[aEG] Culina et Cellariusum

  • Culina et Cellariusum


    Die Küche und die Vorratsräume
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    Die grosszügige Küche des Hauses liegt an der Vorderseite des Gebäudes
    und bietet durch ein kleines Fenster, das direkt über dem Herd auch
    als Rauchabzug dient, einen Blick hinaus auf die Strasse. Neben dem
    grossen Küchenraum, in dem der gallische Koch die Küchensklaven um
    den großen Tisch in der Mitte und zwischen den Arbeitsflächen am Rand
    herumscheucht, befinden sich zwei Lagerräume.
    In einem von ihnen werden vor allem die Speisen aufbewahrt, während
    der andere den Küchensklaven auch als Nachtlager dient.


    Durch den Lagerraum der Sklaven erreicht man den Hof der Casa.
    Eine Tür in der Culina selbst führt in den Rest des Hauses.

  • Mhorbaine führte Kellyn, die neue Sklavin in die Culina. Hier war schon weitestgehend Feierabend gemacht worden und so war es recht ruhig. Lediglich zwei junge Sklaven waren damit beschäftigt den Abwasch zu erledigen.


    Mhorbaine führte Kellyn zu dem grossen Tisch in der Mitte der Culina und bot ihr einen dort stehenden Hocker als Sitzplatz an. "Bitte, nimm Platz." Wieder sprach er dabei ihre Sprache.

  • Schweigend folgte sie Mhorbaine, der sie doch anders behandelte als sie erwartet hatte. In ihren Träumen hatte sie sich viel schlimmeres ausgemalt, um so verblüffender, vielleicht auch ein wenig einschüchternd und verängstigend, war es, das man sie nicht gleich in Ketten legte, wie sie es erwartet hatte.
    Auf der langen reise von Galien nach Rom, hatten sich die Sklaven untereinander die erschreckensten Schauergeschichten über die Römer erzählt und sie hatte ihnen glauben geschenkt.


    Verstohlen sah sie sich das Haus um in dem sie nun leben sollte, während sie dem Mann folgte. Sie entdeckte Dinge, die sie aus ihrer Heimat nicht kannte.
    Schließlich betraten sie einen großen Raum, ein Herd stand da, größer als sie ihn jemals gesehen hatte.
    Von den vielen neuen Dingen überwältigt, folgte sie ohne groß nach zudenken der freundlichen Aufforderung sich zu setzen. Ihr Blick wanderte nun neugierig durch den Raum.

  • Mhorbaine füllte einen Becher mit Wasser und gab ihn der Sklavin.


    "Woher stammst du?" fragte er, diesmal jedoch auf Latein, denn sie musste sich daran gewöhnen diese Sprache zu sprechen.

  • Mit leicht zitternder Hand nahm sie ihm den Becher ab und trank einige kleine Schlucke. nach der Hitze des ganzen Tages tat dies gut.
    Und da war sie wieder diese raue ungeschlachte Sprache die sie nciht ausstehen konnte. Sie ließ den Becher sinken und sah Mhorbaine an.


    "Aus Galien, nah am Meer!" antwortete sie. "Ich habe dort mit meiner Familie gelebt!" noch immer zog sie ihre eigene klangvolle Sprache vor, sie sträubte sich innerlich dagegen, das Latein zu nutzen. Sie hatte das Gefühl, wenn sie das tat, würde sie endgültig ihre Vergangenheit ablegen und nur noch eine Sklavin sein, nicht mehr Kellyn.

  • Auch wenn er selbst die Sprache seines Volkes liebte, hatte er sich angewöhnt, meist Latein zu sprechen, vor allem dann, wenn sein Herr oder dessen Familie zugegen waren. Sie würde das auch noch lernen, vor allem weil das Leben sehr viel einfach sein konnte, wenn man sich ein wenig anpasste.


    "Mein Stamm wurde von den Römern umgesiedelt, doch auch wenn wir im römischen Germanien leben, so bleiben wir Gallier." sagte er. Er wusste, dass es helfen konnte zu neuen Sklaven eine Beziehung aufzubauen, damit sie sich wenigstens ein Wenig wohlfühlten.

  • Wieder nippte sie an dem Becher mit Wasser und hörte ihm aufmerksam zu. Auch wenn er sehr freundlich zu ihr war, sie war immer noch recht misstrauisch und irgendwie konnte sie sich ihm noch nicht öffnen. Sie hatte fürchterliches Heimweh und sie fürchtete, wenn sie jetzt anfing, dann würde sie in Tränen ausbrechen und das wollte sie nciht, sie wollte neimand eine Schwäche zeigen.


