Da ich ja ein neugieriger Mensch bin und nicht dumm sterben möchte mal wieder eine Frage: Hier im IR egal um welche Bau oder Instandsetzungsmaßnahme es geht, es wird immer die Legion gefragt. Ich weiß zwar das die Legion unbestritten viel baute, wie Straßen, Brücken etc. aber alle diese Sachen haben ja einen militärischen Nutzen und damit auch einen Nutzen für di Legion. Hier aber sollen sie Dächer reparieren und bauen sie Theater.
Was das im echten Rom auch so? Und was machten dann die armen Menschen bei denen keine Legion stationiert war?
Die Legion und das Bauen
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Das war im echten Leben auch so, ja. Wenn du die Artikel in der Wiki zu den einzelnen Legionen durchliest, so wirst du sehen, dass immer wieder geschrieben steht, die Legion sei hier stationiert und habe dort und da und sonst wo noch Bauhilfe geleistet. Das heisst, dass Abteilungen der Legiones an ganz verschiedenen Orten untergebracht waren und nicht immer unbedingt die ganze Legion am selben Ort schmorte.
Ausserdem war die Legion die einzige Möglichkeit z.B. Ziegel in riesigen Mengen zu erhalten.
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Hmm gut also wartete man immer mit den Baumaßnahmen bis endlich die Legion da war? Finde ich doch irgendwie recht ineffizient
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Original von Appius Terentius Cyprianus
Da ich ja ein neugieriger Mensch bin und nicht dumm sterben möchte mal wieder eine Frage: Hier im IR egal um welche Bau oder Instandsetzungsmaßnahme es geht, es wird immer die Legion gefragt. Ich weiß zwar das die Legion unbestritten viel baute, wie Straßen, Brücken etc. aber alle diese Sachen haben ja einen militärischen Nutzen und damit auch einen Nutzen für di Legion. Hier aber sollen sie Dächer reparieren und bauen sie Theater.
Was das im echten Rom auch so? Und was machten dann die armen Menschen bei denen keine Legion stationiert war?Naja, hier bauen sie schon Theater, aber nicht aus Spaß an der Freude, sondern in erster Linie für ihre eigenen Soldaten. Es gab zahlreiche kleinere Standlager auch von Hilfstruppenteilen, in deren Nähe ein Theater stand, wobei die weitaus kleiner und aus Holz gebaut sein konnten.
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Nein, man konnte darauf zählen, dass die Legion dasein würde, denn ohne die Legion war kein grösseres Bauwerk möglich
Bauen ist die Hauptfreizeitbeschäftigung der Legion im Frieden. Nicht Üben, sondern Bauen!!
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Original von Lucius Annaeus Florus
Nein, man konnte darauf zählen, dass die Legion dasein würde, denn ohne die Legion war kein grösseres Bauwerk möglichBauen ist die Hauptfreizeitbeschäftigung der Legion im Frieden. Nicht Üben, sondern Bauen!!
Hmm verstehe, auch wenn es komisch ist für eine militärische Einheit zu bauen anstatt weiter an ihrer Kampfkraft zu feilen aber gut denke da wahrscheinlich zu modern
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Naja, man muss sich ja auch überlegen, dass zu der Zeit, zu der wir spielen, zwar Konflikte existieren, aber noch kein Tausendfrontenkrieg wie gegen Ende der Kaiserzeit - das heisst, man schickt die Soldaten schon deswegen bauen, damit sie was zu tun haben, Lagerkoller wegen täglich wiederholter Routine vermieden wird und es den Offizieren damit deutlich leichter fällt, die ganze Meute unter Kontrolle zu halten
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Trotzdem wird täglich exerziert. Es ist jetzt nicht so, dass die Centuriones ihre Jungs nicht über den Platz hetzen würden. Probati sind zweimal am Tag fällig, ausgebildete Legionäre im Allgemeinfall immer noch einmal. Einzige Soldaten die freigestellt werden, brauchen nicht antanzen.
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Original von Maximus Decimus Meridius
Trotzdem wird täglich exerziert. Es ist jetzt nicht so, dass die Centuriones ihre Jungs nicht über den Platz hetzen würden. Probati sind zweimal am Tag fällig, ausgebildete Legionäre im Allgemeinfall immer noch einmal. Einzige Soldaten die freigestellt werden, brauchen nicht antanzen.Hmm also kann man daraus schließen das es dann spezielle Baukolonnen gab? Denn wie gesagt es hätte die Kampfkraft doch wohl leicht gesenkt wenn plötzlich alle Bauarbeiter spielen würde...*g*
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Es würde mich mal interessieren, inwiefern auch die CU von Baumaßnahmen betroffen gewesen ist. Hier im IR wurde sie ja zum Kanalbau herangezogen, wobei ich Nepos und einige Kameraden hab knurren lassen. Kaiser Didius Julianus brachte bspw. die Prätorianer gegen sich auf, indem er sie für Schanzarbeiten heranziehen wollte.
