[Capitolium] Die Meditrinalia

  • Sabina genoß den Wein, denn es war ein wirklich guter und sie eine Weintrinkerin. Doch es war auch das Religiöse dabei welches sie hier hergezogen hatte. Sie sah der flackernden Flamme zu und nahm die Worte des Priesters in sich auf. Bestimmt würden die meisten diese Einladung annehmen und trinken bis sie kurz vor dem Umfallen waren. Solch ein Fest wie dieses ließen sich doch bestimmt nur die wenigsten entgehen. Rom hatte also auch seine guten Seiten musste sie feststellen und hielt einw enig Ausschau ob sie nicht ein paar bekannte Gesichter sehen würde und lächelte dabei auch dem Mann zu, der unmittelbar neben ihr stand und ebenfalls von dem Wein kostete.

  • "Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor."
    "Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor."
    Die beiden Freundinnen prosteten sich zu, vergossen das Trankopfer, und leerten ihre Becher. Aber trotz dieses Wunsches verfiel Scintilla gleich wieder in ihre 'alte Krankheit': "Sieh ihn dir an," flüsterte sie Fortunata zu, und wies wieder heimlich auf Flavius Gracchus, "wie liebevoll er seiner Frau den Becher gereicht hat... Sie muß der glücklichste Mensch auf Erden sein."
    "Du spinnst, Feli."
    "Hach, er hat sowas... distinguiertes an sich..." schmachtete Scintilla, "und dabei soo maskulin... einfach fesch..."
    Fortunata rollte mit den Augen. "Dann geh doch hin, und rempel ihn an, wenn er dir so gut gefällt." schlug sie spöttisch wispernd vor, während die Zeremonie ihren Lauf nahm.
    "Was? Anrempeln? Wieso?"
    "Genau, anrempeln. Hingehen, gegen ihn stoßen, 'rein zufällig' natürlich, und dann 'oh, verzeihung, wie unachtsam, wie kann ich das nur wieder gut machen', et cetera, und schon ist man im Gespräch...Du mußt wissen, das ist hier in Rom eine allgemein anerkannte Methode, Bekanntschaften zu knüpfen. Plump zwar, aber ungemein effektiv."
    "Wirklich? Ich glaube, ich sollte lieber mein Taschentuch fallen lassen." kicherte Scintilla. "Und überhaupt, es geht nicht, er ist ja nicht alleine da. Seine Frau würde mir sicher die Augen auskratzen."
    "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt..."
    "Schscht!" Eine würdige Matrone gebot den beiden unwirsch, den Mund zu halten.
    Schuldbewußt tat Scintilla das, lauschte den abschließenden Worten des Flamen Dialis, und verfolgte andächtig, wie er den letzten Wein den Flammen übergab.
    Dann sprach der Herold die Eiladung zum Trinkgelage auf Kosten von irgend so einem Quaestor aus, und es brach ein allgemeiner Jubel in der Menge aus. "Wer auch immer das ist." murmelte Scintilla, und stimmte mit ein:
    "Ein Hoch auf den Quaestor!"

  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    Vic hebt seinen Becher. "Eines Tages wird auch die Zeit der Russata kommen. Um die Gelben würde ich mir erstmal nicht so viele Sorgen machen, das war doch mehr Glück als Verstand, was die da hatten."


    "Dein Wort in aller Götter Ohr! Immerhin sitzt du näher dran als ich." So ganz hatte sich Macer seine Laune noch nicht verderben lassen, auch wenn die ständige Erfolglosigkeit seiner Factio es immer schwieriger machte.


    "Neinnein, um die Aurata machen wir uns keine Sorgen, soweit sind wir noch nicht gekommen. Hast du gehört, was sie bei den Ludi gesungen haben? Die wussten selber nicht, wie sie ins Finale gekommen sind!"


    Abwehrend schüttelte der Senator den Kopf; an die Aurata wollte er nicht auch noch denken müssen, wenn er nicht mal mit der Russata so vorwärts kam, wie er wollte. "Sag' mal, wie sieht eure Planung bis zu den nächsten Rennen aus? Wir hatten ja mal über ein gemeinsames Training nachgedacht."

  • Zitat

    Original von Matinia Sabina
    Sabina genoß den Wein, denn es war ein wirklich guter und sie eine Weintrinkerin. Doch es war auch das Religiöse dabei welches sie hier hergezogen hatte. Sie sah der flackernden Flamme zu und nahm die Worte des Priesters in sich auf. Bestimmt würden die meisten diese Einladung annehmen und trinken bis sie kurz vor dem Umfallen waren. Solch ein Fest wie dieses ließen sich doch bestimmt nur die wenigsten entgehen. Rom hatte also auch seine guten Seiten musste sie feststellen und hielt einw enig Ausschau ob sie nicht ein paar bekannte Gesichter sehen würde und lächelte dabei auch dem Mann zu, der unmittelbar neben ihr stand und ebenfalls von dem Wein kostete.


