[Nuptiae] Maximus Decimus Meridius et Iulia Severa

  • Iulia hatte sich ebenfalls bei Oktavianus bedankt und nachdem Meridius geendet hatte, konnte man merken das sich eine gewisse Unruhe unter den Gästen breit machte, offenbar erwarteten sie das nächste Ritual. Sie schaute kurz zu Meridius und lächelte ihm zu auch um sie selbst Mut zu machen.Dabei war das Ritual selbst nicht sonderlich kompliziert und im Grunde konnte sie nichts falsch machen.


    "Es wäre schön, wenn ihr alle noch mit vor das Tor der Regia kommen würdet."


    Iulia nickte einer Sklavin zu. Sie sollte das bereitgestellte Öl und die Wolle holen. Dann machte sie sich selbst auf den Weg zur Pforte der Regia in der Hoffnung das einige Gäste nachkommen würden.
    Dort angekommen,tauchte sie ihren Daumen in eine kleine Schale mit Öl und bestrich damit den Türpfosten. Nun war die Schafwolle an der Reihe. Der Büschel klebte ein wenig an ihren mit Öl beschmierten Fingern und leistete Widerstand als sie versuchte ihn in eine länglichere Form zu zupfen. Nur nicht hektisch werden dachte sie bei sich, es sahen ja auch alle zu. Schließlich konnte sie ihn doch erfolgreich um den Türpfosten wickeln. Jetzt musste sie dem Brauch nach über die Schwelle getragen werden, um ein Stolpern ihrerseits, das ein schlechtes Vorzeichen gewesen wäre zu verhindern. Auch wenn sie selbst schon unzählige Male über diese Schwelle gegangen war.

  • Meridius stand die ganze Zeit neben Iulia und folgte ihr Schritt auf Tritt. Als sie ihren Daume in das Öl tauchte und den Türpfosten bestrich, lächelte er ihr aufmunternd zu. Als die Sachfwolle endlich an ihrem Platz war, atmete er auf. Sie hatte sich geschickt angestellt und dabei sogar eine ausgesprochen gute Figur gemacht. Er gratulierte sich selbst zu seiner hübschen Braut.

    Dann richtete sich das Hauptaugenmerk auf ihn. Die Zeit war gekommen, Iulia über die Türschwelle zu heben und in das Innere des neuen Zuhause zu tragen. Meridius lächelte ihr freundlich zu, die umstehenden Gäste lachten ebenfalls. Behutsam fasste Meridius ihre Hüfte, hob sie vom Boden auf, während sie sich in seine Arme schwang und die Beine in den anderen Arm legte.

  • Sie spürte Meridius festen Griff um ihre Taille und genoß es das kurze Stück ins Haus getragen zu werden, dass sie sicher ohne zu straucheln oder ins Schwanken zugeraten zurücklegten.Vorsichtig setzte Meridius sie wieder auf dem Boden ab. In der Zeit die er benötigte um sich für die Übergabe von Feuer und Wasser vorzubereiten, ordnete sie kurz ihre Tunika. Als er scheinbar soweit war, nahm sie die für sie vorgesehene Postion ihm gegenüber ein.

  • Meridius hatte unterdessen Feuer und Wasser entgegen genommen. Nach den Hochzeitsbräuchen war es nun an ihm, eines nach dem anderen an seine Gemahlin zu übergeben. Hoffentlich brachte er jetzt nichts durcheinander. Zuerst das Feuer und dann das Wasser? Oder zuerst das Wasser dann das Feuer? Verlegen blickte er zu Iulia und musste sich zugestehen, dass das Schlagen von Schlachten oder das Halten einer Rede im Senat wesentlich einfacher war, als das Hochzeitszeremonie. Und er gehörte ja nicht zu den Senatoren, die in ihrem Leben alle paar Jahre mal eine neue Hochzeit veranstalteten, weil sie die Damen ebenso schnell wechselten, wie andere die Toga.

