[Officium III] Scriba Provincialis


  • - PRIVAT -


    Architectus Urbi, Eques Lucius Octavius Detritus
    Provincia Italia
    Roma
    Casa Octavia


    Salve Onkel Detritus,


    es freut mich sehr, dass du geschrieben hast.
    Mir geht es gut. Zwar fehlt mir immernoch eine Frau, die ich mir herbeisehne aber ich kann mich nicht beklagen.
    Ich arbeite derzeit als Scriba Provincialis der Provinz Germania und bin der Scriba Personalis des Legaten Meridius. Es fiehl mir sehr schwer mich von Confluentes zu trennen, aber ich erwarte mir von der Provinzarbeit mehr als von der comunalen Arbeit. So will ich nun noch einige Jahre dem Legaten dienen und hoffen, dass er meine Arbeit gutheißt und ich auf der Karriereleiter emporkomme.
    Ich hatte auch schon daran gedacht in einigen Jahren im Cursus Honorem zu kanddieren. Jedoch möchte ich mir bis dahin etwas erarbeitet haben.


    Nun weißt du wie es um mich steht. Ich hoffe Dir geht es ebenso gut. Grüße alle Octavia - Besonders Avitus. Ich hoffe sehr, dass er die Wahl gewinnt, damit wir, die Octavia, unsere Stellung im Imperium weiter verfestigen oder sogar ausbauen kann.


    Mit Grüßen aus Mogonatiacum verbleibe ich


    M. Oct. Augustinus
    ANTE DIEM V KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (28.8.2006/103 n.Chr.)


  • Meridius kam aus seinem Officium den Gang entlang und klopfte an die Türe. Wenn der Scriba Provincialis anwesend wäre, würde er auf das Thema zurück kommen, welches sie neulich besprochen hatten.


    *klopf klopf*


    Dann trat er ein.


    "Salve Octavius, hast Du einen Moment?"

  • "Gut."


    Meridius trat näher.


    "Ich hatte Dich neulich bezüglich Confluentes angesprochen. Hast Du noch Interesse? Der dortige Posten des Duumvir ist frei, die Stadt braucht einen Mann, der sich bereit zeigt sich einzubringen.


    Allerdings gib Dich keinen Illusionen hin. Confluentes ist nicht Mogontiacum und auch nicht Rom. Die Zahl der Zivilisten ist klein, das Budget reicht auch kaum irgendwo hin... Deine Huptaugabe bestünde wohl vorerst darin, die Stadt zu verwalten wie sie schon ist und mit dem Kommandeur der ALA gemeinsam Konzepte zu erarbeiten, wie man das Leben der Ala und der Stadt enger verzahnen kann."

  • Es traf mich unforbereitet. Aber meine Antwort stand fest


    "Ich nehme diese Herausvorderung an, Legatus." ich dachte eine Weile nach.
    "Ich glaube... nein ich weiß, dass du diese Entscheidung nicht bereuen wirst." motiviert stand ich nun vor meinem Legaten und hoffte, dass er es wirklich nicht tun würde.

  • "Das freut mich zu hören. Ich werde dann alles veranlassen. Du kannst in der Zwischenzeit Dein Officium aufräumen, so dass ein Nachfolger keine Schwierigkeiten hat, es zu beziehen.


    Falls Du Probleme in Confluentes hast, steht Dir mein Officium immer offen. Auch kann Dir der Duumvir von Mogontiacum sicher in dem einen und anderen Fall helfen. Und es ist ratsam, in allen größeren Dingen, Dich auch mit dem Kommandeur der Ala abzusprechen. Die Reiter machen einen großen Teil der Bevölkerung der Stadt aus. Konzentrier Deine Arbeit erst auf diese... Du verstehst schon, Taverne, Priesterdienst, was immer ihnen das Leben in der Stadt schmackhaft macht. Vergiss aber auch die zivile Bevölkerung nicht."

  • "Gut, bis dann."


    Meridius wandte sich wieder um und verließ den Raum.