    Ich erwiederte das Lächeln welches mir Sabina entgegenbrachte und konnte nicht anders als sie etwas zu fragen:


    "Salve. Mein Name ist Germanicus Maximianus. Ich habe dich, auch wenn es unverschämt ist ein wenig beobachtet. Dabei drängte sich mir eine Frage auf, die ich dir gerne stellen würde: Bist du wegen dem Wein hier oder interessiert dich auch die Religion, welche hinter diesem Festtag steckt."


    Dabei grinste ich verschmitzt.....

  • Jene, welche Gracchus nicht kannten und ihm dahingehend nicht mit ihren Hoch-Rufen zuprosteten, waren ihm lieber, als jene welche dies taten. Es war nicht in seinem Ansinnen gelegen, die Menschen mit Wein zu kaufen, zumindest nicht ihre Stimmen für ihn. Einzig, sie zu den Meditrinalia zu locken, auf dass sie den Göttern huldigten, war seine Intention dabei gewesen, den Weinausschank nach der Zeremonie finanziell zu unterstützen. Doch wie es von ihm verlangt wurde, erwiederte er die ihm geltenden Grüße mit lächelndem Nicken und wandte sich schließlich Antonia zu, nun doch einigermaßen froh, sie als Ablenkung bei sich zu haben.
    "Es wäre unhöflich, sich bereits jetzt zurück zu ziehen. Beliebt es dir, mit den Bürgern noch ein Glas Wein auf die Gesundheit des Imperiums zu trinken?"
    Natürlich war er sich dessen bewusst, dass eine Ablehnung ihrerseits Antonia nun als unhöflich deklarieren würde und er war einigermaßen neugierig auf ihre Reaktion. Eine Frau hatte sich den Wünschen ihres Mannes unterzuordnen, so lehrte es die Tradition, doch jene Ehe, welche Gracchus zuerst geprägt hatte, war eine gänzlich andere gewesen. Seine Mutter war eine starke Frau mit eigenem Kopf gewesen und hatte sich nie seinem Vater untergeordnet. Viel eher war es eine Beziehung aus Einigkeit gewesen, und statt aufoktroyierten Zwängen war immer der Konsens gesucht worden. Gracchus wusste nicht, ob seine Eltern sich geliebt hatten, denn entsprechende Gefühle hatten sie sich in der Öffentlichkeit und selbst vor ihren Kindern nicht erlaubt. Doch in diesem Augenblick hätte er gerne seinen Vater um Rat gefragt, wie jene Ehe funktioniert hatte, schien ihm die Aussicht auf gegenseitige Achtung doch viel gefälliger, als die Aussicht auf unterschwellige Verachtung, welche er befürchtete, sollte Antonia die Rolle der sich fügenden Ehefrau nicht so sehr behagen, wie dies von ihr erwartet wurde.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM





  • Ein wenig überrascht sah sie ihn schon an und war ihrer Sklavin dann noch einen kleinen Blick zu. Den Becher mit dem Wein hielt sie auch weiterhin in den Händen,aber trank erst einmal nichts. Ihr Schmunzeln war nicht zu übersehen, als der Mann sie so ansprach und vor allem was er so sagte. "Mein Name ist Matinia Sabina. Machst du das öfters, andere Frauen beobachten?" fragte sie ihn frech und ließ ihre Finger an dem Becher seitlich entlang streichen. "Um genau zu sagen steht der religiöse Punkt immer noch im Vordergrund und der Wein ist ein positiver Nebeneffekt. Wie sieht es bei dir aus, Germanicus Maximianus?" Sein Grinsen hatte sie natürlich gesehen und es stellte sich ihr die Frage was er sich erwartete.

  • Meine Indention war es, endlich mal wieder mit einem weiblichen Wesen ins Gespräch zu kommen. Es konnte einen Mann doch recht stark mitnehmen, wenn er ständig unter seinesgleichen weilte und nie den Kontakt zu Frauen hatte. Doch ich musste sagen, sie war süß diese Matinia. :D




    "Nun, wenn ich ehrlich bin, so muss ich gestehen das ich keinen sonderlich großen Bezug zu den Göttern habe. Aber ich bin auch nicht hier um mich kostenlos zu besaufen. Dies läge auch nicht in meiner Art. Und verzeih noch einmal, dass ich dich so einfach beobachtet habe, dies ist ansonsten ebenfalls nicht meine Art."


