Triclinium maior | Feier der Berufung des MTD in den Senat


  • Für Vesuvianus, der mit Leib und Seele Soldat war, hatte die angestrebte Magistratur eher einen zweckmäßigen als selbstverwirklichenden Charakter. Er war mit diesem Schritt jemandem aus dem Weg gegangen, dessen unqualifizierte Großmäuligkeit er nicht gewillt war zu ertragen. Mit der Schaffung sämtlicher Voraussetzungen, die ihn auf oberste Posten des Militärs bringen konnten, sofern ihm Fortuna hold war, vermied er zumindest, demjenigen untergeordnet zu sein und absurde Befehle entgegennehmen zu müssen. Die angestrebte Magistratur war ein Schachzug gewesen, in den er nicht einmal seine engsten Freunde eingeweiht hatte. Dafür war der Claudier zu verschlossen.


    "Für mich kommt nur eine weitere Quaestur infrage", antwortete er wahrheitsgetreu. "Ich gehe prinzipiell nie Schritte zurück und ein Vigintivirat wäre ein Rückschritt, nachdem ich bereits vor Jahren eine Quaestur abgeleistet habe. Davon abgesehen plane ich, einen konkreten Wunsch bei der Kandidatur vorzubringen, um nicht wieder vollkommen nutzlos die Amtszeit herumbringen zu müssen. Als Quaestor Provincialis habe ich mich die längste Zeit meines Einsatzes in Thermen aufgehalten oder mit Landschaftsbesichtigungen befasst. Aufgaben hatte man für mich keine, dafür riet man mir, den Aufenthalt zu genießen und für die Erholung zu nutzen. Ein Witz, wenn es nicht so traurig wäre."
    Claudius schüttelte den Kopf. Seine Arbeitsmoral hatte nach dieser Amtszeit am Boden gelegen.


    "Diffizil?", fragte er, als die Rede auf das Erbrecht kam. Er hatte bereits eine Erbschaft antreten müssen - eher unfreiwillig als gewollt. "Wenn du zu der Auffassung gelangt bist, der Cursus Iuris wäre hilfreich oder gar notwendig für das Amt, dann erwähne dies doch in deiner Res Gestraes. Allerdings glaube ich nicht, dass jeder Lucius und Quintus einen solchen Kurs bestehen würde: Geld ist vererbbar, Intelligenz kann aber nicht erkauft werden.
    Wohl aber dem, der Nachkommen hat, nicht wegen der Sorge für die glückliche Überfahrt, sondern wegen dem Fortbestand der Blutlinie."

    In diesem Moment kam der Wein. Claudius nahm einen Becher entgegen und schüttete einen Teil auf den Boden, bevor er den Flavier wieder anblickte.


    "Meine Teilnahme an den Res Divinae ist davon abhängig, ob meine Kandidatur erfolgreich verlaufen wird, in welches Amt ich berufen werde und wann die erforderliche Abreise stattfinden wird. Ich strebe den Quaestor pro Praetore in Germania an. Und was Aurelius Corvinus betrifft, rechne ich nicht mit seiner Teilnahme, denn er absolviert derzeit ein Tribunat bei der Secunda, ebenfalls in Germanien."


    Claudius hob den Becher, nachdem er geendet hatte.


    "Auf den Gastgeber, auf Rom und auf eine beiderseitige erfolgreiche Zukunft."

  • Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus


    "Eine äusserst pessimistische Sicht der Dinge." war der einzige Kommentar, den Commodus dafür noch übrig hatte.


    "Doch wohl eher vorsichtiges Abtasten der Gefahr, Commodus."


    Kommentierte Furianus lächelnd den Satz seines Kollegen und erhob seine Hand, die rein zufällig schon den Becher fest im Griff hatte.


    "Auf den Gastgeber und Rom."


    Stimmte auch er in den Trinkspruch ein und lächelte Durus freundlich zu.

  • Langsam näherte ich mich dem älteren Senator mit dem gutmütigen Gesichtsausdruck, welcher mich im weitesten Sinne an meinen Vater erinnerte!
    Güte, Freundlichkeit,Klugheit und Weisheit konnte ich in seinem Gesicht erkennen !
    Aber auch eine Spur von Heiterkeit und Witz, durchaus eine fast vollkommene positive Ausstrahlung mit spürbarer Anziehungskraft !


