Parade zu Ehren des Praefectus Praetorio Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Helvetia Severina
    "Onkel Geminus? Nein, das weiss ich nicht. Ich habe ihn noch nicht gesehen seit meiner Ankunft. Vielleicht hat es aber mit einer Krankheit zu tun, von der ich hörte. Weisst du, Onkel Geminus hatte irgendwann mal hohes Fieber, habe ich gehört, und in seinem Alter..." Severina musste wieder kichern. Ihr Onkel war zwar wirklich noch kein besonders alter und vor allem gebrechlicher Mann, aber in ihrer jugendlichen Naivität waren alle mit grauen Haaren schon steinalt. "Also in seinem Alter muss man sowas ja ernst nehmen. Sicher kuriert er sich nur aus." Sie nickte zur Unterstützung ihrer Worte.


    Beeindruckt verfolgte Milo das gebotene Schauspiel. Es machte ihm ein wenig Sorge, dass sich so viele Berittene so schnell zwischen so vielem ausgelassenem Volk bewegten. Er hoffte, dass die Prätorianer wussten, was sie dort taten. Sicher war Milo sich jedoch keineswegs, ob sie Verletzte nicht vielleicht sogar bewusst in Kauf nahmen. Unwillkürlich verringerte er die Distanz zu Severina noch ein wenig, so dass er nun direkt neben ihr stand. In dem Gedränge war es mittlerweile aber auch kaum noch anders möglich.
    "Oh, das tut mir leid für ihn. Ich wusste nicht, dass er in der letzten Zeit so sehr abgebaut hat. Er war ein großer Mann, soweit ich von ihm gehört habe. Ich wünsche ihm gute Besserung. Mögen die Götter mit ihm sein."
    Ihm kam sein Vater in den Sinn, welcher auch nicht mehr der Jüngste war und sich bereits vor einiger Zeit auf sein Landgut auf Sardinien zurückgezogen hatte.
    "Die Zeit vergeht und die Generationen wechseln wohl. Der Zeitpunkt rückt immer näher, zu dem es an uns ist sich zu bewähren."
    Milo lächelte leicht.
    "Hast du schon konkrete Pläne für deine Zukunft? Gibt es etwas, was du dir besonders erhoffst?"

  • Nach einer ganzen Weile hat sich Lucilla endlich zum Marsfeld durchgekämpft. Doch mit Entsetzen muss sie feststellen, dass nicht nur schon die Parade mit Hungi an ihr vorbeigezogen ist, sondern auch, dass sie von der nun stattfindenden Vorführung aufgrund ihrer geringen Größe wieder fast nichts sieht. Ein paar Prätorianerhelme kann sie ab und zu erkennen wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellt, das ist aber auch schon alles. Bei der nächsten Parade würde sie sich frei nehmen und schon am Vorabend mit einem Zelt an einer strategisch günstigen Stelle übernachten. Andererseits, Hungi würde wohl nie wieder eine Parade bekommen und für wen würde sich das sonst schon lohnen? Etwas entäuscht bleibt Lucilla in den hinteren Reihen stehen, in der Hoffnung, dass dem ein oder anderen vor ihr schließlich die Sonne zu viel werden und er seinen Platz räumen würde, so dass die hinteren Zuschauer aufrücken könnten.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Oh, das tut mir leid für ihn. Ich wusste nicht, dass er in der letzten Zeit so sehr abgebaut hat. Er war ein großer Mann, soweit ich von ihm gehört habe."
    "Hast du schon konkrete Pläne für deine Zukunft? Gibt es etwas, was du dir besonders erhoffst?"


    Severina bemerkte mit einer erneuten gewissen innerlichen Unruhe, wie nah Milo zu ihr rückte. Es war ihr nicht wirklich unangenehm, das wirklich nicht, aber dennoch war wohl zum ersten Mal ihr ein Mann so nahe, ausser Papa und ihre Brüder natürlich. Und das zählte nun wirklich nicht.


    "Er ist es noch immer." erwiderte sie auf eine etwas altkluge Art, während sie Milo dabei anblickte. "Er ist ja noch nicht gestorben und das wird er auch lange nicht." Mit ihren 16 Jahren hatte sie zwar schon die kindliche Vorstellung abgestreift, dass ihre Eltern und Verwandten ewig leben würden, der Tod war aber dennoch weit weg.


