Porta Iuliana | Eingang

  • Sodann brach der Sturm über sie herein. Mit einem Satz sprangen die ersten Mitglieder des Mobs über die im Weg liegende Komode und stachelten mit weiteren Hetzrufen den Drang der anderen an, ebenfalls ins Innere der Casa vorzudringen und den letzten Widerstand bestehend aus den beiden iulischen Sklaven zu brechen. Während irgendwer im Gedränge im Vestibulum dann dafür sorgte, dass auch die Komode etwas aus dem Weg kam, sodass endlich alle, der gesamte Mob, ungehindert in die Casa einströmen konnte, starteten im Atrium bereits die ersten Kampfhandlungen zwischen den beiden Sklaven und der immer größer und größer werdenden Menschenmenge.
    Den beiden iulischen Sklaven wurde spätestens in diesem Augenblick klar, dass sie wohl nicht mehr lange zu leben hatten, denn bei einer solchen quantitativen Übermacht hätte wohl selbst ein top ausgebildeter Gladiator kein Land gesehen. So also nahm Molpis allen Mut und alle Kraft zusammen und versuchte sich mit dem hölzernen Stuhlbein in den Händen nach bestem Können zu verteidigen und eventuell wenigstens den einen oder anderen Angreifer möglichst schwer zu verletzen. Jedoch erreichte er bis auf ein paar leichtere Blessuren nicht viel, was letztlich aber sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass sein Kampfgefährte nicht ganz so tapfer war.


    Immer mehr und mehr Menschen strömten in die Casa Iulia mit dem Willen Beute zu machen und ihrer Wut auf Salinator und dessen Anhänger Ausdruck zu verleihen. Da packte Molon die pure Angst. Er ließ sein hölzernes Stuhlbein fallen und lief panisch los. Ohne konkretes Ziel, denn er wollte einfach nur hier weg, wollte leben, trugen ihn seine Beine aus dem Atrium. Er hörte noch, wie hinter ihm relativ kurz gekämpft wurde, bevor ein Teil der Meute die Jagd auf ihn eröffnete, während der andere Teil bereits mit der Suche nach wertvollen und brauchbaren Dingen begann. Es dauerte nicht lange, da gab der erste Schrank mit großem Krachen dem Angriff nach und begrub Molpis unter sich, sodass später lediglich ein Arm von ihm zu sehen sein würde.
    Unterdessen flüchtete sich Molon verzeifelt in die Bibliotheca der Casa. Doch die schnellsten Anhänger des Mobs konnten ihn problemslos verfolgen. Verstecken oder gar eine erfolgreiche Flucht waren nicht möglich. Letztlich landete der Sklave im Lagerraum der Bibliothek - einer Sackgasse! Sich in der Eile nur noch einen einigermaßen stabil aussehenden Hocker krallen könnend, trafen bereits einen Augenblick später schätzungsweise ein halbes Dutzend Männer ebenfalls im Lagerraum ein und begannen mit Knüppeln und ähnlichem auf den Sklaven einzuprügeln. Während in den anderen Teilen des Hauses bereits Schränke, Regale und Truhen nach leicht transportablen Wertgegenständen durchsucht wurden, fiel nun also auch Molon dem Angriff zum Opfer. Zunächst nur bewusstlos und schwer verletzt, würde auch er später versterben.


    Hernach versuchten die Eingedrungenen im gesamten Haus Beute zu machen und alles, was sie nicht gebrauchen oder gut abtransportieren konnten, wurde kurzerhand zerstört. So fielen diverse Statuen und Büsten dem Angriff genauso zum Opfer, wie zu große Möbel. Während sich an mehreren Stellen die Zerstörungswut gar gegen den bloßen Putz der Wände richtete, wurden etlicher Schmuck und teuer anmutende Kleidungsstücke von einfachen Tuniken über Togen bis hin zu schicken Kleidern für die Frau daheim erbeutet. Einzig der versteckte senatorische Tresorraum wurde bei all der blinden Gier nach Raubgut nicht entdeckt. Dafür fielen dem Mob die kleine Haushaltskasse, diverse Keramik- und Glaskunst und mehrere Sets feinstes Silbergeschirr in die Hände. Keine Stunde später war der plündernde, wütende Mob verschwunden und hinterließ eine innerlich eher an eine Ruine, denn an ein vornehmes Senatorenanwesen erinnernde Casa Iulia zurück...