    Irgendwie hatte ich das Gefühl, das ich ein wenig eingerostet war...... :P

  • Sie neigte ihren Kopf ein wenig auf die Seite und sah sich den Mann weiter an. Versuchte er etwa mit iht zu flirten oder täuschte sie sich da jetzt? Was in letzter Zeit mit den Männern los war konnte sie wirklich nicht sagen, aber sie würde sich einfach überraschen lassen was diese Begegnung noch mit sich führen würde, denn sie standen hier fast zu zweit, aber das konnte sie ja auch mit einem mal ändern. Fast deswegen, weil sie ja noch Lynn an der Seite hatte, die schon wieder in der Weltgeschichte runzugucken schien, aber immer noch besser als eine Sklavin die auf dumme Gedanken kam.


    "Nein? Was wäre denn dann deine Art?" Das kleine Grinsen wollte ihre Lippen gar nicht mehr verlassen, aber sie hatte eigentlich auch nicht vor sich hier auf den Platz zu stellen und einem Mann schöne Augen zu mache. Wie sie sich verhielt war es einfach ihre Art und ihre Ausstrahlung für die sie nichts konnte. "Und bitte, du hast keinen Grund dich immer wieder zu entschuldigen. Es schmeichelt mir, dass du mich beobcahtest, aber sage warum fehlt dir der Bezug zu den Göttern so?" Vielleicht konnte man das Gespräch ja in eine andere Richtung locken.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Es wäre unhöflich, sich bereits jetzt zurück zu ziehen. Beliebt es dir, mit den Bürgern noch ein Glas Wein auf die Gesundheit des Imperiums zu trinken?"


    Einen kurzen Moment zögert die Claudia, was sie mit einem Nippen an ihrem Weinglas zu verbergen weiß. Doch schließlich sieht sie mit beherrschtem Lächeln zu ihrem Gatten.
    Sicher, wenn du gerne noch bleiben möchtest.
    Was sie an dieser Stelle verschweigt, ist, dass sie auf keinen Fall schon zurück in ihr gemeinsames Domizil will. Zu ungewohnt, zu neu ist dort noch alles für sie. Gracchus sah sie nicht allzu oft und die anderen Bewohner der Villa Flavia waren ihr noch unbekannter, als ihr Mann. Da scheint ihr diese öffentliche Veranstaltung doch weitaus verlockender.

  • Das Lächeln von Sabina irritierte mich ein wenig. Es war irgenwie komisch sich mit ihr zu unterhalten. Sabina hatte eine Art und Weise an sich, die es verstand einen Mann zu verwirren. Aber für diese Gedanken wollte ich mich nicht öffnen. Viel lieber antwortete ich auf die ihre Frage:


    "Ich will nicht sagen das ich gar nichts mit den Göttern anfangen kann, aber ich muss gestehen das ich nicht gerade mein ganzes Leben auf sie ausrichten. Deshalb bin ich auch Soldat geworden und nicht Priester. Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nicht viel von der Unterstützung der Götter bemerkt, deshalb habe ich bereits in meiner Kindheit begonnen mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht darauf zu vertrauen, von irgendwelchen Göttern unterstützt zu werden, welche ich nur als Statuen kenne. Aber ich will dich nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen."


    Ich hatte schon lange nicht mehr an vergangene Tage gedacht, doch heute schien wieder der Zeitpunkt dafür gekommen zu sein. Doch wollte ich diese Gefühle nicht zulassen, welche dadurch hervorgerufen wurden. Waren diese doch zu schmerzhaft......

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Dein Wort in aller Götter Ohr! Immerhin sitzt du näher dran als ich." So ganz hatte sich Macer seine Laune noch nicht verderben lassen, auch wenn die ständige Erfolglosigkeit seiner Factio es immer schwieriger machte.


    "Neinnein, um die Aurata machen wir uns keine Sorgen, soweit sind wir noch nicht gekommen. Hast du gehört, was sie bei den Ludi gesungen haben? Die wussten selber nicht, wie sie ins Finale gekommen sind!"


    Abwehrend schüttelte der Senator den Kopf; an die Aurata wollte er nicht auch noch denken müssen, wenn er nicht mal mit der Russata so vorwärts kam, wie er wollte. "Sag' mal, wie sieht eure Planung bis zu den nächsten Rennen aus? Wir hatten ja mal über ein gemeinsames Training nachgedacht."


