Triclinium maior | Feier der Berufung des MTD in den Senat

  • Nach dem Betreten des Raumes musste Furianus feststellen, dass der Gastgeber schon von Gratulanten umlagert wurde. Aufgrund dieser Tatsache, natürlich wäre er unter anderen Umständen mit einem Lächeln auf Durus zugeeilt, ging er erst einmal auf Erkundung und durchschritt den Raum zu einem Tablett mit Kelchen, von denen er sich einen nahm. Verdünnter Wein, Furianus lechzte zwar nicht danach, doch es war immer gut einen Becher in der Hand zu halten, schon aus dem einfachen Grund, dass man dadurch Zeit gewinnen konnte, falls eine unangemessene oder peinliche Frage gestellt wurde.
    Nicht weit von ihm entfernt entdeckte er seinen alten Lehrmeister in der Legio, damals noch Centurio, heute schon scheidender Tribun. Ihm nickte er zu, befand es jedoch nicht für nötig einen Schritt auf jenen Mann zuzugehen, der Furianus mitsamt seinem Bruder als einzige Flavier zu dem kürzlich stattfindenden Bankett in Mantua nicht eingeladen hatte. Diese offene Beleidigung ertrug er zwar mit Fassung, sie verfehlte ihre Wirkung dennoch nicht. Er wusste bis heute nicht warum.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ... beendete Durus vorerst das Gespräch - nicht, weil es ihm unangenehm war, sondern weil der Vesuvianus entdeckte, der ebenfalls erschienen war.
    Dann ging er auf den Claudier zu und begrüßte ihn freundlich


    "Claudius, welch eine Freude, dass Du erschienen bist! Du warst doch nicht schon auf dem Rückweg nach Mantua, als meine Nachricht Dich erreichte, oder?"


    fragte er, da er nicht wusste, dass der Tribun seinen Dienst quittiert hatte.


    Es dauerte nicht lange, bis der Gastgeber auf Vesuvianus zugeschritten kam. Der Claudier, der dies bislang nur im Augenwinkel wahrgenommen hatte, wandte sich ihm zu.


    "Salve, Tiberius. Meine Gratulation zur Berufung in den Senat und mein Dank für die Einladung, der ich gerne gefolgt bin. Und nein, dein Brief hat mich genau zur rechten Zeit und am rechten Ort erreicht. Ich bleibe vorerst in Rom. Die Militärkleidung hängt am Nagel, zumindest vorübergehend. Ich hatte ja einen ritterlichen Posten bei der Prima inne, was auf Dauer nicht mehr tragbar war."


    Claudius machte eine schweifende Geste mit der Hand.


    "Du hast viele Gäste geladen, das wird bestimmt ein interessanter Abend werden. Gelegenheit für Kontakte, Gelegenheit für das Schmieden von Plänen zukünftiger Karrieren … Strebst du neben dem Senat denn noch ein weiteres Amt an?"


    Sim-Off:

    @ Furianus: Sprich mal deine Gedanken Ves. gegenüber aus. Das könnte ein interessantes Gespräch werden.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Du hast viele Gäste geladen, das wird bestimmt ein interessanter Abend werden. Gelegenheit für Kontakte, Gelegenheit für das Schmieden von Plänen zukünftiger Karrieren … Strebst du neben dem Senat denn noch ein weiteres Amt an?"


    "Du hast den Militärdienst quittiert? Interessant. Das heißt, es überrascht mich etwas - aber andererseits...durchaus verständlich."


    kommentierte Durus die Entscheidung des Claudiers. Eigentlich allerdings wieder seltsam, woher der plötzliche Sinneswandel kam...aber das war wohl eine Frage, die auf einem anderen Blatt stand und gerade unangebracht war - besonders, da auch Durus ein eigentlich ritterliches Amt bekleidet hatte...wobei...naja, Durus ging lieber auf die nächste Frage ein.


    "Nunja, das ist eine Frage, die wohl nur die Götter beantworten werden...zumindest auf dem politischen Sektor. Vielleicht werde ich den Willen Iuppiters aber auch bald selbst interpretieren können - ich kandidiere als Kandidat für den ehrenwerten, aber leider verstorbenen Fabius Acer.


