Stadttor von Mogontiacum (Alles was über die Strasse kommt, muss zwangsweise hier durch!!!)

  • Gemächlich ruckelte der Reisewagen von Norden auf das nördliche Stadttor zu. Auf dem Bock saß der drahtige Custos Corporis des Helvetiers, der ehemalige Limeskohortensoldat Roderiq, neben dem Wagen ritt sein Sklave Acanthos auf einem Pferd neben dem Wagen her. Als sie in Sichtweite der Torwachen kamen, verlangsamte sich die Fahrt des Wagen erneut, damit sie für eine mögliche Kontrolle komplett zum stehen kommen konnten.

  • Nach 35 Tagen Reise, gerechnet ab der Stadt Rom, erreichten wir endlich unseren Zielort, die Hauptstadt der Provincia Germania Superior, Mogontiacum. Es war keine einfache Reise gewesen, vor allem die Passage der Alpenpässe hatte sowohl Mensch als auch Tier grössere Strapazen bereitet, aber es waren uns von den Göttern auch keine grösseren Unfälle oder spezielle Vorkommnisse in den Weg gestellt worden.


    Dennoch war ich froh, dass wir endlich am Ziel angekommen waren. Der letzte Monat hatte mir doch deutlich gezeigt wo meine Defizite im reiterischen Ausdauerbereich lagen und mein Gesäss war froh um jede kleine Pause. Auch sonst war es anstrengend gewesen, denn obwohl ich mich in Rom immer fit gehalten hatte und regelmässig das Waffentraining besucht hatte, war es doch etwas gänzlich anderes, dies täglich im echten Einsatz abrufbereit zu halten. Immerhin war die Sicherheit des zukünftigen Statthalters bis zu einem gewissen Punkt auch mir anvertraut worden, obwohl er natürlich mit entsprechender Leibgarde reiste.


    Nun, da wir wieder in Sichtweite einer grossen Stadt kamen, verstaute ich meinen Bogen, den ich die letzten Tage immer an meiner Seite bereitgehalten hatte, in seiner Sattelhalterung und verschloss den Köcher, der auf der rechten Seite des Sattels hing und dessen Pfeile somit immer griffbereit waren. Dann zupfte ich den Tribunenmantel zurecht, damit ich auch meinem Rang entsprechend erkennbar war, wenn wir das Stadttor erreichten.


    Auch der Statthalter machte sich zum Eintreffen bereit. Noch wusste ich nicht, welche Befehle er für mich haben würde, wenn wir einmal angekommen waren. Würde er mich direkt zur Legio II schicken oder einen anderen Auftrag haben, den ich zuerst noch erledigen sollte? Würde er mir vielleicht erlauben, meinen Patron noch zu treffen, oder diesen gleich selbst und alleine in Beschlag nehmen, bevor dieser nach Rom zurückkehrte?


    Diese und viele andere Fragen schossen mir durch den Kopf, als wir uns nun langsam dem Stadttor näherten.

  • Auch der neue Statthalter Kaeso Antonius Hortalus und seine Begleiter waren froh, dass die lange Reise endlich ein Ende hatte und sie gesund und wohlbehalten in der Provinzhauptstadt angekommen waren. Dies würde nun also für die nächste Zeit ihre neue Wirkungsstätte sein. Kaeso Antonius Hortalus (der übrigens nicht verwandt war mit dem gleichnamigen Ritter, der schon verschiedene hochrangige Posten in Rom bekleidet hatte) ließ den Blick über die Landschaft streifen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, was dies für ein Ort war. Er hatte es nicht versäumt, unterwegs schon Boten voraus zu schicken und ein paar Informationen anzufragen, so dass er nicht völlig uninformiert hier erschien. Umgekehrt hatte sich dadurch die Ankunft der Reisegruppe auch schon herumgesprochen und in den Dörfern entlang der Straße hatte es immer wieder kleinere Gruppen gegeben, die einen Blick auf den neuen Vertreter Roms in der Provinz werfen wollten. Kaeso Antonius Hortalus hatte die Gelegenheit genutzt, zumindest abends vor der Übernachtung auch hier und dort ein paar Gespräche mit lokalen Würdenträgern zu führen, um abseits der Briefe weitere Eindrücke zu bekommen.


    Nun aber Mogontiacum. Auch hier war die Stadtwache informiert und machte sich zur Begrüßung des neuen Statthalters bereit, schon lange bevor dessen Gruppe tatsächlich in Sichtweite war. Kaeso Antonius Hortalus war gespannt, ob ihn sein Amtsvorgänger gleich am Tor oder erst am Statthalterpalast in Empfang nehmen würde. Letztlich war ihm beides recht, da er keinen allzu großen Wert auf exakte Formalismen legte. Gleichwohl schaute er sich einmal um, ob auch alle in seiner Gruppe einen angemessenen Eindruck machten. Mit einem leichten Lächeln registrierte er, dass der Tribun Annaeus offenbar auch schon vom militärischen Modus in den zivilen gewechselt war und seinen Bogen verstaut hatte, der die Reise über griffbereit gewesen war. Kaeso Antonius Hortalus hatte auf der Reise bisher zumindest einen guten Eindruck von dem Tribun bekommen und hoffte, dass sich dieser nun vor Ort bestätigen würde, wenn sie mit ihrer Arbeit begannen.

