Cubiculum | Iulia Severa

  • Es wirkte unnatürlich, aber einen kurzen Moment lang flackerte in Maximians Gesicht Freude und Stolz auf, nachdem er erfahren hatte, dass er einen Sohn gehabt hat. Einen kurzen Moment nur. Danach quälte es ihn mehr als zuvor.


    Er nickte, strich sich die reiseknittrige Tunika etwas glatt und sah, auch wenn es schwer fiel, wieder auf.
    "Ich werde ein Gebet für ihn sprechen.", sprach er leise."Wenn du mir nun noch sagen könntest, wo Valeria sich aufhält...."

  • "Sie ist immer noch in Colonia Claudia Ara Agrippinensium" antworte Iulia und machte an dieser Stelle eine Pause auch wenn sie noch nicht geendet hatte. Wie sollte sie fortfahren? Schließlich entschied sie sich für "Sie ist dort aber nicht allein" Dabei ansehen konnte sie Lucius aber nicht. Die Ereignisse im Leben ihres Sohnes reichten wahrlich für das Leben zweier junger Männer und in letzter Zeit war es besonders schlimm gekommen. Sie selbst litt dabei unweigerlich immer mit.

  • Maximian nickte und holte tief Luft. Sein Herz weigerte sich immer noch zu glauben, auch wenn der Verstand glasklar war. Und seine Mutter sah ihn nicht mehr an, das war Zeugnis der Wahrheit genug, denn nur in den seltesten Fällen hatte sie es nicht mehr gewagt, ihm ins Gesicht zu blicken, obgleich sie keine Schuld traf.
    Er wusste nicht mehr ein noch aus und es schien ihm, als würde er schwer und fest an dem Korbsessel kleben.


    "Was sollte ich deiner Meinung nach jetzt tun?"

  • Eine gute Frage, die nicht leicht zu beantworten war. Valeria war zusammen mit Livianus zu ihrer Hochzeit erschienen und sie wohnte bei ihm, wodurch sie der ganze Sache schon etwas offizielles gaben. Es wäre besser wenn Maximian das alles nicht auch noch heute erfuhr, nachdem er schon so viel anderes verarbeiten musste.


    "Versuch nicht ständig nur an das zu denken, was du gerade erfahren hast. Erhol dich in den nächsten Tagen ein wenig, unternimm etwas Schönes und warte etwas, solltest du mit Valeria sprechen wollen."


    Ja es war sicher besser wenn er nicht gleich mit Valeria sprach, zum Glück war sie nicht in Mogontiacum.

  • Maximian lächelte bitter, vielleicht auch ein wenig verärchtlich. Nicht wegen seiner Mutter, aber wegen dem Vorschlag, den sie ihm unterbreitete. Er wusste im Moment wirklich nicht, wie er nicht daran denken sollte.


    Trotzdem nickte er mit seinem Kopf, der schwer wie Blei war, und stand mit mechanischen Bewegungen auf. Die Knochen und Gelenke fühlten sich steif an.


    "Ich bin müde. Ich werde...", begann er, aber er wusste nicht genau, was er jetzt tun würde. "Vielleicht noch etwas trinken und dann schlafen. Die Reise war... sie war anstrengend."


    Er ging zu seiner Mutter und küsste sie auf die Stirn, ohne sie anzusehen. Dann drehte er sich herum und schritt zur Tür ihres Cubiculums, legte die Hand an die Klinke und wartete.


    "Lasst mich schlafen, solang wie ich das Cubiculum nicht von allein verlasse."


    Er nickte und verließ dann das Zimmer, ohne irgendeine Antwort abzuwarten. Sein Benehmen war damit zwar hundsmieserabel, aber seine Mutter wusste, dass es nicht gegen sie ging.

  • Sie sah Lucius stumm hinter her, sie würde seinen Wunsch respektieren und einem Sklaven auftragen ihm noch etwas zu Trinken zu bringen. Obwohl sie verstehen konnte, dass er nach allem was gewesen war nun allein sein und Ruhe haben wollte, fragte sie sich, ob sie etwas gesagt hatte, dass ihn veranlasst hatte genau in diesem Moment in sein Zimmer zu gehen.

  • .


    Bevor er diesmal klopfte, kratzte sich Marcus den beinahe schon kahlen Kopf. Vielleicht hatte die Herrin ja auch angeordnet, dass sie ungestört sein wollte? Hm, machte er seufzend und gestand sich ein, dass er sich an nichts dergleichen erinnern konnte.
    Also klopte er und trat ins Cubiculum der Hausherrin.


    "Verzeiht die Störung, Herrin. Ein gewisser Flavius Carius erwartet euch im Atrium. Er ist wohl der Mosaikleger, der schon erwartet wurde. Dein Gatte sagte mir, dass die Absprache mit ihm deinen Obligenheiten angehört."

  • Iulia sah den alten Marcus überrascht und danach mißbilligend an, dass er einfach so ohne eine Auffordung abzuwarten ihr Cubiculum betreten hatte...Zum Glück hatte sie sich gerade nur mit der Buchführung über die Ausgaben des Haushalts befassen wollen.


    "Ahja der erwartete Mosaikleger.Richte ihm aus, dass ich gleich zu ihm kommen werde und warte beim nächsten Mal bitte, bis ich dich hereinbete."