    "Hrhr, ich werd mal bei Mars ein gutes Wort einlegen. Dem steht die Russata doch sowieso sehr nahe, nicht wahr?" Es ist wirklich erstaunlich, doch das Gespräch über Wagenrennen und Factiones lässt Vic alles andere vergessen. Im Prinzip ist das Leben in dieser Hinsicht auch sehr einfach gestrickt. Wenn die Veneta gewinnt ist es in Ordnung und wenn sie verliert, dann nicht. So muss es sein und so würde es trotz aller Frauen der Welt auch immer bleiben.


    "Ou ja, die Gesänge von den Gelben sind mir auch schon aufgefallen. Also ehrlich gesagt ..." Er macht mit der flachen Hand eine kreisende Bewegung vor seinem Gesicht. "Ganz dicht sind die nich mehr in ihren Köpfen. Das zeigt eindeutig, dass sie nicht verstanden haben, worum es beim Wagenrennsport geht. Die sollten lieber Gladiatoren züchten, wenn du mich fragst."


    Vic winkt einem von den nun rumlaufenden Cultus-Sklaven und sorgt so für Weinnachschub für Macer und ihn. Dieses mal ist es auch kein Weingemisch, sondern der gute Wein der letzten Lese, natürlich verdünnt mit Wasser. "Die Frage nach der Planung ist ne gute Frage. Ich hab keine Ahnung. Nachdem sich die Aedile für die Ludi Romani mächtig ins Zeug gelegt haben, glaub ich kaum, dass es zu den Ludi Sullani nochmal Wagenrennen gibt. Die Ludi Plebii sind dann auch mitten in der Wahlzeit, also ebenfalls keine aussichtsreichen Kandidaten für große Rennen. So gesehen wär wohl jetzt die beste Zeit für ein gemeinsames Training, dann rosten die Wägen auch nicht ein."

  • Lynn wurde mal wieder von ihrer Herrin mitgeschleift, wie sie sagte zu einem seltsamen Fest der Römer. Die Römer hatten viele solcher Feste, wie die junge Sklavin in der Zeit, wo sie schon hier lebte, oder eher arbeitete, mitbekam. An sich war das ja etwas Gutes, es erinnerte sie ein klein wenig an die Heimat, denn dort gab es ebenfalls viele Feste, aber hier durfte sie ja nicht teilnehmen, sie war schließlich nur eine Sklavin und wäre sie keine wüsste sie nicht, ob sie überhaupt in Roma wäre, um einem solchen Spektakel beizuwohnen, oder doch in ihrer Heimat mit den Brüdern durch die dichten Wälder gehen würde. Nein, vermutlich letzteres, denn sie mochte die Römer nicht, ganz andere Sitten hatten sie und sie hielten so viele Sklaven und es war einfach grässlich. Wieso konnten sie denn nicht einfach ihre besiegten Gegner dort lassen, wo sie waren? Es gab doch so viele eingebürgerte Menschen, die ursprünglich die Feinde der Römer waren. Was hatte sie denn schon verbrochen, dass sie nun in diesem Haushalt hauste, jeden Tag sich um ihre Herrin kümmern musste, die seit kurzem auch noch selten komisch schien, noch mehr wie die römische Allgemeinheit, und jeden Tag sich mit den hiesigen lüsternen Händler abgeben musste? Wieso war sie in dieser grässlichen Stadt, wo selbst die Natur künstlich schien und der mit Sicherheit einst so schöne Tiber nicht mehr wie ein großes Abwasserrohr war? Das Imperiurm Romanum wie sie es so schön nannten würde noch schneller untergehen, als ihnen lieb war, denn die Natur würde sich eines Tages das zurückholen, was man ihr genommen hatte und da konnten ihnen ihre seltsamen Götter auch nicht helfen, nicht einmal wenn sie so viele Feste feierten, wie dies eines heute. Es ging um Wein, das hatte sie mitbekommen und spätestens auf dem Fest erfuhr sie auch genaueres, denn man hatte ihr ja schon vor längerer Zeit beigebracht, die lateinische Sprache zu gebrauchen und da sie es erstens als nützlich empfunden hatte, diese zu lernen und ihr zweitens gar keine andere Möglichkeit blieb, wollte sie keine Peitschen- oder Rohrstockhiebe empfangen, lernte sie diese Sprache fleißig. Das Problem war noch das Schreiben ... ein wenig beherrschte sie, aber ihr Schriftbild glich dem eines Dreijährigen und war nur so gespickt von Fehlern, dass jeder paedagogus nur die Hände über den Kopf heben würde und kopfschüttelnd von dannen zogen würde. Ob man ihr das auch beibringen würde? Sie hatte gehört, dass viele Sklaven beispielsweise Briefe für ihre dominae und domini schrieben. Oder lag ihre Aufgabe woanders? Ja, in der Pflege von Sabina ... toll, eine Aufgabe, die sie sich sicher nicht freiwillig ausgesucht hätte. Warum war sie nur nach Roma gekommen? Warum hatte man sie ihr zugeteilt? Das war einfach nur schlimm!


