Das Lager von Brigantium

  • Als die Ala wieder das Lager erreichte konnte man in den Gesichtern der Männer sehr gut die Anstrengungen der letzten Tage sehen.
    Dennoch mussten zwei der Eques weitere Strapazen auf sich nehmen.
    Eine Stunde nach der Rückkehr kam der Decurio Caecus aus seinem Zelt und gab den beiden Reitern einen Bericht, den sie umgehend zum Praefectus Alae bringen sollten.
    Als die beiden Reiter mit frischen Pferden versorgt waren machten sie sich sofort auf den Weg nach Confluentes.


    Gaius hingegen begab sich zum Zelt des Tribunen und lies sich anmelden.

  • Eine knappe aber deutliche Antwort. Meridius blickte zu seinem Tribunen und dann wieder zu dem Centurio. Wie war in diesem Fall zu verfahren? Was sollte er nun tun?


    "Danke, das wäre alles Centurio. Sorge dafür, dass die Männer draussen Aufstellung einnehmen, falls sie es nicht schon sowieso getan haben. Und wenn der Magistrat gefunden wurde, soll er gleich eintreten."


    Er nickte dem Mann zu, wartete, bis er das Zelt verlassen hatte und wandte sich dann wieder an den Tribunen.


    "Ich bin dafür ein hartes Exempel zu statuieren. Niemand sabbotiert unsere Aufbaumaßnahmen in Raetia. Der letzte Krieg in dieser Provinz liegt erst seit dem letzten Herbst zurück. Ich will keine Wiederholung in diesem Herbst."


    Er erhob sich und ging nun zu der Schüssel, an welcher man sich gewöhnlich die Hände wusch. Ein Knecht hatte sie ausgewechselt und frisches Wasser herangebracht.


    "Die Ala wird ihre Tätigkeiten am Limes ausweiten müssen. Der Limes soll lückenlos, und ich wiederhole lückenlos überwacht werden. Da klettert weder jemand bei Nacht drüber, noch versucht sich einer im Nebel durchzuschleichen, und schon gar nicht schleichen sich dreihundert oder vierhundert Krieger durch."


    Nun griff er nach dem Handtuch und trocknete sich die Hände ab.


    "Die Gefangenen werden hingerichtet. Die Köpfe kannst Du an den Limes schicken, und dort aufspießen, zusammen mit einem Schild, auf dem riesengroß in Lettern steht, dass es allen Kriegern so ergehen wird, die versuchen werden, im Imperium Gewalt zu verbreiten. Ich habe diese Querelen satt, das muss ein für alle mal aufhören. Rom erwartet von mir, dass in dieser Provinz RUHE herrscht. Ich kann nicht andauernd Gefechte an den Kaiser melden..."

  • “Jawohl, Tribun.“
    Es war erkennbar, dass Corvus dieser Befehl mit Genugtuung erfüllte.


    “Centurio Germanicus Traianus, du wirst dich darum kümmern.
    Bitte sorge außerdem dafür, dass der Magistratus Iulius Lepidus sich hier im Zelt einfindet, der Legat wünscht ihn zu sprechen.“

  • Meridius dachte einen Moment nach.
    Dann ging er wieder zu dem Stuhl zurück und nahm erneut Platz.


    "Gibt es sonst irgendwelche Berichte?
    Wie ist der Stand in der Truppe?
    Wenn man mal von dem Vorfall heute Nacht absieht..."


    Er blickte seinen Tribunen fragend an.

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Jawohl, Tribun.“
    Es war erkennbar, dass Corvus dieser Befehl mit Genugtuung erfüllte.


    “Centurio Germanicus Traianus, du wirst dich darum kümmern.
    Bitte sorge außerdem dafür, dass der Magistratus Iulius Lepidus sich hier im Zelt einfindet, der Legat wünscht ihn zu sprechen.“


    Wie du befiehlst Tribun antwortete Titus, salutierte dann und trat aus dem Zelt, wo er auf den Decurio der Ala, der scheinbar auf Einlass wartete, traf.
    Diesem nickte er kurz zu.


