[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors


  • Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt.


    Centuria ist nicht nur die Bezeichnung für diese Teileinheit, sie ist auch die Bezeichnung für jene Baracke, in der eine Centurie im Lager untergebracht wird. Es handelt sich dabei um einen lang gestreckten Bau, vor dem ein überdachter Gang verläuft, der durch Säulen von der Lagerstrasse abgetrennt wird.


    Für jedes Contubernium steht geht eine Tür von diesem Gang ab und man betritt eine zweigeteilte Kammer, die Unterkunft einer Zeltgemeinschaft. Der vordere, kleinere Raum dient der Lagerung der Ausrüstung, während der hintere als Schlafraum dient. Allerdings verfügt dieser, gerade mal fünf Schritt breiter und sechs Schritt tiefer, Raum auch über eine Kochstelle, an der die Verpflegung der Milites zubereitet wird.


    Während der Optio über ein Quartier verfügt, welches sich nicht von den Unterkünften der gewöhnlichen Soldaten unterscheidet, hat der Centurio das Privileg einer eigenen, viermal grösseren Unterkunft innerhalb der Baracke, in welcher sich nicht nur seine Privaträume, sondern auch Arbeitsräume für ihn und den Tesserarius, sowie weitere Lagerräume befinden.






    Edit in Absprache mit Priscus

  • Die Probati, darunter Hadrianus, gingen mit ihrer Ausrüstung zu den neuen Unterkünften."Schon wieder schleppen, wunderbar, dafür bin ich zur Legion gegangen",knurrte Hadrianus leise. Kurz nachdem er alle seine Ausrüstungsgegenstände untergebracht und sein neues Bett inspiziert hatte, ging er zum Optio und fragte:"Wann gehen wir wieder zum Exerzierplatz?"

  • Nachdem sich das Durcheinander wieder etwas entworren hatte und alle Probati dahin verteilt waren, wo sie hingehörten, konnte Priscus dort weitermachen, wo er unterbrochen worden war.


    "Wir gehen erstmal nirgendwo hin. Ihr seid noch so frisch hier in der Legion, dass ihr schon auf dem Weg vom Bett bis zur Tür mehr als genug falsch machen könnt.


    Probati, in aciem venite!" [=In einer Linie antreten]


    Der Optio wartete einen Augenblick, bis sich alle Probati gesammelt hatten und wieder so aufgestellt hatten, dass sie es für eine Linie hielten.


    "Fangen wir also mit den grundlegendsten Grundlagen an. Eine 'acies' ist eine Linie. Bei einer Linie stehen alle nebeneinander. Eine Linie heißt Linie, weil man dann an eure Fußspitzen ein Lineal legen kann. Es gibt nicht viele Dinge, bei denen ich so penibel bin, aber immer wenn ein Lineal im Spiel ist, dann bin ich es. Gewöhnt euch das also gleich richtig an."


    Zur Unterstreichung seiner Worte hielt er seinen Optiostab quer vor seinen Körper, damit auch der Dümmste noch kapieren konnte, was mit einer Linie gemeint war.


    "Früher oder später werden euch eure Kameraden oder unser Centurio oder von mir aus auch ein Tribun oder der Legat fragen, warum ihr in der Legion seid. Erzählt ihnen, was ihr wollt und was ihr für richtig haltet.


    Mich interessiert nicht, warum ihr bei der Legion dienen wollt.
    Mich interessiert, ob ihr bei der Legion dienen könnt.


    Und genau das werden die nächsten Wochen eurer Grundausbildung zeigen, ob ihr könnt oder nicht. Ihr werdet lernen zu marschieren, Formationen zu bilden, Schwert und Schild zu führen und das Pilum zu werfen. Ich werde euch in die Wälder hetzen und in den Mincius schmeißen und euch danach eure Ausrüstung auf Hochglanz polieren lassen.


    Wer versagt, fliegt raus. Wer es packt, hat 20 nette Jahre vor sich."


    Nach dieser kurzen Ansprache ging er vor der Reihe auf und ab und blickte die Probati von oben bis unten an. Einige waren halbwegs korrekt gekleidet, aber irgendwas machten alle falsch. Willkürlich griff er sich einen raus.


