• Das Gespräch ging etwas schleppend an. Der zweite Duumvir war nur halb so gesprächig wie der erste, nicht alle Eigenschaften waren also in dieser Familie bei allen Mitgliedern gleichermaßen verteilt. Dieser Parfur schien introvertiert und eher verschlossen zu sein. Er sprach nicht viel, und wenn, dann nur das nötigste. Oder war es nur Verlegenheit? Die Tatsache, dass er nun plötzlich mit dem Statthalter Roms speiste, was ja nicht jeden Tag geschah? Er musterte den jungen Mann aufmerksam und verglich ihn dabei unmerklich immer wieder mit dem anderen Duccier im Raum...


    "Welche Pläne hast Du mit Mogontiacum?"


    fragte ihn schließlich Meridius.

  • Ich versuchte nichts falsches zu asgen, weshalb meine Antworten knapper ausfielen als gewöhnlich, auch fühlte ich mich etwas gehemmt, da ich nicht so recht wusste, worüber ich reden sollte. Die Speisen waren köstlich, doch rührte ich sich nicht wie normalerweise mit übermäßigem Appetit an, sondern hielt ich zurück.
    Als dann die Frage nach den Plänen mit Mogontiacum kam lächelte ich fast erleichtert, denn jetzt hatte ich was zu erzählen.
    "Zunächst nur Kleinigkeiten. Wie immer müssen im Frühjahr die Straßen ausgebessert werden, da werde ich wohl beim Castellum nachfragen, ob deren Soldaten vielleicht unterbeschäftigt sind. Vielleicht werde ich auch veranlassen einige öffentliche Gebäude mal grund zu sanieren, ist zwar nicht zwingend notwendig, aber sie würden dann sicher einen noch besseren Eindruck machen.Natürlich möchte ich auch den Handel verstärken und hab da schon die eine oder andere Idee. Und zum Frühjahr möchte ich die Augusta wieder in unser schönes Städchen einladen. Mein Vater erzählte mir ihr letzter Besuch war ein voller Erfolg. Ich glaube sie wurde sogar schon unverbindlich eingeladen, ich finde wir sollten das offiziell machen."

  • "Das hört sich ja schonmal gut an."


    antwortete Meridius und nickte.


    "Die benötigten Soldaten wirst Du bekommen. Fordere sie einfach beim Praefectus Castrorum an und verweise auf mich. Das wird kein Problem, solange es nicht mehr als eine Cohorte sein wird."


    Meridius schmunzelte. Eine Cohorte umfasste gut fünfhundert Mann. Damit kam man schon ziemlich weit.


    "Und die Augusta einzuladen macht ebenfalls Sinn. Vielleicht kann die Stadt sie als Patronin gewinnen. Es wäre für uns alle von Vorteil."

  • Widerwillig tat sie das was man ihr sagte und heute musste sie das Essen servieren. Es war eine Arbeit die nur Sklaven machten nur war das Problem, dass sie sich nicht als eine Sklavin ansah. Die Sklaven die hier lebten waren ihr egal und sie redete mit den anderen fast kein Wort und ging ihnen aus dem Weg, nur Phaeneas hatte es geschafft sich etwas an sie heranzuwagen aber das war es dann auch.
    Ihrem Herrn versuchte sie auch aus dem Weg zu gehen damit er ihr nichts auftragen konnte, aber das aus dem Weg gehen war bei einem Essen sicher etwas schwer und so brachte sie ein Tablett mit verschiedenen Speisen in das Triclinium.

  • Phaeneas, der an diesem Tag in der Culina eingeteilt war, sah Hedda im Triclinium verschwinden. Er sollte etwas aus einer Vorratskammer in die Küche bringen und war dafür auf dem Gang unterwegs.
    Er wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte er das Gefühl, diese in seinen Augen einfache Aufgabe bedeutete Überwindung für das Mädchen. Gerade das war für den Bithynier das leichte an einem Sklavenleben, das man nur zu tun brauchte, was einem gesagt wurde, und sich nicht Gedanken darüber machen musste, was man als nächstes machen wollte.
    Manche Sklaven machten sich Gedanken über Dinge, die Phaeneas nicht verstehen konnte und nicht verstehen wollte. Oft genug waren ihm im Gespräch mit anderen solche Dinge begegnet, mit denen er nichts anfangen konnte, die ihm fremd waren und in seinem Leben keine Bedeutung hatten. Gerade diese Dinge waren es wahrscheinlich, mit denen Hedda sich herumschlug und die ihr Schwierigkeiten machten. Fragte sich nur, ob das jetzt gut war oder nicht? Für Hedda vielleicht schon. Aber halt, wenn sie das davon abhielt ihre Aufgaben als Sklavin gut zu erledigen, wohl eher nicht.
    "Steh hier nicht rum, Phaeneas, und träum nicht!“ Berenice, die in der Küche das Sagen hatte, drängte ihn zur Eile an. Sie hatte eine sehr energische Art, obwohl sie es nicht wirklich böse meinte, und der bithynische Sklave nahm es ihr auch nicht übel. So eilte er, damit alles seinen gewohnten Gang ging...