    Aber was wirst Du tun? Wirst Du nun ein senatorischen Tribunat anstreben, wie es mein Großvetter getan hat? Oder weiter den Weg in Richtung Senat beschreiten?"

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich danke Dir, Patron. Zu viel der Glückwünsche."
    "Geht es Livia und Deinem Sprössling noch gut?"


    Hungi hatte es gewußt, daß diese Frage kommen würde. Und da er es gewußt hat, war er nicht sonderlich schlecht aufgelegt.


    Ja, ihnen geht es gut. Sie lässt sich aber entschuldigen, sie ist wohl in eine Phase der Schwangerschaft eingetreten, wo sie nicht mehr so wirklich außer Haus gehen möchte. Aber ich soll dir Glückwünsche ausrichten und du sollst dich beizeiten bei ihr melden und sie besuchen kommen. Hm, das war wohl etwas zuviel des Guten, denn das hatte sie eigentlich nicht gesagt. Egal, jetzt hatte er es ausgesprochen. Und gut machte es sich allemal. Nachdem du ja das letzte Mal Pech gehabt hast.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hungi hatte es gewußt, daß diese Frage kommen würde. Und da er es gewußt hat, war er nicht sonderlich schlecht aufgelegt.


    Ja, ihnen geht es gut. Sie lässt sich aber entschuldigen, sie ist wohl in eine Phase der Schwangerschaft eingetreten, wo sie nicht mehr so wirklich außer Haus gehen möchte. Aber ich soll dir Glückwünsche ausrichten und du sollst dich beizeiten bei ihr melden und sie besuchen kommen. Hm, das war wohl etwas zuviel des Guten, denn das hatte sie eigentlich nicht gesagt. Egal, jetzt hatte er es ausgesprochen. Und gut machte es sich allemal. Nachdem du ja das letzte Mal Pech gehabt hast.


    Durus nickte freundlich. Bald würde es also einen consularischen Knaben geben - denn Durus war davon überzeugt, dass es ein Junge werden würde. Was sollte Hungaricus auch mit einem Mädchen?


    "Gut, ich werde beizeiten darauf zurückkommen, Vinicius."

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Nunja, das ist eine Frage, die wohl nur die Götter beantworten werden...zumindest auf dem politischen Sektor. Vielleicht werde ich den Willen Iuppiters aber auch bald selbst interpretieren können - ich kandidiere als Kandidat für den ehrenwerten, aber leider verstorbenen Fabius Acer.


    Aber was wirst Du tun? Wirst Du nun ein senatorischen Tribunat anstreben, wie es mein Großvetter getan hat? Oder weiter den Weg in Richtung Senat beschreiten?"


    Claudius musste über die Formulierung "kandidieren als Kandidat" schmunzeln. Die Gesellschaft erheiterte ihn, er fühlte sich wohl.


    "Es ist, wenn es nach mir geht, eine vorübergehende Auszeit. Das Militär gehört zu mir wie der Kaiser in den Palast." Wieder musste er schmunzeln, diesmal über den spontanen Vergleich, der ihm wohl wegen des kürzlichen Besuchs im Regierungsgebäude eingefallen war. Die Erwähnung des Großvetters überging er geflissentlich, wie er auch hoffte, nicht auf ihn angesprochen zu werden oder ihm hier gar zu begegnen. Da es aber nur für außergewöhnliche Ereignisse einmal Sonderurlaub gab, und das auch nur in absoluten Ausnahmefällen, rechnete Claudius nicht mit einer Begegnung.


    "Mein Weg wird beides vorsehen, sofern mir die Götter gnädig sind: Den Cursus Honorum und einen hochrangigen Posten beim Militär. Die Voraussetzungen dafür habe ich bereits, aber warum ausruhen, wenn es noch weitergehen kann. Ich sehe, du ruhst dich auch nicht gerne aus. Fabius Acer? Hm, ist mir jetzt erst einmal nicht bekannt. Möchtest du mir davon berichten?"

  • Callidus war von den Haussklaven in das Triclinium geführt worden, das ausgesprochen geschmackvoll eingerichtet und ausgeschmückt war.
    Callidus selbst hatte zu diesem Anlass natürlich eine Toga mit dem obligatorischen schmalen Purpurstreifen ausgewählt, die ihn als Mitglied seines Standes auswies.
    Zu einem so späten Zeitpunkt war es verständlich, dass der Gastgeber bereits in Gespräche verstrickt war und von vielen Seiten Glückwünsche empfing. Doch hatte Callidus dem Tiberier ja bereits in der domus Aeliana gratulieren können, als dieser ihn aufgesucht hatte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Claudius musste über die Formulierung "kandidieren als Kandidat" schmunzeln. Die Gesellschaft erheiterte ihn, er fühlte sich wohl.


