[Casa] Duccia - Hochzeitsfeierlichkeiten von Venusia Duccia Britannia et Primus Decimus Magnus

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Meridius!" Ihr Augen leuchten ein wenig auf, womöglich ist es Freude, womöglich spiegelt sich das durch den Met angefachte innere Feuer darin. "Gar nicht so richtig? Wie üblich bist du ein Meister der Untertreibung. Überhaupt noch gar nicht trifft es wohl eher!" Vorsichtig, um nicht den Inhalt des Bechers in ihrer Hand zu verschütten tritt sie auf ihn zu, umarmt ihn und drückt ihn fest. Dann tritt sie wieder zurück und mustert ihn. Natürlich hat sie das schon im Laufe des Abends, aber noch nicht richtig von Nahem. Ein sanftes Lächeln tritt auf ihr Gesicht.
    "Gut schaust du aus. Hast du meinen Brief bekommen? Wir haben etwas lang für die Reise gebraucht, daher sind wir direkt nach Confluentes und nicht über Mogontiacum, wie eigentlich geplant. Aber ich werde euch schon noch heimsuc... ähm, besuchen in den nächsten Wochen. Germania ist ja so eine herrliche Provinz! Warum hast du mir das nie erzählt? Warum hat mir das überhaupt nie jemand erzählt? Die Reise am Rhenus enlang war so wundervoll, die Hügel, die Wälder, der Fluss, einfach wunderschön! Alles ist so herrlich grün und je näher wir Confluentes kamen, desto bunter wurde alles. Rote und Gelbe Blätter gesellten sich zu den unglaublich vielen Grüntönen und in der Sonne funkelt alles wie ein buntes Mosaik. Und die Leute sind unglaublich nett und ich finde es einfach wundervoll hier!" Darauf noch ein Schlückchen Met.


    Meridius genoss die Begegnung mit seiner Schwester und die Herzlichkeit des Empfangs ließ ihn an die Heimat, an Tarraco und vergangene Zeiten erinnern. Lange war es her, und doch war ihm alles in der Erinnerung präsent.


    "Du siehst gut aus."


    sagte er und fügte hinzu


    "..sehr gut sogar."


    Dann hörte er ihren Ausführungen über Germanien zu und lächelte.


    "Germanien hat in der Tat seinen Reiz. Du hast vollkommen Recht. Leider komme ich selten in die freie Natur, da mich die Verwaltungsarbeit an den Schreibtisch bindet, doch sobald ich auf meinen Inspektionsreisen bin, oder auf Truppenbesuch, komme ich dazu mehr von der Provinz zu erfahren."


    Er nickte nun auch dem Duumvir zu und wandte sich dann wieder an seine geliebte Schwester.


    "Ich habe den Brief erhalten, fand es jedoch merkwürdig, dass ihr mich nicht aufgesucht habt. Die Hauptstrasse nach Confluentes geht an Mogontiacum vorbei, und Du wirst mir doch nicht sagen wollen, dass für einen Halt keine Zeit war? Ich hatte mich auf euch schon gefreut und Iulia hatte Zimmer herrichten lassen..."


    Gespielt vorwurfsvoll, jedoch so gespielt, dass sie erkennen musste, dass es gespielt war, sah er sie an.


    "Marcus kann von Glück reden, dass er mein Verwandter ist. Legionslegate reisen sonst nicht einfach so in fremden Provinzen rum, ohne sich beim Statthalter zu melden. Das macht verdächtig ..."


    Nun grinste er.

  • Im Gegensatz zu den Komplimenten anderer Männer lassen die ihres Bruders Lucilla nicht erröten. Im Gegenteil, sie hebt stolz und zufrieden ein wenig den Kopf. Natürlich würde Meridius in Gegenwart anderer wohl nie etwas anderes behaupten, als dass sie gut aussieht, andererseits ist er wohl der einzige Mann, der sich trauen dürfte, schonungslos ehrlich zu ihr zu sein und ihr etwas anders sagen dürfte, ohne dass sie für den Rest ihres Lebens deswegen sauer wäre.