    SKLAVE - CASA IULIA

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  • Der Tross des iulischen Duumviralicius bis Ostiensis, der sich von der Hafenstadt aus am Vortag mit Sack und Pack auf nach Roma gemacht hatte, kam nach einem Zwischenstopp in der Villa Rustica Ficana, dem Anwesen des Freundes eines Freundes (genauer gesagt gehörte sie einem dubiosen Decimus, der ein Freund des Caelius Caldus war und sich nur bei ebendiesem Praenomen ansprechen ließ), noch pünktlich genug um mit dem Wagen direkt in die Ewige Stadt hinein fahren zu können an der Casa Iulia an. Selbstredend war die Porta des Anwesens seit der barbarisch-wilden Attacke des ungebändigten Mobs bereits ersetzt worden, wie gleichsam auch im Innern des Hauses mittlerweile kein Kriegszustand mehr herrschte. Ja, die Casa besaß zwar noch nicht wieder ihren alten Glanz, doch konnte sie nach fleißiger Arbeit der iulischen Sklavenschaft wenigstens seit schätzungsweise vielleicht anderthalb bis zwei Wochen wieder bewohnt werden.
    So also klopfte ein Leibsklave des zweimal gewesenen Duumvirn von Ostia an der Porta an, bevor der Ianitor Wonga öffnete und den Cousin des Hausherrn einließ. Das Atrium wirkte auf den Iulier noch vergleichsweise leer. Die Wandbemalung, die dem Raum für gewöhnlich eine optisch große Ausdehnung gab, war beschädigt und bot dem Auge folglich kaum noch die Iullusion, die sie ihm eigentlich bieten sollte, während das Impluvium zwar mit Wasser gefüllt, aber dennoch leer und kahl wirkte. Kurzum konnte man feststellen, dass man in diesem Haus zwar wieder leben konnte, aber es dennoch viel zu tun gab in den nächsten Tagen, Wochen und wohl auch Monaten.


    "Antinoos, du kümmerst dich bitte darum, dass mein Gepäck auf mein Zimmer gebracht wird. Cito, du gibst im Balneum Bescheid, dass ich ein Bad zu nehmen gedenke, bevor du bei Locusta in der Culina anmeldest, dass ich am frühen Abend gemeinsam mit den übrigen Iuliern des Hauses in Triclinium minor gut zu speisen wünsche. Sie soll die nötigen Vorbereitungen dafür tätigen. Und du, Aglaopes, sorgst bitte dafür, dass meine Verwandschaft auch Bescheid weiß und ich heute Abend nicht alleine im kleinen Triclinium sitze und vergeblich warte.", verteilte der junge Iulier sodann ein paar Aufgaben an seine engsten Sklaven, denn, wie er bereits festgestellt hatte, gab es hier viel zu tun und dementsprechend noch mehr zu bereden, zu entscheiden und zu organisieren. Nach diesen Worten machte sich Dives auf in sein altes Gemach, das vor ihm schon sein Vater bezogen hatte. Er hoffte, dass er es noch wiedererkennen würde.

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Mardonius war froh das er sich gut zurechtgefunden hatte. Er hatte die Casa Julia gut gefunden jnd stand nun vor dem Tor. Hoffentlich war jemand da und er könnte Caenis Botschaft erfolgreich überbringen. Schlieslisch wollte er ja nicht das schon sein erster Auftrag fehlschlagen würde.


    Beherzt klopfte er an und wartete auf Antwort.

