Besprechung mit dem Magister Domus Augusti

  • "Bevor er Regionarius wurde, wurder er vermutlich aus dem Dienst entlassen. Ich habe demnach keine Befehle für ihn, wenn er Befehle erwartet, muß er sich einer Einheit anschließen."

  • Die Tage vergingen, und wieder war es an der Zeit das Gespräch mit dem Magister Domus zu suchen. Der Kaiser ließ nach ihm schicken und wartete geduldig auf dessen Eintreffen.

  • "Salve, Quarto. Ja, ich ließ dich rufen, damit wir unser Gespräch fortsetzen können.
    Im Zuge der Versammlung des Consiliums wurde ein Nachfolger für Hungaricus gefunden. Es wird der Praefectus Vigilum, Caecilius Crassus sein. Dieser wiederum wird von Germanicus Reverus beerbt. Was hältst du von diesen Entscheidungen?"

  • Quarto strich sich über den Bart.


    “Soweit mir bekannt ist, trug Caecilius Crassus bereits die Uniform der Garde und war in dieser Zeit ein enger Vertrauter des scheidenden Praefectus Praetorio. Ich denke, er wird die Arbeit im Sinne Vinicius’ Hungaricus weiterführen was wohl in dessen, insbesondere aber auch in deinem Interesse sein dürfte.
    Germanicus Reverus kenne ich, weil er der Familie meiner Frau entstammt. Er ist der Sohn von Senator Germanicus Avarus und erschien mir immer als sehr sachlicher und verlässlicher Mann. Vielleicht mit weniger Temperament gesegnet wie sein Vater, aber das mag ihm als Praefectus Vigilum zum Vorteil gereichen.


    Ich denke, dass Consilium hat sich in beiden Fällen gut entschieden.“

  • Der Kaiser lauschte den Worten Quartos und nickte.


    "Die daraus folgenden Aufgaben für die Administration wirst du delegieren. Angefangen bei den Einladungen zur Audienz an die beiden Genannten, bis hin zur Vorbereitung des Abschiedes von Hungaricus. Ich werde Crassus nach seiner Ernennung auftragen, sich diesbezüglich an dich zu wenden.


    Achja, wie steht es um den Tylusier? Gibt es Neuigkeiten?"

  • "Ein tylusischer Händler, der sich ein gutes Geschäft entgehen lässt. Amüsant.. Wenn er sich nicht baldigst meldet, benötigen wir ein alternatives Geschenk.


    Seis drum. Du weißt, was zu tun ist. Ich wünsche die beiden Offiziere baldigst im Palast zu sehen."

  • “Die Völker des Ostens sind fraglos als geschäftstüchtig bekannt, aber auch dafür, ein ganz eigenes Verständnis der Zeit zu haben. Ich will trotzdem hoffen, dass er dir bald seine Aufwartung macht.


    Den beiden künftigen Präfekten werde ich umgehend Briefe schreiben.


    In der Angelegenheit des Regionarius der Regio Italia habe ich mit dem neuen Comes Aelius Callidus gesprochen. Er versprach, in dieser Sache sofort tätig zu werden und lässt dir sein Bedauern ausrichten und das derlei nicht mehr vorkommen wird.
    Dessen ungeachtet wäre er erfreut und dankbar, wenn die Posten des Regionarius und auch der des Praefectus Portuensis für die Regio Italia mittelfristig neu besetzt werden könnten.“

  • "Hm. Ich wäre meinerseits dankbar, wenn er mir mögliche Kandidaten auf die Posten nennen könnte. Allerdings wird ein Comes keine Übersicht über derlei Dinge haben.
    Wen könnte ich beauftragen, geeignete Offiziere zu finden. Was meinst du?"

  • “Man könnte den Aufgabenbereich des Princeps Iuventutis etwas weiter fassen und ihn künftig bei solchen Fragen hinzuziehen. Leider nützt uns das für den Moment nicht, denn auch dieser Posten ist vakant…“


    Quarto grübelte weiter.


    “Die Curia Provincialis Italia hat nicht wenige Militärs als Mitglieder. Wie wäre es, diesem Gremium ausdrücklich nahe zu legen, mit solchen Ernennungsvorschlägen an dich heran zu treten? Immer vorausgesetzt, sie haben Vorschläge.“

  • "Eine gute Idee, so soll es sein. Unterrichte die Curia diesbezüglich. In der Zwischenzeit bleibt uns wohl nichts anderes mehr übrig als zu warten."

  • “Ich wünsche den Kaiser zu sprechen.“, sagte Quarto zu den beiden Praetorianern, die an der Tür zu den Räumen des Kaisers Wache hielten. Schweigend traten sie zur Seite und er betrat die kaiserlichen Gemächer.


    “Imperator Caesar Augustus, ich entschuldige mich für die Störung, doch müsste ich eine nicht unwichtige Angelegenheit mit dir erörtern. Es dreht sich um die Provinz Dacia.“

  • “Ich war kürzlich für ein paar Tage im Legionslager in Mantua, um meinen Bruder zu besuchen. Ich darf dir seine Grüße und besten Wünsche übermitteln.


    Zufällig traf dort am Abend vor meiner Abreise eine Abteilung Reiterei ein, deren Ziel ebenfalls Rom war und auf meinen Wunsch hin reisten wir gemeinsam. Es handelte sich um Männer der in Dacia stationierten Ala I Moesica, die einen Gefangenen nach Rom zu bringen beauftragt waren.
    Der Gefangene befindet sich nun in der Obhut des Praefectus Praetorio in der Castra Praetoria.


