[Officium] Legatus Legionis Maximus Decimus Meridius

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Corvus kam vor die Tür zum Officium des Legatus Legionis. Er grüßte die Wache, zupfte nochmals seine Uniform zurecht und klopfte dann an.


    beng beng,
    beng beng...


    Meridius summte ein wenig vor sich hin, als es an der Türe klopfte. Im Nu waren die Hände aus dem Nacken wieder auf dem Tisch, die Vesperbrösel auf dem Boden und alles weggeräumt.


    "Es ist offen!"

  • Corvus trat ein und salutierte zackig. Wenn er eines wirklich vorbildlich soldatisch konnte, dann das…
    “Salve Legatus Legionis!“, grüßte er seinen Kommandeur.
    “Darf ich dich wegen eines Anliegens in eigener Sache stören?“

  • "Immer doch!"


    antwortete Meridius und was gespannt um was es gehen würde.


    "Um was geht es denn?
    Und nimm ruhig Platz!"


    Er forderte ihn mit einer Handbewegung auf, sich niederzulassen.

  • “Danke.“, sagte Corvus, nun in einem weniger militärischen Tonfall.


    “Es geht darum, dass ich eine Einladung meines Vetters aus Rom erhalten habe, der die ganze Familie zu einer Feier einlädt. Ich wollte fragen… nun ja… ob du mir dafür Urlaub gewähren könntest.“

  • Familienfeier in Rom also ...
    Meridius musste nicht lange darüber nachdenken.


    "Abgelehnt. Ich brauche hier oben jeden Mann. Du weißt selbst, dass im Frühjahr einiges auf uns zukommen wird. Erst auf der Stabsbesprechung hatten wir das alles angesprochen."


    Er hielt inne.


    "Du musst Deinen Vetter auf ein anderes mal vertrösten.
    Sonst noch etwas?"

  • “Ich verstehe. Nein, dass wäre alles.“


    Weder überraschte ihn das 'Nein' des Legaten besonders, noch war es ihm ausgesprochen unrecht. Jedoch schauderte ihm bei dem Gedanken, Aelia sagen zu müssen, dass er sie nicht mit nach Rom begleiten konnte.
    Wem hätte man sich lieber gegenüber gesehen, einer Meute blutrünstiger, wilder Barbaren, oder einer zutiefst verärgerten Frau? Corvus wäre die Entscheidung leicht gefallen.

  • "Gut."


    sprach Meridius und fügte dann noch hinzu:


    "Ach ja, ich hätte noch etwas. Bei der Inspektion neulich, sind uns zwei Schuppen aufgefallen, deren Dächer im Folge der Winterbelastung stark beschädigt wurden. Wurden die entsprechenden Reperaturen schon ausgeführt?"


    Er sah seinen Praefectus an.


    Sim-Off:

    -> Inspektion steht noch aus!
    -> Entsprechende Reparaturen ebenfalls!

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Noch nicht, Legatus. Aber ich werde dafür sorgen, dass es unverzüglich erledigt wird.“


    "Gut. Ich danke Dir, Praefectus."


    Meridius war froh, dass er einen Stellvertreter hatte, der problemlos war. Diesbezüglich hatte er bisher in seiner Karriere immer eine glückliche Hand gehabt. Dabei gab es da in anderen Legionen zum Teil ganz andere Geschichten zu hören.

  • Mit diesem Acilianus, Rogelicianus oder Was-auch-immer-für-ein-cianus im Schlepptau erreichte ich schließlich die principia, das Verwaltungsgebäude der legio. "Da rein, und der Legat sitzt hinter der ersten Tür auf der rechten Seite nach der Biegung im ersten Stock", erklärte mein Fremdenführer mit einem Wink zur Tür. Ich runzelte die Stirn und sagte nur eines. "Du gehst vor, miles."


    Der Junge unterdrückte ein Seufzen und setzte sich in Bewegung. Er führte mich durch ein Wirrwar von Korridoren, Gängen, Fluren und Räumen, ehe er schließlich vor einer Tür stehen blieb und auf sie wies. Fast glaubte ich, er hätte mich absichtlich verwirrt, damit ich den Rückweg nicht allein finden würde oder dergleichen. "Das officium des legatus", sagte der Soldat. "Du kannst wegtreten", erwiderte ich, nun schon etwas routinierter als vorhin beim Tor. Der Junge salutierte noch rasch und trollte sich dann. Und ich hob die Hand und klopfte dreimal laut an.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    klopfte dreimal laut an


    Die Unterlagen, in welche er vertieft gewesen war, zur Seite legend, blickte Meridius zur Türe und gab mit einem "Es ist offen" zu verstehen, dass der Anklopfer eintreten könne. Der heutige Tage hatte bisher wenig Abwechslung geboten und so war er gespannt, was es diesmal an alltäglichen und routinemäßigen Verwaltungsaufgaben gab, mit denen man ihn bei seiner Arbeit unterbrach.


