Officium des Curator Libris

  • Der junge Miles war sehr ungeduldig. Stella versuchte immer noch freundlich zu lächeln, sie war aber auch am Ende mit
    ihrer Geduld und antwortete sachlich und reserviert


    "Wie ich schon gesagt habe, das gehört nicht zu meinen Aufgaben und aus diesem Grund kann ich Deine Fragen
    nicht beantworten"


    Sie machte ein ernstes Gesicht und sah dem Mann direkt in die Augen,


    "Unser werter Rector ist immer da ... und den Scriba findest Du ein paar Türen weiter ..."

  • Nanu, was hatte er denn nun angestellt? Aber gut, die Auskunft genügte ihm ja schon. Er erwiderte den Blick ernst und nickte. "Dann werde ich mal den scriba fragen. Hab Dank für Deine Mühe." Nein, er ärgerte sich natürlich nicht über sie. Was konnte sie dafür, daß er Fragen stellte, auf die sie keine Antwort wußte?


    "Vale. Und noch einen schönen Tag", wünschte er und verließ dann das officium, damit sie sich wieder ihren unzähligen Schriftrollen widmen konnte.


    Er ging ein paar Türen weiter und der dort arbeitende scriba konnte ihm wahrhaftig weiterhelfen, auch wenn er erst so tat, als wäre das ein ungeheuerliches Anliegen. Doch als klar war, daß Valerian sich selbst durch die Listen wühlen würde, war das Problem schon gar nicht mehr so groß und er konnte sich an die Arbeit machen. Es war recht mühselig, alle Daten herauszufinden und dauerte auch sehr lange. Doch schließlich hatte er die gewünschten Informationen und konnte sich endlich von dannen machen.

  • Zitat

    Stella lächelte in sich hinein,
    "Danke, Proximus, es klingt sehr interessant, ich werde jemanden vorbei schicken, um Deine Bücher anzusehen ...,
    wo befindet sich denn Dein Laden?"


    "Mein Lager befindet sich ind er Casa der Iulier.......und mein treuer Diener Menelaos ist oftauf dem Markt anzutreffen.....Ich kann Dir nur empfehlen vorbeizuschauen......Es würde mich freuen.....es lohnt sich....."


    Danach machte sich Proximus auf den Weg um nochmals zu schauen ob der Rector nun erreichbar war.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Es war wieder einmal ein wunderschöner, warmer aber nicht zu heißer - Spätsommerabend und Tychicus, froh, endlich ein wenig Freizeit vom Militär genießen zu können, betrat die Räumlichkeiten der Schola Atheniensis.
    Er trug auch einmal nicht seine unbequeme Uniform, sondern eine leichte Tunika und seine (einzige) schlicht-hellbraune Toga.


    Das Officum der Curator Libris war leicht zu finden. Tychicus hoffte, dass Furia Stella sich über sein Auftauchen freuen würde, obwohl sie vor einigen Tagen unter, naja, eher angespannter Stimmung von einander Geschieden waren.
    Tychicus war auch klar, dass dies einzig und allein an ihm gelegen hatte, denn wieder einmal hatte er sich von den Gedanken an seine unschöne Vergangenheit beherrschen lassen.
    Das durfte nicht wieder vorkommen.


    Der junge Rediviver klopfte leise an die Tür.


    Hoffentlich war Stella jetzt, am frühen Abend, noch in ihrem Officum anutreffen.

  • Tychicus öffnete die Tür, erfreut, dass Stella noch hier war, und trat in das Officum.


    Es sah in etwa so aus, wie der Rediviver es sich vorgestellt hatte: ein hübscher Raum, nicht zu klein und nicht zu groß, und überall fanden sich Schriftrollen, Schriftrollenbehälter, Bücher und Papiere.
    Die Abendsonne schien durch ein Fenster und beleuchtete den Schreibtisch, wo Furia Stella über ihren Dokumenten saß und erwartungsvoll zur Tür sah.


    "Salve, Stella!" sagte Tychicus lächelnd, "Ich hoffe, ich störe gerade nicht?"


    Tychicus erwartete nicht, dass dies der Fall war, denn es war schließlich schon früher Abend und die junge Frau hatte mit Sicherheit schon ihrem Feierabend entgegengeblickt.
    Es war Zeit für Erklärungen, dass war dem Rediviver klar, und deshalb fügte er hinzu:


    "Verzeih mir bitte meinen überstürzten Abgang vor einigen Tagen. Ich bin leider noch lange nicht so weit, dass ich meine Vergangenheit nüchtern betrachten kann, zu viele Gefühle sind damit immer noch verknüpft. Aber ich werde versuchen, mich nicht wieder so von ihnen überwältigen zu lassen."