    "Wie bist du hier her gekommen?" fragte sie zögernd, diesmal nicht in ihrer wohlklingenden Sprache sondern in dem groben Latein, mit der sie noch so einige Schwierigkeiten hatte. Die Worte wollten ihr in Latein einfach nicht so einfach über die Lippen.
    Sie musste sich anpassen und sie sollte wohl so schnell wie Möglich damit anfangen, sie wollte keinen Ärger.


    Sie führte den Becher wieder an die Lippen und trank wenige Schlucke, mehr aus Unsicherheit, als aus wirklichem Durst.

  • "Der Ältestenrat meines Dorfes hat vor vielen Jahren beschlossen, zum Wohle unserer Gemeinschaft und zu deren Schutz vor einem räuberischen Nachbarstamm, ein Angebot eines Römers anzunehmen. Er stellte das Dorf unter seinen Schutz und im Austausch dafür wurde ich ihm als Pfand übergeben." sagte er. Sie war die erste, der er dies erzählte, denn im Normalfall war er in dieser Angelegenheit sehr schweigsam.

  • Schweigend hörte sie ihm. Auch kein schönes Los, welches ihn da ereilt hatte. Doch war er nicht hinterrücks überfallen worden und verschleppt worden, wie sie und diese Erinnerung war mehr als Bitter für sie, und wieder spürte sie Heimweh und wieder verdrängte sie das Gefühl.


    "Vermisst du deine Familie?" fragte sie schüchtern und leise. Hoffentlich ging sie jetzt nicht zu weit mit dieser persönlichen Frage.

  • Er musste kurz darüber nachdenken. Vermisste er sie? Irgendwie schon. Er nickte leicht.


    "Ja, ich vermisse sie, allerdings bin ich auch glücklich, da ich weiss, dass sie in Sicherheit sind. Und das macht mir mein Leben hier sehr erträglich."

  • Da wusste er mehr als sie. Sie wusste nicht ob es ihrer Familie gut ging, ob sie überhaupt noch lebten oder ob sie genauso wie sie zur Sklaverei verdammt worden waren. Sie starrte die Tischplatte an, um ihre Gedanken weg von ihrer Familie zu bringen. Im Augenblick war es wohl eher wichtiger, dass sie sich den neuen Umständen anpasste in denen sie sich befand.


    "Sind die Domine ... ehm... !" irgendwie reichte ihr Wortschatz des lateinischen noch nciht ganz aus, um ihre Gedanken in die richtigen Worte zu Formen, also wechselte sie wieder zurück in ihre Sprache, er verstand sie ja auch so. "ich meine...!" stotterte sie ein wenig unsicher. "Behandeln sie uns gut?" fragte sie stark verunsichert.

  • Mhorbaine nickte. "Der Hausherr, Prudentius Commodus, ist ein herzensguter Mensch und behandelt alle Sklaven in diesem Haus sehr gut. Es musste sich noch niemand beschweren. Und auch seine Familie hat sich bisher den Sklaven gegenüber durchaus gut verhalten." antwortete er.
    Er ging zu einer kleinen Truhe, die in einer Ecke der Küche stand und öffnete sie. Daraus holte er eine kleine Schachtel, die er zu ihr brachte. Er stellte sie vor ihr auf den Tisch und öffnete sie. In der Schachtel befand sich ein Armreif, gefertigt aus schlichtem Silber und auf der Aussenseite mit einem kurzen Schriftzug und einer einfachen Eulendarstellung versehen.


    "Dies sollte dir ein Beweis sein, dass du hier gut behandelt wirst." Er deutete auf den Armreif. "Diese Armreife werden in diesem Haushalt benutzt um Sklaven als Eigentum dieser Familie zu markieren. Während andere Familien dafür Brandzeichen und ähnliches nutzen, tragen die Sklaven dieser Familie diesen Armreif."

  • Ein wenig wich ihre Unsicherheit und auch ihre Angst, anscheinend hatte sie Glück gehabt, obwohl sie wohl noch selbst ihre Erfahrungen machen musste. Etwas beruhigten sie seine Worte und sie fasste wieder etwas mehr Zuversicht, aber alle Zweifel waren noch nicht verschwunden. Es würde noch seine Zeit dauern, bis sie sich hier wohl fühlte und sie den Menschen hier vertrauen konnte.