  • Hedda hatte Glück, dass der Herr des Hauses noch nicht im Triclinum saß. Ein lautes Scheppern halltte aus dem Triclinum als Hedda das Tablette auf den Steinboden hatte fallen lassen. Das ganze Essen was darauf gewesen war lag nun auf dem Boden zusammen mit den Scherben der Tonplatte die sie getragen hatte. Zorn stieg in ihr auf, weil ihr das passiert war. Sie war halt keine Sklavin die zum bedienen da war und konnte das nicht und sie wollte das nicht.
    Die Wut packte sie so sehr, dass sie über den Haufen von Essen und Scherben stieg und nach einem der Tonbecher auf dem Tisch griff um diesen gegen die Wand zu schmeißen. Ihre Tat befreite sie etwas von ihrer innerlichen Wut und doch kochte sie noch und wollte diese verdammte Arbeit einfach nicht mehr machen. Sollten sich andere um das Wohl des Herrn kümmern aber sie dachte nicht daran ihm alles nachzutragen. Er hatte doch zwei Hände und zwei gesunde dazu, er war alt genug sich sein Essen selbst zu holen und brauchte doch keine Sklaven dazu. Sie war keine Sklavin, sie war einfach keine Sklavin.

  • Wenn noch mehr da gestanden hätte, hätte sie auch das genommen um ihrer imensen Wut Luft zu machen. Am liebsten hätte sie alles gegen die Wand geschmissen, einfach alles.
    Dann ertönte die Stimme und sie sah auf. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht und Hedda wurde sich bewusst was sie für einen Lärme gemacht hatte und dann erinnerte sie sich auch, dass er ja so oder so auf den Weg hier her gewesen sein musste schließlich hatte man ihr aufgetragen das Essen zu bringen und das lag nun zu ihren Füßen auf dem Boden. Da musste er sich jetzt weit bücken wenn er Hunger hatte, doch zum Scherzen war ihr grade nicht.
    Ein Unfall, sagte sie leise und warf nur einen kurzen Blick an die Wand wo auch noch Scherben des Bechers lagen und man deutlich sehen konnte, dass das auf keinen Fall ein Unfall war.

  • Keine Ahnung das lag schon da, sagte sie in diesem abfälligen Ton den sie gerne mal drauf hatte. Er war zu einem absolut unpassenden Zeitpunkt gekommen wo ihre innerliche Wut noch nicht verraucht war. Wieder sah sie ihn an doch dieses mal lag in ihren Augen dieses Funkeln was ihren nicht grade kleinen Hass auf Römer zum Ausdruck brachte.
    Ich weiß nicht wie das da hin kommt, vielleicht geflogen?

  • Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an.... ihre ersten Worte hätte ich noch hingenommen, aber das nicht mehr....


    "Hüte deine Zunge, Sklavin....." warnte ich sie und deutete auf das Essen und die Schereben "..... und räum das weg!"

  • Es war absolut der falsche Zeitpunkt.Bei dem Wort Sklavin spannten sich alle Muskeln in ihrem Körper an und wie bei Phaeneas wäre sie am liebsten auf diesen Mann losgegangen, aber sie konnte ihren Hass grade noch so zügeln es nicht zu tun. Sie wusste in ihrem Inneren, dass das ihren Tod bedeutet hätte und noch wollte sie ihm entgehen. Hedda wusste auch, dass sie das alles nicht auf Dauer durchstehen würde.
    Ich bin keine Sklavin presste sie durch ihre zusammengebissenen Zähne und ballte ihre Hände an den Seiten zu Fäusten. Heda machte keine Anstalten dazu die Sachen vom Boden zu räumen

  • Ich erkannte die Anzeichen eines bevorstehenden Angriffs und war vorbereitet, ihn abzuwehren.....