  • | Aglaopes


    Noch während des Vorgangs des Anklopfens öffnete sich die Porta. Der heraustretende iulische Sklave, der selbst etwas von dem Besucher überrascht war, stockte für einen Augenblick. Eigentlich war er gerade auf dem Weg etwas für seinen Herrn zu erledigen und nur aus dieser Tür gekommen, weil der Seiteneingang just an diesem Morgen zur Baustelle deklariert worden war. Irgendwann mussten derlei Schäden schließlich repariert werden.
    Mit einem leisen Seufzen entschied sich Aglaopes aber trotz seiner eigentlichen Aufgabe dazu, den Gast nach seinem Begehr zu befragen. Nicht dass am Ende noch der falsche Eindruck entstünde, dass die Casa Iulia unorganisiert wäre.


    "Salve. Dies ist die Casa Iulia der Iulii Caepiones. Wie kann ich dir weiterhelfen?", erkundigte sich der Unfreie nach einer kurzen Standardvorstellung freundlich, aber dennoch merklich nicht auf lange Gespräch aus.




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  • Mardonius zuckte etwas zusammen als sich die Tür so plötzlich öffnete. Aber dann beruhigte es ihn das der julische Sklave doch sehr freundlich war. Allerdings schien er wenig Zeit zu haben und so kam Mardonius gleich zur Sache.

    "Salve! Ich bin Mardonius, Sklave der Aemilia Caenis. Ich wurde mit einer Botschaft für Tiberius Julius Crassus hier hin gesandt. Ist er oder jemand aus seiner Familie anwesend?"


    Mardonius hoffte das er die Botschaft erfolgreich loswerden würde. Schlieslisch wollte er seinen erste Auftrag ja möglichst schnell erfolgreich abschliessen.

  • | Aglaopes


    War der Herr Iulius Crassus da oder arbeitete der gerade auf dem Palatin? - Keine Ahnung. War jemand aus seiner Familie da? - Welche Familie? Soweit Aglaopes informiert war, hatte dieser Crassus weder Frau noch Kinder. Ergo: Nein, es war keine Familie anwesend. Der eine oder andere Verwandte war zwar da, aber die gehörten ja alle nicht zur Familie des Iuliers!
    "Als Angestellter der Administratio Imperatoris ist der Herr Iulius Crassus stets gut beschäftigt. Er ist ein wichtiger Mann!", erklärte er und stellte den Iulier dabei mitunter auch ein bisschen wichtiger dar, als so ein Notarius letztlich war. Da er dies jedoch nur im Sinne des Ansehens der iulischen Gens tat, hatte er mit einer kleinen Übertreibung keinerlei Probleme.
    "Wenn du willst, dann kann ich die Botschaft allerdings an ihn weiterleiten. Mein Name ist Aglaopes. Ich bin ein Diener des iulischen Haushaltes.", bot er an und lächelte leicht. Dabei machte er sich nicht einmal die Mühe zu erfragen, ob der Iulier aktuell im Hause war. Denn selbst wenn dem so wäre, würde er diesen jetzt bestimmt nicht stören, nur damit der die Nachricht einer Frau persönlich entgegen nahm. Ein guter Sklave konnte schließlich zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden und belästigte seinen Herrn nur dann außerordentlich, wenn es auch tatsächlich etwas außerordentlich Wichtiges gab. Von letzterem ging Aglaopes hier allerdings bislang nicht aus...




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  • Mardonius nickte verständnisvoll. Natürlich war der Dominus zu beschäftigt die Post anzunehmen. Hauptsache er hatte jemanden gefunden dem er das Schriftstück zustellen konnte. Da schien er ja hier auch Glück gehabt zu haben. Darum sagte er:

    "Vielen Dank! Das ist sehr hilfreich. Hier ist das besagte Schriftstück. "



    Ad
    Tiberius Iulius Crassus
    Casa Iulia
    Roma, Italia


    Salve Iulius Crassus,


    jetzt ist schon einiges an Zeit vergangen, seit ich wieder in die Casa Aemilia gezogen bin. Ich habe mich gut eingelebt und hoffe sehr, dass die Aufbau- und Aufräumarbeiten der Casa Iulia schon fortgeschritten sind.


