• Zusammen mit den Boten kam der Wachhabende der Regia zum Eingang des Domus und instruierte die Wachen, die Boten sofort einzulassen......


    Im Inneren sprach man einen Sklaven an und fragte nach dem Aufenthaltsort des Legaten, welcher auch sofort mit dem Tablinum bekanntgegeben wurde.


    Die Boten wurden natürlich sofort dorthin gebracht.

  • Der Tag war schon weit vorangeschritten und nachdem Witjon den Legaten die Regia hatte verlassen sehen, machte er ebenfalls Feierabend und suchte dessen Domus auf.


    An der Pforte klopfte er an und wartete, dass ihm ein Sklave öffnen würde.

  • Wenig später öffnete sich die Tür und Phaeneas erschien im Türrahmen. Die weiße Tunika ein ungewöhnlicher Kontrast zu der ansonsten eher dunklen Erscheinung, das Gesicht sagte wie üblich wenig. Phaeneas betrachtete den Besucher neutral, ein junger Germane war es, und richtete das Wort an ihn: „Salve. Bitte, wie kann ich dir helfen?“

  • Endlich wurde ihm geöffnet und ein junger Mann stand vor ihm, vermutlich einer der Sklaven des Legaten. Er fragte nach seinem Begehr und Witjon antwortete ruhig:


    "Salve. Mein Name ist Numerius Duccius Marsus. Ich möchte in einer privaten Angelegenheit mit dem Legaten sprechen."

  • Tja, das war zu erwarten gewesen, dass er zu Phaeneas’ Herrn wollen würde - Interessant, mit wem die einzelnen reden wollten, die einen mit dem Legaten, die anderen mit Vinicius Lucianus, hatte schon mal jemand den Statthalter verlangt?
    „Bitte komm mit“, bestätigte Phaeneas.
    Der bithynische Sklave machte einen Schritt zur Seite und ließ Marsus eintreten.

  • Phaeneas selbst bemühte sich zur Tür. Dort sah man ihn nämlich nur noch selten. Er befand nämlich, dass es, wenn schon große Verantwortung auf seinen Schultern ruhte, wichtigere Dinge gab, die seiner Aufmerksamkeit bedurften - davon abgesehen, dass er nachwievor nach dem Prinzip "Größtmögliche Selbstständigkeit für Sklaven" verfuhr.
    Er schob die Tür auf. Am Rande erwähnt hatte der Bithynier beschlossen an der Tür niemanden zu kennen. Phaeneas für seinen Teil war zu dem Schluss gekommen, dass es für einen Türsklaven nicht nötig war ein Gedächtnis zu haben. Es reichte vollkommen, alle Besucher nach sklavischer Art unpersönlich zu behandeln.
    "Salve", ließ er verlauten, "was wünschst du?"

  • Das Schöne an solchen Floskeln war – was hätte der Hadrianer auch anderes wollen können? Mehr als der Herr stand letzten Endes nicht zur Auswahl.
    Und Phaeneas durfte jedes Mal wieder dumm danach fragen. Seltsam, im Allgemeinen schätzte man Beschränktheit bei Sklaven weniger, in manchen Fällen aber doch.
    In manchen Dingen verstand Phaeneas die Welt, die ihn umgab, nicht. Was die Menschen erwarteten und auch wie sie handelten war oft so paradox.
    Zu wirklicher Konsequenz schien diese Gesellschaft schlicht nicht fähig zu sein. Die Gesellschaft, in die Phaeneas so schön eingebettet schien. Er, der er als kleiner Junge allmählich in sie hineingewachsen war, die Aspekte dieser Gesellschaft mehr und mehr in sich aufgenommen hatte, und sich nach ihr gerichtet hatte. In so mancher Hinsicht verstand er sie nicht.


    Der Sklave machte eine einladende Handbewegung ins Innere des Hauses. Weil ihm diese Geste so altgewohnt war, wirkte sie ein wenig lässig.
    Intra. Tritt ein.

  • Einen langen Fußmarsch vom Castellum bis in die Regia hatte Reatinus nicht zu verzeichnen, weshalb er sich ruhig auch dienstlich eine kurze Pause nehmen konnte, um den Legaten um eine persönliche Bitte zu fragen. Richtig, dieses Mal fand sich Reatinus nicht dienstlich in der Regia ein. Es ging ihm um ein privates Anliegen, zu welchem Zweck er auch das imposante Zuhause des Viniciers aufsuchte.


    Aufgeregt war er, doch genauso unerschütterlich. Angst hatte der Artorier auch nicht, kannte er Lucianus doch schon von der Arbeit her und hatte allgemein gute Vorraussetzungen. Es ging um nicht weniger als die Anfrage um ein Patronat.


    Reatinus nahm tief Luft, bevor er anschließend an die Eingangspforte klopfte. Nun hatte der unverwüstliche, altgediente Soldat doch ein Herz, welches viel angeregter zu arbeiten meinte.


    *klopf, klopf, klopf*

  • Es war Antias, der öffnete, ein junger Sklave des Hauses, das braune glatte Haar in der Mitte gescheitelt, und der sich des Klopfenden annahm.
    Phaeneas, der das Regiment hier im Haus auf seine ganz eigene Art wahrnahm, schien in manchen Kleinigkeiten gern andere vorzuschicken, beobachtete Antias. Manchmal war er versucht zu vermuten, dass Phaeneas keine Lust hatte - aber diese Mutmaßung vertrug sich nicht mit der eisernen Disziplin, die der oberste Sklave zumeist in Sachen Pflicht an den Tag legte und die Antias manchmal eher schon für ungesund, das heißt krankhaft hielt. Keiner hier im Haus nahm es mit der Verpflichtung gegenüber dem Herrn Lucianus derart genau, wie der Leibsklave aus thrakischen Gefilden, alle taten sie es gern, wie auch Antias, aber niemand sah es für nötig, derart eisern auf die eigene Pflicht zu schauen.


