• "Das sofort aufbrechen ist nicht nötig. Ich möchte vielmehr, dass Du heute mit uns speist. Meine Familie darf durchaus wissen, wer der neue Verwalter im Hause ist. Nicht, dass Du Deine Vollmacht die ganze Zeit mit Dir herumtragen musst."


    Sie gingen langsam den Weg wieder zurück und Meridius blickte einem Vogel nach, welcher gerade quer über den Garten segelte.


    "Hast Du schon eine Unterkunft? Ach nein, ich vergaß, natürlich nicht. Ich werde Dir ein Zimmer im Hause herrichten lassen. Es wird Dir immer dann zu Verfügung stehen, wenn Du in Mogontiacum bist. In Tarraco selbst kannst Du selbstverständlich in der Casa Decima wohnen."

  • "Ich nehme diese Angebote gerne an, Senator."


    Das er schon beim Magister Officiorum ein Zimmer hatte brauchte der Legat nicht wissen. Er würde dort nachher seine Sachen holen und in die Regia umziehen.

  • "Sehr schön."


    Meridius war zufrieden ud winkte den Sklaven herbei, welcher an der Türe zum Garten stehen geblieben war.


    "Marcus wird Dich zu einer Unterkunft bringen.
    Ich schlage vor wir sehen uns heute Abend dann."


    Er reichte ihm die Hand um das Geschäft mit einem Handschlag zu besiegeln.


    Sim-Off:

    Zimmer wird nachher eingerichtet.

  • "Vale, Drusus."


    sprach Meridius, blickte ihm noch kurz nach, bis er durch die Türe im Hause verschwand und wandte sich dann wieder dem Garten zu. Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien und im Grunde konnte es jeden Tag so gut weiter gehen.


    Meridius machte sich auf und nahm den Weg in Richtung Exedra. Vielleicht konnte er dort einen Moment ein angenehmes Mittagsschläfchen nehmen.

  • Die Sonne schien, genau der richtige Zeitpunkt für einen kurzen Rundgang durch den Garten fand Iulia.Der Regen der letzten Tage, hatte nicht nur den Pflanzen gut getan, sondern auch das Unkraut wuchern lassen, musste Iulia bei einem genaueren Blick auf die Beete feststellen. Dabei sollte sich einer der Sklaven mindestens einen Tag in der Woche um den Garten kümmern, damit gerade das nicht passierte. Sie bückte sich um wenigstens ein paar der größeren Pflanzen selbst auszuzupfen. Damit konnte sie dann auch gleich den entsprechenden Sklaven konfrontieren.

  • Als nächstes wurde jedoch ihr Sohn mit dem Anblick der Hausherrin und Mutter beim Unkraut jäten konfrontiert. Er verlangsamte seinen Schritt und kaute herunter, einen halben Apfel noch in der Hand haltend und blieb ein Stückchen weit neben seiner Mutter stehen, den Kopf ein wenig schräg haltend.


    "Ein seltener Anblick. Sollte diese Aufgabe nicht von den Sklaven erfüllt werden? Ich glaube nicht, dass Vater erfreut sein würde dich bei der Gartenarbeit zu sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir genauso geht."


    Hörte sich ganz schön streng an. Aber natürlich war es gar nicht so streng gemeint. Maximian sorgte sich um seine Mutter.

  • Seine Schritte hatte Iulia schon vorher auf dem Weg gehört und aufgesehen, so dass sie nicht sonderlich überrascht war. Nun richtete sie sich ganz auf. Von seiner kleinen Gardinenpredigt, ließ sie sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen.


    "Wenn das Gartenarbeit ist, darf ich keine Blumen pflücken und auch sonst keinen Handschlag tun. Siehst du hier Eimer und Hacke? Ich bin also weit davon entfernt das ganze Beet zu jäten. Es war mehr ein spontaner Reflex und das Sammeln von Beweismaterial, als ich sah, dass die Sklaven ihrer Arbeit nicht nachgekommen sind. "


    Sie zwinkerte ihm kurz zu.