    "Salve Commodus, ich wünsche Euch viel Glück bei der Wahl zum Consul, Ihr gestattet doch hoffentlich, auch wenn ich hier noch sehr neu bin !



    ...und hob den Weinbecher etwas hoch.


    "Wie Ihr schon gesagt habt, auf den Gastgeber und Rom !"

  • Hungi hatte sich in der Zwischenzeit mit anderen Gästen sehr gut unterhalten und hielt ebenso seinen Weinbecher in die Höhe. Auf den Gastgeber und Rom. sprach auch er und widmete sich dann wieder seinem Gesprächspartner, der ihn gerade ein paar hochinteressante Neuigkeiten befreundeter Familien erzählte.

  • Irgendwo auf einer der Klienen zwischen den Gästen lag auch Macer noch herum und nutzte die Gelegenheit zur Unterhaltung mit Senatoren, mit denen er ansonsten wenig sprach. Den Trinkspruch bekam er trotzdem mit, auch wenn er nicht wusste, wer ihn initiiert hatte.


    "Auf den Gastgeber und Rom!" prostete er mit erhobenem Glasbecher dem Gastgeber und Neusenator zu, bevor er einen Schluck des gut gemischten und wohlschmeckenden Weines zu sich nahm.

  • Minervina hatte sich während der ganzen Zeit eher zurückgezogen. Sie hatte sich ihres Verwandten zuliebe auch auf dieser Feier sehen lassen, denn es ist ja nun durchaus ein besonderer Anlass. Und doch saß sie fortwährend schweigend auf ihrem Korbsessel und lauschte nicht den Worten, die um sie herum gewechselt wurden. Auch aß sie nicht. Mit ihren Gedanken war sie ganz woanders. Nämlich überlegte sie, wie sie vermeiden konnte, dass sie wieder mit nach Mantua musste. Sie wollte nicht dorthin zurück. Dort waren ihr entschieden zuviele Menschen und vor Allem Männer.
    Sie war, wie so oft in den letzten Tagen, in dunkelblaue Tunika gekleidet. Sie wollte noch kein Weiß tragen und Trauerkleidung ist nicht für jeden Anlass angemessen, auch wenn diese den Verlust über ihre Tante gut ausdrücken würde. So trug nur der Gürtel um ihre Hüfte die Farbe schwarz und ein Tuch, welches am Gürtel hinabhing. Still hob sie den Kopf und sah sich ein wenig um. Es waren alles keine unbekannten Männer hier. Sie schämte sich fast ihrer Stille wegen, aber sie brachte den Mund einfach nicht auf. Nicht von allein.

  • Während ich auf eine Antwort des Kandidaten Commodus erfreut wartete, erblickte ich jene junge Frau wieder welche seinerzeit, durch die verkündete Todesnachricht von Claudia in tiefe Ohnmacht gefallen war !
    Damals habe ich gerade noch verhindern können dass ihr Körper vom Stuhl fast ohnmächtig zu Boden aufschlug.
    Danach der kurze Streit mit dem Tribun selbst....., wie war doch nur Ihr Name..


    "Minervina war das richtig...? Ihr sitzt hier zurückgezogen in einem Korbsessel"
    "Nehmt etwas von den leckeren Speisen, ebenso ist der Wein köstlich, vertraut mir ich bin ein Feinschmecker!"


    "Eure Gesundheitliche Attacke habt Ihr ja demnach gut überstanden, aber die Trauer frißt noch nachhaltig an der Seele !"


    "Versucht Euch ein wenig zu freuen, an dem Glück unseres jungen Senator Durus!"