    Sag, was hältst du von einem gemeinsamen Abendessen? Ich möchte dich gerne in die Casa Aemilia einladen.


    Sicherlich wirst du wenig Zeit zur freien Verfügung haben, doch wisse, dass mir viel an deiner Gesellschaft liegt.


    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.


    Vale bene,


    deine Aemilia Caenis.

  • | Aglaopes


    Mit einem weiterhin leicht lächelnden Blick nahm der betagte Sklave das Schriftstück entgegen.
    "Sehr gerne. Ich werde mich gleich darum kümmern, dass ich es weiterleite.", erklärte er sodann freundlich und ließ sich keinen einzigen seiner diversen Gedanken anmerken.
    "Wenn du für deinen Botengang noch eine kleine Erfrischung willst, wird sich Wonga hier dem gerne annehmen. Ich für meinen Teil sage an dieser Stelle bereits: Vale." Nach diesen Worten verschwand Aglaopes wieder ins Haus, während der tatsächliche Ianitor Wonga, ein hochgewachsener Nubier, sichtbar hinter der Porta hervor trat. Letzterer kümmerte sich anschließend um den Becher verdünnten Wein, den ein Bote in einem guten Haus nunmal bekam - sofern gewünscht. Unterdessen frönte der griechische Sklave, der den Brief angenommen hatte, erst einmal an einem unbeobachteten Ort seiner Neugier - naiv, wer von ungesiegelter Post glaubte, dass sie ungelesen ihren Empfänger erreichte * -, bevor er sich mit einem Grinsen im Gesicht aufmachte die Post final zuzustellen...


    Sim-Off:

    * Mit Erlaubnis des Absenders...



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  • Nach einem schier ellenlangen Weg durch die Via Tiburtina Vetus, dann an der Stadtmauer entlang, an der sich alles abgespielt hatte bog Proximus rechts zum Mons Esquilinus ab. Dann stand er vor der Casa.


    Er zog sich seine , seit einer gefühlten Ewigkeit getragene Kleidung zurecht und klopfte und wartete.

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    DECURIO - MISENUM

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    Der hochgewachsene Nubier öffnete die sichtbar ausgewechselte Porta der Casa Iulia. Selbstredend erkannte er dabei die iulische Herrschaft.
    "Herr Iulius Proximus, sein gegrüßt! Wonga freuen du wieder da! Treten du doch herein.", erklärte er anschließend voll überschwenglicher Freude mit einer einladenden Geste ins Innere des Hauses. In der Tat nämlich war der Ianitor gerade nach dem Tod zweier Haussklaven mehr als froh über jedes ihm bekannte und vertraute Gesicht.
    "Wonga können tun für dich etwas Aufgabe?", fragte er dann, während er die Tür hinter dem Iulier schloss.




    IANITOR - CASA IULIA

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  • JA sag den Sklaven Bescheid. Ich will ein Bad nehmen und anschließend lade alle Anwesenden in Atrium ein. Informiere alle , sich im Atrium einzufinden.


    Dann machte Proximus sich auf, und begab sich in sein Zimmer.

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    Der hochgewachsene Nubier nickte.
    "Erklären ich Bescheid und lassen Bad bereiten vor. Anderen Bewohnern informieren ich.", erklärte er sodann bestätigend.
    "Wonga auch sollen Locusta fragen, ob machen schönes Essen in kleines Triclinium * ?", erkundigte er sich anschließend zuvorkommend.


