[Rhenus] - Rundreise des Legatus Augusti Pro Praetore Decimus Meridius durch die Provinz I

  • Meridius hatte sich bereits am frühen Morgen am Hafen von Mogontiacum eingefunden. Die Hafenarbeiter waren bereits dabei die letzten Gepäckstücke, sowie Proviant, Pferde und sonstige Ausrüstungsgegenstände an Bord der Schiffe zu verstauen. Es war ein gewaltiges Kommen und Gehen, überall gab es noch etwas zu erledigen, noch etwas zu besprechen.


    Nachdem er einen Blick zum Himmel geworfen hatte um das Wetter einzuschätzen schweiften seine Augen über den Rhenus. Breit und gemächlich floss der Fluss vor sich hin. Er hatte sich sagen lassen, dass dies nicht überall so sein würde und dass es einige Stromschnellen und Untiefen geben würde.


    Ein Blick auf die Wachstafel seines Quaestor verdeutlichte ihm nocheinmal, was in den nächsten Tagen alles auf ihn zukommen würde.


      [*]Beginn der Reise
      [*]Confluentes - Stadtverwaltung / ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (28.5.2006/103 n.Chr.)
      [*]Confluentes - Ala II Numidia / PRIDIE KAL IUN DCCCLVI A.U.C. (31.5.2006/103 n.Chr.)
      [*]Bonna - Stadtverwaltung / ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLVI A.U.C. (2.6.2006/103 n.Chr.)
      [*]Colonia Claudia Ara Agrippinensium - Stadtverwaltung / ANTE DIEM III NON IUN DCCCLVI A.U.C. (3.6.2006/103 n.Chr.)
      [*]Colonia Claudia Ara Agrippinensium - Legio IX Hispana / NON IUN DCCCLVI A.U.C. (5.6.2006/103 n.Chr.)
      [*]Colonia Claudia Ara Agrippinensium - Classis Germanica / ANTE DIEM VI ID IUN DCCCLVI A.U.C. (8.6.2006/103 n.Chr.)
      [*]Novaesium - Stadtverwaltung und Castellum / ANTE DIEM V ID IUN DCCCLVI A.U.C. (9.6.2006/103 n.Chr.)
      [*]Vetera - Stadtverwaltung und Castellum
      [*]Ulpia Noviomagus - Stadtverwaltung und Castellum

  • Er klappte die Wachstafel wieder zusammen und reichte sie einem Adjudanten. Dann sah er die Straße hinauf und wartete darauf, dass Dio von der Regia kommend eintreffen würde. Der alte Scriba hatte sich nicht erfreut gezeigt, dass er die Reise mitmachen sollte, doch Meridius hatte keine Widerrede zugelassen. Er brauchte seinen Scriba bei sich.


    Als Mitreisende waren vorgesehen:



    Iulia hatte er überredet doch nicht mitzukommen. Der erste Teil der Reise würde ihn sowieso nur flussabwärts bringen und viel Zeit für etwaige Sehenswürdigkeiten hatte er ohnehin nicht. Die erste Reise diente dazu um einen groben Überblick über die Provinz und den Zustand der unterschiedlichen Städte zu erhalten. Für weitere Reisen, auf welchen man sich mehr Zeit lassen konnte, würde es noch mehr Gelegenheiten geben.


    Sim-Off:

    Wäre nett, wenn alle mitmachen könnten. Der Wachoffizier darf gerne von Raeticus gesimmt werden, wenn er Lust hat. Ansonsten, falls ihr noch offenen Threads habt: Das macht nichts, ich werde es auch nicht verhindern können, verschiedene Zeitebenen zu bedienen. Wer momentan verhindert ist, steigt halt später dazu, wer später weg muss, macht dafür am Anfang intensiver mit.

  • [Blockierte Grafik: http://img164.imageshack.us/img164/5081/ship3tr.jpg]


    Das Flaggschiff lag an der Pier und als Meridius über den Steg an Deck des Schiffes ging, salutierte der zuständige Offizier und gab ihm einen ersten Bericht über den Stand der Dinge. Die weiteren Schiffe waren so gut wie beladen, die leichtgängigen Liburnen würden sie unterstützen, falls es Probleme geben würde. Die Pferde und sonstigen Dinge waren auf die zwei Frachtschiffe verteilt worden. Man würde versuchen die Etappen immer so zu fahren, dass in den Zielhäfen übernachtet werden könnte, so dass die Schiffe wirklich nur zum Reisen dienten. Niemand würde auch nur eine Nacht an Bord verbringen müssen. Meridius nickte zufrieden und trat dann an die Reling.