    "Pläne? Wenn du langfristige meinst, nein, die habe ich nicht. Kurzfristige habe ich nur vor, die schöne Parade zu sehen und die äusserst angenehme Gesellschaft zu geniessen." Bona Dea, sie hatte doch nicht gerade versucht zu flirten? Als sie dies bemerkte, räusperte sie sich verlegen und wandte seinen Blick von ihm ab. Severina spürte, wie heiss ihr Gesicht wurde und hoffte sehr, dass es nicht allzu rot anlief. Was war denn mit ihr los? Sie verstand sich selber nicht.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Als die Tribüne dann passiert war, lockerte Crassus seine steife Haltung etwas. Bisher hatte ja alles prima geklappt, wenn das nun auch bei der Vorstellung so klappen würde, war das ein durchaus erfolgreicher Tag. Er hob seine Hand und grüßte damit die Menge. Dass er in die Menschengruppe schaute in welcher Helena stand, war reiner Zufall. Dass er sie erkannte, noch ein viel größerer. Dass er ihr zuzwinkerte allerdings nicht.


    Der mehrfache Salut der Reiter sah einfach nur gut aus - das war es, was sie in den letzten Jahren nach dem Tod ihres Gemahls einfach immer wieder vermisst hatte. Militärische Zucht, Ordnung und vor allem Märsche hautnah zu erleben, damit war es inzwischen vorbei und würde es wohl immer sein - dennoch, ein Teil von ihr trauerte diesem Gedanken ein klein wenig nach. Es war schön gewesen, und das Militär hatte in ihrem Leben lange genug eine feste Größe dargestellt, dadurch, dass sie es an der Seite ihres Mannes immer greifbar gehabt hatte. Lächelnd betrachtete sie also das Schauspiel und erkannte wenig überrascht auch den praefectus praetorio - zu Pferd sah er einfach nur hinreißend aus, die Uniform glänzte, breite Schultern - mit einem leisen innerlichen Seufzen schalt sie sich ein dummes, nach Äusserlichkeiten gehendes Huhn, aber so mancher Mensch hätte wohl verstanden, dass angenehm verpackte Äusserlichkeiten sehr wohl anziehend wirken konnten.


    Hatte er ... gezwinkert? Gegröhle in der Menge um sie herum brandete auf, dann lachte sie leise und reckte die Hand in die Höhe - selbst wenn das Zwinkern irgendeiner anderen gegolten haben mochte, es waren immerhin genug andere Frauen anwesend, die das wahrscheinlich machten - so wollte sie ihn zumindest grüßen. So manch andere hatte das Zwinkern des praefectus allerdings direkt auf sich gezogen, und nun drängten einige junge, hübsche Mädchen, die besorgteren Mütter noch am Arm, nach vorn und kreischten lautstark, um die Aufmerksamkeit des praefectus auf sich zu lenken.

  • Sobald der Platz wieder frei ist, beginnt die Vorführung der Equites. Zwei Reiter haben sich nebeneinander auf ihre Startpositionen begeben und reiten im selben Moment los, auf das große Hindernis zu. Synchron galoppieren sie an, setzen zum Sprung an und fliegen förmlich über das Hindernis hinüber. Sauber kommen beide Pferde auf der anderen Seite wieder auf. In genau diesem Moment reiten die nächsten drei Soldaten an, während die beiden ersten bereits zur Seite schwenken und auf die nächsten, kleineren Hindernisse zuhalten. Sobald das Trio hinübergesetzt hat, nehmen vier weitere Equites die Verfolgung auf. So bildet sich ein immer breiter werdender Strom aus Reitern, die sich hinter dem großen Hindernis aufteilen und in einer zuvor genau festgelegten Reihenfolge ein kleines Hindernis nach dem anderen überqueren. Am Ende des Platzes angekommen wenden sie jeweils und setzen dieses Spiel in entgegengesetzter Richtung fort. Sobald die beiden ersten Reiter den halben Rückweg zurückgelegt haben und dabei immer wieder knapp den Weg der Entgegenkommenden kreuzen müssen, rücken keine weiteren Equites mehr nach. Fast der gesamte freie Platz ist nun voller Reiter, die auf genau abgestimmten Wegen über die geschickt aufgestellten Hindernisse setzen, gerade eben ohne sich in die Quere zu kommen. Nach und nach treffen die Reiter wieder am der Ehrentribüne entgegengesetzten Ende ein, wenden dort ein weiteres Mal und treten den Rückweg an. Auf gleichen Pfaden wie zuvor halten sie so erneut auf die Ehrengäste zu, um sich dort schließlich zu einer kompakten Formation aufzubauen.


