Das Lager von Brigantium

  • Nun gut, dachte sich Meridius. Dann wandte er sich an den Decurio.


    "Ich danke Dir, Decurio. Du kannst weg treten."


    Dann wandte er sich an den Tribunen.


    "Dann werden wir mal nach draussen gehen und den Männern eine Ansprache halten."


    Nickte ihm zu und ging aus dem Zelt nach draussen. Und in der Tat, die Soldaten der Legio II waren angetreten.

  • Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Als der Legatus aus dem Zelt trat war ein lautes


    Achtung! Milites state!


    zu vernehmen und ein Ruck ging durch die Cohorten und die Männer standen still.


    Meridius ließ erst gar nicht lange auf sich warten, sondern ging zielstrebig auf die Mitte des Platzes zu und hob die Hand zum Zeichen, dass er sprechen würde.


    "Milites! Söhne der Wölfin!
    Männer Roms und Kameraden!


    Ich bin die ganze Nacht durchgeritten,
    um hier im Lager einzutreffen.
    Ich bin gekommen um mich
    von den Aufbauarbeiten
    zu überzeugen.


    Doch statt dessen sehe ich ein Lager,
    welches in der Nacht,
    vom Feind, wie ein Dieb,
    im Schlaf überfallen,
    fast dem Tode anheim gegeben wäre!


    Und ich sehe tapfere Männer,
    Männer welche für Rom,
    für das Leben ihrer Kameraden
    das ihrige zu geben bereit waren.


    Für diese Tat,
    gebürt der höchste Ruhm.


    Männer, ich bin stolz auf euch.
    Männer, ihr könnt stolz auf euch sein,
    und das zurecht.


    Lang lebe die Germanica!
    Lang herrsche Rom!
    ROMA VICTRIX!
    ROMA VICTRIX!"

  • Ich war wie sonst immer bei den anderen Legionären und lehnte leicht an meinem Scutum. Ich konnte nur etwa eine bis 2 Stunden schlafen und man sah mir die Müdigkeit an. Augenringe, die meine Schlaflosigkeit zeigten, verzierten mein Gesicht, doch ich konnte - nein, ich musste aushalten...
    So stand ich neben meinen Kameraden und hörte mir die Rede unseres Legaten an. Manche standen einfach nur da, manche gähnten nebenbei, aber alle hörten zu. Nach der Rede applaudierten wir alle, doch niemand besaß genug Energie, um zu schreien...

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Corvus stand während der Rede des Legaten an dessen Seite. Er war sehr froh, wie Decimus Meridius den nächtlichen Überfall aufgenommen hatte und wirkte deshalb erleichtert, aber auch sehr, sehr müde.


    Die Rede wurde von den Soldaten und den Offizieren gut aufgenommen. Der übliche laute Jubelschrei blieb jedoch aus, was Meridius etwas verwunderte - schließlich hatten Soldaten der Legion schon unter widrigeren Umständen gekämpft - doch wofür er auch Verständnis aufbringen konnte. Bevor er die Männer jedoch würde abtreten lassen, hatte er vor, eine erste Beförderung durchzunehmen.


    "Tribun Germanicus!
    Vortreten!"

  • Der Centurio überblickte die angetretenen Männer. So weit sie nicht zu anderen Arbeiten eingeteilt worden waren, standen sie alle hier. Müde und abgekämpft. Aber dennoch in einem gewissen Sinne stolz. Stolz überlebt zu haben.

  • Der Tribun trat vor.


    "Tribun Decius Germanicus Corvus!
    Du hast Deine Männer gut geführt!
    Ich ernenne Dich hiermit zum Praefectus Castrorum!"


    Meridius klopfte ihm auf die Schulter.

  • Sim-Off:

    ich hätte gernen noch gejubelt, soviel Energie hätte ich schon noch gehabt, aber egal ;)


    Der Auftritt und die Rede des Legaten, sowie die argwöhnischen Blicke der Offiziere die zusahen, dass wir nicht nur Legionäre genannt werden konnten sondern uns auch wie solche präsentierten gaben mir wieder etwas Energie. Ich versuchte so gut eine stolze und eines römischen Soldaten würdige Haltung anzunhemen, wie es mir möglich war.


    Mit stolzgeschwellter Brust vernahm ich die Ansprache des Legaten und wartete nun gespannt auf die bevorstehenden Beförderungen die mit jener des Germanicus Corvus begannen.


    *Eine wahrlich weise Entscheidung* dachte ich bei mir als mein Verwandter Corvus zum Praefectus Castrorum ernannt wurde......

  • Corvus wurde also zum Preafectus ernannt... nun gut, ich gönnte es ihm, schließlich ist es nicht leicht, eine solche Mission noch effizient zu leiten. Die Stimmung verbesserte sich mit der ersten Beförderung und alle lauschten angespannt den Worten des Legaten. Warscheinlich wünschten sich die meisten Legionäre, auch befördert zu werden.
    Ich fragte mich ebenfalls, wer wohl noch aufsteigen würde.

  • “Ich danke dir, Legat. Es ist eine große Ehre für mich.“, antwortete Corvus und auch ihm schwoll die Brust. Mit Stolz dachte er daran, wer unter anderen seine Vorgänger gewesen waren: Duccius Germanicus, Annaeus Florus, Germanicus Reverus und nun hatte er diesen wichtigen Posten innerhalb der Legio II inne.

  • Meridius klopfte ihm noch einmal auf die Schulter und wandte sich dann wieder an die Soldaten.