Die Stadtkohorten sind vom Ansehen ja nicht so renommiert wie die Prätorianer, aber dafür sind sie meines Wissens auch nicht wirklich Teil der Römischen Armee. Weiß da jemanden was genaueres, sowohl IR als auch historisch? -
Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Hmm verstehe, auch wenn es komisch ist für eine militärische Einheit zu bauen anstatt weiter an ihrer Kampfkraft zu feilen aber gut denke da wahrscheinlich zu modernWarum sollte gerade schwere körperliche Arbeit nicht der Stärkung der Kampfkraft dienen ?
Über längere Zeit immer Ziegel schleppen und verbauen ist ein gutes Konditionstraining, daher denke ich, es ist viel besser die Miles mal ein paar Tage schuften zu lassen, anstatt sich irgendwelche komischen Übungen auszudenken.Mir kommt dabei gerade so Bilder der deutschen Fussballnationalmannschaft und Klinsis "neue" Konditionstrainer aus den USA. Laufen mit einem schweren schlittenartigen Konstrukt, das kannten schon die Pyramidenbauer.
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Original von Marcus Decimus Nepos
Es würde mich mal interessieren, inwiefern auch die CU von Baumaßnahmen betroffen gewesen ist. Hier im IR wurde sie ja zum Kanalbau herangezogen, wobei ich Nepos und einige Kameraden hab knurren lassen. Kaiser Didius Julianus brachte bspw. die Prätorianer gegen sich auf, indem er sie für Schanzarbeiten heranziehen wollte.
Die Stadtkohorten sind vom Ansehen ja nicht so renommiert wie die Prätorianer, aber dafür sind sie meines Wissens auch nicht wirklich Teil der Römischen Armee. Weiß da jemanden was genaueres, sowohl IR als auch historisch?
Genaues ist schwer zu sagen, da über die Stadtkohorten nur sehr wenig archäologisches oder schriftliches Material existiert. Rom ist seit seiner Gründung permanent besiedelt gewesen und wurde immer wieder umgebaut und verändert. Die Wahrscheinlichkeit, noch Ziegelstempel oder eindeutige Baumerkmale zu finden, die auf die Tätigkeit der Urbanianer schließen lassen ist verschwindend gering. Direkt bekannt ist mir nichts. Auch im Umfeld der Stadt ist es nicht einfach, direkt solche Spuren zu entdecken.Aber rein praktisch spricht nichts dagegen, davon auszugehen, dass die Stadtcohorten für die Instandhaltung und den Neubau von Straßen, Brücken, Aquädukten und der Stadtmauer Roms eingesetzt wurden. Andersherum ist es eher unwahrscheinlich, dass man für solche Maßnahmen große Mengen von anderen Arbeitskräften einsetzte und zeitgleich die Soldaten anders beschäftigne musste. Belegen kann ich es aber nicht.
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Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
Warum sollte gerade schwere körperliche Arbeit nicht der Stärkung der Kampfkraft dienen ?
Über längere Zeit immer Ziegel schleppen und verbauen ist ein gutes Konditionstraining, daher denke ich, es ist viel besser die Miles mal ein paar Tage schuften zu lassen, anstatt sich irgendwelche komischen Übungen auszudenken.Mir kommt dabei gerade so Bilder der deutschen Fussballnationalmannschaft und Klinsis "neue" Konditionstrainer aus den USA. Laufen mit einem schweren schlittenartigen Konstrukt, das kannten schon die Pyramidenbauer.
Konditionstraining ist nicht gleich Kampfkraft. Die Kampfkraft einer Einheit ist die Summe der Sachen, welche eine Eiheit zu dem machen was sie ist.
Ich vergleiche es jetzt mal mit dem Preußischen Heer im 18 Jahrhundert. Die Preußen konnten durch hartes Training ihre Gewehre schneller laden und abfeuern als andere Staaten. Die Schussfrequenz lag also höher. Wenn man jetzt sagen würde: Ok Leute wir haben gerade kein Krieg also üben ist essig sondern Kirchen bauen ist angesagt" wäre diese Schussfrequenz kaum zu halten gewesen.Sicher Rom hatte keine Schusswaffen aber ich hoffe es ist klar worauf ich hinaus will: Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, das auch in Freidenszeiten ganze Legionen zum Bau geschickt worden sind. Einzelne Centurien vielleicht oder meinetwgen sogar ne Cohorte, aber ca. 6000 Mann ja wohl kaum. Deshalb szand ja in einem meiner Beiträge auch die Frage nach ner "Pioniereinheit" (Wenn ich das jetzt mal so nennen darf)
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Gerade weil es im alten Rom keine Schusswaffen gab, kommt der Kondition ein sehr wichtiger Punkt in der Kampfkraft zu gute. Denn wenn du ohne Schusswaffen kämpfst, musst du den Gegner mit deiner Körperkraft besiegen : Du must dein Pilum werfen, dein Scutum hochhalten und immer wieder dein Gladius in den Gegner stechen.
