Ich überlegte nur kurz, sodass meine folgende Antwort gerade noch so als schlagfertig durchgehen konnte: "Naja, dann will ich mal hoffen, dass meine Präfektur sich dahingehend von deiner unterscheidet, werter Licinus. Denn mein direkter Vorgänger war zum Schluss vor allem dafür bekannt, für nichts bekannt zu sein.... weil er so selten nur mal nicht auf dem Lande war und seine Seele baumeln ließ.", grinste ich halb im Spaß, halb ernst. Am Ende war der Tantansier ja trotzdem in den Ritterstand - in den ich auch einmal wollte! - erhoben worden. Irgendeinen Grund hatte das sicherlich schon gehabt (vielleicht hatte er in meinem Fall mal eine besonders überragende Personalentscheidung getroffen oder so).
Dann begann der jüngere Iulius von seinen Magistratur-Plänen zu erzählen. Oder besser gesagt sprach er von einer Krankheit, von der mir allein diese Information schon zu viel, weil zu persönlich war, rühmte sich groß damit, wie er meinen duovirischen Cousin nicht kannte, und machte mir zum Schluss dieser Vorstellung noch ein geheucheltes Kompliment, das nämlich nur maskieren sollte, dass er sich im gleichen Atemzug auch selbst als noch so unglaublich jugendlich, vital und sexy empfand. Als wenn ich das nicht durchschaute! "Ja, ich wette, dass mein Cousin dich auch nicht kennt.", gab ich ihm da liebend gerne mit einer wegwerfenden Handbewegung zurück und bemühte mich dabei möglichst unbekümmert zu klingen. Auf das unechte Kompliment indes ging ich nicht weiter ein. Denn selbst wenn ich gewollt hätte, konnte ich es ja nicht mehr zurück geben, nachdem er sich bereits selbst ins Licht seiner eigenen Worte gestellt hatte. Selbstverliebter Egoist!
Noch diesen Monat wollte er also Magistrat dieses Kaffs werden, hm? "Was hast du denn vor mit.. Mantua? Sprich: Was willst du als Magistrat erreichen?", erkundigte ich mich weiterhin nicht ganz unkritisch. Solange ihm sein gut verdienender Herr Papa nicht die gesamte Wahl kaufte, musste der junge Iulier schließlich irgendeine Form von Wahlprogramm haben, oder nicht? "Ich meine, von den Angestellten meines Cursus Publicus sind sicherlich auch einige wahlberechtigt. Und selbst wenn nicht: Auch dann könnte ich unter Umständen mit einer kleinen Dienstanweisung dafür sorgen, dass jeder hiesige Nutzer des staatlichen Postdienstes schon bald deinen Namen kennt.", sei es über mündliche Empfehlungen oder einen schriftlichen Hinweis an der Postabgabe. "Ohne damit sagen zu wollen, dass ihr es nötig hättet", bezog ich nun bewusst wieder den Finanzier dieses ganzen Plans mit ein, "ließe sich damit sicherlich der eine oder andere Sesterz an Werbeausgabe sparen.", lächelte ich erst etwas zwielichtig zum jungen, danach ungleich ehrlicher zu meinem älteren Tischgenossen.
Weil ich ja ganz gerne auch bei Leuten einkaufe, die ich sim-on nicht so mag: Hast du deinen Käse von letzter Woche bereits klammheimlich restlos verkauft oder bloß vergessen ihn zu produzieren und anzubieten?