    "Progredde! [= Tritt vor]


    Sta! [= Stillgestanden]"


    Aufmerksam schaute Priscus, wo der Probatus sein Scutum abstellen würde, wie er das Pilum halten würde, wo sein Gladius hing und was sonst noch alles zu beobachten war. Es jetzt falsch zu machen, war noch keine Schande, denn noch hatte er ja nichts erklärt.

  • Hadrianus schnallte sein gladius schnell auf die richtige Seite, nachdem er bemerkt hatte, dass fast alle ihr gladius rechts trugen. Ihm rinn der Schweiß von der Stirn als er sah wie penibel die Ausrüstungsinspektion war. "Bitte nicht bei mir stehen bleiben, bitte",dachte Hadrianus angespannt.

  • Sparsus trat hervor, als er von dem Optio dazu aufgefordert wurde.
    Seinen Schild stellte er links vor sichauf, den Pilum in der linken Hand und das Gladius hatte er rechts gebunden. Er hoffte sehr das er nicht allzuviel falschgemacht hatte, andern Falls lernt manja aus Fehlern am schnellsten. Man muss nur überall das Positive sehen können. ^^


    Sim-Off:

    ist größtenteils alles geraten, aber wenn sich hier sonst keiner traut

  • "Das sieht schonmal nicht ganz schlecht aus", lobte Priscus.


    "Schaut alle gut her, ich erkläre das nur einmal. Also, wenn ihr mit eurer ganzen Kampfausrüstung irgendwo seid und dann antreten und strammstehen sollt, dann sieht das folgendermaßen aus.


    Erstens: der Schild steht links neben euch, so wie hier. Nicht links vor euch und nicht links hinter euch, sondern neben euch. Und weil eure Fußspitzen alle in einer Linie stehen, stehen auch die Vorderkanten eurer Schilde in einer Linie.


    Zweitens: das Pilum haltet ihr mit der rechten Hand. So wie hier ist also falsch."


    Er korrigierte das bei dem Probatus entsprechend.


    "Es sitzt mit dem unteren Ende auf dem Boden auf, neben eurem Fuß. Ihr haltet es senkrecht und mit angewinkeltem Arm. Euer linker Arm hängt nicht einfachr unter, sondern leigt auf der oberen Schildkante.


    Drittens: euer Gladius hängt auf der rechten Seite und der Schwertriemen verläuft unter dem Gürtel. Da ihr den großen Schild links tragt, könntet ihr mit der rechten Hand nicht von der linken Seite ziehen, da wäre einfach kein Platz. Also hängt das Schwert rechts. Und wenn ihr es nicht durch das Congulum gegürtet hättet, käme es nicht aus der Scheide."


    Mit einem raschen Handgriff prüfte er bei dem Probatus den Sitz des Schwertes und war zufrieden.


    "Fragen dazu?"

  • Erfreut stellte Priscus fest, dass die Jungs immerhin schon die Sache mit der korrekten Anrede und dem Dienstgrad mitbekommen hatten.


    "Ja, wenn ihr in voller Kampfausrüstung antreten sollt, dann tretet ihr immer so an", beantwortete er dann die Frage.


    "Es kann auch mal sein, dass ihr weniger aufgerüstet antretet oder mit vollem Marschgepäck. Aber das braucht euch jetzt erstmal nicht zu interessieren, das machen wir später."


    Priscus schaute nach weiteren Fragen und danach, ob alle ihre Fehler in der Anordnung der Ausrüstung inzwischen korrgiert hatten. Dann kommandierte er die Truppe raus auf den Exerzierplatz, um mit der eigentlichen Ausbildung anzufangen.


    Sim-Off:

    Beförderung kommt, wenn die Grundausbildung vorbei ist. :D

  • Auf der Lagerstraße vor der Baracke ließ Priscus die Männer seiner Centurie endlich anhalten, nachdem sie vom Geländelauf zurück waren. Locker lief er aus und gönnte sich vornübergebeugt mit den Händen auf den Knien ein paar Augenblicke, um seine Atmung etwas zu beruhigen.


