• "Hm, Schade... meint Timokrates verhalten bezüglich der Häppchen. Er hat schon lange nichts mehr gegessen außer höchstens ein paar Quallen, die er veresehentlich verschluckt hat.


    Als Ioshua den Mordverdacht ausspricht entstetzt sich der Besucher. Mord?


    "Was... Du meinst... ? Nein! Ich hab ihn nicht ermordet! Ein Optio hat das getan, heute Mittag in Heraklion...


    Was eigentlich ganz gut war, denn der Mann war gerade drauf und dran, mich zu ermorden. Oder eigentlich, er hatte schlimmeres vor, ehrlich gesagt. Eklige Sache, ganz eklige Sache."


    Er lehnt sich wieder zurück und schenkt sich noch einen Wein ein. Auf nüchternen Magen sollte man eigentlich nicht Trinken, aber auch egal.


    "Geregelter Lebenslauf? Na das übliche: Haushalt, Stellung bei der Stadt, Handel. Ja, Handel vor allem. Aber ohne dieses ständige Hin und Her und die andauernden - ekligen - Sachen.


    Und was du kriegst -"


    Aprupt schnellt Timokrates nach vorne, so dass sein Gesicht ganz nah zu dem von Ioshua ist und schaut ihn mit großen Augen an.


    "einen guten und zuverlässigen Handelspartner mit politischem Standbein in Alexandria und weitreichenden Beziehungen!"


    Mann, der stellt vielleicht Fragen. Anstatt dass er einfach Ja sagt und Kohle springen lässt.

  • Die Sache mit dem Optio war für Ioshua noch nicht gegessen. Merkwürdig, daß er davon noch nichts wußte. Aber heute Mittag soll das gewesen sein, sagte Timokrates. Hm, naja, dann würde er sicher noch etwas daraus in Erfahrung bringen. Für gewöhnlich wurde in dieser Region kein Mord verübt, ohne daß etwas davon zu ihm drang. Und daß es ausgerechnet Zoroaster betraf, wäre sicher kein unbedeutendes Detail in seiner weiteren Planung.


    "Nun, dann danken wir den Göttern, daß sie dich verschonten." meinte Ioshua süffisant.


    Als sich der Mann ihm unangenehm nähert, weicht Ioshua Hraluch mit dem Oberkörper ein Stück zurück.


    "Nunja, politische Partner kann man immer gebrauchen. - Das ist keine schlechte Sache. Um was geht es ? Wie kann ich dir behilfreich sein ?"

  • Timokrates stutzt kurz. Hat der Tylusier nicht zugehört? Er lehnt sich wieder nach hinten und meint noch einmal, als wär es das selbstverständlichste der Welt:


    "Ein Haus vielleicht, etwas Geld, einen Laden, einflussreiche Freunde..."


    Fragend bzw. mehr fordernd als fragend schaut er Ioshua an und wartet auf dessen Antwort.

  • Endlich kam dieser Typ zur Sache.


    "Du forderst viel, dafür daß du immernoch nicht viel von dir und deinen Plänen preisgibst. Du willst Handel betreiben ? Politische Karriere machen ?


    Ich kann dir ein zweckgebundenes Darlehen geben, damit du deine nötigen Ausgaben finanzieren kannst, die du als Politiker ohne Frage haben wirst."


    Ioshua dachte an Wahlstimmenkauf, aber auch an die Ausrichtung besonderer Festivitäten.


    "Doch auch damit gibst du dich recht verschlossen."


    Er wußte noch nicht, was er von diesem halten sollte. Es schien alles sehr vage. Konkrete Pläne klangen irgendwie anders.

  • Timokrates grinst.


    "Guuut! Dann wären wir ja schon mal im Gespräch."


    Er steht mit seinem Glas Wein in der Hand auf und tänzelt im Raum herum, während er weiter ausführt:


    "Aaalso: Zuerst bräuchte ich mal ein repräsentatives Stadtpalais in Brucheion, in einer möglichst guten Deme. Am besten mit Laden, die man verpachten kann dazu, denn ich will dir verständlicherweise nicht allzusehr zu Lasten fallen. Um den Rest, da kannst du unbesorgt sein, würde ich mich dann selbst kümmern.