  • Im ersten Augenblick hatte Stella ihren späten Besucher nicht erkannt, aber als er sprach, leuchtete ihre Augen und und ein
    freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen ,


    "Salve, Tychicus, ich habe Dich nicht gleich erkannt, aber es ist eine angenehme Überraschung ... , natürlich
    störst Du mich nicht, ich freue mich sehr über Deinen Besuch ..."


    Tychicus kam heute nicht in Uniform und sah in seiner zivilen Kleidung sehr elegant aus, aber er wirkte auch etwas
    aufgeregt


    "... Ach, Tychicus, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, es war alles meine Schuld, ich war indiskret, wir
    vergessen am besten diese Waldgeschichte ..., und ich werde keine Fragen mehr stellen, aber nimm bitte
    Platz und erzähl mir, wie es Dir so geht?"

  • Erleichtert, dass Stella ihm nicht böse war, nahm Tychicus auf dem ihm angebotenen Stuhl vor dem Schreibtisch platz.


    "Oh, mir geht es gut, danke." antwortete er, "Die Ausbildung bei den Cohortes Urbanae wird zwar nicht leichter - aber den Göttern sei Dank auch nicht schwerer. Ich zweifle eigendlich nicht daran, dass ich die Grundausbildung erfolgreich abschließen werde."


    Er sah sich noch einmal in den Officum um und sagte dann:


    "Du hast ja bereits eine feste Anstellung gefunden. Was machst so Tag ein Tag aus als Curator Libris?"


    Seine Familie war zwar nicht ungebildet gewesen, aber seinen Vater (und jetzt auch ihn) hatte es immer mehr zum Militär gezogen als zu Verwaltungsarbeiten, und deshalb konnte er sich unter den verschiedenen Ämtern oft wenig vorstellen.

  • " Ich denke auch, dass Du Deine Grundausbildung erfolgreich abschließen wirst, und was kommt danach?"


    Mit Interesse verfolgte Stella Tychicus Erzählung über seine Ausbildung, sie verstand eigentlich nichts von Militär


    "Was ich so den ganzen Tag mache, nun, es gibt genug Arbeit ... von morgens bis abends ..."


    Stella seufzte und überblickte ihren mit Rollen und Pergamenten fast völlig überladenen Schreibtisch, dabei wurde
    ihr selbst fast schwindelig, trotzdem lächelte sie zufrieden in sich hinein,


    "Aber ich tue es sehr gerne ... übrigens,Tychicus, könnte ich Dir eine Erfrischung anbieten? "

  • Tychicus freute sich, dass Stella an seiner Erklärung interessiert schien und antwortete:


    "Danach? Nun, ich werde zum Miles erhoben, und dann geht die Arbeit wahrscheinlich erst richtig los. Die Cohortes Urbanae sorgen für die Sicherheit in der Stadt und dafür, dass alles in geordneten Bahnen läuft - ich werde wohl also viel in den Straßen Romas herumkommen.
    Das kann mir zum aktuellen Zeitpunkt aber nur gut tun, denn ich kenne mich noch nicht sehr gut hier aus. Die Stadt ist einfach zu groß... gar kein Vergleich zu den Provinzstädtchen in Germania oder Hispania, die ich bis jetzt kannte."


    Er grinste, "Es war ja schon beinahe ein Problem, die Schola Atheniensis zu finden!"


    Er hatte den Eindruck, dass Stella mit ihrer Arbeit nicht so zufrieden war, als sie mit resigniertem Blick ihren Schreibtisch musterte. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass sie einen anstrengenden Tag hinter sich hatte und jetzt einfach keine Lust mehr auf irgendeine Arbeit hatte.


    "Eine Erfrischung... wenn du für heute hier fertig bist, warum gehen wir nicht einfach 'raus in die Stadt und suchen uns dort noch irgendein Plätzchen wo wir etwas trinken können?"
    schlug der Rediviver vor.