    Etwas weiter im Lager traf er auf den Cornicen.


    Cornicen! Gebt das Zeichen das die Männer antreten sollen!


    Einen Legionarius, der gerade vorbeilief hielt er auch noch an,


    Legionär! Bring mir diesen Magistratus Lepidus aber auf der Stelle!

  • “Natürlich verlangt diese Mission den Männern einiges an Anstrengungen und Entbehrungen ab, Legat. Aber von den Verlusten der vergangenen Nacht abgesehen, haben wir bislang so gut wie keine Ausfälle zu beklagen. Die Moral ist intakt und die Männer sind mit Feuereifer dabei.


    Allerdings ist ein Centurio ausgefallen. Er hat sich beim Baumfällen das rechte Bein verletzt. Ich fürchte, er wird aus dem regulären Legionsdienst ausscheiden müssen. Seine Centurie habe ich vorläufig unter das Kommando von Optio Terentius Cyprianus gestellt. Sie ist zurzeit nicht im Lager, sondern beim Bau der Brücke bei Ad Rhenum eingesetzt.


    Auch über die Männer der Ala Secunda kann ich nur Gutes sagen. Unsere Legionsreiter und sie wirken sehr gut zusammen und Decurio Quintilius Caecus ist ein umsichtiger und verlässlicher Offizier.“

  • Meridius nickte. Und verstand.


    "Gut. Aussergewöhnliche Ereignisse, verlangen manchmal nach aussergwöhnlichen Maßnahmen. Ich hatte vor dieses Lager und die Arbeit vor Ort zu inspizieren und werde dies auch noch tun. Allerdings werde ich nicht wie geplant anschließend die Auszeichnung einiger verdienter Männer durchführen..."


    er hielt kurz inne ...


    "... sondern dies zeitnah tun. Heute Nacht war die Schlacht, sollen die überlebenden gleich antreten und diesen Tag so schnell nicht mehr vergessen.


    Wer drängt sich auf? Wer hat sich hervorgehoben? Wer war besonders tapfer? Und bei wem steht schon seit längerem eine Beförderung aus?"

  • “Ein sehr guter Gedanke, Legat. Dieser Überfall kam wie gesagt sehr überraschend und eine solche Ehrung wird den Männern den Rücken stärken.“


    Der Tribun machte eine Geste in Richtung Zelteingang, durch den der Centurio soeben entschwunden war.


    “Germanicus Traianus ist ein zuverlässiger und erfahrener Centurio. Ich bin froh ihn dabei zu haben. Auch in der vergangenen Nacht war er da, als ich ihn an meiner Seite brauchte.


    Ganz besonders lobend möchte ich Optio Tenrentius Cyprianus erwähnen, von dem ich eben schon gesprochen habe. Er drängt sich meines Erachtens für eine Beförderung zum Centurio auf.


    Wir haben einen Optio Valetudinarii dabei. Sein Name ist Iulius Raeticus. Bisher hat er glücklicherweise noch nicht so viel zu tun gehabt… also… nun ja, dass hat sich jetzt leider geändert. Er erfüllt seine Aufgaben recht ordentlich, soweit ich das beurteilen kann.


    Dann ist da noch ein Mann, den ich ebenfalls lobend erwähnen möchte. Es ist Eques Octavius Varus. Er war mir bereits positiv aufgefallen, bevor er auf Dauer zur Legionsreiterei versetzt wurde. Ich hatte ihn mit meinem Bericht zu dir geschickt, Legat. Ihn könnte ich mir sehr gut als Duplicarius vorstellen.


    Weitere Empfehlungen für die unteren Dienstgrade sollten wir von deren Unteroffizieren einholen, würde ich vorschlagen.“

  • Der Tribun hatte einige Namen genannt und Meridius war es recht. Blieben in der Tat noch die Männer der Mannschaften. Über diese konnten natürlich nur die Unteroffiziere Auskunft geben.


    "Gut. Dann halte ich jetzt meine Ansprache, sobald die Männer draussen angetreten sind, was hoffentlich schon der Fall sein wird und bestelle die Offiziere dann gegen später zur Stabsbesprechung ein."