    Sim-Off:

    @ Pictor: Wenn Du Lust hast, nur zu! Gilt auch für andere Flottenmenschen.

  • Herodes, der heute extra früher aufgestanden war als sonst, ritt mit seinem Pferd zum Hafen. Normalerweise ritt Herodes nie in der Stadt, mit seinem Pferd, doch da die Strassen noch recht leer war und er unter Zeitdruck stand, machte er heute mal eine Ausnahme. Als er endlich am Hafen ankam, ging er sofort zu einer der Frachtschiffe, damit sein Pferd auch verstaut werden konnte.


    Nun sah er Meridius, der noch die letzten Anweisungen gab, Herodes ging auf ihn zu. "Salve, Meridius. Wie ich sehe, bin ich mit einer der ersten, die hier sind." Herodes salutierte zwar nicht, aber er gehörte ja auch nicht zur Armee. "In den Städten war vor einigen Tagen recht viel los gewesen, alle sind sie aufgeregt und erfreut, dass du sie Besuchen wirst." sagte Herodes weiter.

  • "Salve, Herodes!"


    Meridius grüßte den jungen Mann, als dieser ebenfalls das Schiff betrat und sich neben den Legaten an die Reling des Schiffes stellte. Der Morgen war immer noch frisch und vom Rhenus her wehte ein frischer Wind in die Stadt hinein.


    "Nun, ich selbst weiß auch nicht, was alles auf mich zukommen wird. Eine solche Reise hatte ich bisher noch nie angetreten und es unterscheidet sich schon gewaltig von einem Feldzug. Es wird wohl ein Marathon an Empfängen und Gesprächen sein. Ich kann auf dieser Reise jede Entlastung gebrauchen, die sich bietet."

  • Herodes musste lächeln, als Meridius den Vergleich mit einem Feldzug machte. "Ja, ein Feldzug ist wahrlich was anderes." bestätigte Herodes. "Aber auch diese 'Schlacht' wirst du überstehen." sagte Herodes weiter. Herodes schaute zum Himmel und hoffte, dass die römischen Götter das Wetter heute noch etwas besser werden lassen würde.

  • Meridius blickte zu dem jungen Mann und studierte seinen Gesichtsausdruck.


    "Warst Du bei den Truppen?"


    Er hatte davon gesprochen, dass ein Feldzug etwas anderes war. Herodes tat so, als wüsste er, von was er redete. Meridius musste sich eingestehen, dass er von dem Mann wenig wusste.


    Wusste er überhaupt viel von seinen Angestellten? Es gab eine Menge zu tun. Auch bei der Legio II gab es eine Unmenge an Offizieren, die er auf der Straße in Zivil nicht einmal erkennen würde.

  • Herodes blickte ernst zu Meridius, als er die Frage hörte. "Weißt du Meridius, damals in Athenae diente ich nicht immer als Cursor. Ich habe ja damals auch den Sohn meines Herren trainiert, er dient glaub ich heute bei der Legion, wo weiß ich aber nicht." Herodes machte eine kurze Pause und lachte kurz. "Davor war ich auch Soldat,..." Herodes schaute zum Frachtschiff, wo sein Pferd untergebracht war. "Wenn du mein Pferd untersuchen würdest, dann wirst du meine Gladii sehen, die habe ich von meinen alten Herren geschenkt bekommen, für meine gute Dienste."

  • Meridius erinnerte sich an das Gespräch in seinem Officium. Herodes war bei einem Römer in Athen in Diensten gestanden. Dass er jedoch Soldaten gewesen war, wusste er bisher nicht. Sollte er nachfragen? Bei den römischen Truppen konnte er nicht gewesen sein, und alles andere ging ihn auch nicht wirklich etwas an. Vermutlich war er Söldner gewesen. Söldner eines reichen römischen Gutsherren, der seine Ländereien, gegen Banditen, Aufständische und Sklaven, sowie sein Leben gegen Meuchelmörder seiner Feinde verteidigen wollte. Es erschien ihm fast unglaublich. Aber Herodes musste in seinem kurzen Leben viel erlebt haben.


    "Du scheinst viel erlebt zu haben, Herodes."


    antwortet er nur knapp und lächelte dann.


    "Ich will gar nicht alles so genau wissen. Es reicht, wenn ich weiß, dass Du loayal und zuverlässig bist. Und dazu auch verschwiegen. Dann verstehen wir uns."

  • Triearchus Rufus war schon früh aufgestanden, um die Arbeiten auf dem Flaggschiff zu beaufsichtigen. Zufrieden nickte er den Nautae zu und erblickte den Legatus, den er militärisch grüßte.


