[Colonia Augusta Treverorum] Der große Markt

  • Neben den Spielen gab es auch den großen Markt, auf dem bereits entsprechendes Treiben herrschte. Gero zwängte sich durch die Mengen und sah sich nach einzelnen, für ihn interessante Händler um. Von der Seite wurde er von einem angestupst, der auf dem Weg zu einem der Gaukler war. Er knurrte kurz, aber das bekam der irgendwie nicht mit. Römer! Dachte er bei sich und entdeckte letztlich einen Händler, den er in ein Gespräch über Leder udn Felle verwickelte.

  • Die Spiele reizten Medeia nicht sonderlich. Zwar war sie dort auch im Hintergrund anwesend, aber jetzt nutzte sie eine Pause darin, sich ein wenig die Stadt anzuschauen. Zwar war Medeia auch nicht unbedingt die Frau, die gerne einkaufen ging, aber an so einem schönen Frühlingstag lockte es sie ein wenig spazieren zu gehen. Langsam schlenderte sie an den Ständen vorbei und dachte darüber nach, wie sie ihrem Patron eine Nachricht zukommen lassen könnte. Nachdenklich blieb sie an einem Stand stehen, kaufte schließlich einige ältere Äpfel, die noch im Winter gelagert wurden.


    Gerade als Medeia den Blick hob und über den Markt hinweg sah, blinzelte sie verblüfft. Da war doch eine bekannte Gestalt. Ein Lächeln huschte über Medeias Gesicht und sie zahlte schnell die Äpfel. Schnellen Schrittes, um denjenigen nicht aus den Augen zu verlieren, näherte sich Medeia ihm. Sie blieb einen Schritt hinter ihm stehen, sah kurz auf die Äpfel herunter. Nicht gerade ein passender Auftritt, aber so eine günstige Gelegenheit würde nicht noch einmal kommen. "Salve Legat!" grüßte sie ihn.

  • Livianus drehte sich um und sah in die Richtung, aus der er angesprochen wurde. Überrascht begann er zu lächeln, als er seine Klientin sah.


    “Ah! Artoria Medeia! Welch eine Freude dich hier zu treffen! Obwohl….. ich hätte es mir denken können, dass du den Kaiser auf seiner Reise begleitest. Wie geht es dir?“

  • Auch Medeia lächelte. Aus unerfindlichen Grund fiel ihr das Gespräch in den Thermen ein. Dabei stellte sie erneut fest, dass sie mit ihren Worten da recht gehabt hatte. "Mir geht es gut! Danke der Nachfrage, Legat. Ein Apfel?"


    Medeia schmunzelte und deutete auf die Äpfel, die sie in Arm trug. "Und wie geht es Dir und Deiner Familie?" fragte Medeia freundlich und interessiert. "Habt ihr Euch hier schon in Germanien eingelebt?"

  • Livianus nahm den Apfel dankend an.


    „Danke der Nachfrage Medeia! Ich habe mich mittlerweile recht gut eingewöhnt. Meine Frau ist jedoch bei ihrer Familie in Britannien und kuriert sich dort von einer Krankheit aus. Ich hoffe jedoch das sie bald nachkommen kann.“

  • "Aemilia ist krank? Das tut mir wirklich leid." meinte Medeia mitfühlend. Sie erinnerte sich noch gut an die schöne Braut bei Livianus' und Aemilias Hochzeit. Auch mit welcher Freundlichkeit sie Medeia behandelt hatte, obwohl sie sich kaum gekannt haben, außer von dem Rundgang mit Martinus. Schnell schob sie den Gedanken an Martinus beiseite. Selten wurde sie von einem Mann so sehr im Regen stehen gelassen wie von jenem. "Aemilia ist jedoch so eine lebensfrohe Frau und die Götter werden ihre Heilung bestimmt höchstpersönlich beschleunigen!"


    "Gehen wir ein Stück?" fragte Medeia. "Es gibt da ein bis zwei Dinge, die ich gerne mit Dir besprechen würde, falls Du gerade Zeit hast?"




    Edit wegen inhaltlichem Fehler -.^ =)

  • Plautius stromerte über den großen Markt und hielt angestrengt Ausschau nach einem griechischen Händler aus Thessalien, der sich hier aufhalten sollte. Neben dem Rennen war dieser Händler ein Grund warum er hier war. Mühsam drängte er sich durch die Massen und fragte sich an und an nach dessen Stand durch.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Endlich hatte Plautius den gewünschten Händler gefunden und ließ seinen Blick betont desinteressiert über sein Sortiment an Büchern, Schriftrollen und Pergament schweifen. Der Händler sprach ihn direkt an. Gelangweilt ließ er sich einige philosophische Werke, Geschichtsbücher, Biographien, Architekturschriften und thessalische Schundliteratur (Gruselgeschichten) zeigen.