    Nichts als Verwaltung. NOCH herrscht in Germanien der Winter, wenn auch der Schnee weitestgehend zurück gegangen war. Dennoch was ein Manöver und größere Operationen nicht zu denken und so beschäftigten sich die Legionen immer noch mit Organisatorischem und der Selbstverwaltung.

  • Recht bald nach meinem Klopfen erklang die Aufforderung zum Eintreten, und so sog ich noch einmal die Luft ein, straffte die Schultern und öffnete die Tür zum officium des Legaten. Wir kannten uns ja bereits, aber nichtsdestotrotz war ich aufgeregt, denn dieses Mal würde ich Meridius nicht als sodalis der factio aurata begegnen, sondern als sein Stellvertreter. Ich schloss die Tür hinter mir, trat drei Schritte vor und grüßte ihn militärisch.


    "salve legatus, dein neuer tribunus laticlavius meldet sich zum Dienst", sprach ich und verharrte vor ihm stehend.

  • Meridius blickte auf, als ein Mann in der Rüstung eines Tribunen eintrat und lachte dann, als er den Aurelier erkannte, welcher vor einigen Monaten noch als sein Gast im Domus der Regia genächtigt hatte. Die Welt konnte bisweilen klein sein, auch wenn das Imperium an manchen Tagen aus seinen Nähten zu platzen schien.


    "Salve Tribunus.
    Bitte nimm doch Platz."


    Mit einer Handbewegung wies er auf einen Stuhl, welcher ihm gegenüber auf der anderen Seite des Tisches stand.


    "Wie war die Reise?"

  • Ich nickte ihm zu und folgte der Aufforderung. Während ich mich setzte und den Stuhl zurechtrückte, musterte ich den Raum. Regale waren gefüllt mit papyri und Pergamenten. Auch die ein oder andere Auszeichnung war zu sehen. Meridius hatte viele Verdienste um das imperium erbracht. Warum man ihn nun abzog, konnte ich mir nicht denken, aber diese Frage sollte erst später gestellt werden.


    "Danke der Nachfrage, die Reise war anstrengend. Bedauerlicherweise hat eine Sklavin unterwegs ihr Kind bekommen. Aber alle haben den Weg gut überstanden und sind heil in der villa angekommen", erzählte ich.
    "Verwunderlich, dass wir uns nun so gegenübersitzen. Das hätte ich vor wenigen Monaten nicht gedacht. Und doch hat sich vieles geändert, legatus. Ich freue mich auf die Zeit hier, auch wenn ich hörte, dass ich nicht lange mit dir zusammenarbeiten werde."

  • Meridius hörte sich den knappen Bericht seines neuen Stabsoffizieres zu und lehnte sich entspannt zurück. Was er unter 'alle' zu verstehen hatte, konnte er jedoch bestenfalls erahnen, nicht wissen.


    "Du hast also das Tribunenhaus im Castellum schon bezogen?"


    Er war etwas verwundert, hatte man ihm die Ankunft eines hohen Offiziers noch nicht gemeldet. Er hatte erst soeben Kenntnis davon gewonnen, als Aurelius das Officium betreten hatte.


    "Nun, in der Tat werde ich nicht mehr allzulange hier das Kommando haben. Der Kaiser wird den Posten neu besetzen. Consul Vinicius ist sicher ein geeigneter Mann dafür. Ich bin Soldat, meine Arbeit hier ist erledigt. Nun sind Politiker gefragt..."


    Er schmunzelte, traf dies doch auch auf Aurelius zu.

  • "Nein, legatus", erwiderte ich und erklärte im Folgenden auch, wer mich begleitete.


    "Da ich die Ansicht vertrete, dass Frauen in einem castellum zwischen tausenden von Männer eher schlecht aufgehoben sind, habe ich die kürzlich angekaufte villa aurelia in Mogontiacum herrichten lassen und bezogen. Mein Dienst wird unter der kurzen Entfernung nicht leiden, und so konnte ich sowohl meine zukünftige Verlobte und auch meine Cousine mit mir nehmen, nebst meiner beiden scribae und den obligatorischen Sklaven. Die bereitgestellte casa werde ich demnach nicht nutzen, danke aber trotzdem für den Hinweis."


    Ich ging davon aus, dass er über mein Kommen informiert worden war, immerhin hatte der Kaiser selbst mir den Marschbefehl erteilt. Die Worte des Legaten allerdings erschienen mir etwas zu banal.