    Nachdem alle Pferde wieder zum Stillstand gekommen sind, wenden die Reiter ihre Tiere und sehen sich nun plötzlich einer zweiten, ebenso großen Gruppe von Prätorianern gegenüber, die sich auf der Gegenseite aufgebaut haben. Um beide Abteilungen voneinander zu unterscheiden, haben sie um ihren jeweils rechten Oberarm ein rotes bzw. blaues Band gebunden. Stumm grüßen sich beide Parteien mit einem knappen Salutieren. Dann ziehen alle in einer fließenden Bewegung ihre Schwerter. Die richtigen Spathae sind für den heutigen Anlass durch hölzerne ersetzt worden. Im Gegensatz zu den regulären Übungsschwertern wurde in diesem Fall jedoch mehr Aufwand auf ein originalgetreues Aussehen verwendet, so dass der Unterschied aus der Ferne kaum auszumachen ist. Im Anreiten lockert sich die kompakte Formation und die Equites lenken ihre Pferde im aufeinander zu reiten noch ein wenig mehr auseinander. Einige von ihnen müssen dabei über die Hindernisse setzen, halten jedoch gemeinsam mit den anderen in direkter Linie auf den 'Gegner' zu...


    Sim-Off:

    EDIT: Peinlich - Spathae vs. Gladii

  • Voller Begeisterung verfolgte Macer die offenbar perfekt einstudierte Präsentation der Reiterei. Natürlich war er als ehemaliger Legionskommandeur eigentlich ein Mann der schweren Infanterie, aber die kraftvolle Eleganz, mit der die Pferde scheinbar mühelos und in exakten Bahnen über den Platz galoppierten, beeindruckte ihn zutiefst. Die Reiter hatten sicher nur die besten Pferde zur Verfügung und monatelang jeden Tag viele Stunden in Übungen investiert, vermutete er. Alles wirkte so perfekt einstudiert und sicher, wie man es sich als Offizier nur wünschen konnte. Macer war sich zwar sicher, dass sich die Soldaten unten auf dem Platz immer wieder kurze Anweisungen zuzischen würden, wenn sie einander passierten, denn das passierte bei solchen Paraden meistens, aber als Zuschauer bekam er davon diesmal nichts mit.


    Gespannt betrachtete er die Aufstellung zur nun folgenden Angriffsübung und musste schon sehr genau mit zusammen gekniffenen Augen hinschauen, um zu erkennen, ob die Männer mit echten Waffen hantierten. Letztlich war er sich sicher, dass es nur kunstvoll hergerichtete Übungswaffen waren, aber der Garde hätte er durchaus auch zugetraut, mit echten Waffen anzutreten.

  • Nun war Durus fast gänzlich von der kleinen Diebin abgelenkt, die dieser Titus davongeschleift hatte, und betrachtete fasziniert die Reitervorführung. Bei derlei Paraden fand er es fast schade, dass er selbst nie in den Legionen des Kaisers gedient hatte...vielleicht würde das sich ja noch ändern...

  • Zitat

    Original von Helvetia Severina
    "Er ist es noch immer." erwiderte sie auf eine etwas altkluge Art, während sie Milo dabei anblickte. "Er ist ja noch nicht gestorben und das wird er auch lange nicht."


    "Pläne? Wenn du langfristige meinst, nein, die habe ich nicht. Kurzfristige habe ich nur vor, die schöne Parade zu sehen und die äusserst angenehme Gesellschaft zu geniessen."


    "Oh, natürlich. Verzeih" erkannte Milo seinen Fehler. In solcher Form sprach man natürlich tunlichst nicht von den Verwandten Anwesender. "Es tut mir leid, ich habe mich ungünstig ausgedrückt. Ich fand es nur schade, dass er in der Öffentlichkeit kaum mehr in Erscheinung tritt."
    Er lächelte ein wenig zerknirscht, wurde jedoch sogleich von ihren darauf folgenden Worten abgelenkt. Mit einiger Überraschung nahm Milo die Tatsache auf, dass sie ihm gerade tatsächlich eine Art Kompliment gemacht hatte. Er kam nicht umhin, sie ein wenig verblüfft anzulächeln.
    "Danke."
    Schmunzelnd blickte Milo der jungen Frau in die Augen und versuchte aus ihr schlau zu werden. Für weitere Beteuerungen fehlte ihm jedoch plötzlich die Zeit, da die Vorführung der Prätorianer endlich begann und der Lärmpegel wieder stieg. Nur widerwillig vermochte er seinen Blick von ihr zu lösen und den Reitern auf ihren Pferden zuzuwenden. Beiläufig nahm Milo zur Kenntnis, dass es tatsächlich immernoch keine Verletzten gab. Den Hauptteil seiner Aufmerksamkeit konnte das Spektakel jedoch nicht mehr auf sich ziehen und seine Gedanken weilten bei der Dame neben ihm.