    "Mein Weg wird beides vorsehen, sofern mir die Götter gnädig sind: Den Cursus Honorum und einen hochrangigen Posten beim Militär. Die Voraussetzungen dafür habe ich bereits, aber warum ausruhen, wenn es noch weitergehen kann. Ich sehe, du ruhst dich auch nicht gerne aus. Fabius Acer? Hm, ist mir jetzt erst einmal nicht bekannt. Möchtest du mir davon berichten?"


    Durus war es ein wenig peinlich, dass er sich so seltsam versprochen hatte - nunja, das waren wohl die Probleme des Redens in langen Satzperioden - man vergaß einfach den Anfang! Er überspielte das ganze mit einem zaghaften Lächeln.


    "Oh, entschuldige - ich habe sein Amt ganz vergessen - ich möchte gern dem Collegium Augurum beitreten. Ansonsten weißt er zugegebenermaßen ein wenig bemerkenswertes Leben auf. Das heißt, ich kann Dir nichts weiteres sagen."


    Er ordnete rasch eine Falte seiner synthesis.


    "Wirst Du gleich nächstes Jahr zum Aedilat kandidieren?"


    Selbstverständlich hatte Durus sich im Vorfeld auf seine Gäste vorbereitet und dabei auch deren Vitae betrachtet - schließlich wollte er keine peinlichen Fehleinschätzungen von Würden und bekleideten Ämtern von sich geben!


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Natürlich entdeckte der Hausherr auch Furianus, seinen alten Freund und Kampfgefährten auf den Rostra-Brettern, die die Welt bedeuteten. Außerdem waren sie vor kurzem ja noch zusammen an Claudias Sarg gestanden...


    "Salve, Furianus! Wie geht es Dir?"


    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    Schließlich tauchte auch Callidus an der Porta auf, sodass Durus ihn ebenfalls rasch begrüßen konnte.


    "Salve, Aelius. Diesmal ist es nicht so lange her, dass wir uns trafen, wie mir scheint."


    Er winkte Antoninus herbei, damit dieser gleich die richtigen Leute kennen lernen konnte.


    "Das ist Tiberius Antoninus, ein weiterer Verwandter von mir.
    Antoninus, das ist Aelius Callidus, der Magister Officiorum."


    Dann sprach er wieder zu Callidus.


    "Wird Aelius Quarto mich ebenfalls beehren?"

  • Die Eier und das Fleisch dufteten köstlich und waren wahrscheinlich bestens gewürzt, das Obst fest, frisch und kann manchen verwöhnten Gaumen ein wenig kühlen !
    Ich habe doch deutlich die Stimme von Quintus vor einiger Zeit vernommen, aber danach leider nichts mehr weiteres von ihm gehört, was war nur geschehen.....?
    Ja, dass Haus war jetzt sehr voll von römischen Würdenträgern, leicht konnte ein Satz oder Wort überhört werden !
    Zumal auch der Wein mundete, schnell trank ich noch etwas kühles Wasser und folgte dem winken von Durus.


    "Durus, ich glaube Quintus wollte....."


    Mit einer Kopfbewegung in Richtung der Stimme vom Tribun hatte ich meinen
    Satz unterbrochen, um den Magister zu begrüßen.


    "Salve, Aelius ist das nicht eine herrliches Fest hier, fast ein Paradies für Feinschmecker !"


    Nun mein Mut war wenigstens zurück....., vielleicht ein Erfolg des Wein....