    Es begann eine Unterhaltung auf Griechisch, die irgendwann auch mal nebenbei Preisvorstellungen beinhaltete. Plautius brach in schallendes Gelächter aus und begann sich negativ über Preis und Angebot auszulassen und bot einen geradezu minimalen Preis. Der Händler war entsetzt und pries die Qualität seiner Ware an und betonte die Seltenheit einzelner Werke und Unikate, wie das Original-Autogramm von Iulius Caesar auf einer Wachstafel. Eine wilde Feilscherei begann bei der sich beide Seite in Theatralik, Leidenschaft und Beleidigungen an den gesunden Menschenverstand des anderen zu überbieten versuchten.

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  • „Gerne Medeia!“


    Begleitet von der Leibwache des Legaten, setzten sich die beiden in Bewegung. Livianus bot Medeia seinen Arm an, um sich bei ihm einzuhacken und sah sie dann erwartungsvoll an.


    „Was kann ich für dich tun?“

  • Lächelnd nahm Medeia die Einladung von Livianus an und legte ihre Hand auf seinen Arm. Langsamen Schrittes ging sie mit Livianus weiter und an den vielen Ständen vorbei.


    "Zum Einen habe ich mich gefragt, ob es nicht etwas gibt, wie ich Dir in Rom behilflich sein kann. Schließlich ist die Strecke nach Germanian weit und die Boten nicht immer verläßlich."


    Medeias Aufmerksamkeit entgang nicht die Feilscherei an einem Schriftenstand. Ihr neugieriger Blick fiel darauf zu, als sie jedoch so manchen Wortwechsel in ihrer Muttersprache aufschnappte, musste sie breit grinsen. Doch sie wandte den Blick von den beiden Männern ab und sprach weiter:


    "Desweiteren hätte ich noch zwei persönliche Anliegen. Einerseits betrifft es meinen Neffen Artorius Avitus, der unter Dir dient. Außerdem plane ich zukünftig mich mehr der Politik zu widmen. Ich denke daran, bei den nächsten Wahlen zu kandidieren. Und da wollte ich Dich um Rat fragen!"

  • Livianus hörte seiner Klientin aufmerksam zu.


    „Ich danke dir für dein Angebot, im Moment habe ich jedoch nichts in Rom offen. Doch erzähl mir mehr über deinen Neffen und deine geplante Kandidatur!“

  • Medeia lächelte und blieb für einen Moment stehen, bei Livianus Worten, doch dann lief sie weiter. Sie genoß die milde Sonne auf ihrer Haut und die wenigen freien Stunden, die sie hatte während der Kaiser in der Ehrenloge saß und von den ganzen Würdenträgern umsorgt wurde.


    "Mein Neffe Avitus? Nun, ich kenne ihn erst seit einigen Monaten. Er ist genauer gesagt der Neffe meines verstorbenen Mannes. Aber so wie ich Avitus kennen gelernt habe, ist er ein aufrechter und strebsamer junger Mann. Doch sag, Legatus, wie kommt er in der Legion zurecht? Ist er ein guter Legionär?"


    Medeia sah Livianus fragend an. Das mit ihrer Kandidatur konnte sie danach noch erklären, aber erst mal war sie um das Wohl ihres Neffen besorgt, den sie doch schon mehr ins Herz geschlossen hatte, als sie anfänglich geglaubt hat.

  • Venusia lief zwischen den Veranstaltungen der Spiele ein wenig über den Markt. Sie wollte sich ein wenig umsehen und vielleicht auch hier oder dort ein wenig kaufen. So schlenderte sie von Stand zu Stand und besah sich die Waren.

  • Livianus schmunzelte bei Medeias Frage.


    „Meine liebe Medeia! Ich kommandiere über 5000 Soldaten! Du wirst verstehen, dass ich da nicht jeden persönlich kennen oder über ihn bescheid wissen kann. Was deinen Neffen betrifft, so kenne ich ihn zwar tatsächlich persönlich, da er vor kurzem um mein Patronat gebeten hat und ich ihn als Klient angenommen habe. Wie er allerdings in seiner Ausbildung vorankommt, kann ich dir leider nicht beantworten. Dafür sind seine vorgesetzten Offiziere zuständig. Wenn du möchtest, werde ich jedoch ein besonderes Auge auf ihn haben.“


    Medeia verstand bestimmt, was Livianus mit der letzten Aussage meinte.

  • Der Gespräch zwischen Plautius und dem Händler wurde lauter und zorniger. Der Händler drohte mit der Faust, Plautius griff an sein Gladius. Übelste Beleidigungen flogen hin und her. Dazwischen immer wieder Gebote. Besucher des Marktes blieben stehen, auch wenn viele gar nichts verstanden, da sie kein Griechisch konnten. Handlanger des Händlers griffen verstohlen nach Knüppeln, während Marktwachen langsam näher kamen.