    "Salve, Legatus. Ich hoffe, derzeit ist alles zu deiner Zufriedenheit..."

  • Endlich begann die Rundreise Meridius'. Sorgsam hatte ich all mein Schreibutensil in Kisten verstaut, um sie an Bord des Flaggschiffs nutzen zu können. Noch einmal küsste ich die kleine hölzerne Figur, die meine Liebste Nadia darstellte. Sorgsam verstaute ich sie in einer Seitentasche und machte mich auf zum Kai.
    Überall herrschte reger Trubel und ich musste mir den Weg mühsam durch die Menschenmasse, die zum Kai geströmt war, bahnen. Sie wollten einen letzten Blick auf ihren Legaten erhaschen, bevor er abreiste. Grinsend kam ich auf den Kai und blickte zum Himmel. Er war blau und nur hie und da zeigten sich Wattewolken. Der Legatus befand sich gerade im Gespräch mit dem Kapitän und Herodes, sodass ich mich nur unauffällig näherte und leicht auf Abstand blieb. Wenn der Legatus meine Dienste benötigte, würde er mich schon zu sich rufen.

  • Sim-Off:

    Hrhr, jetzt fährt die Classis sämtliche Geschütze auf 8)


    Tiberius war ebenfalls an Bord, um die militärische Abteilung zu beaufsichtigen. Er hatte schon früh am Morgen die Wachmannschaft, bestehend aus zwanzig Nautae, auf dem Achterdeck antreten lassen, um ihre Paradeuniformen zu inspizieren.


    Hm...gut. Nauta Quintus, stramm stehen oder es setzt was!


    Grimmig ging er die Reihe ab und zog hie und da noch einen Riemen etwas straffer. Doch insgesamt konnte sich die Wachmannschaft sehen lassen.

  • "Ja das Stimmt Meridius..." Herodes war froh, dass Meridius nicht weiter nach seiner Vergangenheit fragte. Schließlich wollte er sein altes Leben ablegen und hier in Germanien ein neues beginnen. "... du kannst dir meiner Loyalität gewiss sein. Wenn es drauf ankommen würde, würde ich auch für dich kämpfen." sagte Herodes in einen etwas ernsteren Ton. Herodes wusste, dass er kämpfen konnte und dafür trainierte er auch fast jeden Tag. Was man seinem Körper auch ansehen konnte.


    Nun sah Herodes, wie Strabo sich näherte und auf abstand blieb. Keiner traute sich anscheinend so locker mit Meridius zu reden, wie Herodes. Vielleicht lag es daran, dass Herodes als Bürger zu Meridius kam und nur einen Job suchte, während die anderen alle bei der Behörde arbeiten. "Salve Strabo,.. schön dich zu sehen." sagte Herodes freundlich.

  • Zitat

    Original von Publius Terentius Pictor
    Triearchus Rufus war schon früh aufgestanden, um die Arbeiten auf dem Flaggschiff zu beaufsichtigen. Zufrieden nickte er den Nautae zu und erblickte den Legatus, den er militärisch grüßte.


    "Salve, Legatus. Ich hoffe, derzeit ist alles zu deiner Zufriedenheit..."


    Meridius nickte dem Trierarchus zu.


    "Es ist alles Bestens.
    Sobald alle an Bord sind, können wir ablegen."


    Er sah kurz über das Deck und erkannte, dass inzwischen auch der Quaestor, sein Scriba und der Grieche eingetroffen waren. Dann warf er noch einmal einen Blick über die Menschen, welche unten im Hafen standen. Iulia konnte er nicht ausfindig machen, folglich hatte sie es doch vorgezogen, nicht mehr in den Hafen zu kommen, um dem Schiff bei der Abfahrt zu zu sehen.


    "Wir können ablegen."


    meinte er zu dem Kommandeur des Schiffes und wechselte auf die andere Seite um auf den Rhenus hinauszusehen.

  • "Sehr wohl, Legatus."


    Der Nauarchus drehte sich um und ging zur Rudermannschaft herüber.


    "Riemen fassen! Riemen heraus!"


    Die Ruderriemen wurden aus dem Boot heraus ins Wasser gelegt. Die Helfer an den Pollern warfen die Seile zu den Matrosen aufs Deck und winkten zum Abschied. Nachdem auch der letzte Anker gelichtet worden war, gab Rufus den Befehl zum Rudern.
    Erst langsam und gemächlich, dann schneller werdend, gab der Taktmeister den Rhythmus der Ruderer vor. Schnaufend legten sie sich in die Riemen und ließen das Schiff langsam zur Flussmitte driften.