  • Da augenscheinlich immer mehr und vor allem in ihrer Bedeutsamkeit immer gewichtigere Persönlichkeiten den Raum betraten, zog sich Gracchus ein wenig von seiner Position im unmittelbaren Dunstkreis des Gastgebers zurück und gab sich mit einem Glas verdünnten Weines, an welchem er jedoch nur äußerst zaghaft nippte, und einer neuen Position zufrieden, von welcher aus es ihm möglich war, die ankommenden Gäste einzuordnen. Schon immer war er mit einem äußerst dürftigen Namensgedächtnis geschlagen gewesen, so dass es nicht einmal der Andeutung eines Winkes bedurfte, dass sein Sklave Sciurus, in diesem Falle Agenda und Nomenclator, in unscheinbarer Weise hinter ihn trat und ihm leise den vollen Namen der Eintretenden nannte, sobald jene den Raum betreten hatte. Die Senatores waren Gracchus natürlich alle ein Begriff, obgleich er mit keinem von ihnen näher bekannt war, doch einzig Senator Vinicius' Erscheinen schaffte es, ein kurzes Aufflackern seines Blickes und leichte Nervösität in ihm hervorzubringen. Die Ankunft Antonias Verwandten schließlich verwunderte ihn ein wenig, hatte er jenen doch in der Legio in Mantua geglaubt. Seit jenen Einladungen des Vesuvianus, welche ihn empörenderweise mit Missachtung gestraft hatten, und zusätzlich in Anbetracht der deplorablen Situation der Claudia, war Gracchus' Interesse der claudischen Familie gegenüber auf einen regelrechten Tiefpunkt gesunken. Dass sein Vetter Furianus, welcher eigentlich sein Neffe und eben eingetreten war, ganz ähnlich indigniert ob jenes Bankettes dachte, dessen war sich Gracchus nicht gewahr, ebenso wie jener dies vermutlich seinerseits nicht von ihm wusste - gleichsam wie auch Claudius nichts von all dem ahnen konnte - denn obgleich Furianus mit ihm verwandt war und obendrein das selbe Dach mit ihm teilte, wusste Gracchus von ihm beinahe ebenso wenig wie von den anderen Gästen, von manch einem von diesen vielleicht sogar mehr, ein Umstand, welchen er manches mal als durchaus deplorabel befand, doch waren die Mitglieder der Flavia Felix augenscheinlich ohnehin mehr in sich gekehrt, denn an familiären Interessen beteiligt. Als sich die ersten Gäste ebenfalls von ihrem Gastgeber lösten, trat Gracchus zu Hungaricus hin.
    "Salve, Senator Vinicius. Wie geht es deiner Gattin? Ich hoffe, sie befindet sich wohl?"
    Es war schon äußerst lange her, dass Gracchus die Tiberia bei einem offiziellen oder auch inoffiziellen Anlass gesehen hatte, was durchaus bedauerlich war, da er sie während ihres Aufenthaltes in der Villa Flavia als durchaus angenehme und intelligente Person zu schätzen gelernt hatte. Doch nicht nur das Interesse an der Tiberia war es, welches Gracchus in die Nähe des Vinicius zog, denn gleichsam da seine Neigungen ob dieser Gesellschaft völlig irrelevant zu sein hatten, so war gegen ein gewisses klandestines Maß an Saturation wenig einzuwenden.

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    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ach ja, der Maiordomus erwähnte neulich, dass einer Deiner Aquarii hier vorbeigesehen hat..."


    Ja, scheinbar wurde das Wasser auch immer teurer - aber der Luxus hatte seinen Preis, so war das nunmal...


    "Ah, dann hat er also tatsächlich seine Arbeit getan und keine Scheinrechnungen ausgestellt", scherzte Macer, auch wenn es einem Aquarius wohl sowieso nichts gebracht hätte, Zahlungseingänge zu verbuchen, die nie stattgefunden hatten.


    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Meine Herren !"


    Macer wandte sich ein wenig zur Seite, falls der Tribun die Runde erweitern wollte, aber scheinbar hatte zumindest der Gastgeber kein unmittelbares Interesse an einer sofortigen Begrüßung. So wandte sich Macer etwas später direkt dem Tribun zu. "Salve, Tribunus. Wer freut sich mehr, dass du in Rom bist? Du, weil du ein paar Tage Ruhe von der Legion hast oder die Legion, weil sie ein paar Tage Ruhe vor dir hat?" fragte er lächelnd, denn Vitamalacus sollte nach allem was er wusste ein sehr anspruchsvoller Tribun sein.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Salve, Senator Vinicius. Wie geht es deiner Gattin? Ich hoffe, sie befindet sich wohl?"


