Triclinium | Furianus, Lucullus, Gracchus

  • In meinen Gedanken schwirrten viele Worte herum. Die letzten Stunden hatten mir viel römische Worte gelehrt und doch fühlte ich mich nicht wie im Schoß einer der ältesten Familien in Rom, sondern wie .... ich konnte das unmöglich zuende denken.


    Meine Augen durchdrangen regelrecht Lucius. Dann blickte ich zu Boden. Wahrscheinlich war es besser ihn ziehen zu lassen und seinen Vater darauf hin anzusprechen. Wieder verrieten meine Augen nicht meine Gedanken und doch fühlte ich mich wie in einer Fremde, nicht wie im Nabel.


    "Ich wünsche dir viel Glück auf deiner Reise Lucius Flavius Furianus. Vielleicht wirst du deine Liebhaberei irgendwann als jenes sehen, was sie ist, nämlich eine Deliciae und jenen Weg gehen, der uns vorbestimmt ist. Doch bis dahin werden meine Gebete an die Götter deinen Namen enthalten."


    Eigentlich glühte ich innerlich ob dieser Entfremdung, doch ich hielt es für das Beste den Schein zu wahren und Felix nicht unglücklich zu machen.


    "Gracchus wir sprechen einander, Furianus gute Nacht."


    Ich hatte mich erhoben und machte mich auf das Schlafgemach aufzusuchen. Der Tag hatte seine Spuren hinterlassen und es wurde Zeit, das ich meine tiefgründigen Gedanken nicht weiter mit Irdischem verwirrte, sondern in den Hortus einkehrte.

  • "Gute Nacht, Lucullus, ich danke dir."


    Ein Nicken sollte diesem Abschied folgen und sogleich erhob auch er sich.


    "Es ist recht spät, ich sollte nun schlafen, denn morgen beginnt die Reise. Sage deinem Klienten, Gracchus, dass er sich bereit machen soll, denn er wird morgen mit mir abreisen, ich erwarte ihn am Hafen. Vale, Vetter Gracchus."


    Und verließ das Triclinium.

  • Seinem Bruder, wie auch seinem Vetter zweiten Grades wünschte Gracchus eine geruhsame Nacht, seinem Vetter auch eine gute Reise, und blieb schlussendlich allein zurück im Triclinium. Die Logik seines Vetters blieb ihm verborgen und es schien ihm, als würde sich die Essenz seiner Worte mit jedem gesprochenen Satz wieder und wieder in andere Richtungen winden, gar umkehren. Seine Suche war in Gracchus Augen in keinster Weise gerechtfertigt, verglich er sich doch bereits mit Plebejern und lieferte nur fadenscheinige Argumente, wie es Gracchus schien, um seine eigenen Gelüste zu verbergen. Der Kaiser hatte womöglich nicht nur der Gens Flavia einen Gefallen getan.
    Gracchus widmete sich der Dulcia domestica und sann über das Eintreffen seines Bruders in Rom nach. Womöglich würde dieser seinen Platz fordern, doch er war nicht gewillt, von dem Seinen zu weichen, auch wenn er möglicherweise kein Anrecht darauf hatte. Nach dem abschließenden Nachtisch zog sich auch Gracchus, in Gedanken versunken, in sein Gemach zurück und widmete sich seinem Sklaven.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!