  • " Wir sind da." Mit heiserer Stimme gab der Fahrer der Kutsche die Ankunft in Mogontiacum bekannt. Der Wagen holperte über die gepflasterte Strasse immer näher an das Stadttor heran. Die acht setze bereits ein und Germanicus war froh endlich angekommen zu sein. Ob es mit dem Schiff bequemer gewesen wäre.....vllt wurde er diese Route wählen wenn er wieder, irgendwann, nach Rom zurück kehren würde.


    Schnaubend hielt der Wagen an und man wartete nun darauf dass sich die Wache um den Einlass kümmern würde

  • Irgend eine Wache aus irgend einer Centurie der Legio


    HALT! Wer kommt da und was wollt ihr?


    2 seiner Kollegen waren am Tor verblieben, während ein weiterer um den Wagen herum ging, damit von hinten keine Gefahr drohen konnte.


    Ein Nicken zeigte an, dass scheinbar alles in Ordnung war.


    Dokumente? Passierschein? Oder welcher Auftrag führt euch nach Mogontiacum?

  • " Salve, Miles." während Ceretanus die Kutsche verließ.
    " Auftrag? Nein. Ich habe keinen Auftrag. Ich bin Germanicus Cerretanus und habe vor für längere Zeit in Germanien zu bleiben."
    Krampfhaft versuchte der Germanicer ein Gähnen zu unterdrücken. Neugierig mustere er den Miles und dessen Kameraden um sich dann das Stadttor genauer anzusehen.


    " Ich werde im Anwesen meiner Familie wohnen. Ein Umstand der es erleichtert hier zu leben. Vllt kannst du mir sagen wie ich auf dem schnellsten Wege dort hin komme."

  • Die beiden Wachen von vorhin



    Das Anwesen der Germanicer war reichlich bekannt, daher fiel es der Wache nicht schwer den Weg zu beschreiben.


    Wir müssen leider noch immer alle Wagen durchsuchen, damit keine verbotenen Gegenstände transportiert werden, Germanicus Cerretanus. sagte die Wache und sein Kollege machte sich auch gleich an die Arbeit, allerdings mit der nötigen Vorsicht, denn es war Friede und das schon lange, daher wollte niemand einen Streit vom Zaun brechen, nur wegen einer Routine.


    Nachdem alles für in Ordnung befunden worden war, trat die zweite Wache zu seinem Kollegen und nickte: Alles in Ordnung. Wir wünschen viel Freude in Mogontiacum.


    Dann wurde der Neuankömmling durchgewunken und die Männer machten sich auf zum nächsten Wagen.

  • Erfreut über die detaillierte Wegbeschreibung nickte er den Wachen zu. " Herzlichen Dank. Das sollte rasch zu finden sein."


    Das der Wagen durchsucht werden musste nahm Cerretanus mit einem Lächeln hin.


    " Natürlich. Pflicht ist Pflicht und ich bin der letzte der dem im Wege stehen will." Nachdem der Wagen ordentlich durchsucht würde, es wurde nichts auffälliges gefunden, setzte sich der junge Germanicer wieder in sein Gefährt und überließ dem Fahrer alles weitere. Der hatte auch aufmerksam der Wegbeschreibung gelauscht.

  • Schon von weitem konnte Servius das Stadttor sehen und war froh endlich anzukommen.
    Am Tor angekommen suchte er direkt die Wachstube auf um sich dort zu melden wie es ihm zuhause geraten wurde.


    "Salvete Milites" grüßte Servius die beiden Wachen "Mein Name ist Servius Galberia und man sagte mir ich sollte mich hier melden wenn ich die Stadt betreten möchte"


    Abwartend und hoffend das dies so korrekt war schaue er die Wachen an.

  • Diesmal war es kein Miles sondern ein Eques der das Stadttor Mogis bewachte. Und natürlich nicht allein. Vier Mann hatten Posten bezogen und wechselten sich, bzw kontrollierten oft zu dritt, die Reisenden welche in die Provinzhauptstadt wollten.


    " Servus" grüßte Andriscus in seiner freundlichen, unbekümmert en Art.


    " Wohin will er denn genau und hat er was dabei was mir sauer aufstoßen könnte? Waffen zb?"

  • "Ich wollte in der Stadt eine Herberge aufsuchen und ein paar Tage in dieser bleiben bevor ich mich bei der Ala melde." Irgendwas machte Servius nervös, vielleicht die Art des Mannes oder die direkte Frage nach Waffen. "Nein, Waffen habe ich keine bei mir. Nur mein Speisemesser, etwas Ration und die Gewänder die ich trage."

  • " Ahhja. Zur ALA willst du also. GutGut."


    " Am Forum findest du eine Taverna die auch Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung stellt. Und zur ALA...da musst du durchs Süd-Westtor, Richtung Vicus Novus."