  • Ihr Blick kreiste noch immer ein wenig im Raum, ohne jedoch wirklich die Gesichter zu identifizieren. So war auch die Überraschung groß, ihren Namen zu vernehmen, denn sie hatte nicht damit gerechnet. Sie wandte der Herkunft der Quelle ihr Gesicht zu. Für gewöhnlich hätte sie ihm jetzt ein freundliches Lächeln geschenkt, aber in ihrer Miene regte sich nichts. Sie war sich nicht sicher, ob sie für die kleine Ablenkung von ihren Gedanken dankbar sein sollte, oder ob sie sich gestört fühlte. Mit etwas zersplitterter Aufmerksamkeit lauschte sie seinen Worten und musste befinden, dass er Recht hatte. Aber gleichzeitig, mahnte die Stimme in ihr, war das alles nicht so einfach. Minervina räusperte sich kurz, um ihre etwas eingerostete Stimme wieder sprechen zu lassen. "Ja, richtig." begann sie. Ihre Stimme klang noch immer, als sei sie mit ihren Gedanken etwas woanders, aber dafür war sie im Gegensatz zu sonst nicht berechnend, sondern eher verträumt, wenn nicht sogar sanft.


    "Hm. Du hast sicherlich Recht. Freuen tut's mich auch. Aber wie du richtig bemerkst, die Trauer zehrt noch sehr an mir. Ich glaube nicht, dass ich einen Bissen herunter bekomme." Für den Anfang war das schon sehr viel gesprochen und sie bemühte sich, etwas wie Dankbarkeit in ihre Züge zu legen, auch wenn sie noch immer ohne Freude blieben. Sie ließ ihren Blick kurz auf die vielen Speisen gleiten, ehe sie ruhig weiter sprach. "Es hat mich schon viel Mühe gekostet, mich unter fröhliche Menschen zu wagen. Ich fürchtete schon, jeder geriete durch mein Gesicht in Schrecken." Vermutlich hielt er ihre Worte für einen Scherz, wie es jeder Mensch täte - sie selbst eingeschlossen - doch es war keiner. Sie fühlte sich nicht sehr wohl in ihrer Haut. Sie war nicht mehr gesellschaftsfähig. Dafür offener als früher, und das, beschloss sie, musste sie recht bald wieder ändern. Aber nicht jetzt. Es tat gut, zumindest ein wenig zu sprechen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Claudius hob den Becher, nachdem er geendet hatte.


    "Auf den Gastgeber, auf Rom und auf eine beiderseitige erfolgreiche Zukunft."


    Auch Gracchus gab einen Schluck seines Weines für die Götter und hob den Becher sodann an.
    "Auf den Gastgeber und eine blühende Zukunft."
    Während er langsam hernach ein einzelnes Ei verzehrte, dessen Genuss jedoch jenem des Fisches nachstehen musste, bedachte Gracchus die Worte des Vesuvianus und versuchte sie nachzuvollziehen.
    "Nun, ich sehe das Vigintivirat nicht als Rückschritt, denn viel eher als Komplettierung des Ganzen, ebenso wie ich nicht behaupten könnte, während dieser Amtszeit weniger getan zu haben, denn während meiner Quaestur. Ohnehin bin ich der Ansicht, kein Mann ist je weise genug, als dass er eine Erfahrung ausschlagen könnte, möge sie auch noch so gering sein, vor allem keine im Zuge des Cursus Honorum, ebenso wie ich glaube, dass sich für jenen, welcher dies sucht, immer mehr als genug zu Tun findet im Imperium Romanum, gleich an welchem Ort. Doch es verwundert mich ein wenig, dass du erneut um eine Amtszeit als Quaestor Provincialis gebeten hast, nachdem deine diesbezügliche Erfahrung so negativ ausgefallen ist. Doch ich hoffe, du verzeihst mir, wenn ich im Sinne der Res Divinae darauf hoffe, dass die Senatoren sich ein wenig Zeit mit ihrer Entscheidung lassen werden, denn für das Ergebnis der Wahl sehe ich wenig Spielraum. Selbst, da die Zeiten sich längst gewandelt haben, so käme es doch einem Schlag ins Gesicht der gesamten Patrizierschaft gleich, würde man einem Sohn des Claudius Macrinius seine Pflicht verweigern."
    Mit einem kleinen Stück Thunfisch vertrieb Gracchus die nach dem Ei zurückbleibende Trockenheit aus seinem Mund.
    "Eine Erwähnung der Komplexität des Erbrechtes in der Res Gestae scheint mir tatsächlich eine Überlegung wert, womöglich werde ich dies beherzigen, obgleich das Publikum vielleicht das falsche ist. Im Grunde genommen steht es den Decemviri natürlich frei, die Praetoren ob solcher Diffizilitäten aufzusuchen, und auch ich war einige Male bei meinem Vetter Furianus, vorwiegend jedoch um sein Einverständnis bezüglich getroffener Erbschaftsentscheidungen einzuholen, welche den Vigintiviren alleinig zu treffen nicht gestattet sind, doch immerhin sollten die Decemviri litibus iucandis die Arbeit der Praetoren erleichtern und nicht durch ständige Nachfragen unnötig verkomplizieren."
    Der Hinweis auf die Nachkommenschaft ließ Gracchus für einen Moment verstummen. Er war sich nicht sicher, ob Claudius Söhne aus seiner Ehe hervorgebracht hatte, doch mindestens zwei Töchter waren ihm bekannt, jene Prisca, welche einst den Dienst im Cultus Deorum begonnen hatte, und schließlich jene Epicharis, welche sich mit seinem Vetter Aristides verloben wollte.
    "Mein Vetter Aristides schrieb mir von der neuerlich geplanten Verbindung unserer beiden Gentes, ein überaus gelungenes Arrangement. Hast du denn für deine Tochter Prisca ebenfalls schon eine Verbindung getroffen? Ich lernte sie einst im Zuge meiner Arbeit im Cultus Deorum kennen."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich fürchtete schon, jeder geriete durch mein Gesicht in Schrecken." [/I][/COLOR]