    Plautius hob warnend den Finger und gab ein letztes Gebot ab. Flehend und jammernd hob der Händler die Hände zum Himmel und beklagte sein leid nach Germanien gekommen zu sein, wo er nur schlechte Geschäfte zu machen schien und wegen dieser Reise seine Frau, seine 14 Kinder und die 8 Kinder seines Bruders den Hungertod sterben würden. Dann nickte er scheinbar äußerst widerwillig. Ein Gehilfe begann eine Kiste mit Büchern, Schriftrollen und Pergamenten zu füllen, die Plautius an den dicken Rufus weitergab. Dann wechselte ein dicker Beutel mit Sesterzen den Besitzer.


    Plautius verließ den Stand und hielt Ausschau nach dem Honig-, Met- und dem Kräuterstand, den er noch besuchen wollte.


    Mit dem Händler geschah eine sonderbare Transformation. Hatte er eben noch gejammert und gezetert, so zeigte er jetzt mit zufriedenem Gesicht mindestens 500 Zähne und zählte das viele Geld und pries die griechischen Götter den Segen, der auf ihm ruhte.


    Die Zornesröte und Verärgerung war aus Plautius Gesicht verschwunden. Mit zufriedenem Lächeln ging er weiter und genoss das Treiben. Da war er nicht der Einzigste, denn auch sein Legatus hatte wohl dieselbe Idee gehabt.


    Freundlich grüßte er seinen Legatus und seine Begleitung, während Rufus mit der Kiste hinter ihm herlief.


    "Legatus!"

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  • Verlegen blinzelte Medeia und schmunzelte jedoch gleichzeitig. Für einen Moment zog sogar ein kleiner Hauch von verlegener Röte über ihr Gesicht, was schnell wieder verschwand. Dann lachte sie leise. "Natürlich, Legat. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du ein Auge auf ihn hättest. Es ist sicherlich närrisch, aber ich mache mir trotzdem Sorgen um ihn. Ich weiß ja, dass er der Legion gut dienen wird, aber der Schrecken des letzten Germanienkrieges steht mir doch noch vor den Augen! Aber ich hörte, dass es doch sehr viel friedlicher geworden ist."


    Medeias Finger umspielten einer der Äpfel und sie schien für einen Moment nachdenklich zu sein, fuhr jedoch kurz darauf fort. "Nun, was die Sache mit der Politik angeht. Ich dachte daran, bei den nächsten Wahlen zu kandidieren für das Amt des Quaestors..." In dem Moment bemerkte sie die Bewegung und sah zu Plautius, der sich ihnen nährte. So verstummte Medeia und lächelte freundlich, als Plautius Livianus begrüßte.

  • Auch Livianus wandte sich um und sah einen seiner Centurionen. Er nickte diesen begrüßend zu.


    „Salve Centurio! Ihr nützt also auch eure freie Zeit um die Spiele anzusehen. Habt ihr auch schon andere Männer aus unserer Legio gesehen?“

  • "Legatus! Wir haben den Männer großzügig frei gegeben. Entweder zum Pferderennen oder dem Wagenrennen. Natürlich mit der Option, daß sie jederzeit abgerufen werden, wenn eine Krisensituation eintritt oder der Imperator unser Castellum besuchen will. Im Moment würde das vorhandene Personal nur eine sehr kurze Parade abgeben. =)


    Die Spiele "ansehen" ist etwas falsch vom Standpunkt der Perspektive aus. Legionär Artorius Avitus und ich machen beim Pferderennen mit. Wir sind zwar beide Infanterie, vertreten aber quasi als Außenseiter mit guten Pferden die Legio IX. Es gehen wohl nicht viele Reiter an den Start, was mich etwas verwundert. Die Legio IX stellt also quasi 2 der besten Reiter der Spiele in Germanien. Und so nah kommen wir beide dem Imperator so schnell nicht mehr, wie die Entfernung "Rennbahn zur imperialen Loge" beträgt. Welcher einfache Soldat bzw. Centurio kann schon sagen, daß er näher als 10 Schritt am Imperator dran war und diesem für einen Moment von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand. Na ja, wenn auch vom Pferderücken aus.."

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  • Livianus schaute etwas nachdenklich.


    „Hmmm…. Ich möchte, dass die Offiziere die Männer im Auge behalten. Nicht das es mir hier zu Problemen kommt, weil einige über den Durst trinken.“


    Als der Centurio vom Pferderennen sprach, wurde Livianus Gesichtsausdruck wieder freundlicher.


    “Dann wünsche ich euch beiden alles Gute und hoffe, dass ihr einen Sieg mit nach Hause bringt! Ich werde auf jeden Fall kommen um euch die Daumen zu drücken.“

  • "Keine Sorge legatus. Der Punkt "über den Durst trinken" wurde mit den Leuten besprochen und der Primus Pilus hat in Abwesenheit des Tribunus nur zu gerne seine Bereitschaft erklärt sich denen, die unangenehm auffallen, persönlich auf dem Exerzierplatz und bei anderen "Dienstleistungen" im Lager zu widmen. Das wurde auch genau so an die Truppe weiter gegeben.


    Dabei sein beim Pferderennen ist alles, wobei ein Sieg schon ganz nett wäre. Vor allem für die Gesundheit von Legionär Avitus würde es mich freuen. Legatus."

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