    Sim-Off:

    Kleiner Hinweis noch: Mindestens einen Bericht im Monat, wäre nett. Und dann bitte keine Blitzaktionen und Harakiri-Geschichten. Kommunikation mit den Leuten die in der Stadt sind, macht wirklich Sinn und erleichtert Dir die Arbeit. Du musst auch nichts alleine machen, solange Du die Ala und eventuelle Tavernenbesitzer, Bordelldamen und Priester miteinbeziehst, und wer auch immer dort sonst noch hinzieht... :)

  • Sim-Off:

    Nachtrag: Der Bericht geht natürlich nicht zuerst an mich, sondern an die/ den COMES GERMANIA SUPERIOR mit Sitz in der Regia. Auch ist diese/r zuerst anzugehen, wenn es Fragen und Probleme gibt. Wozu hab ich die/ den denn sonst? :D Hach, manchmal wird man vergesslich... :D

  • Ich hatte die Nacht unruhig geschlafen, immerhin hatte ich nun eine verantwortungsvolle Aufgabe. Ich war sicher als Erster des Hauses aufgestanden, war dann in meinem Zimmer auf und ab gegangen, hatte mich gewaschen, frisch angekleidet, wobei ich dankbar war, dass mir ein Sklave eine passende Toga auftreiben konnte. Und nun stand ich - die Türe hatte ich soeben aufgeschlossen - in meinem neuen Officium, ließ die Lampen anstecken, die Fensterläden öffnen und übersah den ganzen Raum, in welchem ich tätig werden sollte.


    "Dein Reich, Verus." sprach ich in Gedanken zu mir selbst, durchschritt den Raum bis zum Tisch, wobei ich die Schritte zählte, umrundete diesen, die Tischplatte mit der Hand abfahrend, und ließ mich dann auf meinem Stuhl nieder. Oder besser gesagt auf dem Stuhl, welcher nun der meine sein würde.


    Wieviele Scriba hier drin vor mir gearbeitet hatten?

  • Meridius erschien wenig später. Am ersten Arbeitstag wollte er Verus einweisen und ihm auch gleich ein paar Aufgaben geben, damit dieser zu tun hatte. Er klopfte an die Türe und trat ein.


    "Salve Verus. Und hast Du Dich schon umgesehen?
    Falls Du Fragen hast, steht Dir jeder in der Regia zu Verfügung.
    Und mein Officium ist ja auch gleich in der Nähe."


    Er lächelte und ließ sich dann an dem Tisch auf dem Besucherstuhl nieder.


    "Bereit?"

  • Der Legatus betrat mein Officium und ließ sich mir gegenüber nieder. Ich erwiderte seinen Gruß und nickte. Es war gut, dass er am ersten Tag vorbeisah und mir helfen wollte. So würde ich leichter und schneller zurecht kommen und konnte dann auch von Nutzen sein.


    "Danke Legatus." antwortete ich. "Ich habe mich schon umgesehen. Es ist ein schönes Officium. Die Möbel gefallen mir." In der Tat waren die Stücke keineswegs billig, oder geschmacklos. Es waren zwar Möbel die primär nach ihrem Nutzen ausgesucht worden waren, doch man erkannte auf den ersten Blick die Qualität. "Ich bin bereit."

  • "Sehr gut. Zunächst besteht Deine Arbeit darin, alle Schreiben, welche die Regia erreichen und an mich adressiert sind, an Dich zu nehmen und sie dann entsprechend weiterzuleiten. Ich lasse Dir dann einen entsprechenden Schwung zukommen oder weise Dich an, hier und da Antwortschreiben zu verfassen, da ich im Grunde nicht immer genügend Zeit habe. Vorlagen findest Du im Archiv genug, und Du kannst Dich an meine bisherigen Schreiben halten. Ich habe es gerne, wenn sie alle einheitlich sind. Das offizielle Siegel wird bei offizieller Post verwendet, das private Siegel bei privater Post. An Familienangehörige schreibe ich grundsätzlich selbst."


    Er hielt inne.


    "Musst Du sonst noch etwas wissen? Ach ja, ich habe die Einladung von Senator Prudentius Commodus erhalten. Du kannst ihm zusagen."