  • "Oh ja, das weiß sogar ich auch, dass Die Cohortes Urbanae für unsere Sicherheit sorgen, mein Onkel gehört auch
    dieser Einheit ... , manchmal kommt er mich auch hier besuchen ..."


    dabei dachte Stella, dass sie ihren Onkel schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte ... hoffentlich war er gesund.
    Sie seufzte leicht, machte eine kleine Pause und sah den jungen Mann an, dann sagte sie mit einem freundlichen und etwas
    entschuldigenden Lächeln,


    "Ach, Tychicus, es tut mir leid, aber ich habe heute eine wichtige Verabredung mit unserem Rector und bleibe
    noch lange in der Schola, aber ich danke Dir für Dein Angebot ..., vielleicht ein anderes Mal ..."

  • Tychicus war überrascht, dass Stella noch "Termine" hatte, aber er verstand es natürlich.


    "Dann natürlich nicht, wir wollen den Rector doch nicht sitzen lassen. Was wolltest du mir denn anbieten?"


    Stella hatte also sogar Verwandte in Tychicus' Einheit. Überrascht zog Tychicus die Augenbrauen in die Höhe;


    "Dein Onkel... ich glaube, ich habe seine Bekanntschaft noch nicht gemacht, auf jeden Fall kenne ich noch keinen Furier bei den Cohortes. Aber das hat natürlich nichts zu sagen, die Castra ist groß."


    Es war unmöglich gewesen, in der kurzen Zeit, die der Rediviver bis jetzt bei den Stadtkohorten war, auch nur einen Bruchteil der Soldaten dort kennenzulernen. Er kannte ja noch nicht einmal seine ganze eigene Centurie...

  • Es freute Stella, dass Tychicus so verständnisvoll war, und ihre Absage ihr nicht übel nahm. Er war wirklich ein sehr
    netter junger Mann ...


    "Oj, ja, unseren Rector darf man nicht warten lassen, " - Stella lächelte in sich hinein und sah Tychicus wieder an,


    "Mein Onkel heisst Decimus Furius Licinus , ich glaube aber, dass er die Ausbildung schon hinter sich hat ...
    und hat bestimmt alle Hände voll zu tun, denn ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen ..."
    ,


    Stella seufzte erneut, sie machte sich allmählich Sorgen um ihn, dann erhob sie sich und ging zu dem kleinen Tischchen,
    wo sie ihr Zaubergetränk aus Wasser und Zitrone für Tychicus und sich vorbereitete, dann gab sie dem jungen Probatus
    den Becher und lächele ihn dabei verschmitzt an


    " Hier, bitte, das ist meine Erfindung, probiere es mal ..."

  • Tychicus bemerkte das leicht besorgte Gesicht der jungen Frau, als sie über ihren Onkel sprach.


    "Wenn ich deinen Onkel sehe, kann ich ihm ja einen schönen Gruß von dir ausrichten, und, dass er einmal wieder ein Lebenszeichen von sich aus der Castra dringen lassen soll.", bot er deshalb an.


    Dann sah sah Stella interessiert dabei zu, wie sie ihr "Zaubergetränk" für ihn herstellte.
    Dann nahm er den Becher mit einem dankbaren Lächeln entgegen.


    "Vielen Dank. Es riecht -" er sog den frischen Duft des Wassers ein "- irgendwie nach Zitrone!"


    Er nippte an dem Getränk und stellte fest, dass es sich tatsächlich um den Geschmack der Zitrusfrucht handelte. Der junge Mann nickte anerkennend.


    "Hmm...ja. Das schmeckt sehr erfrischend. Vor allem ist es nicht zu sauer, wie man es vielleicht vermuten könnte. Ich werde mir den Trick merken. Ist das wirklich deine eigene Erfindung?"

  • Stella lächelte zufrieden, sie war froh, dass ihr Getränk Tychicus anscheinend sehr schmeckte, sie trank auch einen Schluck,


    "Ja, der Geschmack ist etwas sauer, etwas süß und sehr erfrischend, mein Getränk ist besonders im Sommer
    hervorragend geeignet, den Durst zu stillen..... Jawohl, es ist meine Erfindung, aber die Zutaten kann ich Dir
    nicht verraten ..."


    und Stella blickte ihn verschmitzt an und strich sich dann eine Haarsträhne aus der Stirn ...


    "Ach, Tychicus, ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du meinem Onkel meine Grüße ausrichten kannst, aber da wir
    gerade über Getränke sprechen, ... ist die Verpflegung gut da bei Euch?"

