ZitatOriginal von Manius Tiberius Durus...
Claudius hätte vermutlich seine Überzeugung, mit der er - das war so unumstößlich wie die Tatsache, dass es römische Götter gab - nicht alleine stand, auf dieser Festlichkeit nicht zum Besten gegeben, aber einmal darauf angesprochen, bekannte er Farbe. Der Tiberia war es in der Vergangenheit nicht so gut wie der Flavia gelungen, die einstigen Fehltritte vergessen zu machen. Das lag sicherlich daran, dass es etliche flavische Ehrenmänner gab, die es verstanden hatten, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Durus hingegen stand relativ allein auf weiter Flur und beging zudem einen Fehler.
"Andere Zeiten, andere Normen?", wiederholte Claudius mit hochgezogenen Brauen und erhob sich von der Kline. "Nimm den Rat eines einstigen Weggefährte, der sich gleichsam für die Bewahrung der Traditionen unserer Vorväter einsetzte, an und geh in dich. Es kostet dich Kopf und Kragen, zumindest aber erhebliches Ansehen unter Unseresgleichen, wenn du die Fehltritte deiner Verwandten schönredest, anstelle dich davon zu distanzieren. Denk einfach einmal darüber nach. Die Götter mit dir!"
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus...
Sein Blick wanderte zu Gracchus, dem er noch eine Antwort schuldete.
"Es tut mir Leid, vielleicht können wir unser angefangenes Gespräch an anderer Stelle fortsetzen. Hier und heute ist mir das nicht möglich. Nur eines möchte ich noch anmerken. Mir scheint, als haben wir gewisse Zeit aneinander vorbeigeredet, ohne es zu merken. Die Verlobung meiner Tochter wurde vor den Göttern bereits in den ersten Apriltagen geschlossen. Die Feier dazu schloss sich kurz darauf an. Die Tage des Maius wurden also nicht tangiert."
Ringübergabe am 04.04., die Verlobung fand (theoretisch) in zeitlicher Nähe dazu statt, konnte aber (praktisch) nicht eher umgesetzt werden. Epicharis und ich kennen die Überlieferungen bestens. Es ist aber nicht änderbar, wenn selbst die Durchführung einfacher Gespräche reale Wochen einnimmt. Ein Rückdatieren der Sponsalia hätte im Erstbeitrag erfolgen müssen. Unser Fehler!
Er wartete noch einen Moment, ob der Flavier etwas darauf erwidern wollte. Nachdem dies geschehen war, nickte er in die Runde.
"Valete, und noch einen angenehmen Abend."
Noch einmal blickte er zu seinem angeheirateten Verwandten. "Der Götter Wohlwollen, Gracchus. Richte Grüße an Antonia aus."
Claudius straffte sich, wandte sich um und verließ die Villa.