    Er erhob sich wieder.


    "In der Zwischenzeit wird das Problem mit den Gefangenen und den Gefallenen beseitigt. Und wenn das Lager wieder in dem Zustand ist, dass der eigentliche Auftrag fortgesetzt werden kann, wird dies geschehen.


    Ich habe zwei Centurien dabei, ich werde sie Dir beide als Verstärkung da lassen und aus dem Castellum noch einmal so viele Centurien schicken, so dass Du auf eine weitere Cohorte kommst."

  • ..... hatten wir uns wie befohlen zur Parade formiert. Seit einiger Zeit war es recht ruhig geworden im Lager, der Centurio, welcher die Formation befohlen hatte brüllte auch nicht mehr und wir standen nun in der mittlerweile am Horizont auftauchenden Sonne.


    In Formation warteten wir nun auf den Legaten. Durch die plötzliche Ruhe und das Herumstehen gewann nun die Müdigkeit die Oberhand über meinen Willen. Immer wieder klappten meine Augenlieder zu, während ich krampfhaft versuchte diese offen zu lassen. Zeitgleich stützte ich mich auf mein etwas lediertes Scutum und versuchte so gut wie möglich Haltung zu waren.


    Die Anstrengungen der letzten Stunden forderten nun ihren Tribut.....

  • “Jawohl, Legat.“, antwortete Corvus, der heilfroh über mehr Männer war. Aber das hätte er seinem Legaten natürlich niemals so ohne weiteres gesagt. Denn es hätte bedeutet, dass er mit der ihm übertragenen Aufgabe mit den ihm bisher zur Verfügung stehenden Männern nicht wie erhofft zurrecht kam und um das zuzugeben, war Corvus viel zu stolz.


    Ein Legionarus trat ein: “Legat, Tribun, draußen wartet Decurio Quintilius Caecus. Er ist von der Verfolgung der flüchtenden Schw… Germanen zurück und möchte Bericht erstatten.“


    “Legat, du gestattest.“, sagte Corvus zu Decimus Meridius und dann zum Legionarius: “Ist gut, er soll reinkommen.“

  • Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Gaius betrat das Zelt und salutierte,


    Decurio Caecus meldet sich zurück von der Verfolgung der Germanen


    sprach Gaius.


    Corvus erwiderte den Salut.
    “Hattest du Erfolg, Decurio?“

  • Ja Erfolg hatten wir
    antwortete Gaius, dem man deutlich die Erschöpfung ansah,


    Wir haben noch ungefähr 50 Germanen aufspühren und ins Jenseits schicken können. Doch musste meine Einheit hierbei auch Verluste einstecken. Einer meiner Männer ist nicht mehr mit uns zurückgekehrt sondern auf dem Feld der Ehre geblieben fuhr Gaius dann fort.

  • Meridius hielt sich zurück und beobachtete das Gespräch zwischen dem Decurio und dem Tribunen. Es war gut, der Abteilung der Legion noch ein paar Turma der Ala zugewiesen zu haben. Jetzt in diesem Moment wurde dies überdeutlich.


    Mit Magnus würde er in den kommenden Tagen noch zu reden haben.
    Die Ala hatte in Raetia ausgezeichnete Arbeit abgelegt.

  • Unterdessen schritt Centurio Germanicus Traianus draußen die Reihen der Legionäre ab.
    Vielen war ihre Müdigkeit anzusehen.
    Einige hielten sich nur noch an ihren Schilden fest sonst wären sie wohl zusammengesackt, auf den Boden gefallen und eingeschlafen.
    Titus verstand ihre Lage gut, doch war es seine Aufgabe als Centurio solche Vorfälle zu unterbinden.
    Glück hatten die jenigen, die von einem Kammeraden noch rechtzeitig mit einem Stoß in die Seite gewckt wurden, bevor Titus ihn geweckt hätte.
    Andere jedoch hatten das Pech, dass sie unsanft von der Stimme des Centurios geweckt wurden.

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