    "Gute Leistung, Kameraden! Ich bin sehr zufrieden mit euch. Legt die Rüstungen ab und dreht noch zwei oder drei Runden locker um die Baracke zum Auslaufen. Und danach macht ihr euch und eure Rüstungen sauber. Mal schauen, ob der Centurio sauberen Legionären heute abend Ausgang gewährt. Wegtreten!"


    Priscus betrat ebenfalls seine Unterkunft, legte die Rüstung ab und wischte sich mit einem Leinentuch das Gemisch aus Schweiß und Dreck vom Körper. Dann griff er zu seiner Patera, um seinen Durst zu löschen, bevor er sich auf die Suche nach dem Centurio machte, um die Rückkehr der Einheit und die gute Kondition der Männer zu melden. Den Weg dahin legte er locker laufend zurück, wie er es seinen Männern empfohlen hatte.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus


    Gute Leistung, Kameraden! Ich bin sehr zufrieden mit euch. Legt die Rüstungen ab und dreht noch zwei oder drei Runden locker um die Baracke zum Auslaufen. Und danach macht ihr euch und eure Rüstungen sauber. Mal schauen, ob der Centurio sauberen Legionären heute abend Ausgang gewährt. Wegtreten!


    Der Geländelauf war etwas schweißtreibend, aber irgendwie fühlte sich Cunctator erleichtert, zumal der optio zufrieden war.


    Cunctator machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft. Er legte die Rüstung auf seine Liege und löschte seinen Durst. Dem Rat des optio folgend lief er noch ein paar Runden zur Entspannung um die Baracke.
    Anschließend machte er sich frisch und begann, seine Rüstung mit aller Sorfalt zu reinigen. Als sie wieder auf Hochglanz poliert war, aß er ein wenig Fisch und einen Kanten Brot und trank ein paar Schluck von seinem Wein.


    Gestärkt wartete Cunctator auf den optio und darauf, daß der centurio heute abend Ausgang gewährte. Vielleicht schaffte er es doch noch, nach seinem Pferd in der Stadt zu sehen.

  • Nachdem Priscus dem Centurio Meldung gemacht hatte, ging er zunächst in seine Stube, um endlich die Rüstung abzulegen. Dann ging er wieder hinaus auf den Gang, um von dort mit lauter Stimme immer gleich zwei oder drei Stubengemeinschaften ansprechen zu können.


    "Jungs, es gibt eine gute, noch eine gute und eine schlechte Nachricht.


    Die erste gute: der Centurio ist zufrieden mit eurem Lauf.


    Die zweite gute: in ein paar Tagen hat unser aller Kaiser Geburtstag.


    Und die schlechte: weil das so ist, dürft ihr nicht nur den Dreck von heute von euren Rüstungen putzen, sondern auch den Dreck des gesamten letzten Jahres. Der Centurio will morgen Paraderüstungen sehen, die mindestens genauso blitzen wie die vom letzten Jahr. Und da er letztes Jahr noch bei einer anderen Legion war, können wir nicht ausschließen, dass er letztes Jahr verdammt saubere Rüstungen gesehen hat. Also, haltet euch ran!"

  • Cunctator hatte es geahnt: schon auf der Latrine, als das Wasserlassen zu wünschen übrig ließ, wußte er, daß etwas Unangenehmes auf ihn zukommen würde. Ein echter Soldat fühlt so etwas im Urin. Und so war es auch hier!


    Der Ausgang am Abend hatte sich somit erledigt. Ein wenig mulmig war es Cunctator nun doch zumute, zumal er einerseits sein in der Stadt untergestelltes Pferd längere Zeit nicht mehr gesehen hatte und andererseits die Zahlung für Kost und Logie fällig war.


    Cunctator spülte seine Enttäuschung mit ein paar kräftiger Zügen seines Weins hinunter. Dann nahm er sich seine Ausrüstungsgegenstände zur Brust. Seiner Meinung nach waren alle in Ordnung, aber sicherheitshalber putzte er noch einmal alle durch und polierte seine Rüstung ein weiteres Mal.


    Was er auf keinen Fall wollte: vor seinem optio und dem centurio auffallen!