    Mit ihren braunen Augen folgte sie Mhorbaine, als er aufstand und mit einer kleinen Schachtel zurück kam und einen silbernen Armreif zu Tage förderte.
    Ihre Augen weiteten sich eine Spur vor erstaunen. Nicht nur das Silber, unglaublich teuer war, nein sie vertrauten es sogar den Sklaven an. So ganz wusste sie nicht was sie auf diese Neuigkeiten sagen sollte, der Tag war ja schon sehr ereignisreich gewesen. Aber es beruhigte sie doch sehr, dass man sie hier zumindest menschlich behandeln würde.


    "Das hab ich nicht erwartet!" gestand sie leise, verschämt, und dachte an die Schauergeschichten die man ihr erzählt hatte und die sie in so in Angst und Schrecken versetzt hatten.

  • Mhorbaine lächelte. "Nicht alle Römer sind nur schlecht." sagte er. "Es gibt durchaus ein paar unter ihnen, die man als gute Menschen bezeichnen kann."


    Er schaute sie einen Moment lang an, dann fragte er: "Hast du Erfahrung mit Hausarbeit?"

  • Sie nahm sich seine Worte zu Herzen und würde versuchen, in Zukunft nicht immer so voreilig zu handeln, aber irgendwo war ihr Verhalten auch verständlich, hatte man sie doch verschleppt, zur Sklavin gemacht, ihr Angst eingejagt um sie gefügig zu machen udn dann verkauft. Alles gegen ihren Willen und dass sie dadurch etwas verbittert war, war ersichtlich. Für sie war das alles noch so ungewohnt, erdrückend und doch schien zumindest Mhorbaine freundlich zu sein und ihr helfen zu wollen udn auch Verständnis zu haben für ihre Lage.
    Ein wenig entspannte sie sich schließlich und ganz kurz erwiderte sie schüchtern sein Lächeln, sie taute auf und begann wieder vertrauen zu fassen.


    "Ein wenig! Ich kann nähen, kochen und alles was sonst noch von einer Frau erwartet wurde in meinem Clan!" antwortete sie. Schließlich sollte jedes Mädchen eine gute Ehefrau werden.

  • Mhorbaine nickte leicht und schaute sie aufmunternd an. "Das klingt doch schon mal gut für den Anfang." sagte er. "Für den Anfang werden wir dich hier in der Küche einsetzen. Der Koch des Hauses stammt ebenfalls aus Gallien und wird sich erst einmal um dich und deine Aufgaben kümmern."

  • Kellyn nickte schwach, die Küche, das klang gut, hörte sich fast so an, als würde sie dann nur wenig mit den Herren zu tun bekommen und sie konnte sich erst einmal ein Leben und versuchen ihr Latein zu verbessern, an dem es teilweise noch fehlte.
    Und da der Koch ebenfalls ein Galier war, war sie wohl in guten Händen und brauchte ncihts zu befürchten, zumindest ging sie davon aus.


    "Ich werd versuchen mein Bestes zu geben und alle zufrieden stellen!" versprach sie leise. Das letzte was sie wollte, war Ärger oder Bestrafung und hier in der Culina, schien es doch sehr ruhig zu zugehen, aber das änderte sich sicher, wenn man ein Fest oder ähnliches vorbereiten hatte.

  • Wieder lächelte sie schwach, so langsam konnte sie sich ein wneig entspannen, obwohl sie noch die nächsten Tage wohl abwarten musste um zu sehen, was genau sie nun erwartete und welche Pflichten sie hatte. Rechte hatte sie vermutlich keine, also musste sie ein tadelloses Benehmen an den Tag legen.


    Hunger, erst jetzt wurde ihr bewusst das die letzten Tag stark an ihren Kräften gezerrt hatten. Hatte sie noch vor wenigen tagen ein ständiges unangenehmes nagendes und plagendes Gefühl verspürt, weil der Händler nur dafür gesorgt hatte, dass sie einigermaßen die lange und harte Reise überlebten, hatte sie das Gefühl mit den Tagen verdrängt, doch bei seinen Worten kam es zurück und erinnerte sie daran.


    "Ja!" antwortete sie daher nur schlicht auf seine Frage, in der Hoffnung mehr zu erhalten als in den vergangenen Tagen und Wochen.

  • Mhorbaine ging zu einer Arbeitsfläche an der Wand, auf der einige Schüsseln standen. Sie hatte Glück, dass vom Essen der Familie an diesem Tag noch etwas übrig war und so stellte er kurz darauf eine Schüssel mit Brot, Käse, Fleisch und einigen Oliven vor sie.


    "Bitte schön."

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