    Sim-Off:

    * Wenn du willst, dann kannst du auch einfach hier dazu kommen. ;)



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  • Ich hatte Glück, dass mir die Wache gesagt hatte, wo ich die Casa finden würde. Mehr oder weniger ... Eigentlich hatte der Wachposten lediglich erwähnt, dass ich mich auf dem Weg zum Esquilin begeben müsse. Dort müsste ich im Nordwesten den Sitz der Iulier vorfinden, nach dem ich suchte. Soweit so gut. Dann hatte ich schon mal einen Ansatzpunkt wohin ich meine Schritte richten muss. So machte ich mich auf den Weg.
    Hindurch von Menschentrauben, engen Gassen, die zum Bersten gefüllt waren. Schweißgeruch, sowie aromatische Düfte verschiedener Köstlichkeiten, vereinzelter Händler, lagen in der Luft. Innerlich kam ein Gefühl in mir auf, dass ich wohl Unruhe nennen würde. Ich war es keineswegs gewöhnt hier in der großen Stadt, mit all den vielen Menschen, verschiedenen Geräuschen, Düften und Orten umzugehen. Es war alles noch etwas ... Gewöhnungsbedürftig! So schlängelte ich mich durch die Menge, den Blick zu allen gerichtet. Es ging alles so schnell und war so laut. Das kannte ich nicht von Zuhause. Da waren lediglich die Vögel schnell und laut.
    Aber ich ließ mich nicht beirren und setzte meinen Weg auf- einigen ungewollten Umwegen -fort. Wohl hatte ich mich in der einen oder anderen Straße geirrt, sodass ich auf einem großen Platz stand. Infolge dessen machte ich wieder kehrt und eilte die Straße zurück, den Blick nach dem Esquilin Ausschau haltend. So langsam kam ich auch ins Schwitzend. Ich machte kurz halt, wischte mir Schweißtropfen von der Stirn und setzte den Weg fort. Der Anstieg zur Casa förderte mein Schweißtreiben nur noch mehr. Mit mehreren Pausen zwischendurch legte ich die letzten Schritte zurück. Vor mir erstreckte sich die Casa Iulia. Prachtvoll und groß. Ich staunte nicht schlecht bei dem Anblick und setzte mich nach einer weiteren Verschnaufpause wieder in Bewegung.
    Eine große Tür versperrte mir den Weg. Nun hatte ich also mein Ziel erreicht. Etwas aufgeregt zupfte ich meine Tunika zurecht. Was erwartete mich? Würde ich hier meine Vergangenheit hinter mir lassen? All' die schönen Ereignisse und tollen Tage? Langsam erhob ich meinen Arm. Mein Herz pochte heftig und ich fürchtete, dass es mir jeden Moment aus meinem Leib springen würde. Ich holte noch einmal tief Luft und ließ meine geballte Hand an das Holz klopfen.

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    In der Tat hatte man, und dies nicht gerade zur Freude des Ianitors, die durch einen Menschenmob nach dem Bürgerkrieg zerstörte Porta der Casa Iulia bisher erst einmal nur durch eine einigermaßen vorzeigbare hölzerne Variante des ehemaligen Eisentores ersetzt. Und viel schlimmer noch als dies war wohl für den hochgewachsenen Nubier, wie auch die Herrschaften des Hauses gleichermaßen die Tatsache, dass damit auch vorerst der Türklopfer, Wongas hochgeschätzte Taube, nicht mehr auf der anderen Seite des Eingangs ihren Dienst tat. Eine geballte Faust auf Holz vermochte nicht im Ansatz den in den Ohren des Ianitors guten Ton zu treffen, den das iulische Täubchen stets zu treffen pflegte.


    So öffnete Wonga die hölzerne Porta wieder einmal nur missmutig und wünschte sich dabei bereits zum x-ten Male, dass dies das letzte Öffnen dieses Bretts sei, bevor er endlich wieder an einem nicht zuletzt auch für ihn sichereren Eisentor seinen Dienst tun könnte.
    "Salve. Dies sein Casa Iulia von Iulii Caepiones. Wer du bist und wie ich dir können helfen?", ratterte der hochgewachsene Nubier sodann wenig lustvoll sein Begrüßungssprüchlein runter und sah den Unbekannten anschließend aus schmalen Augen musternd an.




