• Nur eine Woche später standen die Grundmauern und man begann mit dem Aufsetzen des Daches. Das Wetter spielte nach wie vor mit, was den Bau sehr begünstigte. Zudem war fast eine ganze Turma inzwischen beinahe ununterbrochen am Bau beteiligt. Lucius hielt nun täglich Rücksprache mit dem Architekten und war den größten Teil der hellen Tageshälfte auf der Baustelle zu finden. Er bekam zwar nur ganz allmählich eine Vorstellung von der Architektur als Arbeitsfeld, die Männer anzutreiben hatte er jedoch kein Problem. Schließlich waren die meisten Aufgaben recht einfach und mit gesundem Menschenverstand ohne Weiteres zu bewältigen. Es würde nicht mehr lange dauern, da würde das Dach fertig sein und die Gestaltung des Innenraumes konnte begonnen werden. Da es nun ab und zu auch mal regnete hatte Lucius die Errichtung einiger Behelfsdächer angeordnet damit die Mauern nicht andauernd wieder nass wurden...

  • Kurz bevor die Schindeln alle auf dem Holzgerüst lagen begann es kräftig zu schneien. Die Männer arbeiteten fieberhaft weiter. Sobald das Dach fertig war zündete man im Inneren des Tempels ein Feuer an damit die Arbeitenden nicht froren. Es ging alles recht schnell vorran. Lucius kümmerte sich darum, dass die nähere Umgebung des Gebäudes von Bauabfällen und anderem Unrat gereinigt wurde und diskutierte mit dem Architekten, ob es nicht sinnvoll sei, zu pflastern damit man nicht immer durch den Matsch marschierte wenn man in den Tempel wollte.

  • Endlich war es soweit: Der Tempelrohbau war abgeschlossen. Es waren harte Wochen gewesen, doch die Männer hatten sich wacker geschlagen und jeden Tag bis in die Abendstunden geschuftet, auch wenn Lucius nicht immer hatte da sein können da er noch die Ausbildungsturma am Hals hatte. Inzwischen hatten jedenfalls die Maler im Inneren des baus begonnen, die Wände zu verzieren und der erste Priester aus der Stadt hatte den neuen Tempel bereits besichtigt und war positiv überrascht gewesen. Nur noch ein paar Wochen und der neue Tempel würde fertiggestellt sein...und dann würde Lucius nie wieder etwas vom Bauhandwerk wissen wollen...

  • Endlich! Die letzten Arbeiten am Tempel waren abgeschlossen. Alle Ritzen waren dicht, die Farbe war getrocknet und die Weihe konnte nun vorgenommen werden. Sogar die Erde war wieder festgestampft und der matschige Weg, der bislang zum Gebäude geführt hatte war nun halbwegs anständig gepflastert. In den letzten Wochen hatte sich die Gruppe um Lucius und den Architekten mit rissigem Putz, schlecht trocknender Farbe, eisiger Kälte und den Problemen einer ständig variierenden Anzahl an Arbeitskräften mit unterschiedlicher Erfahrung herumgeschlagen. Wären Flüche Dinge, die nachdem man sie ausgesprochen hatte auf dem Boden liegen blieben, so könnte man auf dem Gelände um den Tempel einen ansehnlichen Haufen davon zusammenkehren. Lucius machte sich auf dem Weg zum Praefectus um ihm die Kunde von der Fertigstellung des Tempels zu bringen.

  • Am Tempel angekommen konnte ich schon von der Ferne sehen, dass es gelungen war, dennoch sagte ich vorerst Nichts, sondern wartete, bis mir der Vexillarius eine kleine Zusammenfassung des ganzen Baus lieferte.....

  • Vom Krankenhaus führtee uns der Weg am Tempel des Mars vorbei....


    "Hier unser hauseigener Tempel, der erstr vor Kurzem fertiggestellt und eingeweiht wurde. Es war ein Kraftakt solch ein Bauwerk ganz allein und ohne Hilfe eines Architekten zu bauen, aber die Männer der ALA haben es vollbracht!"

  • Balbus schaute sich auch hier wieder um und fand, dass sich dieser Tempel kaum von denen anderer Einheiten unterschied. Dennoch hatte er das Gefühl, dass es hier ein klein Bisschen schöner war.


    "Eine beachtliche Leistung." sagte er. "Wie lange dauerte der Bau?"

  • "Viel zu lange!" antwortete ich, während wir auch schon weiter gingen.


    "Es gab ein paar Probleme, zuerst mit den Zulieferungen und dann mit dem Bau an sich..... es war einfach kein Architectus aufzutreiben. Doch zu guter Letzt haben wir doch noch alles zur Zufriedenheit erledigen können."


    So ging es weiter, wieder am Praetorium vorbei, hinaus auf den Exerzierplatz.

  • Mit einem kleinen Beutel und einem kleinen Weinschlauch betrat Vibulanus den Marstempel. Er schaute sich kurz um und da er
    anscheinend allein war, kniete er sich vor den Altar. Er zog sein Spatha aus der Scheide und legte es vor sich auf den Boden.


    "Mars, ich weiß mein Vater hat viel Schande auf sich geladen. Ich möchte nichts entschuldigen, nur versprechen, dass ich mein
    Bestes geben werde."


    Vibulanus machte eine kleine Pause und hob das Spatha, das nun auf beiden Händen ruhte, in die Höhe.


    "Ich bitte dich Mars, führe meine Hand und hilf mir den Namen meiner Familie wieder herzustellen."


    Dann schenkte er einen Becher Wein ein und stellte ihn zusammen mit einem kleinen Honigkuchen als Opfer auf den Altar.