  • "Danke für die Informationen. Gibt es sonst etwas was ich in dieser Stadt was ich unbedingt mal sehen sollte?" Servius schaute den Eques an. "Und. Wenn es nicht zuviel verlangt ist, aber könnt ihr mir etwas über die Ala erzählen? Legen die auf etwas besonderes Wert oder muss man schon vorher etwas beherrschen?"

  • Der Mund des Eques formte sich zu einem schmalen Lächeln. Er wusste nur zu gut was alles nötig war und wenn man dies nicht beherrschte würde es einem beigebracht. Auf die sanfte oder die harte Tour. Je nachdem sich der Anwärter anstellte. Aber...dies alles würde der Mann schon noch selbst sehen und spüren.
    Andriscus nickte knapp. " Disziplin, Kamerad. Disziplin. Der Rest kommt mit der Zeit. Und was du kannst und wichtig ist wird dir der Rekrutierung Stofftier dann schon erzählen. Oder auch dein Ausbilder.
    Was Sehenswürdigkeiten in Mogontiacum betrifft. Wenn du erst in ein paar Tagen vorhast dich zu melden dann ist Zeit genug die Stadt zu besichtigen. Es ist nicht Rom, von daher ein eher einfaches Unterfangen."


    Eine kurze Handbewegung deutete dem Reisenden daß er passieren könnte. " Vllt sieht man sich ja. Auf jeden Fall einen angenehmen Aufenthalt und.....lass dir nichts zu Schulden kommen. Vale"

  • "Danke für diese Informationen. Ja vielleicht sieht man sich wieder. Vale"
    Er nickte den Wachhabenden kurz zu und ging dann durch das Tor um sich umzusehen.

  • Endlich....Endlich angekommen.


    Wie lange er unterwegs war vermag er nur zu schätzen. Zu sehr hatte er mit der schweren Erkranung zu kämpfen die ihm auf halben Weg einher gesucht hatte.


    Begonnen hatte es mit einer kleinen Infektion. Verursacht durch mangelnde Vorsicht. Der Nagel der sich in die Sohle des Buschen gebohrt hatte war rostig, feucht und wer weiß womit noch überzogen.


    Zwei Tage nach diesem schmerzhaften Fehltritt begannen die Symtome. Fieber, die Wunde eiterte und bereitete bei jedem Schritt schmerzen. Einen weiteren Tag schleppte sich Cnaeus so weiter bis er nicht mehr konnte und wollte.


    Er legte sich einfach an den Strassenrand und lag dort, kaum fähig die Umgebung wahrzunehmen, sich bemerkbar zu machen. Doch in einem Augenblick der Klarheit hörte und sah ein wenig später einen Wagen heran kommen.
    Schwach hob er seinen Arm um auf sich aufmerksam zu machen. Das Fieber hatte ihn schon so weit ausgelaugt dass Sprechen fast nicht mehr möglich war. Er winkte nochmals und konnte hören wie der Wagen anhielt.
    Dann wurde es schwarz um ihn.


    Das kurze Erwachen erschreckte ihn. Er befand sich in einer kleinen Kammer, gebettet auf einem Lager ausgelegt mit Stroh.
    Irgendwo prasselte Feuer. Oder spielte ihm die Fantasie nur einen Streich? Ein Schatten tauchte am Rande des Blickfeldes auf und beugte sich über ihn.


    " Ah...er ist wach...sehr gut. Die Kräutermixtur dürfte geholfen haben."
    Die STimme war ruhig und trug einen tiefen Klang mit sich.
    Cnaeus spürte eine Hand auf seiner Stirn. Dann kühle Feuchtigkeit. Der Unbekannte hatte ein feuchtes Tuch auf die Stirn des Burschen gelegt.....das Tuch roch übel......wieder Dunkelheit.


    Sicher fünf Tage lag Cnaeus bei dem Unbekannten in der Kammer bis zu seiner Genesung. Weitere Tage verblieb er vor Ort um sich erkenntlich zu zeigen. Er half bei Arbeiten im Wald wie auch am Feld. Die Arbeit half ihm wieder zu Kraften zu kommen. Sein Körper regenerierte sich langsam.
    Doch irgendwann musste er weiter, wollte er weiter.


    Und am heutigen Tage stand er vor Mogontiacum. Direkt vor dem Tor welches den Weg in die Stadt sicherte.

  • Die Kontrolle war rasch geschehen und der Weg des Büschen führte nun weiter...weiter in die Stadt und vllt zu einem seiner Verwandten die, wie er gehört hatte, hier als Mitglieder des Exercitus Romanum lebten.
    Er selbst hatte kein Verlangen danach sich dem Militärdienst anzuschließen. Die Scheu vor Pferden zb waren eher widersprüchlich..zumindest was die Auxilliareinheit betraf. Aber auch Waffen waren für Cnaeus unsympathisch. Somit schied auch der Dienst in der Legion aus.

  • Von der Civitas Aquensis...


    Adalheidis schritt auf das Stadttor zu. Eine ältere Germanin mit leichtem Gepäck. Sie hoffte, man würde sie durchwinken.
    "Salvete!", rief sie den Wachposten zu. Salve war das römische hael, und einen besseren Wunsch als Wohlergehen konnte man niemandem wünschen.

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