    "Milites!


    Ihr alle habt heute tapfer gekämpft
    und euer bestes gegeben!
    Dies wird nicht vergessen werden!


    Der eine und andere von euch
    wird wie der Tribun befördert werden!
    Der eine und andere von euch
    wird eine Auszeichnung erhalten!


    Doch alles zu seiner Zeit!


    Erst gilt es, die Kameraden zu begraben!
    Erst gilt es, die Wunden zu versorgen!
    Erst gilt es, die Schäden zu beseitigen
    und Ruhe zu finden.


    Sobald diese Dinge erledigt sind,
    und darauf gebe ich euch mein Wort,
    werden die ihren Lohn erhalten,
    die jetzt noch auf ihn warten müssen!


    Bis dahin tun wir alle unsre Pflicht!
    Roma Victrix!"



    Meridius musste erst unzählige Gespräche mit den Offizieren führen, ehe er auch nur eine Beförderung durchführen konnte, kannte er schließlich so gut wie keinen der Soldaten und war auch während der Ausführung der Mission und auch der Schlacht nicht anwesend gewesen. Die sofortige Beförderung des Tribuns indess hatte Signalwirkung. Die Männer sollten wissen, dass sie nicht umsonst gekämpft hatten, und dass sie selbst ebenfalls noch bedacht werden sollten.


    Meridius wandte sich an den Centurio.


    "Centurio! Männer weg treten lassen.
    Die im Zelt gegebenen Aufträge ausführen.
    Das Lager mit einer doppelten Wache sichern.
    Die Männer sollen sich ausruhen!"

  • Wie du befiehslt Legat antwortete Titus dem Legaten, bevor er vor die Männer trat,



    Milites abite! rief Titus für alle Soldaten hörbar.


    Dann machte er sich an die Anteilung der Wachen


    Sim-Off:

    Freiwillige vor!Es steht jedem frei sich an den Wachen zu beteiligen


    Als er dies beendet hatte wandte er sich den anderen ihm gegebenen Aufgaben zu.

  • Irgendwie zeigten die Reden des Legaten Wirkung. Ich fühlte mich aufgeweckter, hatte einen gewaltigen Motivationsschub. Gute Bedingungen, um mit zu helfen, denn ich war Überzeugt davon, auch jetzt noch Dienst für Rom zu leisten. Was meine Wunde betraf, konnte ich wohl noch genug Leistung vollbringen, um ein paar Männer zu begraben. Ich schloss mich der Gruppe an, die die gefallenen Kameraden begrub.
    Da fiel mir wieder Rufus ein!
    "Beim Juppiter, ihn muss ich begraben... doch sollte das vielleicht Oktavianus tun, sie haben zur gleichen Gens gehört.". Ich wartete lieber, bis er mir über den Weg lief, bevor ich etwas Falsches tat. Stattdessen nahm ich mir einen unbekannten Legionär. Sein Kopf war eingeschlagen worden und ihm steckte eine Axt in der Brust. Mit seinen leblosen Augen starrte er in Richtung Himmel. Ich zog die Axt raus und schloss ihm die Augen.


    Wenig später wühlte ich meine Schaufel aus dem Gepäck im Zelt und trug den Legionär an eine schöne Stelle außerhalb des Lagers. Dann begann ich, zu graben. Als ich einige Meter in die Erde gestoßen bin, legte ich seinen leblosen Körper in das Loch. "Ruhe in Frieden, Kamerad, auf dass Hermes dir auch jetzt wohl gesinnt ist.", fügte ich noch hinzu. Dann vergrub ich seine Leiche wieder...
    Und so tat ich das auch mit ein paar anderen Toten, bis ich meinte, dass es genug wäre.

  • Ein Legionarius hatte gerade angefangen fürchterlich zu schreien und Raeticus eilte schnell wieder zurück ins Lazarett, seine Wunde hatte sich entzündet und dem Optio Valetudinarii blieb nichts anderes übrig als die Wunde auszuschneiden. Alles wurde für den Eingriff vorbereitet und ein Capsarius brachte dem Arzt eine saubere Schürze.

  • Mit einigen Legionären hatte Titus sich zu den Gefangenen begeben um dort den ihm gegebenen Auftrag auszuführen.


    Nach einander wurden die Germanen enthauptet.
    Die leblosen Körper wurden außerhalb des Lagers verbrannt.
    Die Köpfe hingegen wurden an den Limes gebracht, wo sie, dem Befehl des Legatus folge leistend, aufgespiest wurden.
    Neben den Köpfen wurde ein Schild angebracht auf dem in großen Buchstaben stand:


    So wie diesen Männern, wird es jedem gehen, der versucht den Limes zu überschreiten!

  • Die Operation dauerte eine Stunde und verlief recht gut, am Ende war Raeticus aber so erschöpft dass er die restliche Arbeit den Capsarii überließ. Jede Menge germanischer Honig wurde geholt, er sollte die Wunde vor weiteren Entzündung schützen, behutsam strich ein Sanitäter den Honig gleichmässig auf die Wunde, hin und wieder zuckte das Bein des Legionarius und der Sanitäter musste seine Arbeit unterbrechen.


    In der Zwischenzeit hatte Raeticus das Lazarett verlassen und machte sich auf die Suche nach Oktavianus, letztendlich fand er seinen Bruder unermüdlich trotz Verletzung beim Arbeiten.


    "Salve Oktavianus ut vales?"

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