    Die depressive Verstimmung der jungen Frau ist nun schon akustisch wahrnehmbar !
    "Ich verstehe Euch schon, Trauer und Verstimmung gehen immer einher !"
    "Aber das hat mit Eurem Gesicht nichts zu tun, die Verstimmung gaukelt euch vor, irgend etwas sei mit Eurem Gesicht nicht in Ordnung, obwohl das Gegenteil der Fall ist."


    "Fragt die vielen werten Herren hier, wohl kaum einer wird bestätigen können euer Gesicht sei erschreckend !"


    "Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen bis die Trauer gut verarbeitet ist !!"


    Den Senator Commodus und Minervina behielt ich im Blick !

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    ...


    Da Furianus zur Zeit von den Speisen nicht so recht abgelenkt werden konnte und unweigerlich den Blick durch die Runde schweifen ließ, blickte er ein wenig überrascht und zugleich verwundert zu Gracchus. Eine erneute Verbindung zur Claudia? Furianus hatte, obwohl er eigentlich über ein gut funktionierendes Informantennetz verfügte, davon noch nichts gehört.
    Deshalb lehnte er sich interessiert ein wenig nach vorne, nahm sich ein paar Trauben, die er auch sogleich verspeiste und beiläufig dem Gespräch zwischen Vesuvianus und Gracchus lauschte.

  • Durus hörte auch genauer hin, da sich sein juristischer Exkurs ja erledigt hatte - aber nicht, weil er wissen wollte, wie sich Claudia und Flavia verbinden wollten, sondern weil er von einer "freien" Claudierin hörte - oder zumindest vielleicht.


    Er tat dies jedoch nicht allzu offensichtlich - schließlich wollte er nicht als neugierig gelten!

  • Sie nickte nur leicht. Sie war sich nicht sicher, ob er eigentlich genau verstanden hatte, was sie meinte. Aber vermutlich war es eher so, dass sie seine Worte nicht annehmen wollte. Ihr ging es absolut nicht gut und eigentlich wollte sie das auch gar nicht. Es war nur angemessen, wenn sie eine lange Trauerzeit für ihre Tante einbehielt. Auch, wenn sie eigentlich nicht ihre echte Tante war. Auch, wenn sie länger trauerte als wohl alle anderen. Aber nein, darum ging es hier nicht und so winkte sie einfach nur knapp ab. "Meinst du? Na, wirst wohl Recht haben." Sie vermochte selber nicht genau zu sagen, auf welchen seiner Sätze sie so antwortete.


    "Ich bin stolz auf Durus." meinte sie dann kurz darauf, um das Thema etwas zu wechseln. Sie hatte erst einmal näher mit ihm zu tun gehabt, damals, bei den Pferderennen. Aber sie mochte ihn gerne und würde auf jeden Fall noch einmal näher mit ihm in Kontakt treten. Wenn sie sich erst wieder besser fühlte...