    "Ich hoffe du bist nun beruhigt"

  • Maximian schmunzelte und nickte geschlagen, ehe er nochmal von seinem Apfel abbiss, kaute und sich dann im Nacken kratzte.


    "Geht es dir heute gut? Irgendwelchen Ärger gehabt, abgesehen hiervon?", wollte er dann von ihr wissen und deutete flacksig auf das Beet und setzte sich auf die Lehne einer Steinbank.
    Bevor er ihr von ihrem Vorhaben berichtete, musste er sich sicher sein, dass das Schlachtfeld sauber war und sein Gegner, auch wenn er nur seine Mutter war und wenn man sie überhaupt Gegner nennen konnte, bei guter Laune war.

  • So ausdrücklich und gleich in doppelter Form fragte ihr Sprössling sie sonst nie nach ihrem Befinden, da war also noch etwas im Busch. Iulia hob ihre rechte Braue ein wenig und schaute Lucius argwöhnisch an.


    "Nein, aber wenn du so fragst, lässt der nächste Ärger sicher nicht lange auf sich warten..."

  • Maximian seufzte und biss gleich nochmal in den Apfel. Sie wollte es ja nicht anders. Er kaute nachdenklich guckend herunter und fragte sich, weshalb immer gleich alle auf Ärger schlossen, wenn er sich erkundigte, wie es ihnen ging.


    "Magst du dich zu mir setzen? Ich möchte mir dir über meine Zukunft sprechen."


    Mehr brauchte er sicherlich nicht sagen und Iulia würde wissen, was er damit genau meinte. Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte und sah ihr in die Augen, dann jedoch nachdenklich in den Garten.


    "Weißt du noch, wie ich in Valentia immer mit Stock bewaffnet und Brett geschirmt alle möglichen Schlachtszenarien nachgespielt habe. Nicht häufig musstest du einen der Kleineren verarzten, weil ich zu unvorsichtig gewesen bin...." Maximian schmunzelte. "Seltsam, dass man so früh schon wissen kann, was aus einem einmal werden soll. Es ist so lange her. Sehnst du dich manchmal nach der Zeit zurück? Ich tu es, auch wenn dieses Leben hier anders ist und in vielerlei Hinsicht auch besser. Aber ich kann nicht ewig nichts tun. Ich möchte der Legio II Germanica beitreten."

  • Nach seinen ersten Sätzen hatte Iulia nur wissend genickt. Sie hatte gewusst und darauf gewartet, dass er irgendwann sagen würde, er ginge zur Legion, dennoch hatte sie gehofft, dass es nicht dazu kam.


    "Ja aber es gibt auch noch andere Tätigkeiten, außerhalb der Legion und nicht jedes Kind das Schlachten nachspielt geht zur Legion." entgenete Iulia, wohlwissend das es nicht viel bringen würde. Sie sah zu ihm, aber seine Augen waren immer noch auf den Garten gerichtet."Und ja es geht mir wie dir,ich sehne mich auch manchmal nach früher zurück, als du noch kleiner warst und die Familie größer...Sie machte eine Pause und fuhr dann mit tonloser Stimme fort. "Du weißt sicher warum es mir noch schwerer fällt dich zur Legion gehen zulassen..." Im Grunde war es Maximian gegenüber unfair, er konnte ja nichts dafür und es würde es für ihn nur schwerer machen wenn er ging.

  • Maximian lachte leise, weil sie immer noch nicht aufgegeben hatte und wurde dann nachdenklich, als ihm zu verstehen gab, dass es ihr schwer fiel den "Verlust" eines weiteren Kindes in Kauf zu nehmen. Er nahm es jedoch gelassen hin und sah seine Mutter an. Sie hatte das alles so tapfer durchgestanden, ganz allein. Er musste Hochachtung für sie empfinden und tat das ganz gewiss auch.


