Angelegenheiten geben, so bitte ich dies im persönlichen Gespräch vorzubringen. Mein Officium wird für alle offenstehen, es wäre einzig gut, wenn nicht alle gleichzeitig meine Aufmerksamkeit verlangen würden."


    Meridius schmunzelte.


    "In diesem Sinne danke ich allen bereits im Vorraus. Ich bin mir sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden, und dass Rom sich auf jeden einzelnen von uns verlassen kann."


    Er hielt inne.


    "Zu dem Empfang, den ich in wenigen Tagen geben werde, sind selbstverständlich alle eingeladen. Entsprechende Bekanntmachungen werden in den kommenden Tagen erfolgen. Ich danke für die Aufmerksamkeit."


  • Er hörte interessiert zu, denn schliesslich würde das wohl schon einiges über die Führung und Zukunft des Mannes aussagen. Aber leider konnte er nicht umhin innerlich verdammt tief zu seufzen. Warum mussten diese Militärfuzzies eigentlich immer und überall die Kelle hoch halten und so tun, als wäre die ganze Welt ein Militärlager und Zivilisten nicht mal den Dreck wert, den sie unter den Füßen hatten. Er erinnerte sich noch an die ein oder andere Diskussion mit seinem Bruder diesbezüglich, der ihm nie hatte eine Antwort darauf geben können.
    Hoffentlich kam der LAPP nicht auf die dumme Idee ihm gegenüber so aufzutreten. Es würde sehr schwer werden dann an sich zu halten und ihm nicht mal das Passende zu erwiedern.

  • Meridus war froh, dass seine kurze Rede bei den meisten anscheinend angekommen war, er nickte den Anwesenden zu und wandte sich dann an den Duumvir.


    "Wie sieht der weitere Tagesablauf aus? Hat die Stadt etwas geplant? Und an wen muss ich mich wenden, bezüglich organisatorischer und administrativer Fragen?"

  • Er schüttelte leicht den Kopf. "Da Dein genaues Erscheinungsdatum aus Deinem Brief nicht zu 100% hervorging und Deine Boten sich scheinbar verlaufen haben, ist nichts Großes geplant. Heute Abend ein kleines Essen in ausgewähltem Kreise und am Tage nach Deiner Ankunft eine Stadtbegehung. Da Du die Stadt schon großteils kennst, können wir darauf natürlich auch gerne verzichten.
    Dein Protokollchef," er deutete auf jenen. "Steht Dir zu allen Fragen bezüglich der Regia zur Verfügung und wird Dich gerne herumführen. Dein Scriba," er deutete auf einen jungen, aufgeweckt wirkenden Mann, "kann Dir weitere Fragen zu anstehenden Dingen beantworten. Fragen zu den Regios solltest Du dann dieser Tage mit den zuständigen Vertretern von Raetia, Belgica, Inferior und Superior klären. Alle Vertreter sind in der Stadt und erwarteten Deine Ankunft. Der Comes von Raetia bat jedoch um schnelle Abhandlung des Prozederes, zumindest was ihn betrifft, da er der Meinung ist, gerade jetzt in der Provinz am Meisten gebraucht zu werden. Es taut und damit kommen neue Probleme auf die Flüchtlingslager zu. Aber dazu könnt Ihr, oder so Du wünschst auch ich, noch später, wenn Du Dich erst einmal hier eingesehen und zurechtgefunden hast, noch mehr erzählen.
    Das Essen wird kurz nach Sonnenuntergang stattfinden. Geladen sind die besagten Regiovertreter und die anwesenden kommandierenden Offiziere der Truppen, sowie ein paar weitere Vertreter. Dennoch hält sich der Rahmen klein. Dort hast Du erste Gelegenheiten die Leute, so Du sie noch nicht kennst, kennen zu lernen oder Bekanntschaften aufzufrischen."

  • Meridius schmunzelte. Aus seinem Schreiben ging die Ankunft zwar eindeutig hervor, und es wäre sicher nicht schwer gewesen plus minus einen Tag die Dinge zu planen, doch es ging schon in Ordnung. Er nickte zu den Erklärungen des Duumvir und folgte seinen Erläuterungen. Den Umgang mit Zivilisten hatte er erst noch zu lernen und er war sich bewusst, dass dies viel Geduld erfordern würde.


    "Wo wird das Essen stattfinden. Ich frage nur, damit ich auch anwesend sein kann..."


    Er lächelte.

  • "Hier in der Regia," antwortete er und musste an sich halten um nicht anzufügen, sollte wohl logisch sein. "Du erinnerst Dich an den Bankettsaal? Rechts daneben befindet sich ein kleinerer Raum, geeignet für bis zu 50 Gäste. Dort wird derzeit alles entsprechende vorbereitet."

  • "Gut, ich danke Dir, Duccius."


    Meridius blickte sich um und versuchte sich zu erinnern, wo sich der Raum befand. Er würde nachher die komplette Regia abmarschieren und sich die Örtlichkeiten einprägen.


    "Duccius, hast Du einen Bruder, der bei der II. war? Ich meine mich dunkel daran zu erinnern, damals auf dem Feldzug in Hispania... Oder irre ich mich?"

  • Ein leichter Stich machte sich in seinem Herzen breit, aber er ließ sich nichts anmerken. "Ich hatte einen Bruder, der Tribun in der II. war, ja," antwortete er deshalb nur. "Du irrst Dich nicht, er war beim Feldzug in Hispania dabei."

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