    Salve, Flavius. Danke der Nachfrage, es geht ihr den Umständen entsprechend recht gut. Soweit er wußte. Sie sagte ihm ja relativ wenig und wirklich interessiert war er auch nicht, solange alles gut ging. Es sollte ihr an nichts mangeln, diese Anweisung hatte er einem jeden in seinem Haushalt gegeben. Und solange keine Klagen kamen, lief alles bestens, seiner Meinung nach.


    Und deiner Frau? fragte er zurück. Dieser Flavier war ja mit einer Claudierin verheiratet, wenn er sich richtig erinnerte. Natürlich, er war ja zur Verlobung eingeladen gewesen, damals war Hungi selber noch nicht verheiratet. Stimmt, eine hübsche hatte der Flavier sich geangelt, die war nicht ohne. Fast wollte er schon fragen, ob bei ihnen auch was Kleines unterwegs war, aber das wäre äußerst unhöflich, sogar beleidigend gewesen, angesichts der nicht allzu großen Bekanntschaft, die der Flavier und Hungi untereinander pflegten.


  • "Das Aedilat kommt nach den Neuregulungen im Cursus Honorum sicherlich nicht in Frage. Es wäre früher folgerichtig gewesen, das stimmt. Letztlich ist es mir aber gleichgültig, in welchem Amt ich gebraucht werde. Noch steht aber nichts fest."


    Im Anschluss an seine Erklärung durchdachte Claudius den Hinweis auf das Amt des besagten Fabius. Augur also, das war kein für jedermann zugängliches und geeignetes Amt.


    "Um Augur zu werden, muss man eine Berufung verspüren. Und man muss diese Berufung und Befähigung meines Wissens nachweisen. Das interessiert mich jetzt: Wie hat sich dein Wunsch entwickelt? Woran hast du erkannt, dass es dein Weg sein wird?"

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Und deiner Frau? fragte er zurück.


    "Ihr geht es bestens, danke."
    Das Konzept der beiderseitigen Apathie in gegenseitigem Einvernehmen bezüglich einer ehelichen Gemeinschaft schien auch in anderen Häusern hervorragend zu funktionieren, in manchen wohl besser gar noch als in seinem eigenen Haus - immerhin war Hungaricus' Frau bereits trotz allem in anderen Umständen - und womöglich wäre Gracchus ob dessen ein wenig erleichtert hinsichtlich der Aussicht auf einen eigenen Erben trotz der gelegentlichen, kleineren ehelichen Disharmonieen, doch ebenso, wie kaum jemand außerhalb der Flavia den Verdacht hegte, Gracchus könne an seiner Frau nicht im Geringsten interessiert sein, so war es für Gracchus unvorstellbar, dass die Ehe zwischen Vinicius und Tiberia nicht eine jener Bilderrollen-Geschichten war, deren Protagonisten nicht nur politisch optimale Verbindungen gewonnen hatten, sondern welchen gleichsam durch Fortuna Teilhaftigkeit an ehelicher Hingabe gewährt worden war. Aus diesem Grunde schienen Gracchus ihrer beider Ehen daher völlig unvergleichbar, davon abgesehen, dass die Tiberia nicht nur eine favorable Verbindung darstellte und ein attraktives Äußeres bot, wie dies auch bei Gracchus' eigener Gattin der Fall war, doch die Tiberia war zudem auch noch intelligent, gebildet - dies wollte er seiner Gemahlin zwar nicht absprechen, doch zeigte sie es zu selten, um dessen gewahr zu sein- und vor allem anderen kommunikativ - eine Eigenschaft welche Antonia nicht im Geringsten zu eigen war - zumindest nicht in ihrem Ehebündnis. Hungaricus war wahrlich zu beneiden, doch mit der Erkundigung nach ihrer beiden Gattinen waren jegliche persönliche Gemeisamkeiten als Gesprächsthema bereits obsolet, denn für tiefgehendere Erörterungen fehlte ihnen eine geignete Basis, weshalb Gracchus sich in publike Belange flüchtete, um noch ein wenig die Gesellschaft des Hungaricus genießen zu können.
    "Ich las erst kürzlich in der Acta Diurna, dass der Senat erneut über die Erweiterung der Lex Mercatus debattiert. Gibt es diesbezüglich bereits Ergebnisse, welche eine Klärung hinsichtlich der Ambiguität des bestehenden Gesetzestextes erwarten lassen?"