  • Das Schiff legte langsam ab und Meridius sah den Männern bei der Arbeit zu. Gekonnt manövrierten sie den großen Koloss aus Holz in die gewünschte Richtung. Alles sehr langsam zwar, wenn man es mit der Legion oder der Ala verglich, doch die Dimensionen waren ganz andere. Gemächlich nahmen sie Fahrt auf, die Distanz zwischen Schiff und Hafenkai wurde schrittweise größer. Er hatte schon einige Seefahrten in seinem Leben begangen, doch diese Fahrt auf dem Rhenus war neu. Und sie war die Fahrt eines Legatus Augusti Pro Praetore. Die Vorzeichen waren ganz andere...

  • Zitat

    Original von Herodes
    "Ja das Stimmt Meridius..." Herodes war froh, dass Meridius nicht weiter nach seiner Vergangenheit fragte. Schließlich wollte er sein altes Leben ablegen und hier in Germanien ein neues beginnen. "... du kannst dir meiner Loyalität gewiss sein. Wenn es drauf ankommen würde, würde ich auch für dich kämpfen." sagte Herodes in einen etwas ernsteren Ton. Herodes wusste, dass er kämpfen konnte und dafür trainierte er auch fast jeden Tag. Was man seinem Körper auch ansehen konnte.


    Nun sah Herodes, wie Strabo sich näherte und auf abstand blieb. Keiner traute sich anscheinend so locker mit Meridius zu reden, wie Herodes. Vielleicht lag es daran, dass Herodes als Bürger zu Meridius kam und nur einen Job suchte, während die anderen alle bei der Behörde arbeiten. "Salve Strabo,.. schön dich zu sehen." sagte Herodes freundlich.


    "Salve, Herodes... gut, dich zu sehen. Ein vertrautes Gesicht mehr auf der Reise.", erwiderte ich lächelnd.


    Endlich legte das Schiff langsam ab und nahm Fahrt auf dem Rhenus. Eine warme Brise kam über das Deck und umspielte mein Gesicht. So nun würde ich Germanien erleben. Es würde sicherlich eine schöne Erfahrung werden.
    Ich trat näher an Meridius heran.


    "Ich bin noch nie auf dem Rhenus gefahren. Ist das Gebiet drumherum völlig sicher?"

  • Meridius wurde von der Seite angesprochen, wandte den Blick vom anderen Ufer des Rhenus und erkannte in dem Mann den Quaestor.


    "Völlige Sicherheit gibt es nicht eimal in Rom."


    Er schmunzelte.


    "Doch ich gehe davon aus, dass wir in diesem Moment auf diesem Schiff mindestens genau so sicher sind, wie der Kaiser im Kreis seiner Praetorianer. Niemand garantiert, dass diese ihn nicht einfach ermorden. Niemand garantiert, dass uns die Matrosen nicht einfach über Bord schmeißen..."


    Er lachte und sah den Quaestor dabei grinsend an.


    "Aber Spaß bei Seite. Unsere Seite des Rhenus ist sicher. Auf dem Rhenus selbst fahren die Schiffe der Flotte und auf der anderen Seite sitzen in Küstennähe nur Verbündete. Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen."

  • Ich blickte schließlich grinsend auf den Fluss hinaus.


    "Nun gut, dann will ich dir das mal glauben. Doch es wird Germanien sicherlich nicht gut tun, wenn der Legatus Augusti Pro Praetore auf einer Rundreise plötzlich ermordet wird oder in ein Gefecht gerät. Aber ich denke, die Wachmannschaft wird schon dafür sorgen, dass hier alles sicher abläuft.
    Ansonsten würde ich mir noch mehr Sorgen um dich machen. Ich denke jedoch, dass die Reise durchaus angenehm für dich sein wird."

  • Meridius blickte auf den FLUSS. Ein Fischerboot lag ihn der Nähe, die Besatzung starrte auf das Kampfschiff der römischen Flotte.


    "Ermordet werden kann man überall, Quaestor."


    antwortete er nur knapp und trocken. Die Erinnerung an das versuchte Attentat dieser Peregrina kam ihm wieder in den Sinn. Doch es gab zu einer Befürchtung keinen Anlass. Warum auch? Nur weil er auf einem Schiff der Flotte unterwegs war, statt mit der Legionsreiterei auf einer Heeresstraße? Er konnte ja schlecht die ganze Zeit mit einer kompletten Legion durch die Gegend ziehen. Und aus dem Nichts konnte eine kampftaugliche Flotte auf dem Rhenus nicht auftauchen.

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