  • "Ich werde mich darum kümmern, Patronus." antwortete ich und klappte eine Wachstafel auf, um mir die Aufgabe zu notieren. Ich wollte nichts vergessen und nichts dem Zufall überlassen. "Hat die Provinz Wertkarten, oder wie bezahle ich die Post?" fragte ich noch, ansonsten hatte ich keine weiteren Fragen. Durch das Archiv würde ich mich schon durcharbeiten, auch wenn es ein bisschen Zeit brauchen würde.


  • Ich hatte mir das Schreiben des Senators bringen lassen, laß mir die Zeilen gründlich durch und suchte dann nach einer Wachstafel. In dem einen Schrank befanden sich eine ganze Menge. Gut, hatte ich also das gefunden. Wenig später hatte ich auch Pergament gefunden und das notwendige Schreibwerkzeug. Es war immer gut zu wissen, wo sich was befand. Nach diesem ersten Überblick, machte ich mich dann an die Arbeit, musste jedoch zuvor noch auf eine Vorlage zurückgreifen, um zu wissen, wie der Statthalter seine ausgehende Post wünschte.


    Gaius Prudentius Commodus
    Villa Rustica Prudentia
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Provincia Germania



    Salve Senator Prudentius Commodus,


    ich habe Deine Einladung zu den Feierlichkeiten Deines Geburtstages erhalten und sage Dir mein Erscheinen und das meiner Gattin zu.
    Es ist uns eine Ehre, Dich an diesem Tage in Deiner Villa aufsuchen zu dürfen. Auf die Unterkunft werden wir gerne zurückgreifen.


    Maximus Decimus Meridius


    MDV ANTE DIEM XVII KAL DEC DCCCLVI A.U.C.
    (15.11.2006/103 n.Chr.)


    [IMG]http://www.imperium-romanum.in…/siegel-lapp-Meridius.gif[/URL]

  • Zitat

    Original von Maximus Decimianus Verus
    "Ich werde mich darum kümmern, Patronus." antwortete ich und klappte eine Wachstafel auf, um mir die Aufgabe zu notieren. Ich wollte nichts vergessen und nichts dem Zufall überlassen. "Hat die Provinz Wertkarten, oder wie bezahle ich die Post?" fragte ich noch, ansonsten hatte ich keine weiteren Fragen. Durch das Archiv würde ich mich schon durcharbeiten, auch wenn es ein bisschen Zeit brauchen würde.


    "Ja, lass es einfach auf mich laufen."


    antwortete Meridius.


    "Im Grunde war das auch schon alles. Falls Du etwas brauchst, lass es mich wissen."


    Er erhob sich.


    "Vale, Verus."

  • Die Arbeit war nicht schwer. Dennoch brauchte ich am Anfang eine weile, bis ich mich zurechtfand. Zwischen all den Briefen, Schreiben, Berichten, neuen und alten Dokumenten und unterschiedlichen Archiven musste man sich ersteinmal zurecht finden. Die Vorlagen hatte ich schnell gefunden und ich beschloss, dass ich mir bei Gelegenheit ein Muster davon anfertigen würde. Dazu ein komplettes Adressbuch mit allen Anschriften der bisher erfassten Personen und das Archiv wollte ich auch noch verinnerlichen. Man wusste nie wofür man es gebrauchen konnte.


    Was für ein Schicksal. Im Grunde hasste ich Papierkram und doch hatte ich seit meiner Freilassung nichts anderes zu tun gehabt, als Verwaltungsarbeit und Papierkram zu erledigen. Zuerst wurde mir die Verwaltung der Güter anvertraut und nun der Schriftverkehr des Legatus.


    Ich betrat mein Officium, ging zu meinem großen Schreibtisch, welcher noch nach frischem Holz roch und durchsah den Korb mit den neu eingegangenen Schreiben. Tatsächlich befand sich eine Einladung des Duumvirs darunter. Wie es schien eilte es und so machte ich mich umgehend auf den Weg zum Officium meines Legaten.

  • Ein einfacher Raum war es mit einem Tisch und ein paar regalen, wo sich ein haufen Akten türmten.


    Nichts Besonderes, doch für einen Scriba sicher mehr, als er es in einer kleinen Stadt vorfinden würde.

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