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

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  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Ich las erst kürzlich in der Acta Diurna, dass der Senat erneut über die Erweiterung der Lex Mercatus debattiert. Gibt es diesbezüglich bereits Ergebnisse, welche eine Klärung hinsichtlich der Ambiguität des bestehenden Gesetzestextes erwarten lassen?"


    Jej, der redete hochgestochen. Das war etwas, was ihn eigentlich nicht überraschen sollte, aber durch seine lange Vergangenheit im Militär war er einfach eine andere Sprache gewohnt, und diese Gewohnheit ließ sich auch jetzt nicht so einfach ablegen.


    In der Tat gibt es Ergebnisse. Eine Erweiterung wurde abgelehnt, denn stattdessen hatte einer meiner Klienten einen Kommentar angefertigt, welcher angesichts der Lage dem Senat vorgestellt wurde. Der Kommentar wurde angenommen und demnächst findet sich eine Abschrift in der Basilica Ulpia.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Natürlich entdeckte der Hausherr auch Furianus, seinen alten Freund und Kampfgefährten auf den Rostra-Brettern, die die Welt bedeuteten. Außerdem waren sie vor kurzem ja noch zusammen an Claudias Sarg gestanden...


    "Salve, Furianus! Wie geht es Dir?"


    "So gut, wie es einem Mann, der seine Verlobte betrauert, nur ergehen kann."


    Antwortete Furianus, nachdem er von Durus mehr oder weniger überrascht worden war, dachte er doch, dass jener noch eine Weile mit der Entgegennahme der Glückwünsche beschäftigt sein wird.


    "Ich gratuliere dir, mein Freund. Nun hat der Senat eine gute und durch edle Ansichten vertretene Stimme mehr."

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Das Aedilat kommt nach den Neuregulungen im Cursus Honorum sicherlich nicht in Frage. Es wäre früher folgerichtig gewesen, das stimmt. Letztlich ist es mir aber gleichgültig, in welchem Amt ich gebraucht werde. Noch steht aber nichts fest."


    Im Anschluss an seine Erklärung durchdachte Claudius den Hinweis auf das Amt des besagten Fabius. Augur also, das war kein für jedermann zugängliches und geeignetes Amt.


    "Um Augur zu werden, muss man eine Berufung verspüren. Und man muss diese Berufung und Befähigung meines Wissens nachweisen. Das interessiert mich jetzt: Wie hat sich dein Wunsch entwickelt? Woran hast du erkannt, dass es dein Weg sein wird?"


    "Oh, natürlich."


    Diese Gesetzesänderung, die Durus eigentlich sehr begrüßte, konnte nicht nur die homines novi behindern, sondern auch Männer wie Vesuvianus, dem nun eine weitere Quaestur oder aber ein Vigintivirat zwischen die Füße geworfen wurde.
    Das nächste Thema belustigte ihn ein wenig. Berufung? Jeder Mensch war zum Staatsdienst berufen und es hatte seines Wissens noch nie bes
    onders herausragender Religiosität bedurft, um ein solches Amt zu besetzen. Genaugenommen bedurfte es natürlich schon einer gewissen Religiosität, denn wer nicht an Iuppiter glaubte, konnte seinen Willen auch nicht interpretieren, aber letztendlich war es eine Frage von Einfluss und Macht - deswegen hatte Durus sich dafür entschieden. Eine derartige Antwort wäre jedoch kaum angebracht gewesen, weshalb er das sagte, was man erwartete


    "Ich habe seit frühester Jugend den Wunsch, dem Staat nach besten Fähigkeiten zu dienen. Das Augurat als eine der ältesten und ehrwürdigsten Priestercollegien erschien mir angemessen - zumal ich zur Zeit kein anderes Staatsamt bekleide.
    Daher habe ich mit den Auguren gesprochen. Das hat mich bestätigt und offensichtlich auch sie überzeugt, denn sie haben mich dem Senat vorgeschlagen und dieser stimmt dann eben ab."


    Dass sein Patron auch noch seine Hände im Spiel gehabt hatte und es noch ein paar Versprechen hier und ein Geschenk da gekostet hatte, war eigentlich nicht der Rede wert...