  • Calvina war schon länger hier zwischen den ganzen Personen und hatte eben am Rande mitbekommen wie hier ein Vorfall war. Sie hatte eine blonde Frau gesehen, die gegen eine andere gerannt war und irgendwie nun verschwunden zu sein schien. Immer wieder war sie abgelenkt gewesen wegen der Parade, schließlich sa man dies nicht alle Tage. Zwar hatte sie wieder Problem über die Köpfe der anderen hinwegzusehen, aber sie schaffte es immer wieder zwischen den Menschen an den Seiten hindurchzugucken und so wenistens ein paar Blicke auf die Prätorianer werfen zu können, die teilweise auf dem Pferd und der Rest zu Fuß unterwegs war.


    Irgendeine Person passte allerdings nicht wirklich auf und ging einen Schritt zurück womit Calvina nicht gerechnet hatte. Das Ende vom Lied war, dass sie ihr Gleichgewicht verlor, dabei noch gegen jemanden stieß und dann ins Straucheln geriet und drohte auf den Boden zu fallen, was zwischen Menschen sicher nicht gut kam, es könnte wer auf sie treten.

  • Severus war es, der genug von der Parade gesehen hatte und sich einen Weg durch die Massen zurück bahnen wollte. Dazu drehen er sich um, um sich anschließend durch die engen Reihen der anderen Zuschauer zu schieben. Dabei musste es geschehen sein. Er war ein klein wenig unvorsichtig und stieß mit einer Dame zusammen, die sogleich leicht zu straucheln begann und um zukippen drohte. Doch bevor letzteres passieren konnte hielt er sie leicht fest, so dass sie wieder sicher stand.
    Entschuldigend sah er sie an. Verzeih bitte meine Unachtsamkeit. Ist alles in Ordnung mit dir?

  • Ziemlich erstaunt, dass der Sturz ausfiel auf den sie sich schon eingestellt hatte sah sie ihren Retter an. Ein junger Mann, dessen Alter sie wieder einmal nicht einschätzen konnte, sie war einfach nicht geübt in solchen Dingen. "Öhmmmmm, nein, ich meine ja ist alles in Ordnung, du hast mich ja gefangen, also damit ich nicht stürze. Danke."
    Total verlegen sah das Mädchen den Mann an, war er es denn gewesen der sie schuppste? Sie wusste es nicht, schließlich hatte sie grade ganz wo anders hingesehen gehabt und nicht drauf geachtet wer wo entlang ging oder eben nicht.

  • Severus sah im ersten Moment besorgt drein, aber als sie sich berichtigte wich dem Blick ein Lächeln. Langsam ließ er sie los und musterte sie einen kurzen Augenblick. Wer war wohl die hübsche Dame? Dann bin ich aber beruhigt, dass dir nichts passiert ist.
    Eigentlich wollte er weitergehen, aber irgendwas hinderte ihn daran und er blieb wie angewurzelt stehen und schaute sie weiterhin an. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?

  • Der bisherige Verlauf der Parade gefällt dem Kaiser gut. Die Garde scheint in bester Form zu sein, wie es sich gehört, und präsentiert sich von einer glänzenden Seite. Diese Männer zur Verfügung zu haben, gibt selbst einem Mann, der das größte Reich der Welt regiert, noch zusätzliche Sicherheit.


    Einzig die Pausen zwischen den Abschnitten der Präsentation und der Zeremonie insgesamt könnten für seinen Geschmack ein wenig kürzer ausfallen. Vielleicht hatte man es zu gut mit dem zu ehrenden ausscheidenden Präfekten gemeint, dass man die Veranstaltung seinem Alter angemessen auf keinen Fall zu hektisch gestalten wollte.