    Nur im Hintergrund vernahm sie also die merkwürdigen Aktivitäten, denn sie durfte ja nicht mittrinken ... mittrinken vom Wein, der ausgeteilt wurde und anscheinend eine Mischung war. Alten und neuen Wein hatte man in die Becher gefüllt und der wurde nun von jedem Anwesenden geschluckt und soweit sie das verstand und von dem, was sie schon gehört hatte, gab es anschließend eine Art Massenorgie, wo der Wein in strömen fließen musste. Er sollte gut für die Gesundheit der Römer sein und dass diese sich das nicht entgehen ließen, war ja klar. Wer freute sich nicht, wenn man sich einmal umsonst die Kanne geben konnte, das auch noch von einem überaus großzügigen Politiker finanziert, dem natürlich nur das Wohlergehen Roms nahe stand. Ha, welch Heuchelei, ihn interessierte nur, dass sein Name genannt wurde, er sollte als guter Bürger darstehen, was ihm die Stimmen für eine seltsame Wahl sichern würde. Ruhm und Ehre sollte das bringen, aber konnte man denn damit leben, wenn man wusste, mit welchen Mitteln man sich diese geholt hatte? Nichts von wegen „selbstlose Taten“, „Aufopferung für das Volk“, „Großzügigkeit“, alles eine Masche um möglichst schnell möglichst hoch zu kommen, um nur noch mehr Geld zu scheffeln.


    Gähnend langweilig das ganze, hätte sie nur einen kleinen Schluck bekommen, sähe die Welt schon anders aus, denn aus Erfahrung wusste sie, dass schon eine Prise Alkohl sie völlig betrunken durch die Gegend schlendern ließ ... im besten Fall, denn es konnte auch gut vorkommen, dass sie nach einem Kelch einfach nur noch irgendwo lag, darauf wartend, dass man sie in Sicherheit trug, denn was würde hier passieren, wenn einige betrunkene Männer eine wehrlose hübsche Frau halb bewusstlos am Boden liegen sah? Aus der Traum von den hilfsbereiten Männern, über Lynn herfallen würden sie, wie eine gierige Meute Wölfe, die den frischen Geruch von Blut in der Nase hatten und möglicherweise sogar den Schaum vorm Mund hatten, der zeigte, dass sie sich mit der Tollwut angesteckt hatten. Bei dem Gedanken, dass die Männer bei zuviel Wein wohlmöglich auch Schaum vor dem Mund hatten musste sie leise kichern. Es gefiel, wenn die Römer ihr wahres Gesicht als eine wilde Meute zeigten, denn dann sah man, dass sie keineswegs besser waren, als Germanen, Kelten, Gallier oder eines der vielen anderen Völker. Sie waren die die besser waren, denn sie verleumdeten sich nicht selbst, sondern standen zu dem, was sie waren.


    Lynn wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als sie ganz nahe eine raue, männliche Stimme hörte, die anscheinend mit Sabina sprach. Etwas verwirrt, wo sie denn nun war, schaute sie sich kurz um, nur um dann festzustellen, dass die Zeit elend langsam verlief und sie noch immer nicht von diesem scheußlichen Ort weg waren, dann wanderte ihr Blick zu Sabina, die sie, zu ihrer Überraschung, anlächelte und schließlich blieb der Blick auf dem Fremdling, der direkt neben Sabina stand. Dass sie ihn noch nicht vorher bemerkte verwunderte sie nicht weiter, denn bekanntlich war Lynn meist tief in ihren Gedanken und bemerkte so die Umwelt oftmals nur halb so gut, wie es ihre Aufgabe als Sklavin war, aber bisher hatte sich außer dieser Widerling namens ... Plautius niemand darüber beschwert, was ihr auch ganz gelegen kam.
    Flirtete dieser Mann mit ihrer Herrin? Zumindest schaute er sie komisch an und redete wirres Zeug und Sabina? Sie schien im ersten Moment gar nicht so abgeneigt zu sein. Sie war ja wirklich schlimm ... flirtete mit alles und jedem, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Wen hatte man ihr da nur zugeteilt? Lynn senkte ihr Haupt vor den beiden und versuchte nicht weiter aufzufallen, obgleich sie immer wieder einen verstohlenen Blick zu den beiden warf und jedes Wort hörte.

