Es war damals eine Tante in den besten Jahren gewesen, von der ich gelernt hatte, wie man einer Frau das größtmögliche Vergnügen bereitet, mit Geduld und Leidenschaft zugleich, die meine ersten Versuche, mein eigenes Vergnügen mit dem ihren zu verbinden, nicht belächelt, sondern mich beständig ermutigt hatte, es wieder zu versuchen - diese Erinnerung stand in jenem Augenblick, als ich Arrecinas Keuchen hörte, nur zu deutlich vor meinen Augen. War ich nun der Mann, der ihr die Grundbegriffe des körperlichen Genusses offenbaren würde, die sie noch nicht kennengelernt hatte? War es denn wirklich so verwerflich, dieser Lust nachzugeben? Aristides' Meinung dazu glaubte ich zu kennen, doch die Meinung der Welt würde vielleicht anders aussehen. Vielleich würde man verstehen, warum ich nicht widerstehen konnte, diesem bebenden, heißen jungen Leib, der mich so sehr lockte und einlud. In diesem Augenblick war ich Mars, der Krieger, der eroberte, sich ein Land dienbar machte, und sie Venus, die mich empfing und zu halten suchte, damit ich ihrer aufgewühlten Lust den Frieden schenkte.
Sie mit den Armen haltend wandte ich mich in Richtung der Türe meines cubiculums, der dort angebrachte Riegel war schnell vorgelegt, dass wir wirklich nicht gestört würden - ebenso schnell hatte ich meine Tunika über den Kopf abgestreift, die sie schon hochgeschoben hatte, sodass mich nur noch das Lendentuch von ihr trennte, und diese lästige Tunika, die noch immer auf ihrer Haut klebte. "Willst Du das wirklich, Arrecina?" keuchte ich leise, mit meinem Atem heiße Luft auf ihre Haut strömen lassend, meine Lippen glitten ihren biegsamen Hals entlang hinauf, küssten sich den Weg bis zu ihrer Wange empor, bis ich ihr in die Augen blicken konnte. Meine Finger schoben sachte ihre Tunika empor, enthüllten ihren schlanken, geschmeidigen Leib, die erhitzte Haut, die sich sogleich wieder an meine drückte, als gehörten sie in diesem Fieber der Lust untrennbar zusammen. Mir mussten schon die Schweißperlen auf der Stirn stehen, zumindest fühlte ich mich so, innerlich verbrennend vor Verlangen, zu oft hatte ich sie schon zurückgewiesen und gegen meinen Wunsch gehandelt - aber nun war sie nicht mehr ein Kind, sie war schon Frau, und diese Frau wollte genommen werden - von mir! Durfte ich sie denn zurückweisen?