    "Und doch wirst du es tun, weil du weißt, dass es mein größter Wunsch ist, schon seit Kindesbeinen an. Du hast unsere Wünsche immer respektiert."


    Er stellte Ansprüche aus Dankbarkeit, wie es jedes Kind seinen Eltern gegenüber tat. Sie mussten ja auch schließlich flügge werden.
    Er hatte extra gesagt, dass er der II. beitreten wollte, damit Iulia wusste, er würde zuerst unter seinem Vater dienen. Sie würde also sicher ständig unterrichtet sein und wusste, dass da immer noch wer schützend seine Hand über ihn würde halten können.


    "Ich muss das jetzt tun, Mutter. Das Herumsitzen hat noch keinem gut getan. Aber ich werde nicht dort anfangen, wo jeder normale Mensch anfängt. Ich werde wohl gleich zur Reiterei kommen, muss also nicht überall hin zu Fuß gehen."


    Er versuchte das wie eine besonders gute Nachricht zu betonen und schmunzelte.

  • Nicht überall zu Fuß hingehen...Iulia machte sich ernsthafte Gedanken, ob er den Dienst bei der Ala wirklich richtig einschätzte, auch wenn es von seiner Seite wohl nur ein halbherziger Witz gewesen war. Ohnehin machte Lucius seit längerem mal wieder einen vergnügten Eindruck. Sie musste sich eingestehen, dass ihn nichts von seinem Plan abbringen konnte und seufzte, vermutlich hing er dieser Idee einfach schon zu lange an.


    "Ja ich weiß, dass es seitlangem dein Wunsch ist, dies ist ja auch ein Grund warum du hier bist, darum werde ich dich auch gehen lassen."


    sagte sie schweren Herzens und sah ihn an. Da er es sich nicht verbieten lassen würde, wollte sie nicht, dass er das Haus verließ ohne ihren Segen zu haben und dies zwischen ihnen stand.
    Sein Ziel zur II. zu gehen tröstete Iulia allerdings nur wenig. Maximian würde es als Meridius sicher nicht leicht haben und sich sicher in besonderer Weise beweisen wollen.


    "Bist du sicher, dass du weißt was auf dich zukommt? Das es nicht nur ein großes Abenteuer ist?"

  • Maximian antwortete eine Weile lang nicht. War nicht irgendwie alles im Leben eines jungen Menschen ein großes Abenteuer? Betrachtete er sein Vorhaben nicht auch genz genau als solches ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass alles ganz schnell zuende sein könnte?


    "Ja.", antwortete er ihr und blickte noch einen Moment lang nachdenklich drein. "Natürlich... steht viel auf dem Spiel. Ich habe im Kampf nicht mehr zu geben als meinen Körper und mein Leben, aber... Ich darf so nicht denken. Und du solltest es auch nicht. Im Gegenteil. Wenn die Götter beschließen, dass es so kommen soll, dann wäre es eine große Ehre, wenn ich auf dem Schlachtfeld zu ihnen gerufen würde. In vielen Jahren vorzugsweise erst, denn ich habe nicht vor völlig sang- und klanglos unterzugehen..."


    Er seufzte, zwinkerte und lächelte zuversichtlich, als würde er wissen, dass es schon gutgehen würde.

  • In diesem Moment betrat Meridius den Garten, hatte er doch nach seiner Gemahlin gesucht, diese jedoch in ihrem Zimmer und auch im Tablinum nicht gefunden. Marcus hatte ihn dann in den Garten geschickt, mit der Bemerkung, die Dame säubere den Garten des Hauses.


    "Salve, da seid ihr zwei ja..."


    sprach er, als er auch seinen Sohn erblickte.


    "Ich störe euch zwei auch gar nicht lange bei euren botanischen Forschungen, doch ich habe etwas wofür ich dann nachher auf dem Pergament auch Deine Unterschrift brauche..."


    Er reichte Iulia die Wachstafel.


    "Geht das so in Ordnung, oder willst Du, dass ich etwas umformuliere?"