  • Iulia bemerkte sein Zögern. Im ersten Moment war sie etwas irritiert, aber als sie seinen Blick sah verstand sie. Auch wenn man bei einigen Hochzeiten zu Gast gewesen war, achtete man nicht immer auf jedes kleine Detail oder konnte wenn man bei seiner eigenen Hochzeit im Mittelpunkt stand verunsichert sein. Erinnerungern waren schließlich oft trügerisch. Möglichst unauffällig deutete sie mit Blicken Richtung Wasser Krug. Vielleicht hätten sie alles noch einmal vor der Hochzeit durchgehen sollen? Nachdem sie Feuer und Wasser entgegengenommen und an eine helfende Hand weitergereicht hatte, holte sie die drei Asse hervor die sie schon ganzen Tag über für diesen Moment bei sich trug. Sie wog die Münzen in ihrer Hand, nahm eine davon und legte sie in die ausgestreckte Hand von Meridius, wo ihre Finger einen Augenblick länger als nötig verweilten, bevor sie sie langsam wieder zurück zog. Bei ihrer Hochzeit mit Damian hatte sie diese Rituale, wie mechanisch ausgeführt nur angetrieben durch das Bewusstsein, dass sie weiter machen musste. Nun stand ihr eine kleine Wanderung bevor, die sie zuerst in die Küche führte. Dort fand das zweite As, seinen Platz im Herd . Im Vergleich dazu war es bis zur nächstgelegenen Wegkreuzung ein Stück zu gehen. Am dort stehenden Schrein der Lares Compitales legte sie die dritte Münze nieder und kehrte in die Regia zurück, wo sie wieder von den wartenden Gästen emfangen und sie auf ein hölzernes fascinum gesetzt wurde. Damit hatten sie das letzte Ritual hinter sich gebracht.

  • Meridius war Iulia dankbar. Sie hatte bei ihrer gemeinsamen Hochzeit viel Geduld mit ihm gehabt und er musste es ihr hoch anrechnen, dass sie nicht davon gelaufen war. ;) Nachdem alle wesentlichen Rituale vollzogen waren, gab es nun ja nicht mehr viel zu tun. Die Gäste waren in ausgelassener Stimmung und das allgemeine Besäufnis würde sicher jeden Moment weitergehen und seinem Höhepunkt zu steuern. Unterdessen sah ein Diener noch einmal nach dem Schlafgemach, in welchem die Hochzeitsnacht vollzogen werden würde.

  • Ich leerte meinen Becher auf das Brautpaar und schloß mich den erheiterten Hochzeitsgesängen an, die nun vereinzelt einsetzten. Nach den Traditionen würde nun eine Brautführerin die beiden Ehepartner zum Ehegemach führen, während sich die Hochzeitsgesellschaft noch mit Wein und Gesängen einen mindestens ebenso schönen Abend machte.


    "Auf das Brautpaar!"


    stimmte ein älterer Herr ein und eine kleine Gruppe jüngerer Männer intonierte schon das erste Lied.


    "Auf, ihr Freunde, erschienen ist Hesperus, lange erwartet,
    Sendet er endlich sein glänzendes Licht vom Olympus herüber.
    Zeit ist's, sich zu erheben, das üppige Mahl zu beenden,
    Bald erscheint auch die Braut, und bald wird's festlich erschallen..."

  • Nun war es also wohl soweit. Meridius blickte sich um auf der Suche nach der Brautführerin. Noch hatte er sie nicht ausgemacht, aber nachdem die ersten Gäste das verheisungsvolle Lied anstimmten, konnte es nicht mehr allzulange dauern. Mit einem Lächeln winkte er ein paar Scherzbolde ab, welche schon spaßhaft einige leicht erotische Zeichen machten.


    "Hymen, o Hymenäus, hierher komm, o Hymenäus!"


    sangen nun alle.


    "Hymen, o Hymenäus, hierher komm, o Hymenäus!"


    "Jungfraun, seht ihr die Männer? vereint geht ihnen entgegen,
    Hell schon über dem Öta der Stern des Abends hervorblinkt.
    Wohl, er ist's. Und gewahrt ihr auch wohl, wie hurtig sie schreiten?
    Eilen sie, hat es auch Grund: sie hoffen, im Sang zu obsiegen!"


    "Hymen, o Hymenäus, hierher komm, o Hymenäus!"

  • Die Brautfühererin tauchte an ihrer Seite auf, offenbar war das Brautbett nun bereitet. Sie folgten ihr von den Gästen begleitet, zum Schlafzimmer. Die jungen Männer stimmten unterdessen Strophe zwei und drei ihres Liedes an.


    Leicht, ihr Freunde, ist's nicht, uns den Siegespreis zu erstreiten,
    Haben die Mädchen doch alles vorher gar reiflich erwogen,
    Und fürwahr, nicht umsonst: gar Treffliches läßt sich erwarten,
    Das steht sicher bevor, denn wohl bedacht ist ihr Handeln.

    Wir jedoch richten die Sinne auf eins und hören auf andres,
    Billig erliegen wir so, denn Mühn nur führen zum Siege:
    Nun, so sammelt doch heute mit festem Entschluß die Gedanken!
    Bald beginnen sie: ihren Gesang muß der unsre erwidern.