    Was du als Gegenleistung erhältst: Wie du weißt, ist Alexandria der wichtigste Hafen des Mittelmeeres und die Handelsdrehscheibe zwischen Europa, Asien, Afrika und dem Ozeanhandel. Und was dir als Tylusier sicherlich schon aufgefallen sein wird: Die Römer trotzen nicht gerade von Unkenntnis was das anbelangt. Zölle und Lizenzen sind eine wahrhaft lästige Angelegenheit für jeden Mann, der den freien Handel vorzieht. Erhöht die Preise, senkt den Gewinn.


    Da wäre es sicherlich nicht verkehrt, Männer an der richtigen Stelle zu haben, um diese Ärgernisse zu umgehen. Das wäre dann das wo ich ins Spiel komme. Du finanzierst meinen Aufstieg und ich sorge dafür, dass du dich nie wieder um eine einzige Drachme sorgen musst."


    Beim letzten Wort bleibt Timokrates stehen. Er steht jetzt direkt hinter Ioshua.

  • Ihm gefiel dieser Kerl nicht. Er ist zu selbstherrlich. Ob er ihn doch umgebracht hatte ? Ioshua drehte sich um. Diesen mußte er im Auge behalten, dessen war er sich gewiss.


    "Du forderst ein Stadtpalais inmitten eines der besseren Viertel Alexandrias ? Meinetwegen kannst du genausogut in einer dreckigen Lehmhütte hausen." knurrte der Tylusier.


    Er wartete einen Moment ab. Diesem Burschen mußte man Demut und Respekt erst beibringen.


    "Ich werde sehen, was sich machen lässt. Melde dich bei mir !"


    Das Angebot klang interessant. Aber Ioshua würde sich auf kein Vabanque-Spiel einlassen.

  • Nein. Diese Wendung gefällt Timokrates nun ganz und gar nicht.


    "Mir scheint, du hast da was missverstanden. Lass mich noch einmal erklären:


    Mag sein, dass ich von dir aus in einer dreckigen Lehmhütte hausen könnte. Aber ob das der hohen Gesellschaft der Stadt so gefallen mag, bezweifle ich.


    Außerdem sehe ich deinen Verlust an der Sache nicht ganz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Händler wie du - ein philos des Kaisers -" dabei grinst er kurz diabolisch auf: "nicht im Besitz eines solchen Hauses in Alexandria wäre."


    Klar könnte er sich später noch einmal melden, aber er will keine Zeit verlieren.


    "Des weiteren würde ich es bevorzugen, schon jetzt zumindest ein wenig Geld für angemessene Kleidung zu erhalten, um gleich zur Tat schreiten zu können."


    Außerdem hat er immer noch nicht gegessen und ist bereits ziemlich betrunken.

  • "Ob ich ein Freund des Kaisers sei oder auch nicht, es spielt für dich keine Rolle. Der römische Kaiser wird sicher nicht mit Immobilien um sich schmeißen, damit die Beschenkten es an ihre "Clienten" weiterreichen können.
    Aber ich sagte ja bereits, daß ich schauen werde, was machbar ist."


    Daß der zukünftige Client schon ein wenig angetrunken war, hatte Ioshua registriert. Doch störte es ihn nicht weiter, solange jener sich noch auf den Beinen halten konnte. Denn auch der beleibte Tylusier drang abundzu einen über den Durst.


    "Was deine Garderobe angeht, so werde ich dir aus meiner hauseigenen Schneiderei einige Gewänder zukommen lassen, so daß du deines künftigen Standes würdig aussiehst."

  • Hrmpf! Na gut. Wird schon irgendwie werden. Zumindest scheint der Tylusier nicht dumm zu sein.


    "Dann sind wir also im Geschäft?"


    Er überlegt kurz. Eine kleine Sache wär da noch.


    "Kannst du mir nicht doch noch ein paar Drachmen geben? Du weißt, Schiffsbruch und so... Ich würde doch gerne die Thermen besuchen und vielleicht auch mal was essen nach all den Tagen...


    Da fällt ihm das erste Mal ein, dass er gar nicht weiß, welcher Tag heute ist.

  • "Ich würde sagen, daß wir uns im Ganzen einig geworden sind."


    Gespannt war er wie das ausging.


    "Du fragst mich nach Geld wie ein niedriger Bettler ?" Ioshua war empört. Wie konnte man sich nur so erniedrigen. "Aber gut, ich werde eine Zahlung veranlassen. Gibt es noch etwas ?"



    Sim-Off:

    Du könntest das jetzt noch im Control Panel formal bestätigen. ;)

  • Timokrates zuckt nur mit den Schultern. Seine persönliche Würde ist ihm nicht so wichtig. Man braucht sie zwar in gewissen Fällen, in anderen Fällen ist es aber opportuner, zu Kreuze gekrochen zu kommen.