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  • Die Tür öffnete sich. Vor mir bäumte sich ein groß gewachsener Mann auf. Er hatte eine Narbe im Gesicht und sein Gesichtsausdruck schloss für mich nicht gerade darauf, dass er für seine Freundlichkeit bekannt sei. Nun gut.
    Ich starrte den Sklaven an, als er mich nach meinem Begehr fragte. Ja, eine gute Frage, die er da gestellt hatte. Ich konnte sie selbst wohl nicht einmal beantworten. Zumindest musste ich etwas sagen, bevor sich vor mir einfach wieder die Türe schloss.
    "Mein Name ist Servius Iulius Macro.", sagte ich langsam und überlegte mir unterdessen, wie ich dem Sklaven am besten klar machen sollte, dass ich der Sohn des Caius Iulius Octavenus sei.
    "Ich wünsche mit dem Herren des Hauses zu sprechen, Sklave!", meinte ich also schlicht. So würden mir hoffentlich weitere lästige Fragen erspart bleiben. Wieder musterte ich den Mann vor mir. Ein gut gebauter Sklave, so einen hätte man im Landsitz bei Misenum auch gebrauchen können. Dann wäre mir das Holzhacken wohl erspart geblieben.

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    Es dauerte einen kleinen Moment, bis die Informationen des Unbekannten bis ins Bewusstsein des Ianitors vorgedrungen waren. Der Fremde hieß also Iulius Macro und wollte mit dem Hausherrn sprechen.
    "Und was du wollen von Hausherr?", erkundigte sich Wonga missmutig ob der direkten Anrede als Sklave. Denn ob Sklave oder nicht, entschied der Nubier hier und jetzt, wer einen Fuß über die Schwelle setzen durfte und wer im etwaigen Regen stehen bleiben musste. Ferner hatte er bei einem solchen Begehr aber auch objektiv gesehen misstrauisch zu sein. Der Hausherr hieß wenigstens nominell nämlich noch immer Senator Iulius Centho und besaß derzeit wohl kaum noch ein größeres Ansehen. Im Gegenteil hatte selbst der nubische Ianitor mitbekommen, dass wenigstens vor einiger Zeit sogar nach diesem Iulier gesucht wurde - vermutlich, um ihn ebenso zu inhaftieren, wie auch Iulius Proximus für einige Zeit in Gefangenschaft geraten war.




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  • Genau dies wollte ich vermeiden. Der Sklave hatte wohl nicht die Absicht meinem Wunsch so einfach nachzukommen. Ich senkte mein Haupt und kratzte mich hinten am Kopf. Die nun vom Schweiß feucht gewordene Hand, wischte ich an meiner Tunika ab. Ein Blick huschte mir über das Gesicht, der Eckel verriet, hoffentlich jedoch nicht von dem vor mir stehenden Sklaven aufgegriffen wurde. Nicht das er auf den Gedanken kommen würde, dass ich etwas gegen Sklaven hätte. Nein, gegen die hatte ich sicherlich nichts, waren sie doch für uns Römer eine große Hilfe. Doch jetzt musste ich erstmals um Eintritt bitten und dem Sklaven erklären, was ich denn wolle.
    "Nun gut, ich erkläre es dir.", sagte ich zum Sklaven. Ich würde dem Mann die Wahrheit sagen, dann würde er schon verstehen- hoffentlich. "Mein Vater, Caius Iulius Octavenus, meine Mutter, Fundania Maximilla, und ich wohnten in einem Landhaus nicht weit von Misenum entfernt. Vor ein paar Tagen wurde unser Anwesen von Räubern überfallen- so glaubt man -und ich bin der Einzige Überlebende." Missmutig ließ ich den Kopf hängen. Bedrückt darüber, wieder die Vergangenheit in mir aufkommen zu lassen, trat ich einen kleinen Stein zu meinen Füßen beiseite. Zwar wusste ich nicht, ob meine Familie wirklich von besagten Räubern ermordet wurde, doch Tatsache war doch, dass ich in Misenum niemanden mehr hatte.
    "Deshalb bin ich hier ... Ich möchte hier in Roma ein neues Leben beginnen. Doch dazu muss ich hier mit jemanden reden, der für die Casa und auch Familie verantwortlich ist. Verstehst du, Sklave", fragte ich ihn. Ich schaute dem Sklaven in die Augen. Vielleicht hatte er verstanden, vielleicht aber auch nicht. Das Einzige was ich doch nur wollte ist zu erfahren, ob ich in der Casa aufgenommen werden würde. Eine Frage, di e der Sklave nicht beantworten konnte, jedoch im Wege stand, um die Antwort zu finden.