  • Maximians Ausführungen hatten bei Iulia den Wunsch geweckt, einfach aufzustehen und ihm ein entschlossenes 'Nein, du bleibst hier' an den Kopf zu werfen. Sie konnte ihn zum Glück unterdrücken, es wäre auch dumm geween. Bevor sie Maximian etwas anderes antworten konnte, gesellte sich Meridius zu ihnen. Zu einem durchaus unglücklichen Zeitpunkt, wie Iulia fand. Sie nahm zwar die Wachstafel entgegen, entgegente jedoch:


    "Kann ich es mir auch später noch durchlesen? Lucius hat mir gerade erzählt, dass er der II. beitreten will, aber das weißt du sicherlich schon."


    Das war eine Feststellung kein Vorwurf.

  • "Ja, sicher."


    antwortete Meridius, lächelte seine Gattin an und sah dann zu seinem Sohn. Offensichtlich war er in eines dieser Mutter-Sohn-Gespräche reingeplatzt, aus denen er sich am besten schnell wieder verabschiedete.


    "Du weißt ja, wo Du mich findest."


    setzte er dann noch hinzu und machte kehrt, durchschritt den Garten und verschwand wieder im Haus.

  • Maximian hatte seinem Vater zugelächelt. Von wegen botanischer Forschung... Max hatte mit Botanik so rein gar nichts am Stecken. Allerdings hoffte er, dass Meridius kurzes Zwischenspiel seine Mutter ein wenig weg brachte vom Thema Legio und den damit entstehenden Gefahren.


    Als er wieder gegangen war, sah Maximian seine Mutter an. Er wusste, dass sie dieses Gespräch lieber nie geführt hätte, aber es aufzuschieben bedeutete nicht zugleich, dass es aufgehoben wurde.


    "Ich weiß, es fällt dir schwer, aber seh es auch mal so: Durch meines Vaters Stellung habe ich zahlreiche vortreffliche Möglichkeiten, vor allem in der Legio. Stell dir vor, in wenigen Jahren bin ich ein ranghoher Offizier und mache meiner Familie alle Ehre. Dass ich das Zeug dazu habe, weißt du genauso gut wie ich. Ich möchte, dass du stolz auf mich sein kannst, Mutter. Und das kannst du dann wirklich sein. Ihr beide. Und sogar die ganze Familie."


    Das war einer der höchsten römischen Werte und Maximian glaubte fest daran, dass er es würde erreichen können, dass seine Familie nicht mehr vom verträumten Jüngling sprach, der von einem Fettnapf in den anderen fiel, sondern einem Mann, der Können und Mut unter Beweis gestellt hatte und sich endlich in die Traditionen eingereiht hatte.


    Hörte sich wirklich nicht schlecht an, dieser Gedanke. Maximian würde sich schnell daran gewöhnen können.

  • Iulia nickte und sah Meridius noch kurz nach, während sie Maximians weiteren Worten lauschte. Ehre. Irgendjemand hatte gesagt oder hatte sie es irgendwo gelesen, dass Reichtum und Besitz, Freud und Leid, dass dies alles im Brunnen der Zeit verschwand, nur an die Ehre würden sich die Menschen erinnern oder an die Schande. Diese Familie hatte als Weg um zu Ehre zu gelangen die Legion gewählt.


    "Ich bin froh, dass du der Familie Ehre machen willst und ich bin allein deswegen schon stolz auf dich, vielleicht macht dies dein fortgehen auch etwas leichter für mich, aber du darfst trotzdem nicht erwarten, dass ich dich frohen und leichten Herzens und ganz ohne Sorge zur Legion gehen lasse. Das du Soldat wirst scheint festzustehen und ich werde versuchen dabei nicht nur an meine Gefühle als Mutter zu denken."


    Das hatte sie auch schon damals getan, als sie ihn zu seinem Vater schickte.


    "Ich will nur, dass du weißt was dich erwartet, soweit man das vorher überhaupt wissen kann. Darauf zielte auch meine Frage weiter oben ab."

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