  • Tychicus lachte sarkastisch:


    "Ob das Essen gut ist? Das solltest du einen Soldaten am besten gar nicht erst fragen! Wir trinken überwiegend Wasser, das leicht mit Essig verdünnt ist, damit man nicht schmeckt, dass es schon drei Tage abgestanden ist. Dagegen ist dein Getränk hier...", er prostete Stella grinsend zu und dahm noch einen Schluck, "...ein wahrer Ambrosia der Götter!
    Das Essen ist meistens ein Einheitsbrei, der weniger das Ziel hat, ein kulinarisches Meisterwerk zu übertreffen, als einfach nahrhaft und stärkend zu sein - und genauso schmeckt er auch, nämlich... naja,... ich will in Anwesenheit einer Dame keine Schimpfwörter benutzen... Auf alle Fälle ist die Auswahl bei jedem Bettler aus der Subura wahrscheinlich vielfältiger - aber man sagt ja: Je schlechter das Essen, desto besser die Armee. Ich wünschte beinahe, es wäre andersherum.
    Was machen die Cohortes Urbanae hier in der Stadt denn so tolles? Wenn wirklich einmal jemand ihre Hilfe braucht, ist es meistens schon längst zu spät, bis jemand von uns eintrifft."


    Er erinnerte sich da an den Mordfall an einem Senator, vor wenigen Tagen - für ihn war auch jede Hilfe zu spät gekommen, die Cohortes konnten nur noch seine Leiche abtransportieren.
    Er wandte sich wieder an Stella:


    "Oder kannst du mir aus deiner Erfahrung heraus hier in der Stadt eine Situation nennnen, wo die Cohortes Urbanae wirklich helfen konnten?"

  • Mit Entsetzten blickte Stella Tychicus an als er sagte: "Das solltest du einen Soldaten am besten gar nicht erst fragen!",
    Wieder hat sie eine Frage gestellt, die Tychicus erneut aus dem Gleichgewicht brachte. Seine Schilderung der Verhältnisse
    in Cohortes Urbanae haben sie auf äußerst schockiert. Niemals hätte sie gedacht, dass die Soldaten, die für die Sicherheit
    der Stadt und Wohl seiner Bürger sorgen, so schlecht behandelt wurden.... Sie wurde blass, trank dann auch einen großen
    Schluck und grinste gequält zurück,


    "Ach, Tychicus, es tut mir leid, dass ich immer solche Fragen stelle, ich wollte Dich nicht wieder aufregen ... "


    sie sah ihn schuldbewusst an, seufzte schwer und fügte hinzu -


    "Nein, ich bin selten in Rom unterwegs, und den Göttern sei dank!, so eine Situation hab ich in meinem Leben noch nie
    erlebt. Ich habe bisher weder gute noch schlechte Erfahrungen damit gehabt ... Es ist alles so schrecklich, was Du mir
    erzählt hast...., kann ich noch irgendetwas für Dich tun?"

  • Heute fühlte ich mich wohl wie schon lange nicht mehr und begab mich in die Schola, um mich über eine Arbeitsstelle
    zu erkundigen. Auf der Suche nach der richtigen Tür entdeckte ich das Officium des Curator Libris. Der Name Furia
    Stella kam mir bekannt vor, und ich erinnerte mich, dass wir beide, vor langer Zeit, schriftlich miteinander verkehrten.
    Und die wollte ich schon immer kennen lernen! Ich holte tief Luft und:


    Klopf ,,, Klopf ,,, Klopf ,,,

  • Tychicus bemerkte, wie sehr sich Stella um ihn Sorgen machte und wie sehr sein Bericht sie schockierte. Er fülhte sich geschmeichelt, dass die junge Frau so mit ihm fühlte.


    "Naja... so schlimm ist es ist es nicht, dass ich deine Hilfe benötige.",
    er lächelte Stella zu und hoffte, dass eine eine gewisse Beruhigung aus seinem Blick sprach,
    "Was sind schon der Geschmack des Essens und des Trinkens? Sie wollen uns da ja nicht vergiften, deshalb ist das Zeug auch besonders nahrhaft und stärkend. Der geschmack ist dann nur ein dummer Nebeneffekt.
    Außerdem macht mir die Arbeit da richtig Spaß, ich habe einigermaßen freundliche Vorgesetzte und es gibt viele nette Kameraden da, mit denen ich mich gut verstehe.
    Wenn jeder den Militärdienst nach dem dort herrschenden Luxus beurteilen würde, würde Rom wahrscheinlich schon längst keine Freiwilligen mehr für seine Legionen finden!"


    Er lachte und stellte sich vor, was das römische Imperium ohne seine treuen, starken Heere wäre.
    Er war froh und stolz, einer von ihnen sein zu dürfen, obwohl die Umstände in Roma selbst nicht die besten waren.

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