    „Salve, du wünschst?“, fragte der Sklave und klang dabei auf eine beiläufige Art und Weise unbeschwert. Er sah es als das an, was es war, eine Abwechslung seines Alltags, die ihn für diesen Moment von seinen sonstigen Aufgaben befreite.

  • Kaum klopfte Reatinus, stand schon die Türe offen und ein Sklave fragte ihn, was er wolle. Es hatte den Anschein, als seien die Sklaven des Legaten ganz besonders diensteifrig, denn eine andere Erklärung für die Schnelligkeit konnte Reatinus nicht bieten.


    "Salve.", grüßte der Artorier, "Ich bin der Praefectus Castrorum der Legio II, Servius Artorius Reatinus. Ich möchte gerne den Legaten sprechen.". Natürlich hätte er sich den Dienstgrad ersparen können... aber vielleicht beschleunigte dies die Sache noch einmal etwas. :D

  • Ah, von der Legio! In Anbetracht der Tatsache, dass hier ja nur hohe Viecher aus- und eingingen (wenn man mal von den Sklaven absah), war der Dienstgrad eigentlich kein wirkliches Wunder!
    „Komm herein!“, forderte Antias den Artorius auf und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Bitte mir zu folgen.“ Er wartete aufmerksam darauf, bis der Praefectus zu ihm aufgeschlossen hatte, dann drehte er sich um und führte den Besucher leichten Schrittes ins Atrium.

  • "Komm herein!", hieß es, was sich Reatinus nicht zwei Mal sagen ließ und in Ehrfurcht vor den heiligen vier Wänden des Legaten eintrat. Reatinus war nicht aufgeregt, denn dazu musste er schon in Lebensgefahr schweben. Das Soldatenleben hatte ihm im Laufe seiner Zeit von der Angst vor Kleinigkeiten befreit... wo andere vielleicht vor Angst an die Decke springen würden. "Danke sehr.", antwortete der Artorier knapp und folgte...

  • Ich konnte mich noch so bemühen. Nirgends war ein Briefkasten zu finden, wo ich hätte den Brief einwerfen oder hinterlegen können, deswegen beschloss ich anzuklopfen.


    Klopf, klopf

  • Nach nur kurzer Wartezeit wurde die Porta geöffnet und mein Anliegen hinterfragt. Salve....., Lucius mein Name.... ich habe hier einen Brief für Aelia Paulina. Ich war gerade hier in der Gegend. Kann ich den gleich hier lassen?
    Lucius zog den Brief aus seiner Tasche und reichte ihn dem Ianitor.



    An
    Aelia Paulina
    Domus Legatus Augusti
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Liebe Paulina,


    ich danke dir sehr für deine Zeilen, ich habe michs ehr darpber gefreut und bitte dich um Verzeihung, dass ich jetzt erst die Gelegenheit ergreifen kann und dir antworten. Es war so viel zu tun, dass Dinge, die ich gern früher erledigt gehabt hätte, warten lassen musste.


    Ich hatte vor der Hochzeit viele Bedenken und auch etwas Angst, aber jetzt kann ich dich sehr gut verstehen. Es war ein wirklich wunderschöner und ich habe es aus sehr bedauert, dass du nicht dabei sein konntest. Es hätte mich sehr gefreut. Natürlich kann ich aber auch verstehen, dass dich die Aufgabe deines Mannes und somit auch deine eigenen sehr binden.


    Wie geht es dir? Ist bei dir alles in Ordnung? Wie ist das Leben in der Gegend, in der ich lange Jahre aufgewachsen bin? Gefällt es dir dort?


    Diese Zeilen waren es fürs erste an dich. Ich wünsche dir alles Gute und dass die Götter über dich wachen und dir wohlgesonnen sein mögen.


    Deine Vespa



    Fragend schaute Lucius zu dem Menschen in der Tür und hoffte, den Brief gleich loszuwerden. An der Ecke, zwei Häuser weiter hatte er auf seinem Herweg einen Stand ausmachen können, wo es lecker nach geräuchertem Fisch roch. Zwar hatte Lucius nicht viel Geld in der Tasche, dafür würde er es aber wahnsinnig gern ausgeben. Ihm lief schon das Wasser im Munde zusammen.

  • Bis sich die Türe vor Drusus öffnete verging eine gute Weile. Denn der kleine Menyllus hatte es kurz davor geschafft einen Blumentopf umzurennen, worauf sich die darin befindliche Erde auf dem Mosaikboden verteilt hatte. Zuerst hatte Cephalus, der dazugekommen war, den Jungen ausschimpfen wollen. Da hatte es geklopft und dem älteren Sklaven war schlagartig klar geworden, dass kein Mensch dieses Atrium in diesem Zustand betreten konnte (zumindest nur über seine Leiche). Erst war er konfus zwischen Porta und Blumenerde hin- und hergelaufen. Dann hatte er eine andere Sklavin, Syria, herbeigerufen, die sich um das Maleur kümmern sollte, während er an die Tür ging.
    „Salve, entschuldige, dass du etwas warten musstest. Ähm, du wünschst?“


    Sim-Off:

    Tja, was soll ich sagen, ich schließe mich Cephalus‘ Worten an ...

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