    Jetzt war der Moment gekommen, an dem man sie allein lassen würde.

  • Vor dem Ehegemach ging die Sause indess erst richtig los. Der Legatus hatte die Türe von innen geschlossen und ich stimmte mit den anderen in die Hochzeitsgesänge ein. Sklaven traten hinzu und schenkten ausgiebig Wein aus. Und er wurde von mal zu mal immer besser.


    "Hymen, o Hymenäus, hierher komm, o Hymenäus!"


    Die Frauen stimmten ihren Teil an.


    "Hesperus, welches Gestirn ist feindlicher uns als das deine?
    Du, der vermag aus den Armen der Mutter die Tochter zu reißen,
    Die nach Kräften sich sträubt, von der Mutter Arm sich zu trennen,
    Und dem begehrlichen Manne das züchtige Mädchen zu bringen!
    Wie kann schlimmer der Feind wohl eroberte Städte behandeln?"


    Mein Blick schweifte hinüber zu einer hübschen Sklavin.

  • Die Hochzeitsgäste sangen das berühmte Lied des Catull noch zu Ende und stimmten dann in weitere Lieder und Gesänge ein. Unablässig trugen die Dienerschaften der Regia weiteren Wein auf. Und während in dem Ehegemach die Ehe vollzogen wurden, tranken sich die Gäste in baccantischer Weise unter den Tisch, fröhlich-heiter, Zoten reisend, ausgelassen feiernd. Heute war ein Hochzeitstag, und an Hochzeitstagen ließ man die Sau raus. Die ersten lagen schon unter den Tischen, andere schliefen auf den Klinen ein. Nicht wenige schafften es gerade noch mit Mühe und Not zu ihren Unterbringungen...

  • Meridius betrat das Atrium um sich um seine Hochzeitsgäste zu kümmern. Es war zum Glück nicht allzufrüh, denn die meisten würden noch einen Kater haben. Auch Meridius hatte noch etwas Restalkohol von der Nacht davor im Blut, hatte er doch mit Iulia noch so manchen Becher Wein geleert.


    Sim-Off:

    Wer noch Geschenke hat oder sich verabschieden will, kann das dann hier machen. Die Hochzeit hat sich ziemlich hin gezogen, dennoch danke ich allen, die hier mitgemacht haben. Beim nächsten mal lad ich euch wieder ein. :D

  • Als einer der ersten kam nochmal Appius zum Legaten und salutierte. Manche Geohnheiten konnte man sich nur schwer abgewöhnen:" Legatus nun endlich kann ich euch das Geschenk meines Patrons überreichen. Ich hoffe es gefällt euch!"
    Er ließ eine kleine Kiste bringen


    Sim-Off:

    wisim

  • Meridius erkannte den Terentier und überlegte einen Moment, wessen Klient er sein konnte. Wenn ihn nicht alles täuschte, musste Macer sein Patron sein.


    "Ich danke Dir, Terentius."


    Er nahm die kleine Kiste entgegen.


    "Ich werde jedoch erst später hineinsehen. Es war jedenfalls schön, dass Du da warst.
    Hoffentlich hat Dir die Hochzeit ebenso gut gefallen."


  • "Nun sicher Legat,allerdings bin ich glücklich wieder zu meinen Leuten gehen zu können. Solche großen Feiern sind irgendwie nichts für mich Legat."

  • Es war spät und ein Großteil der Gäste machte sich schon auf den Heimweg, als auch ich mich zum gehen wandte. Doch vorher sollte ich mich noch verabschieden und so suchte ich noch mal das Brautpaar auf, um mich zu verabschieden.


    " Severa, mein Legat,


    auch ich werde mich jetzt verabschieden und mich auf den Heimweg machen. Die Hochzeit hat mir sehr gefallen und ich hoffe das ihr noch lange Freude an der Ehe haben werdet."

  • Meridius dankte dem Iulier für seine Glückwünsche.


    "Es war mir eine Freude, die Familie meiner Gattin eingeladen zu haben. Ich hoffe, dass die Hochzeit auch euch gefallen hat. Ihr seid darüberhinaus in der Regia jederzeit willkommen. Und in Rom natürlich auch. Überall wo ein Decimus ist..."

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Nun sicher Legat,allerdings bin ich glücklich wieder zu meinen Leuten gehen zu können. Solche großen Feiern sind irgendwie nichts für mich Legat."


    Meridius lachte.


    "Auch Deine Zeit wird kommen, Terentius.
    Ich hoffe, dass ich dann zur Hochzeit eingeladen bin."


    Er klopfte dem Soldaten auf die Schulter.

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