    "DOCH, bist du......" sprach ich und fügte an "..... auf deinen eigenen Wunsch hin!" als Erinnerung, dass sie ja eine Wahl hatte. Und diese Wahl hatte sie ja auch noch immer......


    Nochmal deutete ich auf das Essen auf dem Boden und die Scherben "HEB DAS AUF!"

  • Sie konnte die innerliche Anspannung fast nicht mehr aushalten und wünschte sich in ihre Zelle zurück wo sie ihre Ruhe größtenteils hatte und sie nichts weiter machen musste ausser da zu sitzen und die Wand anzustarren. Der Wunsch es jetzt zu tun war übermächtig groß.......


    NEIN BIN ICH NICHT!!!!! schrie sie ihn an Es ist alles eine einzige Erpressung. Nicht mehr oder weniger. Ist das alles was ihr verdammten Römer könnt? Andere erpressen und erniedigen. Ich hatte keine wirkliche Wahl es war eine Erpressung und ich werde immer noch erpresst!


    Als sie sprach fuchtelte sie mit ihren Händen rum und es hatte fast den Anschein als würde sie ihn noch angreifen wollen......


    Ich denk nicht dran. Ich hasse dich und alle Römer!!!! Hedda war wie das eine mal im Peristylium fertig mir ihren Nerven und den Tränen nahe.

  • Ruhig hörte ich mir ihre Worte an, zuckte auch nicht mit einer Wimper, als sie herumfuchtelte, doch als sie fertig war..... so schnell, dass man es kaum sehen konnte..... erhob ich meine Hand und traf sie mit der flachen Hand im Gesicht, mit einer Wucht, die es nicht zuliess, dass sie sich auf den Beinen hielt......


    So stand ich nun vor ihr und sah auf sie hinab "Bist du dir sicher?"

  • Es kam schnell und alles was sie sah waren kleine Blitze die vor ihren Augen aufleuchteten und dann spürte sie den Aufprall als sie auf den Boden knallte. Es treib ihr die Luft aus den Lungen und sie blieb auf der Seite liegen. Ihr Kopf dröhnte und da wo seine Hand sie getroffen hatte konnte man jeden seiner Finger sehen. Leise stöhnte sie auf, als sie sich mit den Armen etwas aufzurichten versuchte und zu ihm nach oben sah. Ihr Gesicht würde blau werden soviel stand fest. Tränen hatten sich in ihren Augen gesammel und sie schluckte da ihr Hals so furchtbar trocken war.
    Ich bin keine Sklavin,da bin ich sicher, flüsterte sie und als sie sich noch etwas bewegte knisterten die Scherben unter ihren Beinen auf denen sie gelandet war. Ihr Herz schlug wahnsinnig still und sie wusste nicht wo das alles hinführen würde.

  • Hedda spürte wie die Stelle an der er sie getroffen hatte langsam anschwoll und schmerzte, ausserdem hatte sie Kopfschmerzen deswegen.
    Ich werde es nie sein, flüsterte sie noch leiser als eben und als der Name des Sklaven erschall griff sie nach einer der Scherben..............Sie sah ihn mit Absicht an da sie hoffte, dass er dann nicht sah was sie machte,langsam tasteten sich ihre Finger zu einen der Scherben.


    Was er jetzt mit dem Sklaven wollte verstand sie nicht, sie verstand gar nichts mehr. Sie war keine Sklavin, das war sie einfach nicht. In ihren Augen war das alles Erpressung denn sie durfte ja nicht einmal darüber reden was mit ihr geschehen war und warum sie hier war. Hedda übersah dabei generell, dass Lucianus ihr eigentlich das Leben gerettet hatte, denn es war nicht seine Pflicht gewesen ihr die Wahl zu lassen noralerweise hatte sie den Tod verdient und vielleicht, irgendwann wenn sie das verstanden hatte, würde sie ihm eines Tages dankbar dafür sein.

  • Erst hatte Phaeneas Scheppern von Geschirr, dann leiser noch einmal dasselbe Geräusch gehört. Wenig später eine laute Frauenstimme, die etwas schrie...
    Als der Herr ihn rief, eilte der junge Bithynier unverzüglich ins Triclinium.
    Erstaunt - es aber wie üblich nicht zeigend - bemerkte er Hedda am Boden liegend, neben ihr ein Scherbenhaufen und Abdrücke im Gesicht, die von einer Hand zu stammen schienen. Vor ihr der Herr.
    "Ja, Herr?"

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