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Die Bemerkung über Claudias Tod überging Durus vorerst - das war kein Thema für eine solche Feier, auch wenn Furianus sicher noch immer tief beeindruckt war von den Dingen, die geschehen waren.


    "Ich danke dir!"

  • Auf den Dank erwiderte er ein leichtes Nicken. Was sonst. Er hatte weder die Lust, noch die Kraft das, was er erleiden musste, einfach zu überspielen.
    Dennoch oblag ihm die Verantwortung sein Gesicht und das seiner Gens zu wahren.


    "Ich muss meinen Vater entschuldigen, Durus, er konnte es leider nicht einrichten zu kommen. Er entsendet jedoch mit mir seine besten und herzlichsten Glückwünsche zu deiner Aufnahme in den Senat."


    Das war Durus gegenüber angemessen, wie Furianus im Nachhinein befand, auch wenn er selbst nicht wusste wo sein Vater sich derzeit aufhielt, noch ob er kommen würde.
    In Beschlag wollte er Durus nicht nehmen und trank einen Schluck des verdünnten Weines.


  • > Ich grüße dich, Tiberius Durus. Das ist richtig, und es ist eine Freude, dass dieses Mal deutlich weniger Zeit verstrich. <


    Dann wandte er sich dem anderen Mann zu.


    > Salve, Tiberius Antoninus, es freut mich dich kennenzulernen. Leider bin ich aufgrund meiner Amtsgeschäfte erst jetzt angekommen und hatte noch nicht die Möglichkeit die Köstluchkeiten des Hauses zu probieren, aber in diesen Mauern habe ich nichts anderes als das Beste erwartet. <


    Ein freundliches Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann wandte er sich wieder Durus zu, der nach seinem Verwandten fragte.


    > Ich bin mir nicht sicher, ob der Senator sich die Zeit nehmen konnte, denn er ist in letzter Zeit sehr eingespannt. Ich fürchte, dass er abwesend bleiben wird. Doch lass dir gesagt sein, dass ich dir mindestens seinen Gruß ausrichten soll, kommt doch das Geschenk auch aus seinen Ländereien. Ich habe dir eine ganze Ladung aelianischen Olivenöls bringen lassen. Es ist eines der besten aus Kampanien. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Ich muss meinen Vater entschuldigen, Durus, er konnte es leider nicht einrichten zu kommen. Er entsendet jedoch mit mir seine besten und herzlichsten Glückwünsche zu deiner Aufnahme in den Senat."


    Das war Durus gegenüber angemessen, wie Furianus im Nachhinein befand, auch wenn er selbst nicht wusste wo sein Vater sich derzeit aufhielt, noch ob er kommen würde.
    In Beschlag wollte er Durus nicht nehmen und trank einen Schluck des verdünnten Weines.


    "Oh, nunja, dann kann man wohl nichts ändern. Richte ihm meine Grüße aus."


    antwortete er und fragte sich einen Augenblick, ob Felix keine Zeit oder keine Lust hatte. Aber dann beschloss er, diese Frage nicht weiter zu erörtern, da sie ohnehin nicht zu klären war ohne die Flavier vor den Kopf zu stoßen.
    Er gab ein Zeichen an einen der Sklaven und wies dann mit einem Lächeln zu den Klinen.


    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    Ein freundliches Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann wandte er sich wieder Durus zu, der nach seinem Verwandten fragte.


    > Ich bin mir nicht sicher, ob der Senator sich die Zeit nehmen konnte, denn er ist in letzter Zeit sehr eingespannt. Ich fürchte, dass er abwesend bleiben wird. Doch lass dir gesagt sein, dass ich dir mindestens seinen Gruß ausrichten soll, kommt doch das Geschenk auch aus seinen Ländereien. Ich habe dir eine ganze Ladung aelianischen Olivenöls bringen lassen. Es ist eines der besten aus Kampanien. <


    "Vielen Dank! Richte ihm meinen außerordentlichen Dank aus!"


    Durus strahlte - er hatte gar nicht mit einem Geschenk gerechnet!


    "Haben sich bereits viele für Deinen Kurs angemeldet, Aelius?"


    fragte er weiter und blickte zu Jakobus, der einen Überblick über Gäste und entschuldigte Gäste haben sollte. Dieser zuckte mit den Schultern - also waren noch nicht alle da. Also musste das Essen weiter warten.

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