…und umgehend erschien der Magister Domus Augusti in seinen Räumlichkeiten.
“Imperator Caesar Augustus, du wünschst mich zu sprechen?“
Besprechung mit dem Magister Domus Augusti
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- Officium
- Lucius Aelius Quarto
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"Ja, Magister, nimm Platz."
Der Kaiser schiebt die eben bearbeitete Tafel beiseite und widmet sich dem zu besprechnenden Thema.
"Es gilt, eine kleine Reise zu organisieren. Nichts aufwändiges, nur ein kleiner Abstecher zur Classis Misenensis. Annaeus Florus muss dort als neuer Praefect eingeführt werden, ferner stehen Bürgerrechtsverleihungen für verdiente Flottensoldaten an. Und ganz allgemein möchte ich mir ein kurzes Bild vom Stand der Flotte machen.
Wir brauchen einen Termin, einen Reiseplan und ich brauche eine Liste dessen, was ich vorher wissen sollte und bisher nicht weiß oder auf dem Weg auch noch erledigen könnte."
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“Ich nehme an, dass du auf dem Landweg reisen möchtest?“
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"Ja, das habe ich vor."
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Quarto zückte ein kleines Wachstäfelchen, dass er gewöhnlich immer bei sich trug, wenn er zum Kaiser ging.
“ Ich nehme an, dass normale Kontingent begleitender Garde genügt?
Wird der neue Praefectus Classis zusammen mit dir nach Misenum reisen? Wird es weitere Personen in deiner Begleitung geben, für die Vorbereitungen getroffen werden müssen?“ -
"Ja, die normale Garde reicht. Selbstverständlich soll mich der Praefectus begleiten, er ist entsprechend zu informieren. Sollte es Gründe geben, die ihm eine Reise zu einem bestimmten Zeitpunkt verwehrt, ist dies bei der Terminplanung zu berücksichtigen.
Weitere hochrangige Begleiter sind nicht vorgesehen, ich spiele jedoch mit dem Gedanken, unseren dakischen Gast mitzunehmen."
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“Ähm… ja, natürlich, eine ausgezeichnete Idee. Gibt es sonst noch etwas zu berücksichtigen, Imperator Caesar Augustus?“
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"Nein, keine weiteren Umstände, die es zu berücksichtigen gilt. Ich beabsichtige, am Flottenstützpunkt nur zwei Übernachtungen vorzunehmen und dann zurück zu reisen.
Triff die nötigen Absprachen mit den zuständigen Stellen und lasse mir dann den Reiseplan vorlegen."
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“Sehr wohl. Ich werde den Magister Officiorum über deinen Wunsch unterrichten und ihm auftragen, sich der nötigen Vorbereitungen im Detail anzunehmen.“
Quarto rappelte sich hoch, verabschiedete er sich und machte sich an die Arbeit, dass heißt, er machte sich daran, jemand anderem Arbeit zu machen. -
Der Magister Domus Augusti war schon länger nicht mehr in den privaten Gemächern des Kaisers gewesen. Dennoch ließen ihn die Wachen natürlich sofort herein, als er hier erschien und seine Absicht bekundete, mit Ulpius Iulianus sprechen zu wollen.
So trat er ein und begrüßte den Kaiser mit den Worten: “Ich bitte um Verzeihung, sollte ich dich stören, Imperator Caesar Augustus.“
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Der Kaiser blickt auf und fühlt sich keineswegs gestört.
"Nein, du störst nicht. Ich wollte dich ohnehin heute noch zu einer Besprechung holen lassen. Aber bitte, beginnen wir mit deinen Anliegen."
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“Mein Kommen hat mit dem Personal der Administratio Imperatoris zu tun, Imperator Caesar Augustus. Vor allem die kaiserliche Kanzlei ist nach den letzten Abgängen nur noch schwach besetzt. Insbesondere das ehrwürdige Amt des Magister Officiorum würde ich gerne zeitnah neu besetzen. Gaius Decimus Maior war ein ausgezeichneter Kanzleivorsteher, verständlich, dass er sich nun zu Höherem berufen fühlt und er tut es mit Recht. Doch dieses Amt darf nicht lange vakant bleiben, soll die Arbeit der palatinischen Verwaltung nicht leiden.“
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"Ah, dann haben wir also dasselbe Thema im Kopf. Auch ich wollte mit die über die Neubesetzung dieses Postens sprechen."