    Cunctator fielen vor Müdigkeit die Augen zu. Der Geländelauf und das anschließende Reinigen, Putzen und Polieren verlangten ihren Zoll. Sorgfältig wurden die Ausrüstungsgegenstände verstaut und dann gab es nur noch eines: Ein Zwiegespräch mit Morpheus.


    Und so kam es auch ...

  • Nach dem üblichen Gepolter am Morgen, den ersten Morgenstunden und dem anschließendem Wachgang, der Tag war wieder mal in üblicher Monotonie oder den geregelten Abläufen verstrichen, eine Routine, deren Art doch oft nüchtern und gleich bleibend streng und oft unbequem wirkte, aber wenigstens eine feste Ordnung in das Leben der Soldaten brachte. Ein bewährtes Gefüge mit klaren Vorschriften, manchmal willkürlich und archaisch anmutend, die jedoch alle ihren Zweck erfüllten und die das Leben eines Soldaten bestimmten. Und so ein weiterer Tag verging, die Sonne berührte mir ihrer unteren Kante schon sanft die Berge im Westen als sich die Tür zu der Unterkunft und den Arbeitsräumen des centurio öffnete. Mit festen Schritten trat Marcus in den Gang hinein, der zwischen den contubernia hindurch führte. Im Gang angekommen, die vitis unter den Arm geklemmt, und mit einer autoritären Haltung- aufrecht und strenger Gesichtsausdruck- wartete Marcus einen Moment bis er Priscus erblickte.


    optio, alle Männer zur Stubenkontrolle in ihrer Paraderüstung antreten lassen.“




    Sim-Off:

    Wenngleich wir hier erst die Stubenkontrolle machen, es gilt für alle in der Paraderüstung auf dem Appellplatz zu erscheinen. Und zwar HIER!

  • Priscus hatte diese Kontrolle schon angekündiogt und nicht wenige Männer waren sicherlich froh, dass sie erst am Abend stattfand. So hatten sie morgens früh oder in der Mittagzeit oder abends, wenn sie ihren täglichen Dienst besonders früh beenden konnten, noch etwas Zeit, ihre Ausrüstung noch besser vorzubereiten. Auch Priscus war nicht unvorbereitet, als der Centurio ihn ansprach.


    "Sofort, Centurio", bestätigte er den Befehl, um sich gleich darauf mit lauter Stimme an die Soldaten zu wenden, die in ihren Stuben saßen. "Vor den Stuben antreten in Paradeausrüstung! In duo acies!"


    Dann verschwand er in seiner eigenen Stube, um den blank geputzten und frisch mit Öl bearbeiteten Panzer anzulegen und den Helm aufzusetzen. Auf diesen hatte er schon die Helmzier aus schwarzem Rosshaar gesetzt, die er zur Feier das Tages sogar gebürstet hatte. Die metallene Kugel auf seinem Optiostab blitze in der flach einfallenden Sonne, als er wenig später wieder auf den Gang hinaus trat und beobachtete, wie vor den Türen der Stuben die Gruppen der Soldaten immer vollständiger wurden.

  • Endlich hatte das Warten ein Ende!


    Cunctator legte seine auf Hochglanz polierte Rüstung an, setzte sich seinen Helm mit der sorgfältig gekämmten crista auf und sauste aus der Stube.


    Dann sah er seinen optio. Dann sah er dessen Rüstung. Und als er er die sah, hatte er das Gefühl, daß seine blinkende Rüstung an die blitzende des optios nicht herankam. Jetzt half nur noch ein Stoßgebet an IOM und Mars.


    Optio. Legionarius Cunctator meldet sich zur Stubenkontrolle.


    Nach seiner Meldung reihte er sich ein.