    "Vielen Dank für alles. Bis dann!"


    Dann ist er auch schon verschwunden...

  • Nachdem der Besucher verschwunden war, lag es an Ioshua einige Informationen einzuholen. Vorallem in der Sache mit diesem Optio und Zoroaster wollte er sich erkundigen. Er schrieb einen Brief an Menelaos, einen grammateas in der Stadtverwaltung. Er würde an die nötigen Informationen rankommen.


    Sicherheit wollte er sich verschaffen, um zu wissen, mit was er zu rechnen hatte. Anschließend begab er sich zum Essen...

  • Akhom war nun also im Viertel der Juden angekommen und fand das Haus des Ioshua. Bevor er anklopfte überlegte er noch lange, ob dies wirklich der richtige Weg war, aber da er schnell an etwas Geld kommen musste, würde er nur so Erfolg haben können.


    Also klopfte er an.

  • Der Sklave neigte sein Haupt und öffnete die Tür weit, damit der Gast eintreten könne. Dann ging er selbst voraus, um den Besucher ins Atrium zu führen. Er tippte einem Jungen auf die Schulter und dieser begriff schnell und war sogleich verschwunden.
    Ohne den Fremden weiter zu beachten, begab sich der ianitor zu einem kleinen Tisch und schenkte wie es ihm geheißen war, einen Becher Wein, verdünnt mit etwas Wasser, ein.


    Den gefüllten Becher überreichte er dem Gast, der inzwischen im Atrium wartete, und entfernte sich darauf wieder.


    Sim-Off:

    s. WiSim


    Nach einer Weile kam der Hausherr in orientalischer Pracht aus einer der oberen Räumlichkeiten herunter. Die Treppe knarrte, als der beleibte Tylusier sie hinunterstieg. Mit einem warem Empfang begrüßte er den Fremden.


    "Shalom, hetairos ! Ich heiße Dich in meinem Domus willkommen. Was darf ich Dir bieten ?"

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    "Shalom, hetairos ! Ich heiße Dich in meinem Domus willkommen. Was darf ich Dir bieten ?"


    Sim-Off:

    Danke


    Ahkom verneigte sich leicht.


    Chaire. Mein Name ist Akhom, Sohn des Sethos, ich bin hier um mit dir etwas zu besprechen. Du kennst meinen Vater, Sethos, Sohn des Dracontides? Er hat mit dir ab und zu Handel getrieben...

  • Der Name ist ihm auf Anhieb nicht geläufig. Er hat mit vielen Menschen Handel getrieben, sowohl hier in Alexandria, als auch in Rom, Ostia. Selbst nach Germanien bestehen geschäftliche Kontakte.


    Er nickt geflissentlich. "Wie kann ich dir helfen, Akhom, Sohn des Sethos ?"

  • Akhom holt tief Luft.


    Ich bin hier um dir mitzuteilen, dass mein Vater ermordet wurde und dass seine sogenannten Geschäftsfreunde allesamt nicht mehr wissen, dass sie ihm etwas schuldeten. So komme ich zu dir um dich zu bitten, mir eine Anstellung zu geben. Meine Familie hat seit Generationen Handel getrieben, aber wir haben nicht mehr genug Geld, um dies Fortzuführen, so brauche ich deine Hilfe, um wieder auf die Füße zu kommen und es in der Politik zu etwas zu bringen.


    Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, er konnte es kaum kontrollieren. Diese Schmach, einen Juden um Hilfe zu bitten, wollte er möglichst schnell hinter sich bringen. Hoffentlich merkte Ioshua Hraluch nichts von seiner Nervosität...

  • Ioshua hörte den Worten des jungen Alexandriners zu. Er verzichtete zu diesem Zeitpunkt auf einen Schluck Wein. Als dieser geendet hatte, begann er zu antworten.


    "Mein aufrichtiges Beileid, Akhom. Dein Vater war ein redlicher Händler, der durch sein eigen Arbeit zu Ansehen und Wohlstand gelangt ist. Umso mehr wundert es mich, daß deine Familie offenbar vom Schicksal derart gebeutelt, daß deren Vermögen abhanden gekommen."


    Er machte eine kurze Pause, eher zu sprechen fortfuhr.


    "Du suchst also eine Beschäftigung ? Welcher Art soll diese sein ? Was stellst du dir vor ?"

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