Zur Arbeit von Decimus Maior steuert der Kaiser seine eigenen Meinung bei.
"Zweifellos hat er zuverlässig gearbeitet, doch seine Kandidatur war nicht mit mir abgesprochen. Ein unrühmliches Ende seiner Dienstzeit, aber ein definitives.
Es ist auch in meinem Interesse, dass diese Posten neu besetzt wird. Besteht die Möglichkeit eines Aufstiegs oder einer Versetzung aus einer anderen Abteilung?
Kommissarisch werde ich dem Quaestor Principis einen Teil der Aufgaben übertragen."
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“Nun… für eine interne Lösung würde sich natürlich in erster Linie Iunia Attica anbieten. Sie hat dir und dem Imperium inzwischen schon fast zwei Jahre lang treu und äußerst gewissenhaft gedient, zuerst als Rationalis und nun schon seit langer Zeit als Comes Sacrarum Largitinorum.
Allerdings wäre die Ernennung zum Magister Officiorum rein formell kein Aufstieg für sie und die Entlohnung ist auch dieselbe. Andererseits steht das Amt des Magister Officiorum ein wenig mehr im Lichte der Öffentlichkeit und genießt dadurch möglicherweise ein klein wenig mehr Renommee.
Jedoch würde ihr Wechsel selbstverständlich eine neue Vakanz entstehen lassen, denn die kaiserliche Finanzabteilung wäre damit ohne Führung.“ -
Der Kaiser kann diesen Ausführung gut zustimmen.
"Ein guter Vorschlag. Ich denke schon, dass dieser Wechsel in gewissem Sinne als Aufstieg zu werten wäre.
Aber natürlich hast du auch Recht, dass wir das Problem einer offenen Stelle damit nur verschieben würden. Dort sollten wir uns aber vielleicht etwas mehr Zeit lassen können, gerade weil dieses Amt eher im Hintergrund arbeitet."
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“Der Zufall will es, dass sich erst vor ein paar Tagen jemand schriftlich um eine Anstellung als Rationalis beworben hat.
Ein gewisser Tiberius Gracchus aus Tarraco in Hispania. Er ist wohl ein Bruder von Tiberius Durus und zurzeit Aquarius.Aber ehrlich gesagt widerstrebt es mir immer wieder, Ämter mit Patriziern zu besetzen, die traditionsgemäß von Angehörigen des Ordo Equester ausgefüllt werden sollten. Außerdem ist es kaum ausreichend, kurzzeitig Aquarius in der Provinz gewesen zu sein, um für die Finanzen des Imperiums mitverantwortlich zu sein.“
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"In der Tat, das ist keine ausreichende Qualifikation."
Der Kaiser denkt einen Augenblick schweigend nach, dann hat er einen vagen Einfall.
"Artoria Medeia war vor ihrer Quaestur und dem folgenden Aedilat bereits am Kaiserhof beschäftigt. Kannst du in Erfahrung bringen, ob sie Interesse an einer Stelle als Rationalis hätte?"
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“Artoria Medeia? Oh ja, ein sehr guter Einfall, Imperator Caesar Augustus. Sie war eine vorbildliche Vorsteherin der Dienerschaft und kennt den Palast vermutlich besser als ich selbst.
Ich werde sie sehr gerne persönlich aufsuchen und, wenn es dein Wunsch ist, ihr das Amt des Rationalis in der kaiserlichen Finanzverwaltung antragen.“ -
"Wir sollten uns erst einmal bei ihr erkundigen, ob sie überhaupt in meine direkten Dienste zurückkehren möchte. Kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit suchte sich mich zu einer dienstlichen Besprechung auf. Anders als viele andere Amtsträger in ähnlichen Situationen sprach sie dabei nicht ihre Zukunft an, was ich jedoch nicht überbewerten will."
Aus der Äußerung des Magisters schließt der Kaiser außerdem, dass sie auch nach dem Ende ihrer Amtszeit noch nicht um eine erneute Anstellung angesucht hat.
"Decimus Maior war vor seiner Berufung an den Hof in meiner Heimatprovinz Hispania in der Verwaltung tätig. Gäbe es in diesem Bereich derzeit geeignete Kandidaten?"
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“Bitte entschuldige, Imperator Caesar Augustus, aber meinst du jetzt für das Amt des Rationalis oder für das des Magister Officiorum?“
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