  • Durus lächelte geschmeichelt, als seine Gäste auf ihn tranken - und natürlich trank er selbst mit. Dann sah er sich kurz um - alle schienen sich an der Vorspeise bedient zu haben und da auch Durus glaubte, wenn er mehr äße, würde kein Platz mehr für die Nachspeise bleiben, gab er das Zeichen zum zweiten Gang.
    Jakobus erwiderte das Signal und die Tür öffnete sich. Zuerst erschienen Sklaven mit leeren Händen und nahmen die halbleeren bis leeren Platten vom Tisch. Direkt darauf folgten Sklaven mit bedeckten Platten. Als sie diese abgestellt hatten, öffneten sie:


    Es wurden Muscheln und Fisch kredenzt - schön zu einem kleinen Bild drapiert. Durus war zwar kein Muscheln- und Meeresfrüchtefreund, aber soweit er wusste, mochte Quintus diese widerlichen kleinen Kraken und was die Fischer sonst noch aus dem Meer zogen...


    Er selbst nahm sich daher nur vom Fisch, bei dem aus Design-Gründen die Haut wieder auf das entgrätete und kleingeschnittene Fleisch (was ja bei Fisch eigentlich nicht korrekt ist) gelegt worden war.


    Sim-Off:

    WISIM natürlich: Fisch und Brot

  • Plötzlich roch es nach Fisch....! Tatsächlich hatte die Dienerschaft Fischplatten herein gebracht !
    Ich hatte leider Senator Commodus nicht mehr im Auge, als ich mich zu den Fischplatten umdrehte. Nun war ich etwas neugierig was Minervina evtl. noch sagen wollte. Das Gefühl des stolzes zu Durus hatte Sie etwas aufgebaut !


    "Schön das Ihr stolz seit über den Senator, hattet Ihr mal Geschäftlich mit ihm zu tun?"

  • Sie betrachtete das Essen und schien in Erwägung zu ziehen, dass sie nun doch einmal kostete. Aber sie war kein besonderer Anhänger von Meeresfrüchten. Also griff sie nach Brot und aß dieses völlig trocken, nur um irgendetwas in den Magen zu bekommen. Sie wandte sich wieder ihrem Anverwandten zu. "Nein, geschäftlich kenne ich ihn nicht." meinte sie noch kurz vorm Abbeißen, aß dann erstmal und fuhr fort. "Aber ich bin schließlich auch eine Tiberia, da ergibt es sich, dass man die Famlie kennenlernt. Mein Vater war Tiberius Maximus, seines Amtes Senator und Tribun." Vielleicht bedurfte es dieser klärenden Worte, denn ihr war, in Anbetracht seiner Distanz, aufgefallen, dass er wohl dachte, sie entstammte einer anderen Blutlinie als jener der gens Tiberia.

  • Der Fischgeruch hatte mein Denkvermögen etwas irritiert ! Zu kurz war die Zeit meiner Ankunft um alle Familienmitglieder genau zu kennen !



    Sim-Off:

    Aber der Name irritiert auch ohne Fischgeruch....


    ?( ?( ?( ?( ?(


    "Ach ja, natürlich, der viele Fischgeruch hat mich etwas durcheinander gebracht ! Mögt Ihr einen Becher Wein ?

  • Fast hätte sie über ihn doch noch geschmunzelt, aber ihr Gesicht war fröhliche Züge nicht mehr so ganz gewohnt und so blieb es bei dem normalen, fast unbeteiligten Dreinsehen. "Ja, sehr gern." nahm sie sein Angebot an. Vielleicht durchwirrte der Wein ja etwas ihre tristen Gedanken, man konnte schließlich nie wissen. Sie winkelte ihre Beine ein wenig an, denn das steife Sitzen auf dem Korbsessel begann etwas unbequem zu werden. Die Männer auf den Klinen hatten's doch irgendwie recht bequem. "Das mit meinem Namen ist eine lange Geschichte, mit der ich auch nicht so ganz glücklich bin. Aber großgeworden bin ich im Hause der gens Tiberia. Im Haus meines Vaters, nach seinem Tod bei Tante Claudia." Nach diesen Worten musste sie doch wieder sehr stark schlucken und hielt mit dem Essen ein wenig inne.