    "Dann solltest du öfter mal Inspektionsreisen unternehmen. Überhaupt sind Inspektionsreisen eine wundervolle Angelegenheit. Es ist unglaublich, was die Welt zu bieten hat. Wenn ich ersteinmal verheiratet bin, dann werde ich Avarus drängen, dass er viel öfter den Cursus Publicus der Provinzen kontrolliert und natürlich werde ich ihn als gute Ehefrau begleiten. Oder ich muss doch dafür sorgen, dass meine Cousins öfter heiraten, so sicher, wie mit meiner Verwandtschaft reise ich selten." Die letzte Alternative wäre es, einen hochrangigen Soldaten zu heiraten, welcher auf Reisen seine halbe Legion mit sich nimmt. Doch dafür ist es zu spät und zudem wäre dieses Opfer dann doch zu groß.
    "Und genau deswegen solltest du dich bei deinem Cousin bedanken. Denn genau als das ist er hier, als dein Cousin und Magnus Bruder, und hätte er nicht deine Schwester vor wilden Germanen und herumstrolchenden Räubern schützen müssen, dann hätte er die halbe Legion zuhause lassen können." Natürlich ist der gespielte Vorwurf für Lucilla zu durchschauen, doch wie üblich reagiert sie ein wenig allergisch auf irgendwelche militärischen Vorschriften-Geschichten.


    Dann lächelt sie wieder und winkt ab. "Wahrscheinlich wärt ihr überhaupt nicht mehr in Mogontiacum gewesen, wenn wir dort angekommen wären. Wir sind direkt von Borbetomagus über Altiaiensium nach Bingium gereist, das ist zwar keine Heerstraße, aber trotzdem eine gut befestigte Straße. Zum Glück haben wir das so gemacht, sonst wären wir nie rechtzeitig angekommen. Wir sind erst seit gestern Abend hier und die Strecke über Mogontiacum wäre immerhin gut 10 Doppelmeilen länger gewesen."

  • Meridius schmunzelte erneut, als Lucilla in ihren Redefluss kam und alle möglichen Argumente zusammenkratzte, die man zusammenkratzen konnte. Sie war Lucilla, ganz die alte, und Meridius war froh darüber.


    "Nungut, ich hoffe, dass er sich wenigstens die Erlaubnis des Senats eingeholt hat, Italia zu verlassen. Das Herumreisen in Provinzen ausserhalb ihrer dienstlichen Aufgaben ist Senatoren untersagt. Und das schon seit langem."


    Er zwinkerte seiner Schwester zu und musterte sie dann von Kopf bis Fuß.


    "Wie geht es eigentlich Senator Germanicus und was machen die Hochzeitspläne?"

  • Da er nicht in Familiengesprächen stören wollte, entschuldigte er sich und zog sich mit seinem Becher von dem Gesprächspaar zurück. An anderer Stelle machte er es sich dann bequem und nippte hin und wieder genüsslich an seinem Met, während seine Gedanken ganz woanders hingen.

  • Lucilla zuckt nur mit den Schultern und ist froh, dass sie niemandes Erlaubnis einholen muss, wenn sie irgendwohin reisen will. Sie hält ihren Cousin zudem für alt und erfahren genug, als dass er um diese ganzen Dinge weiß.


    "Senator Germanicus geht es sehr gut. Zumindest, als ich ihn das letzte mal sah, was aber auch schon wieder eine ganze Weile her ist. Ich war vor Germania noch eine Weile bei Livianus in Mantua, eigentlich nur, um ihn auf dem Weg zu besuchen, aber dann hat sich das mit Magnus Hochzeit ergeben ... ich wusste das überhaupt nicht, der Brief muss in Rom angekommen sein, als ich schon weg war. Zum Glück habe ich es von Livianus erfahren, stell dir vor, ich wäre hier angekommen und wäre völlig unvorbereitet zu dieser Hochzeit gekommen." Sie blickt an sich herab. Glücklicherweise hat Mantua einen akzeptablen Markt, auf dem sich auch für besondere Anlässe Stoff finden lässt, und zudem einen guten Schneider. Dass dort so viele Patrizier wohnen hat also letztlich für Luculla nur Vorteile gehabt, anders hätte die Ankunft in Confluentes wirklich in einer Katastrophe enden können. Darauf noch ein Schlückchen Met.