    Es ist Acuma, der Sohn des dakischen Königs Decebal. Dieser Decebal hat uns in der Vergangenheit schon einigen Ärger bereitet. Allem Anschein nach ist er nicht bereit, Roms Präsenz in Dacia zu akzeptieren und unseren Anspruch auf die Provinz anzuerkennen. Es ist zu Kämpfen mit unseren dort stationierten Truppen gekommen und in deren Verlauf wurde dieser Acuma gefangen genommen.


    Ich hatte nun auf der Reise hierher Gelegenheit, mit Prinz Acuma zu sprechen und ihn ein wenig kennen zu lernen. Er ist der älteste Sohn Decebals und dessen Erbe. Seit seiner Gefangennahme hat der Vater sich ruhig verhalten. Doch wenn man seinem Sohn glauben schenkt, dann wird das nicht von Dauer sein.“

  • Überrascht sah der Kaiser Quarto bei dem Bericht über den Gefangenen an und wollte fast triumphierend von seinem Sitzplatz aufspringen, ließ es dann jedoch doch sein.
    Der Kaiser war davon informiert worden, dass eine bedeutende Person in diesem auf dem Weg nach Rom war, jedoch war ihm gesagt worden, um wen es sich dabei genau handelt.


    "Der Sohn des Decebal."
    Zumindest einen Hauch eines triumphierenden Lächelns wollte sich der Kaiser nun doch nicht zurückhalten.
    "Du hast mit ihm gesprochen? Berichte mir! Acuma sagte, die Ruhe dort wird nicht lange halten? Ist es nur sein Stolz oder sollte es ernst genommen werden? War er kooperativ? "
    Und noch mehr Fragen drängten sich dem Kaiser auf, die hoffentlich alle von Quarto beantwortet werden konnten.

  • “Oh ja, er hat sich wohl einstweilen in sein Schicksal gefügt. Der Decurio, der ihn mit seinen Männern nach Rom brachte, sprach zumindest sehr anerkennend über ihn und ließ ihm gewisse Freiheiten.


    Zweifellos ist dieser Acuma nicht dumm. Für einen Barbaren verfügt er über mehr als ordentliche Umgangsformen und er spricht recht gut Latein. Sollte er seinen Vater tatsächlich eines Tages beerben, so könnte er sich durchaus als fähiger und charismatischer Anführer der Daker erweisen. Natürlich, dieser blinde Stolz, der so typisch für Barbaren höherer Geburt ist, den findet man auch bei ihm.
    Aber er sagte einiges und ich hatte auch ansonsten den Eindruck… nun… es könnte sein, dass dieser dakische Prinz Roms Stärke nicht nur fürchtet, sondern ehrlich bewundert, ebenso wie unsere kulturellen und technischen Errungenschaften. Vielleicht können wir das nutzen.


    Der Vater scheint hingegen uneinsichtig zu sein. Wer vermag schon zu sagen, inwieweit man den Worten eines Barbaren trauen kann, aber was sein Sohn zu mir sagte, klang nicht danach, als würde Decebal nun seine Angriffe endgültig beenden. Acuma sagte es nicht so direkt, aber für mich klang es so, als könne der alte König auch gar nicht anders, wenn er nicht seine Autorität bei den lokalen Häuptlingen verlieren will.“

  • Aufmerksam hörte der Kaiser dem ausführlichen Bericht über diesen Acuma zu und machte sich schon erste Gedanken über seinen zukünftigen Nutzen.


    "Er scheint jedenfalls nicht ungefährlich zu sein", bemerkte der Kaiser im Hinblick auf die Aussagen Quartos, daß ein Decurio anerkennend über ihn sprach und auch Quarto selbst einige positive Worte fallen ließ.


    "Er auf auf dem Thron der Daker wäre kein kleineres Übel als sein Vater.


    In ein paar Tagen werde ich ihn zu mir bringen lassen und mit ihm sprechen. Bis dahin ist er bei den Prätorianern gut aufgehoben. "

  • “Er wird sicherlich sehr geschmeichelt sein, wenn du, der mächtigste Mann der Welt, ihn persönlich empfängst. Vielleicht wird ihn das für unsere Pläne zugänglich machen.


    Allerdings denke ich, dass er auf Dauer nicht in der Castra Praetoria untergebracht sein sollte. Zumindest dann nicht, wenn er sich kooperativ verhält.“

  • Der Kaiser zeigte deutliche Zustimmung, denn im Geiste spielte er gerade einige interessante Möglichkeiten durch.


    "Das ist sehr richtig. Sollte er tatsächlich wie vermutet ein Bewunderer unseres Reiches sein und sich kooperativ verhalten, bekommt er eine Unterbringung, die einem Prinzen angemessen ist.


    Es wundert mich, dass man ihn Latein lehrte, wenn sein Vater unsere Herrschaft nicht akzeptiert, aber uns soll dies nur recht sein. Wir werden ihn mit unserer Art zu Herrschen bekannt machen und das geht am eindrucksvollsten hier auf dem Palatin. Entweder wird er uns danach fürchten und die Ziele seines Vater verloren geben oder er wird von uns überzeugt sein und Dacia zu einer friedlichen Provinz machen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!