    Sim-Off:

    Oh, das mit dem Namen ist eine lange Geschichte. Sieh es einfach so an, dass sie nach dem Tod ihres Vaters in die Familie ihrer Mutter einkehrte. Das Ganze beruht auf einem sehr unangenehmen Sim-off-Fehler :)

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    ...


    Vesuvianus schüttelte den Kopf und beeilte sich, den derzeit genossenen Fisch schnell hinunterzuschlucken.


    "Nein, nein. Ich habe mitnichten erneut um eine Amtszeit als Quaestor Provincialis gebeten, eine hat mir mehr als gereicht. Ich möchte als Quaestor pro Praetore nach Germania. Dort bin ich einem militärischem Vorgesetzten unterstellt, der dann hoffentlich mehr Anforderungen an mich stellen wird, als es in dieser Provinzverwaltung in Hispania der Fall war. Meine Erfahrungen den Cursus Honorum betreffend, sind äußerst negativ. Nicht einmal ein Mann mit durchschnittlichem Arbeitswille wird nach meiner Ansicht ausreichend in einem solchen Amt gefordert. Ich habe manche Tätigkeiten bis zum Erbrechen in doppelter und dreifacher Ausführung vollbracht, nur um nicht vollkommen in Müßiggang zu verfallen. Ich habe keine, aber auch gar keine Erfordernis für meine Anwesenheit in Spanien erkennen können. Etwas Unnützeres als diesen Einsatz habe ich kaum erlebt. Mir scheint jetzt, ich könne sogar die Arbeit zweier Quaestoren zugleich bewältigen."


    Es war nicht Größenwahn, der Claudius zu dieser Behauptung getrieben hatte, sondern einzig seine bislang gewonnenen Erfahrungen. Die eingeschränkte Verantwortung der Decemviri schien seine Annahme zusätzlich zu bestätigen.


    "Also ich arbeite am liebsten eigenverantwortlich, dabei weniger billige Zuarbeit als vielmehr anspruchsvolle Aufgaben. Die Absegnung alltäglicher Arbeitsabläufe durch übergeordnete Stellen halte ich nicht nur für hinderlich, sondern auch für lästig. Ich meine, man muss zwischen Sonderfällen und banalen Entscheidungen differenzieren und diesbezüglich den Amtsträgern auch unterschiedliche Vollmachten verleihen."


    Gracchus wechselte schließlich das Thema, Claudius folgte ihm. Als sein Gesprächspartner geendet hatte, wiegte der ehemalige Tribun nachdenklich den Kopf.


    "Ja, der Cultus Deorum war eine weniger glückliche Wahl", begann er, griff nach einem der Eier und biss die Spitze ab. "Zwar habe ich durchaus Pläne für meine Tochter geschmiedet - sie soll nach meinem Willen einen Aurelier heiraten, aber vorerst weilt sie in Hispania, um ihre Fehlentscheidung im Cultus zu verarbeiten. Über die anstehende Verbindung meiner ältesten Tochter zu deiner Gens bin ich aber sehr erfreut. Ich wähle die Verbindungen stets mit Bedacht. Einer Einheirat in die tolerante Tiberia zum Beispiel würde ich niemals zustimmen."


    Er hielt seinen Becher zum Zeichen hoch, dass er nachgefüllt werden sollte.


    edit:
    Vesuvianus wurde klar, dass er sich im Augenblick im Hause der Tiberier befand und sah sich zu einer weiterführenden Erklärung veranlasst.


    "Von allen Mitgliedern dieser doch recht großen Gens kann ich guten Gewissens behaupten, nur einen Einzigen, den allerdings im Besonderen zu schätzen. Ich wäre dieser Einladung nicht gefolgt, wenn der Gastgeber nicht meine Achtung genießen würde. Selbst zu der Feier auf meinem Landgut hatte ich ihn geladen, als es darum ging, unverheiratete Patrizier edler Familien näher kennen zu lernen, damit ich für meine Töchter treffliche Verbindungen arrangieren konnte."
    Nun erst war Claudius zufrieden, es sollten keine Missverständnisse aufkommen.

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