Und das solange, bis der Gegner geschlagen ist... und auch nach einem 20 Meilen marsch mit 30 Kg Gepäck auf dem Rücken.
Es nützt dir da nichts, wenn du schön kämpfen kannst, oder einfach besonders stark bist... denn wenn du nach 10 Minuten dein Scutum nicht mehr halten kannst, dein Gladiusarm sich nicht mehr bewegen will, dann bist du kurzdarauf tot.
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Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
Gerade weil es im alten Rom keine Schusswaffen gab, kommt der Kondition ein sehr wichtiger Punkt in der Kampfkraft zu gute. Denn wenn du ohne Schusswaffen kämpfst, musst du den Gegner mit deiner Körperkraft besiegen : Du must dein Pilum werfen, dein Scutum hochhalten und immer wieder dein Gladius in den Gegner stechen.Und das solange, bis der Gegner geschlagen ist... und auch nach einem 20 Meilen marsch mit 30 Kg Gepäck auf dem Rücken.
Es nützt dir da nichts, wenn du schön kämpfen kannst, oder einfach besonders stark bist... denn wenn du nach 10 Minuten dein Scutum nicht mehr halten kannst, dein Gladiusarm sich nicht mehr bewegen will, dann bist du kurzdarauf tot.
Gut dem Argument kann ich folgen, aber deshalb die ganze Legion auf den Bau zu schicken? Also ich weiß nicht finde ich einfach unglaubwürdig aber gut vielleicht "spinnten" die römer wirklich
Zumal auch die ganze Technik muß ja geübt werden: Also Formationen usw. -
Ich bin kein Historiker, nur ein Spieler, der sich gedanken macht, wie er seine Miles fit für die Schlacht machen würde, daher würde ich es so machen :
Bei einem Bau ist nicht die ganze Legion permanent dabei, abgesehen von einigen Spezialisten, welche heutigen Ingeniueren entsprechen. Stattdessen würde ich abwechselnd jede Kohorte einsetzen. Den Bau eben als Konditionseinheit in den Übungsplan verwenden.
Wie lange so ein Einsatz ist und wie viele Kohorten ich da verwende, hinge von natürlich von Umfang der Bauarbeiten und Distanz zum Stammcastellum ab.Muss nur die Strasse von der Stadt zum Castellum gebbaut werden, setz ich nur eine Kohorte ein, und wechsel fast täglich durch. Geht es um die Befestigung des Castellums oder der Stadt, oder um ein wichtiges Aquaedukt, setze ich eben mehr Kohorten ein um schneller fertig zu werden.
Und wenn das Projekt recht weit entfernt ist, ist der Einsatz der einzelnen Kohorten länger, damit ich die Zeitverluste für den Marsch gering halte. Natürlich müsste ich dann auch mehr Soldaten der Baueinheit für die Bewachung einplanen, als wenn die Bauarbeiten im Schatten des Castellums stattfinden. -
Eine ganze Legion auf einer einzelnen Baustelle macht sowieso keinen Sinn. Die Einheit wurde in Untergruppen beliebiger Größe unterteilt, die an verschiedenen Stellen entweder echte Bauaufgaben ausführten oder Zuarbeiten (Steinbruch, Holzfäller, etc.) verrichteten oder mit dem Transport beschäftigt waren.
Ein Teil der Einheit blieb sicher auch im Lager und konnte dort arbeiten (Ziegeleien, Schmieden, etc.).Und es spricht ja überhaupt nichts dagegen, dass eine zu einer Baustelle abkommandierte Centurie den Arbeitstag erstmal mit ein wenig Drill, Kampftraining oder sonstwas beginnt, bevor es zur Baustelle geht. Meridius sagte weiter oben ja schon, dass für Rekruten zwei Trainingseinheiten pro Tag anstanden und für Soldaten eine. Das impliziert aber auch, dass die Soldaten in der restlichen Zeit anders beschäftigt werden mussten - also zum Beispiel auf Baustellen.
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Ok danke für die Infos Aber interessant das die Römische Legionär praktisch alles war: Soldat, Bauarbeiter, Schmied etc. Sowas findet man ja in dem Sinne in späteren Armeen nicht mehr soweit ich weiß
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Die Ziegeleien der Legion haben noch einen recht amüsanten Nebenaspekt, der in Richtung Briefmarkensameln geht (oder um zeitgemäß zu sein, Fußballbildchen sammeln).
Jeder 1000. Ziegel wurde mit einem Stempel versehen. Siehe Foto.
Eine durchaus angenehme Sammelleidenschaft, auch wenn es derzeit keine wirklich passenden Alben dafür gibt. -
Eine angenehme Sammelleidenschaft, der Du fröhnst, Titus?
Ich frage jetzt nicht danach, wie's in Deiner Wohnung aussieht... sondern will wissen: was kann man auf diesem Bild erkennen, steht da "IR IX"? Und was hat das zu bedeuten?
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