  • Um Marcus Mundwinkel zuckte es unerheblich als prompt und rasch die Soldaten aus ihren Stuben traten und es nur so blitzte und blinkte, wie im strahlenden Sonnenlicht. Unzählige Stubenkontrollen hatte Marcus nun schon miterlebt, die Meisten davon selber als Kontrollierter, so wußte er durchaus um das, was in den Soldaten vorging, während er an ihnen vorbei ging. Die Jüngeren waren dabei mit Sicherheit eindeutig nervöser als die Veteranen, die nichts so leicht aus der Bahn werfen konnte. Dennoch war das äußere Erscheinen stets sehr wichtig auch für einen Soldaten, zeigte es doch auch die Wertschätzung, die ein miles für seinen Beruf hegte, wenn er seine Sachen gut behandelte. Vor seinem ehemaligen opitokollegen und nun Stellvertreter blieb Marcus zu erst stehen, wußte aber gleich, daß er bei ihm nichts finden würde. So wanderten Marcus Blick prüfend an Priscus hoch und runter und er nickte zufrieden, trat einen Schritt weiter zum signifer, nickte abermals bei dessen Erscheinung. In seiner Hand trug Marcus eine Rolle mit den Namen aller Männer seiner centuria, solche Gelegenheiten konnte man stets gut nutzen, um die Anwesenheit aller Männer zu überprüfen und zu sehen, ob sich einer dünn gemacht hatte. Doch noch kontrollierte er nur das äußere Erscheinungsbild und bei zwei Männer weiter blieb Marcus auf prompt stehen, betrachtete einen lax geputzten cingulum militare und einem Loch an der tunica.


    „Stell Dir vor, der Kaiser hat Geburtstag, beehrt uns vielleicht mit seiner Anwesenheit und Du willst den Kaiser derart schlampig den Gruß erweisen? Kein Freigang, tunica flicken für Dich heute Abend und putze den Gürtel noch mal.“


    Und schon stand Marcus direkt vor Claudius Cunctator, prüfte mit einer quälend langsamen Gelassenheit die Rüstung, den Grad des metallenen Funkeln, von Kopf bis Fuß wurde Cunctator gemustert. Erst einen Herzschlag später entsann sich Marcus schlagartig an den Mann. Sie hatten in der Schulung nebeneinander gesessen und sich doch so gut unterhalten. Damals hatte er ihm sogar noch angeboten, daß der Claudier ihn beim praenomen nennen durfte. Doch hier unterdrückte Marcus jegliche kumpelhaften Allüren, nickte nur langsam.


    „Sehr gut, Claudius!“


    Was gleich bedeuten damit war: Freigang für ihn! Marcus suchte einen Herzschlag auch danach, ob sich am Ende schon die probati versammelt hatten.


    „Schon einmal bei einem Appell zu Ehren des Kaisers gewesen, Claudius?“

  • Sparsus stand fast am Ende der Reihe. Er hatte die ganze Nacht mit der Reinigung seiner Rüstung verbracht und dabei kaum ein Auge zugetan. Er hoffte sehr das der centurio einfach an ihm vorbei gehen würde, denn gegen die Rüstung des optios reichte seine nicht herran. Sauber war sie, alle Löcher seiner tunica waren geflickt, aber dennoch war er nervös wie sonst noch nie.
    Lieber Germanen als das hier dachte sich Sparsus, allerdings ziemlich leichtsinnig wie er kurz darauf bemerkte.

  • Priscus hatte schweigend und fast teilnahmslos dagestanden, als der Centurio vor ihn trat und seine Ausrüstung prüfte. Mit all den Jahren gewöhnte man sich an, in solchen Situationen höchst aufmerksam zu sein und dabei trotzdem stur geradeaus zu blicken und den Centurio gar nicht zu sehen. Früher hatte Priscus auch Probleme damit gehabt. Er kannte auch einen Centurio, der sich einen Spass daraus machte, bei der Kontrolle mit einem lächerlichen Stück Stroh in der Nase herumzulaufen oder so lange knapp neben einem Soldaten stehenzubleiben und ihn anzuschauen, bis dieser vor Nervosität nicht mehr geradeaus starren konnte. In beiden Fälen konnte der Centurio die Situation dann für ziemlich ungerechte Bestrafungen nutzen. Auch Priscus hatte ähnliches schon miterlebt und wollte es nicht noch einmal erleben. Als Optio konnte er sich allerdings einigermaßen sicher sein, nicht ganz so schnell Opfer eines willkürlichen Centurio zu werden.

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