  • Auch Hungi blickte voller Stolz auf "seine" Prätorianer runter. Sicher waren es schon lange nicht mehr seine, aber tief drinnen empfand er es noch so. Sie mußten geübt haben als er nicht mehr in der Castra war, denn von Extra-Übungen hatte er nichts mehr mitbekommen.


    Die Tatsache allerdings, daß sie echte Schwerter für die Parade verwendeten, so wie er es falsch vermutete, gefiel ihm nicht so sehr. Zu leicht konnte etwas schief gehen, wenn einer einen Fehler machte oder auch nur ein Pferd kurz scheute. Es war wohl Berufskrankheit, daß man überall und ständig Sicherheitsrisiken sah, eine Eigenschaft, die Hungi wohl ablegen mußte... oder es nie schaffen würde.

  • Ein lauter Knall ertönt in dem Moment, wo die beiden 'feindlichen' Reihen aufeinander treffen. Die gezückten Spathae prallen aufeinander, doch dieses Mal reiten die Equites noch aneinander vorbei, die Reihen durch einander hindurch. Natürlich war es geplant gewesen, dass sie ihre Holzschwerter alle im selben Moment gegen das des Gegners knallen lassen. Doch ebenso natürlich hat dies nicht völlig einwandfrei funktioniert. Trotzdem reicht der entstehende Lärm problemlos aus, um die Geräusche der Menschenmenge zu übertönen. Nach wenigen Metern halten die Prätorianer ihre Pferde, wenden und reiten erneut aufeinander zu. Dieses Mal ziehen sich beide Formationen enger zusammen und keiner weicht dem anderen aus. Mit lautem Geschrei stürzen sich die Soldaten in den Kampf, wie er für sie aus den vielen Übungskämpfen zu einer Routine geworden ist.
    Jetzt löst sich auch die steife Formation allmählich auf, die Reihen brechen ineinander ein und nur an den leuchtend farbigen Bändern um die Oberarme kann man die beiden Parteien noch voneinander unterscheiden. Die Männer geben sich alle Mühe, mit ihren Rufen und gezieltem Einsatz der Holsschwerter einen richtigen Schlachtenlärm zu erzeugen. Allmählich wird dem aufmerksamen Beobachter auch bewusst, dass sich von Zeit zu Zeit einzelne Soldaten aus dem Gemenge lösen, ihre Pferde auf die Seite führen und dort in geordneter Aufstellung warten. Nach einer bestimmten Anzahl von Treffern geben sie sich offensichtlich geschlagen und ziehen sich unter geringstmöglicher Behinderung der anderen zurück. Sobald einer von ihnen den Rücken seines Pferdes verlassen hat, gilt er als 'tot'. Zwar kämpfen die Prätorianer nicht so rücksichtslos, wie sie dies unter echten Bedingungen mit richtigen Waffen täten. Sie schwächen ihre Schläge ab und bremsen meist vor dem Treffer, doch ganz ohne blaue Flecke geht hier wohl kaum einer vom Platz.
    Die Parteien wurden so aufgeteilt, dass ihre Stärke einander ungefähr entspricht. So dauert es lange, bis eine der Seiten tatsächlich die Oberhand gewinnt. Letztlich sind es die Blauen, denen es gelingt den 'Feind' einzukreisen und in einer gut konzertierten Aktion zu besiegen. Erst als alle Roten besiegt und mit eigenen Füßen auf der Erde stehen, recken die siegreichen Equites ihre Spathae triumphierend nach oben.


    "ROMA AETERNA! ROMA VICTRIX!"


    Anschließend stecken sie die Holzschwerter ein und die 'Gefallenen' sitzen wieder auf. Etwas staubig geworden formieren sich die Reiter wieder zu einer geordneten Aufstellung und richten sich zur Ehrentribüne aus. Sev hat das ganze mit gemischten Gefühlen verfolgt. Jetzt, wo das Spektakel endlich sein Ende hat, atmet er erleichtert auf, reiht sein Pferd in die sich aufbauende Formation der Equites Singulares ein und gibt dem Praefectus Praetorio Caecilius Crassus das vereinbarte Zeichen, dass die Vorstellung beendet sei.

  • Zitat

    Original von Manius Pompeius Severus
    Severus sah im ersten Moment besorgt drein, aber als sie sich berichtigte wich dem Blick ein Lächeln. Langsam ließ er sie los und musterte sie einen kurzen Augenblick. Wer war wohl die hübsche Dame? Dann bin ich aber beruhigt, dass dir nichts passiert ist.
    Eigentlich wollte er weitergehen, aber irgendwas hinderte ihn daran und er blieb wie angewurzelt stehen und schaute sie weiterhin an. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?