    "legatus, mit Verlaub, Politiker mögen gefragt sein, doch säßest du nicht auf diesem Stuhl, wärest du nicht auch ein Mann der Politik. Ein Mann kann sich alles aneignen, selbst jenes, was ihn nur perifer interessiert oder wovon er im Stillen glaubt, es niemals zu können. Ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Militär, sehe ich einmal von den spärlichen Erzählungen meines Vaters, meines Bruders und meines Vetters ab. Aber ich bat den Kaiser, mich bei der Ernennung der tribuni zu berücksichtigen, weil ich Erfahrungen sammeln will, die mir zukünftig bei Entscheidungen helfen können. Ein Senator sollte zumindest eines Amtszeit beim Militär verbracht haben. Diese Meinung vertrete ich, und dieser Meinung bin ich auch selbst treu."


    Es durfte schließlich bekannt sein, dass man als Patrizier kein Tribinat absolvieren musste, lediglich die Option darauf hatte. Ich war aus freien Stücken hier, weil ich es wollte. Als nun eine kurze Pause entstand, musste ich schmunzeln.


    "Aber ich schweife vom Thema ab. Vielleicht interessiert es dich, dass Deandra mit mir gekommen ist. Auch bei der factio aurata gibt es neues zu berichten. Der Schreiber, welcher den Briefverkehr abwickelt, vergaß die rechtzeitige Meldung der Gespanne zu den equirria. Ich habe mir die Freiheit genommen und ihn entlassen. So etwas sollte nicht passieren. Der neue scriba wird es sich zweimal überlegen, welche Briefe er vergisst."



    Sim-Off:

    Eine Woche schaut man nich in Rom, und schon kann man das Gespann nicht mehr anmelden. Deandra und ich haben es beide versäumt, da nachzusehen. Das Thema ist nun abonniert, nochmal passiert das nicht.

  • Die nun folgenden Ausführungen des Tribuns waren länger als die vorherigen und Meridius versuchte nach dem anstrengenden Tag dem roten Faden zu folgen, was ihm auch gerade noch gelang. Einen Punkt konnte er jedoch nicht so stehen lassen ...


    "Die Casa im Castellum ist kein Angebot, Tribun. Es wird erwartet, dass Dein Hauptwohnsitz sich in selbigem befindet. Der Stab wird ebenso wie die anderen Offiziere am Stützpunkt übernachten. Ich kann ihn nicht erst aus sämtlichen Villen der Stadt zusammentrommeln, noch für jeden eigenen Haushalt eine Wache abstellen."


    Er wartete einen Moment.


    "Versteh mich nicht falsch, aber wenn Du Deine Verlobte nicht im Castellum sehen möchtest, dann kannst Du sie ja in der Villa übernachten lassen. Doch Deine Anwesenheit wird hier erwartet, ohne dass jetzt jede einzelne Nacht kontrolliert würde. Doch eine allgemeine Freigabe kann ich Dir nicht erteilen ..."

  • Ich schwieg, auch nachdem Meridius bereits geendet hatte, denn ich dachte nach. Seine Worte boten eine indirekte Schlupfmöglichkeit, über die er sich selbst im Klaren schien, denn das besagte der Ausdruck auf seinem Gesicht und die Wahl seiner Worte. So dauerte es nicht lang, bis ich nickte.


    "Verstanden, Legat. Wenn dies nicht möglich ist, werde ich mich selbstverständlich fügen."


    Ich musterte den Decimer einen Moment und fragte mich, ob er Privates und Geschäftliches stets voneinander trennte. Ein anderer Grund, warum er die factioangelegenheiten unerwähnt ließ, wollte mir auf die Schnelle nicht in den Sinn kommen. Also entschloss ich mich dazu, es ihm gleich zu tun und darüber zu reden, weswegen ich hier war. Ich kam mir unerfahren und seht jung vor, verdrängte diese Gefühle aber und konzentrierte mich.


    "Wie lauten deine ersten Befehle, legatus?"

  • Meridius dachte einen Moment nach.


    "Der erste Befehl würde lauten, ersteinmal anzukommen und einzuziehen. Dann kannst Du das Lager besichtigen, Dein Officium in der Principia beziehen und Dich wieder bei mir melden.


    Falls Du heute Abend noch nichts vor hast, kannst Du mich auch in der Regia besuchen. Wir besprechen dann dort alles notwendige, was bezüglich der Ankunft des neuen Statthalters und Legionskommandeurs umgesetzt werden muss..."

  • Würde lauten oder lautete? Während ich noch amüsiert über beide Möglichkeiten nachdachte, lauschte ich den weiteren Ausführungen des Legaten, die eine Art Einladung beinhalteten. Ich ließ einen Moment verstreichen und nickte schließlich.


    "Ich werde alles nötige veranlassen, legatus, und dann wieder herkommen. Was den heutigen Abend betrifft, so habe ich noch nichts vor, werde dich also gern aufsuchen. Der Weg ist mir noch in Erinnerung von unserem Besuch zu den Spielen im letzten Jahr. Wenn das alles für den Moment ist, werde ich gleich einen Sklaven schicken, um meine Habseligkeiten holen zu lassen, und mich mit dem Lager vertraut machen."

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