  • Meridius hatte diesen Abend noch viel zu tun gehabt. Er saß lange in seinem Officium und schrieb noch Briefe bis zur bitteren Neige. Dann legte er diese zur Seite, löschte das Licht und macht sich auf den Weg zu seiner Unterkunft. Seit der Hochzeit pflegten er und Iulia getrennt zu schlafen. Zum einen, weil er häufig bis spät in die Nacht zu arbeiten hatte, zum anderen, weil er auch oft früh morgens das Bett verließ und im Grunde keine Notwendigkeit bestand, dass Iulia aus derlei Gründen jedesmal geweckt werden musste.


    Als er ihr Zimmer passierte, blieb er stehen und starrte im Schein der Öllampe auf die Türe. Er war lange nicht mehr hier gewesen. Und die ehelichen Pflichten waren auch schon lange nicht mehr erledigt worden. Hatte die Arbeit seine Leidenschaft so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass er keinen regelmäßigen Sex mehr hatte? Er schüttelte den Kopf. Und spürte, wie ihn das Verlangen überkam, gerade jetzt etwas dagegen zu tun. Ob Iulia schon schlief? Oder noch wach lag? Ein Versuch war es wert.


    Er trat an die Türe, klopfte kurz an und trat dann in das Zimmer hinein.

  • Im Begriff langsam in das Reich des Schlafes hinüberzudämmern, wurde Iulia von einem Klopfen zurück gehalten. War etwas passiert oder war es Meridius? Was war wahrscheinlicher? Im Grunde immer noch, dass es Meridius war auch wenn es länger her war, dass er das letzte Mal hier gewesen war. Ihrer Meinung nach schon etwas zu lange. Außerdem hatte sie ihn vorher nicht in sein Zimmer gehen hören. Sie setzte sich im Bett auf, darum bemüht möglichst einen großen Teil ihres Körpers unter der warmen Bettdecke zu lassen und sah zur Tür hinüber. Im leicht flackernden Licht einer Öllampe konnte sie Meridius Gesicht erkennen.


    "Nächtliche Besucher sollten einen guten Grund haben." neckte sie ihn, damit er wusste, dass sie wach war, denn soweit reichte das Licht der Lampe sicherlich nicht.

  • Sie war also noch wach. Ihre Stimme war neckisch, aber auch verschlafen, wie er fand, offensichtlich hatte sie sich schon zur Ruhe begeben und da keine Öllampe mehr brannte, hatte sie womöglich schon geschlafen. Dennoch trat er näher.


    "Du hast schon geschlafen?"


    Viel mehr sprach er nicht.

  • "Nein, ich habe noch wach gelegen und versucht einzuschlafen. Du hast mich also nicht geweckt"


    Wollte Meridius ihr etwas sagen oder mit ihr schlafen. Im schwachen Licht der Öllampe waren haupsächlich seine markanteren Gesichtszüge zu erkennen, insofern ließ sich darin nur schwer etwas ablesen. Den Augenblick, der Spannung in dem beides möglich war zu spüren, während sie ruhig und abwartend im Bett verharrte, war angenehm.

  • Er nickte und kam dann näher an das Bett, bis er schließlich vor ihr stand und die Öllampe dann auf dem Tischchen neben dem Bett abstellte.


    "Wie war Dein Tag heute?"


    Herrschaftszeiten, was redete er da. Im Grunde war er ja wegen etwas anderem gekommen, doch wie es schien war er vor lauter Arbeit aus der Übung und wusste schon gar nicht mehr, wie man seine eigene Gemahlin flach legte. In jedem Bordell wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen, auch wenn Meridius diesbezüglich nur auf Erfahrungen aus seiner Jugendzeit zurückgreifen konnte. Er schmunzelte.


    "Ich dachte, ich schau mal bei Dir vorbei.
    Ich hatte Sehnsucht nach Deiner Nähe..."


    drückte er sich dann doch noch eleganter aus.

  • Aha dann war er also doch nicht hier weil er ihr mitteilen wollte, dass in der Küche ein Feuer ausgebrochen war oder etwas ähnlich haarsträubendes passiert war. Obwohl er nur vor ihrem Bett stand, war die Situation eindeutig und sie spürte eine gewisse Scheu davor. Wenn er nicht einfach nur so dagestanden hätte, wäre es sicher einfacher gewesen.Aber es war ihr Schlafzimmer und ihr Bett und sie hatte das Gefühl, sie sollte ihm etwas entgegen kommen. Und sie sehnte sich nach seiner Aufmerksamkeit.


    "Ja,die habe ich auch."


    Einen Moment schaute sie ihn an. Dann vergas sie die Bettdecke und kniete sich im Bett hin. Ihre Arme legte sie vorsichtig um ihn, während sie ihn auf den Mund küsste. Die Scheu hatte sie überwunden.

  • Sie richtete sich in ihrem Bett auf, legte ihren Arm um seinen Hals und zog sich zu einem Kuss an ihn heran. Ihre Zunge war feucht und warm und ihr Atem strich über sein Gesicht. Wie lange hatte er sich dieser Leidenschaft nun schon nicht mehr hingegeben? Es war deffinitiv zu lange gewesen. Behutsam erwiderte er ihe Küsse, zog sie näher an sich heran, packte sie mit seiner rechten Hand im Nacken, um ihren Kopf besser führen zu können.


    In einem der wenigen Momente, in denen er noch Luft zu holen vermochte, stieß er ein paar Worte von sich, sagte "Iulia", "Oh, Iulia", gab zu verstehen, wie sehr er es genoß. Sich mit seinen Knien auf das Bett zu begeben, seine Tunika zu lösen, die ihre zu raffen war eines.

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