    Ihr verlegenes Lächeln war nicht zu übersehen, denn eigentlich hätte sie auch etwas aufpassen können als sie hier stand und krampfhaft versucht hatte etwas von der Parade zu sehen. Auf einen der tollen Tribünen müsste man sitzen, dann hatte man wenigstens als kleiner Mensch die Möglichkeit nicht alles nur als ein Hörspiel mitzubekommen.
    Nun, da er sie los ließ, schließlich stand sie ja wieder sicher auf ihren beiden Füßen, wagte sie es ihn etwas genauer anzusehen. "Etwas tun?" da zuckte sie auch schon wieder zusammen, als sie den Krach hörte und den Kampflärm der ertönte, als die Parade dieses Schauspiel vollführte welchen sie nicht wirklich beiwohnen konnte, auch nicht als sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte.
    "Du könntest mir sagen was dort geschieht, denn ich sehe nichts, da alle anderen größer sind als ich" meinte sie breit grinsend und das Verlegene war gänzlich verschwunden und hatte etwas frechem platz gemacht.

  • Severus drehte, als der Knall ertönte, kurz seinen Kopf zu Parade und versuchte einen kurzen Blick an den ganzen Köpfen vorbei zu erhaschen. Das Schauspiel verfolgte er für wenige Sekunden, ehe er sich wieder Calvina zu wand um ihre Fragen zu beantworten.
    Da ich dich angestoßen habe möchte ich es dir wieder gut machen und nicht einfach abhauen, auch wenn ich eigentlich genug von der Parade gesehen habe meinte er ehrlich und lächelte sie an Aber ich erstatte dir gerne einen kleinen Bericht. Es findet soweit ich das gerade gesehen hab ein kleiner Showkampf statt Er warf einen weiteren Blick über seine Schulter und kniff dabei für einen Augenblick seine Augen etwas zusammen um etwas mehr zu erkennen, da die Sonne etwas unglücklich stand. Wiederum sah er zu Calvina. Es scheint zwei Parteien zu geben, die durch Armbänder gekennzeichnet sind und gegeneinander Kämpfen. Wenn jemand getroffen wurde scheidet er aus, wie es aussieht.
    Er sah sie musternd an und hoffte dass sie mit seiner Beschreibung etwas anfangen konnte. Lass mal versuchen etwas näher dran zu kommen, dann kannst du vielleicht auch noch einen Blick erhaschen schlug er lächelnd vor.

  • Sie lächelte ihn verlegen und doch frech an und lauschte seiner Beschreibung von dem Geschehen auf dem Feld. "Hmm ich danke dir. Ich sollte mir bei der nächsten Parade entweder einen Platz reservieren oder eine große Kiste mit mir schleppen, damit ich etwas sehen kann, es kann ja nicht jeder so groß sein wie andere" kicherte sie vor sich hin. "Gerne, aber wie willst du dich hier durchschlagen? Hier macht ja keiner Platz" merkte sie einmal an, als sie sich umsah und das Gedränge nach vorn hin. Denn sie wollten alle sehen was sie nicht sehen konnte. Das Geklapper der Schwerter nahm ab und sie schienen damit aufgehört zu haben. Wie toll und wieder nichts gesehen.

  • Irgendwie hatte Severus das Gefühl das seine Beschreibung ihr nur mittelmäßig weiterhalf. Und mit dem nach vorne durch kämpfen hatte sie sicherlich recht. Ohne blaue Flecke wäre das wohl nicht möglich. Er überlegte kurz nach anderen Möglichkeiten und spielte mit dem Gedanken, ob er es ihr anbieten sollte sie hochzuheben, damit sie einen besseren Überblick hätte, aber er entschied sich erstmal dagegen, da sie das sicherlich falsch verstehen würde.
    Ein Platz auf der Tribüne wäre sicherlich nicht schlecht, nur da ist es wohl auch schwer dran zu kommen und man benötigt glaube ich Kontakte dafür

  • Durus sah begeistert bei dem Schaukampf zu, den die Prätorianer sich lieferten. Er wusste, dass sie nur selten im offenen Kampf eingesetzt wurden, trotzdem beherrschten sie ihn wie die Alae - zumindest wirkte es so...
    "Sieh nur, wie platziert sie zuschlagen!" sagte er zu Calvina.

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