    "Ich hoffe du, Mars, akzeptierst dieses bescheidene Opfer."


    Vibulanus wartete noch etwas, bevor er aufstand und seine Klinge wieder in die Scheide steckte. Er war sich nicht sicher ob er alles
    richtig gemacht hatte, doch er hoffte das Beste.Er nahm den Weinschlauch und den Leinenbeutel, in dem er den kleinen Honigkuchen
    transportiert hatte, wieder in die Hand und verließ den Tempel wieder.

  • Honigkuchen!? Ja, warum eigentlich nicht?! Und ein Gelübte noch dazu. Wann immer Mars Zeit hatte, würde er schauen, wie der jungen Mann sich schlug.

  • Ich betrat den Tempel des Kriegsgottes.Ich hatte beschlossen, das Gotteshaus heute aufzusuchen, um seinen Beistand zu erflehen. Da ich kein Römer bin, wusste ich nicht, wie die Römer zu ihrem Kriegsgott zu beten pflegen. Allerdings war ich der Meinung, dass es sich bei dem Kriegsgott meines Volkes wohl um denselben Gott handeln würde, wie bei den Römern, und dass er lediglich anders genannt wurde. Ich kniete mich also hin und begann:


    "O Mars, du großer und mächtiger Gott, hilf mir während meiner Zeit bei der römischen Armee und bewahre mich vor allen meinen Feinden, sowohl den äußeren als auch den inneren. Ich bitte dich, mein ansuchen zu erhören. Als Dank opfere ich dir ein paar lukanische Würste und Cervisia."


    Ich legte die Opfergaben auf den altar, verharrte noch einen Moment im Schweigen und verließ den Tempel wieder.

  • Kaum hatte Mars mal wieder Zeit, nach Germania zu schauen, fand er schon wieder ein Opfer vor. Das waren wohl alles sehr gottesfürchtige und pflichtbewusste Leute dort. Gut so! Der Opfernde war schon weg als Mars kam, so dass er nur noch aufgrund der Opfergaben vermuten konnte, dass es ein Nichtrömer war, der das Bier da hin gestellt hatte. Hoffentlich hatte er sich auch über den korrekten Ablauf kundig gemacht, sonst würde Mars das alles nicht schmecken.

  • Balbus und Vespa erreichten den Marstempel und blieben vor dessen Eingang stehen.


    "Sicherlich ist dieser Tempel nicht mit den grossen Tempeln in Rom vergleichbar, aber ich denke schon, dass er seinen Zweck erfüllt." sagte er und blickte die Fassade ein wenig an. "Abgesehen davon haben die Männer ihn selbst gebaut und ich denke, Mars ist darüber sicherlich glücklicher als er es wäre, wenn es ein riesiger Klotz wäre den irgendwelche Bausklaven gebaut haben."

  • "Da hst du recht. Ich kann mir da nichts anderes vorstellen. Die Männer haben hier einen Ort selbst errichtet um ihrem Gott zu gedenken und die Opfer dar zu bringen. Nichts zeigt mehr Verbundenheit als so etwas."


    Auch wenn der Tempel klein war so war doch sehr hübsch gebaut und man konnte die Arbeit sehen, die die Männer in ihr Bauwerk gesteckt hatten. Er war wirklich gelungen und ein echtes Heiligtum.

  • Balbus nickte leicht. "Ein weiterer Vorteil an der recht geringen Grösse ist, dass er leicht zu pflegen ist. Wenn ich daran denke in welch bemitleidenswertem Zustand mancher grosse Tempel in Rom ist, können wir froh sein, dass unserer hier so klein ist." sagte er leicht scherzend.


    Er deutete in eine Richtung und setzte sich langsam in Bewegung. Wenige Augenblicke später würden sie die Via Praetoria betreten.

  • Vespa nickte zustimmend.


    "Das stimmt wohl. Manche Tempel erkennt man nicht einmal mehr als solche. Wirklich sehr schade drum."


    Dann ging es schon weiter zum nächsten Punkt auf der Liste der zu besuchenden Einrichtungen in diesem Castellum.

  • Brigio betrat den Tempel und kniete sich vor den Opferaltar. Er blickte auf das große Standbild von Mars. Eigentlich betete er nicht oft zu den Göttern, auch nicht als er sie noch Thor, Odin usw. nannte.
    Aber heute richtete er doch ein Dankgebet für seine Ernennung an Mars.
    Dann stellte er eine Kanne Wein und ein paar Speisen auf den Altar und verließ den Tempel.

  • Quintus wusste, dass der kleine Tempel ein Haus des MARS war, weshalb er sich heute auch in der Hauptsache an ihn wandte und erst in zweiter Linie an die anderen Götter, deren Hände vielleicht auch mit im Spiel gewesen waren...


    Oh MARS, Herr des Krieges, hab Dank dafür, dass du wohlwollend auf mich blicktest, als der Praefectus meine Kampfkunst prüfte. Wie ich derweil erfuhr, führte ihn sein Weg durch Schlachten und Aufgaben, die ein Vielfaches meines Könnens verlangen. Dank sei dir also, oh MARS, dass du mich so lange hast durchhalten lassen in einem von Anbeginn aussichtslosen Kampf. Nimm diese Gaben, die ich dir als Zeichen meiner Treue zu dir und deinen Kameraden darbringe.


    Damit legte der junge Germane einen Korb mit Speisen und Rauchwerk sowie eine Amphore mit Met auf den Altar. Er verbeugte sich tief, verharrte einen Moment in dieser demütigen Haltung und zog sich dann lautlos zurück...

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