  • Zitat

    Original von Lucius Germanicus Maximianus
    Das Lächeln von Sabina irritierte mich ein wenig. Es war irgenwie komisch sich mit ihr zu unterhalten. Sabina hatte eine Art und Weise an sich, die es verstand einen Mann zu verwirren. Aber für diese Gedanken wollte ich mich nicht öffnen. Viel lieber antwortete ich auf die ihre Frage:


    "Ich will nicht sagen das ich gar nichts mit den Göttern anfangen kann, aber ich muss gestehen das ich nicht gerade mein ganzes Leben auf sie ausrichten. Deshalb bin ich auch Soldat geworden und nicht Priester. Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nicht viel von der Unterstützung der Götter bemerkt, deshalb habe ich bereits in meiner Kindheit begonnen mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht darauf zu vertrauen, von irgendwelchen Göttern unterstützt zu werden, welche ich nur als Statuen kenne. Aber ich will dich nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen."


    Ich hatte schon lange nicht mehr an vergangene Tage gedacht, doch heute schien wieder der Zeitpunkt dafür gekommen zu sein. Doch wollte ich diese Gefühle nicht zulassen, welche dadurch hervorgerufen wurden. Waren diese doch zu schmerzhaft......




    Sabina wusste nicht was sie für eine Wirkung auf diesen Mann hatte, schließlich tat sie nichts ausser zu lächeln und ein wenig an ihrem Becher zu nippen. Ihre Sklavin kam dabei natürlich zu kurz und sie dachte auch gar nicht daran ihr etwas von dem Wein abzugeben, schließlich war sie eine Sklavin, aber wurde stets gut von ihr behandelt, deswegen war es auch ganz gut, dass Sabina nicht von den Gedanken der kleinen Keltin wusste. So setzte sie ihren Becher noch einmal an ihre Lippen und nahm einen Schluck des süßlichen Getränks.


    Man kann nicht nur auf die Hilfe der Götter vertrauen, sondern muss seine Geschicke selber lenken. Die Götter sind zwar immer bei uns, aber wenn sie keinen Grund sehen warum sollten sie die dann etwas weisen? Sie wissens chon warum sie es tun und warum nicht. Du langweilst mich nicht mit deinen Worten. Also solltest du das Bedürfnis zum Sprechen haben, dann sprich." Ihr Lächeln war wieder da, aber sie hatte auch bemerkt, dass etwas in ihm schlummerte, aber es war heute nicht ihre Aufgabe bei einem Fremden nachzuhaken welche Gedanken ihn plagten.


    "Du sagtest eben du seist Soldat?" Sie sah ihn immer noch an und meinte das leicht Genervte ihrer Sklavin zu spüren.

  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor


    "Richtig, Mars ist der Schutzgott der Russata, wie sich das für die Roten gehört." Beziehungsweise müsste man wohl Rot mögen, wenn man Mars nahe stehen wollte. Macer dachte einen Moment nach, ob das wirklich logisch ist - aber ein ehemaliger Marspriester und leidenschaftlicher Rennsportfan würde das jedenfalls nachvollziehen können.


    Bei Victors Kommentar zur Aurata musste er lachen. "Gladiatoren züchten ist nicht schlecht. Naja, was will man erwarten... ein Ponyrennverein eben."


    Mit frisch gefülltem Becher prostete er Victor erneut zu und wandte sich den ernsten Themen zu. "Genau den selben Gedanken wie du hatte ich auch bei einem Blick auf den Kalender. Bis zu den nächsten großen Rennen sollte genug Zeit sein, ein gemeinsames Training abzuhalten, ohne dass wir jetzt hektisch werden müssen oder hinterher von den Ergebnissen nichts haben.
    Wobei unsere Fahrer vor allem mal Rennen brauchen, die mehr verlangen als Trainingsrennen aber nicht gleich den Druck haben, gewinnen zu müssen. Die müssen einfach den Kopf mal frei haben, sich wirklich auf's Fahren zu konzentrieren. Technisch werden wir wohl weniger Experimente wagen."

  • Was war so eine Italienreise nur anstrengend. Hier und dort schlafen, dann andauernd die gleiche öde Landschaft sehen, Gespräche mit Leuten führen, die mich eigentlich nicht die Bohne interessierten, aber Arbeit war nunmal Arbeit und es war besser zu wissen, was in Italia vor sich ging, als irgendwann den großen Schock vom LACP persönlich zu bekommen, obwohl der Schock über Capuas Postwesen doch noch recht tief saß. Wie konnte das nur passieren? Capua war eine große Stadt, da musste es doch geregelter vorgehen ...aber wenigstens gab es während der Reise den ein oder anderen Lichtblick. Das war zum einen Taurus, eine Investition, die sich nun wirklich gelohnt hatte und natürlich das Wiedersehen mit Sabina, auf das ich mich schon die ganze Reise lang freute. Allerdings sagte man mir, dass Sabina nicht zu hause war und so beschloss ich, irgendetwas zu unternehmen und was eignete sich da besser, als einem Fest beizuwohnen, auch wenn ich den rituellen Teil verpasst hatte. Nun ging es fast nurnoch darum, wer am meisten Wein trinken konnte, ohne halb tot auf dem Boden zu liegen. So machte ich mich auf dem Weg zum Ort des Geschehens, an dem es noch recht friedlich zuging.


    Ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen, sah aber auf dem ersten Blick niemanden, den ich kannte und so ließ ich mir erst einmal einen Becher bringen, um wenigstens etwas für für das Fest beizutragen. Dankend nickte ich dem Sklaven zu und nippte an dem Becher, genoss es, wie der rote Saft meine Kehle hinunterrann, während ich nun wieder einen Blick durch die Menge warf, diesmal ein klein wenig genauer und tatsächlich sah ich jemanden, den ich kannte. Zumindest schien mir so. War das nicht diese Lynn? Sabinas Sklavin? Dann musste sie ja ganz in der Nähe sein. Ein kleines Lächeln bildete sich, voller Vorfreude, sie nun hier sehen zu können und ja, sie war wirklich ganz in der Nähe, nicht einmal einen Schritt von Lynn entfernt stand sie und ... das Lächeln verließ wieder schlagartig mein Gesicht. Flirtete sie da mit jemand anderem rum? Langsam ließ ich den Becher sinken und hätte ich ihn noch ein klein wenig mehr sinken lassen, wäre der ganze Wein aus dem Becher geflossen, aber soweit kam es nicht. Den kleinen Schritt, den ich in Richtung Lynn und Sabina gemacht hatte, wich ich wieder zurück und beschloss, das ganze vorerst aus der Entfernung zu beobachten, das musste ein Irrtum sein, es musste einfach.

  • "Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor..." wiederholte Tiberius Vitamalacus die Worte, genauso wie sie Titus neben ihm wiederholte, obwohl wahrscheinlich der Hüne die Worte nicht so ernst nahm, sein Augenmerk mehr auf den Genoss des Weines lag, welcher ihnen gereicht wurde. So war klar, das der Anteil für die Götter bei dem Tiberia sicher wesentlich grösser war, als bei seinem riessigen Begleiter.


    Tiberius Vitalamalacus trank nur etwas von dem Wein, liess seinen Blick über die Menge schweifen, seine Grösse erlaubte es ihm, einen recht guten Überblick zu haben. So entging ihm nicht viel von dem, was bei dieser Feierlichkeit passierte, doch er hielt sich weiter im Hintergrund, beschränkte sich auf das Beobachten, seien es die Ausfälle einiger Plebejerinnen bezüglich der Person des Quaestor, die Unterhaltung des Senators und des Septemvir,.... und auch die Unterhaltung die ein Miles mit einer Frau führte,... und die Reaktion, dei anderer Mann darauf zeigte....

  • Die Meditrinalia. Wie käme Artorius Tacitus nur auf die Idee, diese sausen zu lassen? Eines seiner Vorzüge: Wein. Er hätte es sich nie verzeihen können, würde man ihm davon erzählen, außerdem war ja bekannt, dass es dort umsonst Wein für die Bürger Roms gab. Was konnte besser sein? Wer wäre Tacitus, wenn er nicht dort sein würde...


    “Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor." sagte auch der Artorier im Chor mit den vielen anderen Anwesenden und trank fast schon gierig aus seinem Becher. An solche Feste konnte man sich gewöhnen. Jede Woche ein solches und er bräuchte sich nie mehr Gedanken um sein Leben machen. Einmal pro Woche sich auf Kosten des Staates voll laufen zu lassen, natürlich nur unter dem Vorwand, den Körper gesund zu halten, war doch absolut super? Was wünschte sich ein Mann denn mehr? Ja, es gab schon so ein, zwei Dinge, die vorher kamen, aber daran dachte man ja nicht, wenn man auf einem Weinfest war. Da ging es nur darum, rücksichtlos den süßen roten Saft in sich hinein gießen zu lassen und einfach nur freudig und ausgelassen mit irgendjemanden über irgend etwas völlig sinnloses zu tratschen. Das war Rom, das waren die Momente, wo er Rom liebte.


    Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er, was sich in der Menge so tat, aber er war enttäuscht. Die Stimmung hier war auf dem absoluten Nullpunkt, es war einfach viel zu sittlich hier. Man, das war ein Fest zu Ehren des Weines. Hier war Sitte wohl fehl am Platz! Da musste er was ändern und wie sollte das besser gehen, als selbst denn Anfang zu wagen und sich einen weiteren Becher Wein bringen zu lassen? Sollte er sich nicht so einen Sklaven mieten, der ständig am rennen war, nur um ihn mit dem kostbaren Getränk zu versorgen? Amüsant wäre es allemal und es würde sicherlich für den ein oder anderen geben, der sich darüber mal wieder aufregen würde.
    “SKLAVE! Bring mir noch 'etwas' Wein!“ rief deshalb einem zu und wartete gespannt darauf, dass er möglichst schnell wiederkommen würde. Sein Hals fing schon wieder an, trocken zu werden. So dauerte es auch tatsächlich nicht lange, bis er der Sklave des Cultus Deorum wieder auftauchte und ein merkwürdiges Leuchten den Augen des Artoriers entstand. Dieser Tag sollte in seinen Augen perfekt werden!


    Sollte ... jahaaa, wenn er wüsste :P


    Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. So sagte man auch schon im alten Rom und so war es nicht weiter verwunderlich, dass etwas passieren musste. In diesem Falle stolperte der Sklave über einen Pflastersteine und verteilte den ganzen, blutroten Wein auf der Tacitus Tunika, dessen Leuchten mit einem Mal verschwunden war und an dessen Stelle eher der Zorn in seinem Gesicht geschrieben stand. “Das darf doch nicht wahr sein!! Was denkst du eigentlich, wer du bist? Kannst du nicht aufpassen?“ blaffte er den Diener an und murmelte dann still in sich hinein. "Diese Verschwendung ... das gibt's doch nich und erst meine Tunika ... oh man, die hab ich ganz neu gekauft gehabt ..."

  • Zitat

    Original von Matinia Sabina
    Sabina wusste nicht was sie für eine Wirkung auf diesen Mann hatte, schließlich tat sie nichts ausser zu lächeln und ein wenig an ihrem Becher zu nippen. Ihre Sklavin kam dabei natürlich zu kurz und sie dachte auch gar nicht daran ihr etwas von dem Wein abzugeben, schließlich war sie eine Sklavin, aber wurde stets gut von ihr behandelt, deswegen war es auch ganz gut, dass Sabina nicht von den Gedanken der kleinen Keltin wusste. So setzte sie ihren Becher noch einmal an ihre Lippen und nahm einen Schluck des süßlichen Getränks.


    Man kann nicht nur auf die Hilfe der Götter vertrauen, sondern muss seine Geschicke selber lenken. Die Götter sind zwar immer bei uns, aber wenn sie keinen Grund sehen warum sollten sie die dann etwas weisen? Sie wissens chon warum sie es tun und warum nicht. Du langweilst mich nicht mit deinen Worten. Also solltest du das Bedürfnis zum Sprechen haben, dann sprich." Ihr Lächeln war wieder da, aber sie hatte auch bemerkt, dass etwas in ihm schlummerte, aber es war heute nicht ihre Aufgabe bei einem Fremden nachzuhaken welche Gedanken ihn plagten.


    "Du sagtest eben du seist Soldat?" Sie sah ihn immer noch an und meinte das leicht Genervte ihrer Sklavin zu spüren.


    Erst jetzt bemerkte ich auch die Sklavin von Sabina, welche recht genervt dreinschaute. Ohne etwas zu sagen, aber mit einem Nicken und einem freundlich gemeinten Lächeln grüßte ich sie nebenbei. Dann wandte ich mich wieder an Sabina und beantwortete ihre Frage, wobei ich es aber vermied wieder über meine Familie oder frühe Vergangenheit zu sprechen:


    "Ja, ich bin Soldat. Seit ich aus Aegyptus zurückgekehrt bin war ich bei der Legio II Germanica, seit kurzem tue ich Dienst hier bei den Cohortes Praetoriae."


    Ich sprach nicht ganz ohne Stolz, schließlich war es nicht vielen Soldaten vergönnt einmal in ihrem Leben bei der Garde Dienst tun zu dürfen, doch wollte ich Sabina damit auch nicht beeindrucken......

  • Zitat

    Original von Sergia Severa


    Wo's Wein gab dort war auch Pompeius Trimalchio anzutreffen, er begrüßte einige Bekannte und gesellte sich dann zur Tochter des Sergius Sulla. Was dem Pompeius gleich auffiel war die Abwesenheit ihres Vater, verwundert sah er sich um...konnte ihn aber nirgends erblicken.


    "Salve darf ich mich zu dir setzen?" :)

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