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    Der hochgewachsene Nubier blickte etwas hilflos, als man ihm entgegnete nun etwas erklären zu wollen. Bemüht versuchte Wonga anschließend den Ausführungen zu folgen. Der Iulius nannte die Namen seiner Eltern und den Ort seiner Herkunft. Sie seien überfallen worden - wie auch die Casa Iulia vor nicht allzu langer Zeit von einem randalierenden, marodierenden und gar rücksichtslos mordenden Menschenmob überfallen und geplündert worden war. Doch was nun hatte das mit dem Hausherr zu tun? Wollte der Mann Geld.., nur weil er auch Iulius hieß? Eine Name bedeutete ja nicht zwangsläufig Verwandschaft!


    "Hmm.", meinte der Ianitor also erstmal, als man ihn fragte, ob er verstünde. Denn Wonga verstand mitnichten. Er wusste auch nicht, wer für die Familie des Herrn verantwortlich sein mochte. Wenn alle männlichen Vorfahren tot waren und er aus dem Alter, in dem er einen Vormund benötigte, raus wäre, dann war der Mann wahrscheinlich für sich selbst verantwortlich. 'Verwöhnter Römer!', ging es dem Nubier durch den Kopf.
    "Ich werden Dominus Iulius Dives informatieren mal.", entschied Wonga und ließ offen, ob es sich dabei nun um den angefragten Hausherrn handelte oder nicht. "Kommen rein du in Atrium und willkommen in Casa Iulia.", trat er anschließend etwas zur Seite und lud Iulius Macro mit einer einfachen Handbewegung ein einzutreten. Mit seinem Blick signalisierte er dabei einem kleinen Sklavenjungen, dass der besagte Hausbewohner über den Besuch zu informieren sei - und der kleine Junge verschwand eilig.




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  • Ein Sklave der Tiberier klopfe an die Porta der Casa Iulia, wo er sich mit folgender Botschaft an den Ianitor wandte: "Mein Herr Lucius Tiberius Lepidus wünscht einen möglichst zeitnahen Termin für ein Gespräch mit seinem Freund Marcus Iulius Dives. Solange der Termin innerhalb der nächsten drei Tage erfolgt, ist er mit jedem Vorschlag einverstanden."

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    Nachdem der hochgewachsene Nubier die Porta geöffnet und nach kurzen, begrüßenden Worten, die am Anfang wohl sehr vieler Begegnungen standen, die Botschaft des offenkundig aus tiberischem Haushalt stammenden Sklaven vernommen hatte, dachte er sichtlich einen kleinen Moment lang nach.
    "Wenn du warten, dann fragen ich kürzer können. Dominus Iulius Dives in Arbeit hier und dir vielleicht Informatierung für deinen Herrn sagen.", machte Wonga in seinem gebrochenen Latein einen gut gemeinten Vorschlag. Dann kratzte er sich am rechten Ohrläppchen.
    "Anders wird senden termini..lierte Informatierung nach Hause Tiberia." Das waren die beiden Optionen, die der Ianitor anzubieten hatte.




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