“Sehr wohl, Imperator Caesar Augustus. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich bei deiner Unterredung mit Acuma anwesend sein dürfte.“
Besprechung mit dem Magister Domus Augusti
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- Officium
- Lucius Aelius Quarto
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"Ich bitte sogar darum. Sollten wir ihm die Möglichkeit geben, die Arbeit hier auf dem Palatin kennen zu lernen, wärst du ein wichtiger Ansprechpartner. Du könntest ihm viele Abläufe hier während deiner täglichen Arbeit erläutern und ihm so einen guten Einblick geben, wie hier gearbeitet wird. Das erscheint mir zumindest sinnvoller, als ihn dabei zuschauen zu lassen, wie ich Erlasse abzeichne.
Wäre es denkbar, dass er eine Unterkunft in der Domus Aeliana bekommt?"
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“Selbstverständlich. Wenn es dein Wunsch ist, dann wird es meiner Frau und mir eine Ehre sein, ihn zu beherbergen. Viele Bewohner hat die Domus Aeliana zurzeit nicht und Platz ist reichlich vorhanden.
Ich denke, es ist ein guter Gedanke, ihn hier auf dem Palast wohnen und am Palastgeschehen teilnehmen zu lassen. Es gibt seinem Aufenthalt in Rom den Anschein, als sei er eine Austauschgeisel als Unterpfand für einen Frieden mit seinem Volk. Das dürfte für ihn eine erträglichere Vorstellung sein als wenn er sich wie ein schlichter Gefangener fühlen müsste. Unseren Zielen kann das nutzen.“ -
"Dazu hätte man ihn dann ohnehin nicht nach Rom schicken müssen. Bei aller Härte, mit denen wir gegen unsere feinde vorgehen, sind wir dem Sohn eines fremden Herrschers doch einen gewissen Respekt schuldig. Erst Recht, wenn sich dies zu unserem Vorteil entwickeln könnte.
Organisiere also für die nächsten Tage ein Treffen mit ihm, bei dem du selber ebenfalls dabei sein wirst. Und sollte er sich dort für unsere Ideen zugänglich zeigen, dann könnte er mich in Zukunft auch bei dem einen oder anderen gesellschaftlichen Ereignis begleiten. Er soll einiges von Rom sehen und es schadet sicher nicht, wenn er gelegentlich auch in Rom gesehen wird."
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“Sehr wohl, Imperator Caesar Augustus. Ich erlaube mir dann, mich zurück zu ziehen.“
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Der Kaiser entließ Quarto zufrieden mit einem Nicken.
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Bald darauf erschien der Magister Domus Augusti erneut in den kaiserlichen Gemächern der Domus Augustana.
“Ich muss zum Kaiser!“, sagte er kurz angebunden und die wachenden Prätorianer ließen ihn auch sofort eintreten.Ohne große Einleitung kam er sofort zur Sache:
“Imperator Caesar Augustus, ich bitte um Verzeihung für die Störung, doch ich muss dir leider eine betrübliche Mitteilung machen.
Ich habe erfahren, dass Tiberia Claudia schwer erkrankt ist. Sie wird auf unabsehbare Zeit ihren Amtsgeschäften als Pontifex nicht nachgehen können.“ -
Der Kaiser blickte zunächst besorgt, dann milde angesichts dieser Nachricht.
"Die Pontifex Tiberia Claudia? Das ist bedauerlich. Man hörte häufiger nicht das Beste von ihrer Gesundheit und sie musste wohl auch die eine oder andere Zeremonie, die ihr eigentlich oblag, deswegen ausfallen lassen.
Wir müssen ihr die nötige Ruhe zur vollständigen Genesung gönnen. Ich entbinde sie mit sofortiger Wirkung von ihren Pflichten. Weiß man genaueres über ihre Krankheit? Kann man ihr einen Arzt zur Verfügung stellen?"
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“Ich wurde nur sehr knapp durch einen Scriba davon in Kenntnis gesetzt. Über die genaue Art ihrer Krankheit…“ - er machte eine bedauernde Geste - “…weiß ich leider auch nichts Näheres.“
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"Dann wird man uns wohl zunächst nur in aller Eile benachrichtigt haben. Warten wir ab, ob wir genaueres berichtet bekommen, sonst werde ich selber einen Boten schicken und mich erkundigen."
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“Da ist noch etwas anderes. Es ist für den Palatin nicht unmittelbar von Relevanz, aber ich wollte dich auch darüber in Kenntnis setzen.
Wie ich erfahren habe, hat der Praefectus Annonae Sergius Sulla sein Amt überraschend niedergelegt und es heißt, er hätte gleich anschließend die Stadt verlassen.“ -
Verwundert hob der Kaiser eine Augenbraue.
"Interessante Nachrichten, geradezu verblüffend. Ich muss hören, was der Praefectus Urbi dazu sagt. Hole ihn zu einem Gespräch her, ich muss ihn ohnehin sprechen."
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“Natürlich, Imperator Caesar Augustus. Ich werde ihn umgehend hierher bitten.“
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“Eine Sache noch, wenn du gestattest, Imperator Caesar Augustus. Wäre es nicht an der Zeit das Consilium principis einzuberufen?“
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"Ach, die Zeit verfliegt. Ja, wir sollten wieder zusammen treten."
Einen Moment dachte der Kaiser über die Gästeliste nach.
"Lade Octavius Victor, Flavius Felix, Purgitius Macer, Caecilius Crassus, Vinicius Hungaricus und auch Decimus Livianus, sofern er schon in Italia ist. Ob wir diesmal als patrizischen Gast einen weiteren Flavier laden sollen? Eigentlich unnötig, da Senator Flavius Felix immer dabei ist, aber von der Reihenfolge der patrizischen Familien her wäre diese nun an der Reihe."
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Quarto klappte seine kleine, in sehr hübsches, dunkles Ebenholz eingefasste Schreibtafel auf und notierte…
CONSILIUM PRINC.:
P.Urbi
derelendeFlavier
Purgitius M.
P.P.
ex-P.P.
Decimus L.
ein weiterer Flavier… wobei er überlegte und die Flavier durchging, die er überhaupt namentlich kannte. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
“Ich erlaube mir vorzuschlagen, Aquilia Flavia Agrippina einzuladen, die Virgo Vestalis Maxima.“
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"Ein interessanter Vorschlag, aber er trifft nicht den Sinn des Consiliums. Aber er erinnert mich daran, eine Sitzung des Collegium Pontificium einzuberufen. Es ist auch dafür wieder an der Zeit.
Schreibe Flavius Felix einfach, dass er einen weiteren Vertreter seiner Verwandtschaft mitbringen möge.
Ist Senator Helvetius Geminus nach seiner freiwilligen Auszeit eigentlich inzwischen wieder präsenter?"
/edit: Geminus
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“Im Senat sah ich ihn schon länger nicht mehr und auch sonst nicht, wenn ich es mir recht überlege.“
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"Dann verzichte ich auf seine Ladung. Seine Familie verliert an Einfluss.
Liegt sonst noch etwas an?"
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“Nein, Imperator Caesar Augustus. Das wäre alles für heute.“, antwortete Quarto mit einer leichten Verzögerung. Er hatte beim letzten Satz des Kaisers kurz an seinen Bruder denken müssen und ein stilles Stoßgebet an die Götter geschickt, dass es seiner Familie nicht wie den Helvetiern ergehen möge.
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