    Sie schaut wieder auf. "Die Hochzeit ist schon so gut wie geplant. Wir müssen nur noch einen Termin finden, an dem die Braut mal zuhause ist." Sie lächelt verschmitzt. "Naja, du weißt ja wie das ist, als Frau von Welt..." Irritiert hält sie inne und grinst. "Nein, das weißt du natürlich nicht. Aber du weißt ja, wie es ist ein Decima zu sein, und ständig irgendwo die verstreute Familie ..." Wieder hält sie inne und lässt die Schultern sinken. "Ach nein, das weißt du auch nicht. Du kannst dein Kommando ja nicht verlassen." Ganz ohne es zu wollen, ist das Thema damit in ungute Gefilde abgedriftet. Lucilla dreht unschlüssig den Becher in ihrer Hand. Schlussendlich bemüht sie sich um ein Lächeln. "Ich habe euch versprochen, euch noch in diesem Jahr zu besuchen und du weißt, dass ich meine Versprechen halte." Auch wenn das ihre eigene Hochzeit weiter und weiter nach hinten verschiebt.

  • "Es freut mich in jedem Fall, dass Du Dein Versprechen wahr gemacht hast und dass es Dir gut geht. Ich wünschte, ich könnte Dir die Zusage geben, an Deiner Hochzeit anwesend zu sein, doch wenn ich nicht zufällig nach Rom gerufen werde, stehen dafür meine Chancen mehr als gering."


    Meridius sah seine Schwester warmherzig an.


    "Ich hoffe doch, dass Du in Mogontiacum länger bleiben wirst. Auf der anderen Seite ist eine Rückreise im Winter etwas schwierig. Schade, dass Du nicht früher kommen konntest..."


    Wenn die Alpenpässe mal zu waren und die Straßen zugeschneit, würde sie erst im Frühjahr wieder nach Rom kommen. Und ob das in ihrem Interesse lag, bezweifelte er.

  • "Ja, ich weiß." Ein wenig entäuscht klingt es schon, aber Lucilla lebt lange genug mit 'ihren' Soldaten, um zu wissen, dass sie vor allem anderen Soldaten sind. Speziell ihrem Bruder traut sie zu, dass er sogar Soldat vor Ehemann und Vater ist, und daran wird sich wohl niemals etwas ändern. Trotzdem findet sie zu einem schelmischen Grinsen zurück. "Vielleicht sollte ich mal mit dem Kaiser reden ..." Sie grinst breit und schüttelt eilig den Kopf. "Nein, keine gute Idee. Ob Avarus ...? Mhm, ich fürchte auch nicht. Sein Verhältnis zum Kaiser ist fast so gut wie meines." Sie zuckt ergeben mit den Schultern. "Schau einfach, ob es passt und wenn nicht, dann eben nicht." Was soll sie auch schon anderes sagen?


    "Ich habe zumindest vor, noch eine Weile in Mogontiacum zu bleiben. Vielleicht kann ich später mit Mattiacus zurückreisen, wenn seine Quästur beendet ist. Aber es gibt ja noch so viel zu sehen ... hauptsache ich komme vor dem Wintereinbruch zurück nach Rom. Ich meine, es ist ja alles sehr schön hier und ganz anders, als ich befürchtet hatte, aber ... also, Ellen-hoch Schnee, das muss ich dann glaube ich doch nicht erleben." Sie lächelt sanft. "Es reicht, wenn ich mir um euch Sorgen machen muss, dass ihr in der Kälte festfrieren könntet."

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